Wie in den aktuellen Alltagserlebnissen erwähnt, sind am vergangenen Freitag Teile der Südwestpfalz sprichwörtlich abgesoffen. Nach teils über 100 Litern Regen pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden konnten die kleineren Flüsse und Bäche das Wasser nicht mehr aufnehmen. Das galt vor allem für den Hauptfluss der Südwestpfalz, den Schwarzbach, aber auch dessen Zuflüsse wie z. B. den von Frankreich kommenden Hornbach. Am Nachmittag des 18. Mai packte ich dann doch mal wieder die dicke Kamera in den Rucksack und fuhr (nach meiner mittäglichen Einkaufstour) noch etwas das Felsalb- und Hornbachtal hinunter und machte ein paar Fotos (und Videos) von den weiträumig überfluteten Talauen.
Den folgenden Videoclip vom erstmals seit vielen Jahren geschlossenen Stauwehr bei Dusenbrücken hatte ich bereits am Mittag mit der kleinen Actioncam aufgenommen. Vor diesem fließen der Blümelsbach und die Felsalbe, die beide am Pirmasenser Stadtrand entspringen, zusammen. Fast schon bedauerlich, dass sich hier nur in Ausnahmefällen mal ein See bildet.
Das Stauwehr.
Der See links davon.
Und der Blick in Richtung Süden.
Ein Stück das Felsalbtal hinein kann man eigentlich über eine Holzbrücke die Talseite wechseln. Am Samstag schauten nur noch die beiden oberen Geländer aus der trüben Brühe heraus.
Der Blick in Richtung Norden auf die überflutete Talaue; das Stauwehr (links) ist ebenfalls zu erkennen.
Das nächste Foto zeigt die überflutete Talaue am Kirschbacherhof, hier fließen Felsalbe und Hornbach zusammen.
An der Brücke der K 13 über den Hornbach am Birkwieserhof öffnen sich die großräumigen natürlichen Überflutungsgebiete. Hier ein kurzer Videoclip bei der Anfahrt.
Und ein Foto vom von beiden Seiten mit Wasser eingerahmten Straßendamm.
Sogar der blaue Himmel spiegelte sich ein wenig in der braun durchsedimentierten Brühe.
Ich wechselte mit dem MTB nun rüber auf den Feldweg, der auf der anderen Talseite in Richtung Monbijou führt.
In diesem Bereich hatte es sich an diesem Nachmittag die überwiegend am Kirschbacherhof heimische Storchenpopulation gemütlich gemacht. Bei der Anfahrt schreckte ich ein paar von ihnen auf.
Andere hingegen blieben ganz cool.
Im Hintergrund rechts erkennt man die Brücke über den Hornbach.
Für einen Überblick fuhr ich ein paar Meter die Hänge hoch.
Auf dem Hügel rechts liegt der Birkwieserhof.
Es ging an Monbijou vorbei. Vor dem Ortseingang von Dietrichingen hatte es Freitags einen kleineren Hangrutsch gegeben, den man auch auf dem folgenden Foto erkennt. Auch sonst standen die Wiesen an der K 79 noch auf beiden Seiten komplett unter Wasser.
Die unter der K 79 hindurchfließenden Wassermassen.
Sogar den Schnecken wird es allmählich zu nass?
Hier noch eine auf der Mauer gegenüber.
Das letzte Tagesziel war Mauschbach.
Auch hier (an der erst vor ein paar Jahren sanierten Brücke über den Hornbach) sind die Talauen fast komplett geflutet.
Auf dem Rückweg kam ich nochmal am Stauwehr bei Dusenbrücken vorbei. In Verbindung mit der schon tief stehenden Abendsonne ergaben sich noch ein paar schöne Aufnahmen von diesem seltenen Gewässer.
Am Pfingstsonntag ging es auf eine weitere Hochwasser-Tour. Es dauerte aber eine Weile, bis ich und der Klagesponsor auf nennenswerte Überflutungen stießen. So machten wir erst einmal bei Thaleischweiler-Fröschen einen Abstecher zu den Saufelsen mit ihrem derzeit sehr viel Wasser führenden Wasserfall. Irgendwann stelle ich mich dort im Hochsommer mal in der Badehose drunter.
Erst östlich von Thaleischweiler-Fröschen stand das Wasser noch deutlich auf den Wiesen und Feldern. Um uns einen Überblick zu verschaffen, machten wir einen Abstecher hinauf zum Sportplatz von Höhmühlbach, in dessen Nähe man einen sehr guten Ausblick auf das (überflutete) Schwarzbachtal hat. Leider fehlte (einmal mehr) der Sonnenschein.
In Rieschweiler-Mühlbach stand dann auch der „Schwarzbachtal-Radweg“ noch teils komplett unter Wasser. Ein gerade dort stehender Mann von der freiwilligen Feuerwehr erzählte uns, dass das Wasser tags zuvor noch wesentlich höher in Richtung des Ortes stand.
Das alte Stauwehr zur Getreidemühle wurde wohl auch fast vollständig überflutet.
Hier nochmal in bewegten Bildern.
Auf der Wiese trieb sich übrigens auch ein ziemlich zahmer, von Big Brother überwachter Storch herum.
Zum Abschluss noch ein Foto der weiteren Zufahrt zum „Schwarzbachtal-Radweg“ etwas weiter westlich. Ich schätze mal, dass das Wasser dort mindestens einen halben Meter über dem Boden stand.
Ziemlich unerwartet bemerkte ich bei der Durchfahrt von Nünschweiler einen krassen Unwetterschaden. Denn der Starkregen muss hier offensichtlich eine (erst im letzten Jahr fertiggestellte und in meinen Augen auch potthässliche) massive Gabionenwand zum Einsturz gebracht haben.
Soviel zum Thema Hochwasser bzw. Starkregen. Aber leider ist hier im Südwesten in der kommenden Zeit wieder fast nur eines gemeldet: Regen.
Beeindruckend!