Fußgängerhelme sind alternativlos

Pressemeldung der Polizei Bremen vom 7. Mai 2018 (gefunden via de.rec.fahrrad):

Bremen (ots). (…) Bei Verkehrsunfällen am Sonntagnachmittag in Bremen zogen sich eine 74 Jahre alte Radfahrerin und ein 46 Jahre alter Radfahrer so schwere Kopfverletzungen zu, dass eine Lebensgefahr nicht ausgeschlossen werden konnte.

Die 74 Jahre alte Frau befuhr mit ihrem Fahrrad den Bürgerpark in Richtung Findorffallee. An einer Eiche löste sich ein Ast und fiel auf die Bremerin, die daraufhin stürzte und auf den Kopf fiel. Ein Notarzt wurde per Hubschrauber eingeflogen und der Rettungswagen brachte die Radfahrerin in ein Krankenhaus. Einsatzkräfte der Feuerwehr sägten die Reste des Astes ab, um weitere Gefahren auszuschließen. Der 46 Jahre alte Radfahrer war am Nachmittag auf dem Ostertorsteinweg in Richtung Sielwallkreuzung unterwegs. Nach ersten Ermittlungen fuhr er ohne Fremdeinwirkung gegen die Bordsteinkante und stürzte anschließend auf den Kopf. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Beide trugen keinen Schutzhelm. Die Polizei rät allen Radfahrern einen Helm zu tragen. Moderne Helme sind sehr stabil, leicht und müssen nicht viel kosten. Natürlich kann ein Helm keinen Unfall verhindern, aber schwere Verletzungen als Unfallfolgen deutlich mindern.

Das mit dem Schutzhelm wär garantiert nicht die Forderung der Bremer Polizei gewesen, wenn der alten Dame, der ein abgebrochener Ast auf den Kopf gefallen ist, in diesem Park zu Fuß unterwegs gewesen wäre… 🙄

Denn für Fußgänger gilt das natürlich auch nicht:

Moderne Helme seien sehr stabil, leicht und müssen nicht viel kosten. Natürlich könne ein Helm keinen Unfall verhindern, aber würde schwere Verletzungen als Unfallfolgen deutlich vermindern.

Es ist schon ulkig, dass man in den Eigenschaften „sehr stabil“ und „leicht“ keinen Widerspruch erkennen mag! 🙄 Und ob das, was gemeinhin als Fahrrad-„Helm“ bezeichnet wird, schwere Verletzungen nennenswert verhindern oder abmildern könne, ist bislang auch nicht wissenschaftlich oder statistisch belegt. Also spart euch euer billiges victim-blaming, liebe Bremer Polizei!

Unfallflüchtiger Gehwegradler

Pressemeldung der PD Landau vom 7. Mai 2018:

Landau (ots). Am 6.5.2018, in der Zeit zwischen 19.45 und 20.00 Uhr beobachtete ein Anwohner wie ein Fahrradfahrer aus dem Park am Zoo kommend auf den Gehweg der Hindenburgstraße in südlicher Richtung einfuhr. Aufgrund der Geschwindigkeit und mangelnder Beherrschung seines Fahrrades kollidierte der Radfahrer mit der Beifahrerseite eines in der Parkbucht abgestellten Pkw. Dessen linke Seite wurde beschädigt und der Außenspiegel abgefahren. Der Radfahrer setzte seine Fahrt fort und entfernte sich von der Unfallstelle. Auffallend an dem Radfahrer war seine Oberbekleidung. Der schwarzhaarige Radfahrer trug ein Fußballtrikot des Vereins „Darmstadt 98“. Trotz Fahndung in der Innenstadt konnte der flüchtige Fahrradfahrer nicht gesichtet werden.

Müsste der Beschreibung nach etwa hier gewesen sein. Nicht nur Fußgänger haben unter Gehwegradlern zu leiden.

Sackgasse Radverkehr

Nach meinem Gespräch mit dem Leiter der städtischen Straßenverkehrsbehörde war ich unter anderem gespannt darauf, wie man die kürzlich verlängerte Straße „Im Gehörnerwald“ im Industriegebiet Erlenteich beschildern würde. Jene bildet an ihrem bisherigen Ende nun aus beiden Richtungen jeweils eine Sackgasse, an denen Wendeplätze angelegt wurden. Es gibt allerdings auch einen kurzen, gepflasterten Übergang, den man problemlos mit dem Rad (oder wenn man will, auch mit Autos) befahren oder begehen kann. Schilder, die dies verbieten oder Poller, die das verunmöglichen, stehen derzeit noch nicht. „Sackgasse Radverkehr“ weiterlesen

Gefährliche Einmündung in Gossersweiler

Blogleser Joachim hat mir vor einer Weile ein paar Fotos einer Einmündung entlang des jüngst auf „interessante“ Art und Weise umbeschilderten Geh- und Radwegs entlang der L 494 zwischen Gossersweiler-Stein und Völkersweiler im Trifelsland geschickt. Nachdem er weitere Fotos dieses Wegs gemacht hatte, fuhr er mit dem Auto aus der Einmündung der Birkenstraße heraus – und hätte beinahe trotz aller gebotenen Vorsicht einen Radfahrer auf der Motorhaube liegen gehabt. Das führte dann zu einer weiteren detaillierten Begutachtung dieser in der Tat sehr fragwürdigen Einmündung. „Gefährliche Einmündung in Gossersweiler“ weiterlesen

