Moral in Zeiten der Coronoia

Ich hatte mich zuletzt angesichts meiner Verzweiflung über den immer absurdere Züge annehmenden Irrsinn mehrmals daran erinnert, dass ich doch in irgendeinem Buch vor einiger Zeit interessante Ausführungen über die Wurzeln menschlicher Moral gelesen hatte. Nach längerer Grübelei und einer Recherche im Internet erinnerte ich mich wieder daran, um welches Buch es sich handelte. Insbesondere im Hinblick darauf, dass wir wegen einer völlig falschen und verlogenen Moral gerade stramm zurück in ganz finstere, überwunden geglaubte Zeiten marschieren, ist das, was ich in Richard Dawkins „Der Gotteswahn“ las, leider ziemlich frustrierend. Denn offenkundig hat sich seit Beginn dieser Massenhysterie das evolutionäre Verständnis von Moral vieler Menschen gewandelt – auch deshalb, weil ein Narrativ etabliert wurde, nach welchem jeder Mensch für den anderen ein potentieller „Gefährder“ sei. „Moral in Zeiten der Coronoia“ weiterlesen

Coronoia: Akten-Einsicht

Ich hatte mich sehr gefreut, dass mich die Strafrechtlerin Jessica Hamed in ihren e-mail-Verteiler aufgenommen hatte und ich daher sehr früh von den neuesten Entwicklungen zu den von ihr geführten Corona-Verfahren erfuhr. Sie hat nun aufgrund der Tatsache, dass die bayerische Landesregierung über gar keine Behördenakte zu den ganzen „Corona-Maßnahmen“ verfügt, beim Gericht beantragt, u. a. den Ministerpräsidenten Söder als Zeugen vorzuladen. Da andere (Nicht-Mainstream-)Medien – unter anderem der äußerst empfehlenswerte Journalist Markus Langemann – das Thema inzwischen bereits aufgegriffen haben, ergibt es eigentlich nur noch relativ wenig Sinn, dazu selber noch etwas zu schreiben. Ich habe wohl deshalb nicht umgehend besonders empört reagiert, weil ich gerade auch durch meine Erfahrungen im radverkehrspolitischen Bereich von den Verwaltungen eigentlich ausnahmslos eines Rechtsstaates unwürdiges Verhalten gewohnt bin. „Coronoia: Akten-Einsicht“ weiterlesen

Viren, Radwege, Angst und Unfreiheit

Im ein oder anderen meiner inzwischen zahlreichen Coronoia-Beiträge hatte ich angerissen, wie frappierend die grundsätzlichen Ähnlichkeiten zwischen der Reaktion eines Großteils der Bevölkerung auf das nachweislich für die überwiegende Mehrheit der Gesamtbevölkerung völlig ungefährliche, aber entgegen jeder Vernunft und Faktenlage zur neuen Ebola-Pandemie aufgeblasene Corona-Virus – und dem Wunsch einer Vielzahl von radverkehrspolitisch tätigen Menschen nach „Radwegen“ ist. „Viren, Radwege, Angst und Unfreiheit“ weiterlesen

Der 1000. Blogbeitrag

Irgendwie hätte ich mir das zeitgeschichtliche Umfeld, in welchem ich meinen sage und schreibe eintausendsten Blogbeitrag veröffentlichen würde, etwas anders vorgestellt. Da bloggt man nun schon rund drei Jahre fast ausschließlich über das Thema Radverkehr (und ein klein wenig auch zum Thema Bahn) in der Provinz, weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit, so vor sich hin – und dann kommt Corona. Mein desillusioniertes politisches Bewusstsein erwacht nach vielen Jahren wieder zu neuem Leben – und der Blog wird zum lebensnotwendigen Ventil, um meinen Weltschmerz verarbeiten zu können. Mit den zunehmenden, gesellschaftskritischen Beiträgen zu dieser Thematik habe ich in den vergangenen Wochen im Schnitt mehr als das 2- bis 3-fache an Seitenaufrufen generiert. In den letzten vier Wochen waren es bspw. über 6.500 registrierte Zugriffe. „Der 1000. Blogbeitrag“ weiterlesen

Vier Kopien für 210,12 Euro…!?

Ich hatte mich die ganze Zeit gefragt, warum der LBM oder andere Behörden bislang nicht versucht haben, mich einfach mit der Gebührenkeule davon abzuhalten, diverse LTranspG-Anträge aufrechtzuerhalten? Denn das rheinland-pfälzische Landestransparenzgesetz gibt diesen (leider) dazu grundsätzlich diese (für mich die Grundidee des gesamten Gesetzes ein klein wenig ad absurdum führende) Möglichkeit. Um nicht unerwartet wegen der Einsicht in teils auch nicht einmal unbedingt besonders wichtige Dokumente („nice to have“ / „nice to know“) eine Privatinsolvenz beantragen zu müssen, beinhaltet jeder meiner Anträge einen „Disclaimer“, wonach man mir vorab Bescheid geben möge, falls dieser nicht kostenfrei erfüllt werden könne. „Vier Kopien für 210,12 Euro…!?“ weiterlesen

Parkende behindern Demonstranten

Ich will eigentlich schon seit längerer Zeit mal einen ausführlicheren Beitrag zum Thema „Verkehrswende“ auf dem Land schreiben; besonders im Hinblick auf eine gewisse „Betriebsblindheit“, die ich vor allem bei Großstädtern verorte. Leider wird die bundespolitische Verkehrsdebatte jedoch fast ausschließlich von den Verkehrsproblemen in deutschen Großstädten bestimmt. Probleme, die es auf dem Land oder in kleineren Städten in dieser Form und Schwere oftmals gar nicht gibt. So begegnete mir in vielen Foren oder auch Blogs auch immer wieder eine gewisse, ganz selbstverständliche großstädtische Arroganz, die meiner Ansicht nach überhaupt nicht gerechtfertigt ist; vor allem dann, wenn das Auto an sich verteufelt wird. „Parkende behindern Demonstranten“ weiterlesen

Artikel 1, Absatz 1, Satz 1 Grundgesetz

14 Jahre hat es also gedauert. 14 Jahre war es in diesem Land völlig „normal“, dass arbeitslosen Menschen, die sich auch gegenüber eines Sachwalters eines im Kern faschistischen und menschenverachtenden „Sozialgesetzbuches“ einen Rest an Selbstachtung und Menschenwürde bewahren – und nicht wie ein dressierter Hund übers Stöckchen springen wollten, indem sie sich für irgendwelche mies bezahlten Scheißjobs bewerben, zu „sanktionieren“. 14 Jahre lang war es normal, Menschen wegen eines versäumten Termins(!) das Existenzminimum(!) größtenteils oder sogar völlig zu streichen (inkl. Mietzahlungen und Abmeldung bei der Krankenkasse) – und sie ihrem Schicksal zu überlassen. 14 Jahre lang hat ein Großteil der Bevölkerung das alles hingenommen und nicht für problematisch erachtet. 14 Jahre hat es gedauert, bis das Bundesverfassungsgericht hierzu ein Urteil fällte. „Artikel 1, Absatz 1, Satz 1 Grundgesetz“ weiterlesen