Die Homburger Straße (L 469) zwischen Zweibrücken und Einöd befahre ich relativ selten, da weiter südlich im Zweibrücker Stadtteil Bubenhausen ein direkt der A 8 folgender, asphaltierter Wirtschaftweg beginnt, der per für KFZ gesperrt ist. Jener bringt einen dann recht schnell und komfortabel Richtung Webenheim / Blieskastel (B 423) oder Einöd / Ingweiler (bzw. umgekehrt); man hat dann auch vor allem keine Ampeln vor der Nase. Und keine blauen Schilder…!
Für einen Überblick wieder ein Link zu Google Maps!
Hin und wieder hat man unterwegs aber halt auch mal Hunger. Und da der Globus-Supermarkt direkt an der saarländisch-pfälzischen Grenze eine recht preiswerte Gastro anbietet, stille ich das Magengrummeln auch gerne mal mit einem Schnitzel- oder Frikadellenbrötchen. Und wenn dort irgendwas Nützliches oder Süßes im Angebot ist, nehme ich es dann auch gerne im Rucksack mit gen Heimat.
Nun hatte ich im Beitrag zum Funkturm ja schon erwähnt, dass in der Zweibrücker Kernstadt die ein oder andere unzeitgemäße Blaubeschilderung verschwand. Leider gilt dies nicht für die Homburger Straße, denn dort fristen noch teils uralte und
ihr Dasein an einer zudem recht fragwürdigen baulichen Infrastruktur.
Eines Maiabends befuhr ich dann nach längerer Zeit mal wieder die Homburger Straße Richtung Zweibrücken auf dem dortigen rechtsseitigen Geh-Radweg. Auf dem mit beschilderten östlichen Abschnitt im Zweibrücker Stadtteil Ernstweiler kam mir dann auf der recht schmalen Spur ein Geisterradler entgegen! Mit Kopfschütteln zwängte ich mich an diesem vorbei. Zu meiner Schande musste ich dann kurze Zeit später beim Blick nach hinten feststellen, dass dort allen Ernstes auch auf der linken Seite „umgedrehte“
stehen, die es den Radfahrern nicht nur erlauben, sondern sogar befehlen!
Noch erbost über die Entscheidung, am Funkturm und Outlet, den Radfahrer mit zahlreichen zu schikanieren, monierte dies dann am 16. Juni 2017 in einer weiteren e-mail an die zuständige Sachgebietsleiterin beim Zweibrücker Straßenverkehrsamt und wies auf die zahlreichen Mängel hin, die dieser Weg im Hinblick auf die Vorgaben in der VwV aufweist. Bis heute ist dort nichts passiert, die Fotos wurden am 26. September aufgenommen.
Beginnen wir jenseits der Landesgrenze mit Blick Richtung Rheinland-Pfalz. Exemplarisch steht mal wieder ein Auto mitten auf dem auch vom Saarland her mit beschilderten Weg. Der Fahrer starrte gebannt auf das Display seines sogenannten „Schlaufons“. Man erkennt auch hier einmal mehr: breite Fahrbahnen und ein übersichtlicher Verkehr. Auf jeden Fall nichts, was man ernsthaft zu einer „besonderen Gefahrenlage“ aufblasen könnte!
Gehen wir ein Stück weiter nach vorne und erkennen die erste Engstelle an der Bushaltestelle am Kaplaneihof. Die Wegbreite dahinter ist immerhin wieder akzeptabel. An der Stelle, wo das Licht durch die Bebauungslücke scheint, befindet sich die Haupteinfahrt des John-Deere-Werks. Dass dieses Werk sinnvollerweise (wieder) hauptsächlich per Bahn bedient werden sollte, werde ich bei Gelegenheit in einem Beitrag zum Thema Eisenbahn ausführen. 😉
Dort blicken wir dann einmal zurück Richtung Saarland; die Einfahrt wird stark genutzt, wovon auch das kaum mehr erkennbare Rot der Furtmarkierung zeugt. Nicht nur die Markierung und die Radwegeschilder sind schon uralt, ebenso das Hinweisschild „Achtung Werkszufahrt“.
Ein Stückchen weiter Richtung Zweibrücken erreichen wir dann auch den Haupt-Personaleingang. Ab hier wird dann per der Rad- und Fußgängerverkehr getrennt. Der Teil für Radfahrer dürfte keine 2 Meter breit sein.
Beim Blick in die Gegenrichtung erkennen wir, dass ich beim anderen Foto etwa an der Bushaltestelle des John-Deere-Werks stand. Bei Schichtwechsel dürfte dort durchaus einiges los sein; wie man da dann noch mit dem Rad vorbeikommt…? Hier wird dann eben per die bauliche Trennung in Richtung Einöd aufgehoben. Richtung Supermärkte kommt man nur über die Bettelampel.