Radfahrer bei Frontalzusammenstoß schwer verletzt

Pressemeldung der PD Kaiserslautern vom 6. Mai 2018:

Am Samstagmorgen um 10 Uhr ereignete sich auf der L 466 zwischen Bruchmühlbach und Martinshöhe ein schwerer Verkehrsunfall mit einem Fahrradfahrer. Eine 28-Jährige Pkw-Fahrerin befuhr die Landstraße von Bruchmühlbach kommend in Richtung Martinshöhe. Der 63-jährige Fahrradfahrer befuhr die Straße in entgegengesetzter Richtung. In einer Kurve kam es zum Frontalzusammenstoß der beiden Fahrzeug. Hierbei wurde der Fahrradfahrer schwer verletzt und musste mit dem Rettungswagen in die Uniklinik nach Homburg verbracht werden. Warum das Auto mit dem Fahrrad kollidierte konnte vor Ort nicht eindeutig geklärt werden. Die Ermittlungen hierzu dauern an.

Ich habe mal per e-mail um eine genauere Beschreibung des Unfallortes und weitere Details gebeten. Ich vermute, dass der Unfall im nördlichen, besonders kurvigen und auch recht rumpligen Abschnitt zw. Bruchmühlbach und der Abzweigung der K 68 (Richtung Langwieden) geschah. Die Straße ist dort auch insgesamt nicht besonders breit; in den vergangenen Jahren hab ich dort selber auch schon ein paar fragwürdige Fahrmanöver erlebt.

Von Martinshöhe aus führt ein sehr steiler (teilw. 10 %), trotzdem in beide Richtungen mit Zeichen 240 StVO beschilderter, zu schmaler Weg Richtung Bruchmühlbach, der jüngst von mir beim Straßenverkehrsamt des Kreises Kaiserslautern bemängelt wurde. Der spielte aber wahrscheinlich in diesem Fall keine Rolle.

Update vom 7. Mai

Die PI Landstuhl hat mir netterweise ein paar Fragen beantwortet:

Zudem von Ihnen erwähnten Unfall und ihren diesbezüglichen Fragen können wir Ihnen mitteilen,

dass der Unfall nördlich der Einmündung Langwieden geschah, also auf der Gefällstrecke in Richtung Bruchmühlbach.

dass es sich bei dem Fahrrad um ein E-Bike handelte

und aktuell noch nicht geklärt ist, wer von den beiden Verkehrsteilnehmer auf die Gegenfahrbahn kam, die Ermittlungen diesbezüglich laufen noch.

Am 7. Mai bin ich den Abschnitt zwischen Bruchmühlbach und Langwieden selber gefahren. Ich fand dort aber keine typischen Anzeichen (z. B. weiße Markierungen auf der Fahrbahn) dafür, dass dort erst kürzlich ein schwerer Unfall geschehen ist.

Alltagserlebnisse (Teil 32)

Hier kurz und unregelmäßig notiert die (laufend durchnummerierten) mehr oder weniger netten Erlebnisse mit anderen Verkehrsteilnehmern. Ich bemühe mich auch, die Positiven zu dokumentieren! ?

Überholmanöver (58)

Am 2. Mai befuhr ich mit dem Rennrad die saarländische L 111 zwischen Lautzkirchen und Bierbach. Etwa 500 Meter vor dem Ortsschild überholt mich ein weißer BMW (ohne Gegenverkehr) unnötig eng, mit vielleicht einem halben Meter Abstand. Wahrscheinlich wollte mir der Fahrer damit zu verstehen geben, dass ich gefälligst den parallelen Glan-Blies-Weg nutzen solle…? 🙄

Autos auf Radwegen (6)

Es ging zurück in die schöne Pfalz. 😉 Ein auch bei Autofahrern beliebter Schleichweg ist der vom Saarland her mit Zeichen 260 StVO beschilderte Weg südwestlich der A 8 zwischen Einöd und dem Zweibrücker Ortsteil Bubenhausen. Grade während der Sperrung der Auffahrt auf die A 8 (von der B 423 aus, wegen des Neubaus der Autobahnbrücke über den Schwarzbach) war das ein richtiger „Geheimtipp“. Heute jedenfalls begegneten mir „nur“ zwei Autos. Der Letzte (St. Wendeler Kennzeichen) hielt immerhin sogar rechts am Fahrbahnrand an. Denn ich war nicht alleine, vor mir war ein älterer Herr mit dem Rad unterwegs…

Rechtsfahrgebot (1)

Der kam mir nämlich anschließend noch in die Quere – denn er zog nach der Vorbeifahrt am Auto warum auch immer nach links – und fuhr dort seelenruhig auf der falschen Fahrbahnhälfte weiter. Ich klapperte dann laut mit meinen Bremshebeln. Ein guter Klingelersatz übrigens; mit dem Geräusch können die meisten nix anfangen und kucken interessiert nach hinten. :mrgreen: Es kam dann wie es kommen musste: er torkelt in der ersten Reaktion erst nach rechts. Als er mich dann rechts hinter sich sah, ging es wieder nach links (weil er wohl dachte, ich wolle ihn rechts überholen). Ich wiederum zog dann nach links und überholte dann ordnungsgemäß am äußersten linken Rand der Fahrbahn.