Es geht dann wieder weiter in Richtung Zweibrücker Stadtmitte; auf diesem Abschnitt begegnete mir der vermeintliche „Geisterfahrer“. Richtig „spaßig“ wird es dann an der Einmündung zur Oltschstraße. Dort wurde für eine Bushaltestelle eine große Bucht eingerichtet, die vom Rad- und Gehweg umkurvt werden muss.
Blick Richtung Saarland; angeordnetes Geisterfahren:
Nun wird es hier richtig kuschelig; der Radstreifen dürfte hier kaum noch breiter als 1,50 Meter sein. Hinten sehen wir auch ein parkendes Auto, welches noch einmal wertvollen Raum für sich beansprucht. Der Fahrgastwechsel erfolgt hier also regelmäßig direkt über die schmale Radspur.
Welche – man muss es noch einmal erwähnen – in beide Richtungen benutzungspflichtig ist! Wie das folgende Foto von etwas weiter unten beweist. Man erkennt auch noch ganz schwach sowas wie die Reste einer weißen Linie rechts vor dem Schild.
Richtung ZW geht die getrennte Benutzungspflicht urplötzlich in eine gemeinsame über. Der bauliche Streifen führt dort zwar weiter, wird dort aber kurzerhand in einen Parkplatz umfunktioniert! Für den gemeinsamen Verkehr mit Fußgängern und entgegenkommenden Radfahrern wird es hier also ggf. besonders eng.
Man muss dann dahinter noch einmal verpflichtend die Furt über die Einmündung der Straße „Speckgärten“ überqueren, ehe an der Ampel ein ergänztes die Weiternutzung des Bürgersteigs freistellt. Es zweigt dort zudem auch ein eigenständiger, (aber nur) freigegebener (d. h. streng genommen Schrittgeschwindigkeit) Gehweg am Schwarzbach entlang Richtung Stadtmitte ab. Wenn ein
irgendwo mal Sinn ergäbe, dann eigentlich grade an diesem Weg…!
In Richtung Saarland beginnt dann eben hier das allgemeine Fahrbahnverbot per linksseitiger (innerörtlicher) Benutzungspflicht. Das ist wenn man nach nach rechts schaut und die Einmündung der Freudenbergerhofstraße (quasi die Hauptstraße von Ernstweiler) erkennt, grade für die besonders unsinnig, die im Stadtteil Ernstweiler leben. Der muss dann per Bettelampel die Straße überqueren. Ob dort überhaupt Kombi-Streuscheiben verwendet wurden, wage ich zu bezweifeln. Das hatte ich mir aber nicht genauer angeschaut. Der Radfahrer erkennt hier übrigens auch nicht wirklich, dass der rechte Streifen ein Parkplatz ist, befährt er diesen, kann jederzeit von Einöd kommend ein Auto auf diesen „Parkplatz“ auffahren…! Ich halte sowas für kriminell!
Fazit: Die Schilder müssen schlicht und ergreifend nach § 45 (9) StVO ersatzlos weg. Es ist der Radweg selbst, der hier eine „besondere Gefahrenlage“ darstellt, die jedoch eigentlich auf der Fahrbahn vorliegen müsste! Da bräuchte man sich im Grunde auch gar nicht noch aufwändig mit den zahlreichen Mängeln in Sachen VwV zu § 2 StVO oder ERA befassen! Also, liebe Zweibrücker Stadtverwaltung: macht hinne!
Der bauliche Zustand des Weges spottet in weiten Teilen jeder Beschreibung. Hier werden nicht nur Radfahrer unnötig gefährdet, auch Fußgänger müssen teilweise schauen, wo sie dort langgehen sollen. Und dann auch noch eine Zweirichtungs-Benutzungspflicht über stark frequentierte Ein- und Ausfahrten hinweg. Eine Benutzungspflicht auf Wegen wie diesem dürfte seit der StVO-Novelle von vor immerhin 20 (!) Jahren nicht mehr existieren. Denn wo ist hier die Gefahrenlage für den Radverkehr auf der allgemeinen Fahrbahn?
Davon abgesehen, zum Thema Zweirichtungs-Radweg innerorts sagt sogar die konservativ ausgelegte VwV-StVO unter Randnummer 33: „Die Benutzung von in Fahrtrichtung links angelegten Radwegen in Gegenrichtung ist insbesondere innerhalb geschlossener Ortschaften mit besonderen Gefahren verbunden und soll deshalb grundsätzlich nicht angeordnet werden“.
Unter Randnummer 37 werden bauliche Randbedingungen für eine ausnahmsweise Anordnung genannt: „Voraussetzung für die Anordnung ist, dass
a) die lichte Breite des Radweges einschließlich der seitlichen Sicherheitsräume durchgehend in der Regel 2,40 m, mindestens 2,0 m beträgt;
b) nur wenige Kreuzungen, Einmündungen und verkehrsreiche Grundstückszufahrten zu überqueren sind;
c) dort auch zwischen dem in Gegenrichtung fahrenden Radfahrer und dem Kraftfahrzeugverkehr ausreichend Sicht besteht.“
Wohlgemerkt steht dort der Begriff „Voraussetzung“, nicht etwa sowas wie „Empfehlung“ oder so. Also liebe Stadt Zweibrücken: setzt bitte schleunigst das geltende Recht um, beendet die unnötige und rechtswidrige Gefährdung von Radfahrern und Fussgängern und hebt die Benutzungspflicht auf.