Gehwegradler (16) und Rotlicht (6)

Am 3. Mai stand ich an der roten Ampel in der Gärtnerstraße Richtung Schützenstraße. In der Gegenrichtung sah ich in der Gärtnerstraße einen älteren Herren auf einem Klapprad, der immerhin die Fahrbahn benutzte. Da aber auch seine Ampel Rot zeigte (vor ihm wartete bereits ein Auto), wechselte er einfach auf den Gehweg und bog auf diesem ums Eck in die Schützenstraße ab. Ich frag mich ja immer, ob den Leuten nicht klar ist, dass wenn da um die Ecke zufällig ein Polizist oder ein Streifenwagen steht, sowas nicht nur 15 Euro für das Gehwegradeln kosten kann, sondern auch noch der qualifizierte Rotlichtverstoß mit 100 Euro (TBNr 137624) und ein Punkt in Flensburg obendrauf kommen. Das wären mir die 20 oder 30 Sekunden Wartezeit jetzt nicht wert… 😎

Überholmanöver (59)

Am 5. Mai wäre ich während meiner Bahnfoto-Tour beim Linksabbiegen auf den Parkplatz des Pennys unterm Jungfernsprung in Dahn beinahe von einem völlig bescheuerten Fahrers eines dunklen VW Caddy von der Straße (B 427) geräumt worden. 😡 Ich schaute mich erst nach hinten um, fuhr dabei auch schon relativ mittig auf der Fahrbahn, gab noch das Armzeichen, dass ich nach links abbiegen will und ziehe weiter Richtung Straßenmitte. Einen Moment später höre ich, wie da einer gewaltig in die Eisen steigt und nach links in die Gegenfahrbahn ausweicht. Wie kann man bitte auf die total bescheuerte Idee kommen, in dem Moment, in einer Kurve, bei herannahendem Gegenverkehr einen mittig fahrenden Radfahrer überholen zu wollen…!? 🙄

Saisonauftakt auf der Wieslauterbahn

Seit dem 1. Mai rollen auch auf meiner Lieblingsbahnstrecke wieder Züge. Leider scheinen sich die Gerüchte zu bestätigen, dass der Esslinger der AVG, dem ich mein fotografisches Interesse an diesem Genre zu verdanken habe, wirklich nicht mehr repariert werden soll bzw. wird. 🙁 Etwas seltsam finde ich das schon – denn meines Wissens hat sich der Kreis Südwestpfalz damals an den Restaurationskosten des Oldtimers beteiligt, mit der Bedingung, dass jener dann auch bis zum Ende des laufenden Verkehrsvertrags eingesetzt wird. Bei Gelegenheit werde ich da mal recherchieren. Leider kriegt man vom ZSPNV Süd nur selten mal eine (brauchbare) Antwort. „Saisonauftakt auf der Wieslauterbahn“ weiterlesen

Seitenstreifenradwege

Nachdem ich das saarländische Örtchen Altheim im Bickenalbtal von seinen zahlreichen absurden Zeichen 240 StVO befreit hatte, monierte ich bei der zuständigen Straßenverkehrsbehörde des Saarpfalz-Kreises weitere Problemwege. Auf der Liste stand auch der für das Saarland typische „Seitenstreifenradweg“ entlang der L 201 zwischen Gersheim und Walsheim. Die ursprünglich gar in beide Richtungen angeordneten Benutzungspflichten wurden zwischenzeitlich aufgehoben. Allerdings ist die Lösung des Amtes ein gutes Beispiel für „Überbeschilderung“ im Sinne des § 39 (1) und § 45 (9) S. 1 StVO. „Seitenstreifenradwege“ weiterlesen

Sauf Riverains

Am 4. Mai drehte ich eine Runde durch Frankreich, unter anderem über Rohrbach-les-Bitche.  Die D 662 (ehemalige N 62) Richtung Achen fahrend, fiel mir im Augenwinkel etwas Ungewöhnliches auf. Da hat sich in der Rue des Romains an der Abzweigung zur Rue du Stade doch tatsächlich ein deutsprachiges Zusatzzeichen 1020-30 nach Frankreich verirrt. 😉 Auf der google-Streetview-Aufnahme erkennt man es ebenfalls.

In Frankreich ist die Sperrung von Anliegerstraßen und anderen nicht für den öffentlichen Verkehr vorgesehenen Straßen mittels eines  sehr weit verbreitet. Es sind dann oft „unechte Einbahnstraßen“. Die „Spardose“ wirkt natürlich schon ein wenig abschreckender als ein Zeichen 250 StVO. Oft werden Radfahrer von der Sperrung mittels des Zusatzes „Sauf Cyclistes“ ausgenommen.