Hallo Radfanatiker,
ihr habt Recht mit euern Anmerkungen. Dennoch fühle ich mich mit meinem Enkelkind, das wegen Behinderung nicht selber Fahrrad fahren kann, auf der Straße unwohl und bin traurig, dass die Stadt Zweibrücken auf der Homburger Straße die Schilder abmontiert hat. Oma im Dienst ist keine Rennfahrerin.
Hallo Evelin,
glaub mir, auf der Fahrbahn (nicht Straße) ist es gar nicht so gefährlich, wie es scheint. Ansonsten gilt Alternativen betreffend das zu Andreas Gesagte.
Hallo liebe Radfreunde,
seit 2003 fahre ich diesen Radweg bis zu 170 mal im Jahr zur Arbeit, das sind weit über 2500 mal und es ist keine Frage, dass der Radweg dem Gesetz nicht genügt.
ABER: Bei Baumaßnahmen musste ich hin und wieder auf die Straße ausweichen und das ist nicht Lustig. So leer wie auf den Fotos sieht es da selten aus.
Ich werde nicht über Bubenhausen fahren, weil das sehr umständlich ist, wenn man in die Schillerstraße will. Den Radweg dort nehme ich, wenn ich in Richtung Horbach fahre, da macht das Sinn, aber es ist kein Ersatz für den Radweg auf der Homburger Straße.
Ehe man einen Radweg aufhebt, sollte man einen Plan haben! Was mache ich, wenn ich auf das erste, durchgeklebte Schild Richtung Homburg treffe? Keine Möglichkeit auf direktem Weg über die Straße zu kommen. So etwas geht gar nicht. Von Homburg kommend, an der Landesgrenze, gibt es auch keinen geregelten Übergang auf die Straße.
Immer wieder mal bin ich gezwungen auf die Straße auszuweichen. Dann bleiben, an den meisten Stellen, die Autos hinter mir, bis ich wieder auf den Radweg fahre, an einer Einfahrt oder Einmündung. Wir können das Spielchen gerne von Einöd bis Ernstweiler ausdehnen, aber dann wird es sicher Autofahrer geben die hupen, brüllen und auf den nicht mehr vorhandenen Radweg zeigen. Die primären Probleme auf dem Radweg sind die Falschparker (Koi-Center, ehemalige Bäckerei in Ernstweiler, und LKW gegenüber der Tankstelle!!!). Wenn die Stadt sich darum kümmern würde, wäre schon viel gewonnen. Dass das Rosenbeet geteert wurde, war eine sehr gute Idee!!! Die Mähdrescher fahren jetzt zum Schwarzbach hin raus. Die ehemalige Haupteinfahrt ist nicht mehr so problematisch. Wenn man jetzt noch den getrennten Rad-/Fuß-Weg auf die selbe Höhe bringen würde, wie es da vor und da hinter ist, wären alle Spatzen gefangen.
Diese Stelle ist nicht so breit, wie oben gemutmaßt. Die ist nicht viel breiter als mein Scorpion (über Spiegel gemessen ca. 1,10 m). Wenn da ein 2-Rad entgegen kommt wird es eng. Aber ungefähr die hälfte der Radler kommt an mir vorbei. Die andere Hälfte weicht auf den Bürgersteig aus oder steigt ab, oder ich ahne schon was kommt und fahre mit einem Rad auf die Straße. Mit Rücksicht und Voraussicht geht es immer irgendwie, nur nicht bei Falschparkern!
Und kürzlich ist mir eine Trik-Kollege am Schwarzbach begegnet. Wenn ich 3 Minuten früher gestartet wäre, wären wir uns in dem abgestuften Bereich begegnet. Dann wäre nicht mehr gegangen. Deshalb Rad- und Fußweg auf gleicher Höhe gemeinsam, Benutzung meinetwegen freistellen, wenn die anderen unbedingt auf die Straße wollen und den Bordstein zur Straße so hoch bauen, dass kein Auto mehr drauf fährt 🙂
Am ersten Tag, als ich mich über die überklebten Schilder wunderte, sind mir zwei Radfahrer auf der Straße begegnet. Seit dem nie wieder. Wenn sich baulich nichts ändert, dann ist das Feeling auch so wie immer. Da ändert kein überklebtes Schild irgend etwas dran. Dann radelt man da, wo man immer geradelt ist. So wie es jetzt ist, kommt man sich vor wie in Schilda!
Hallo Andreas,
mir ging es bei meinem Engagement einzig und allein darum, die Benutzungspflicht dieses abenteuerlichen Weges aufheben zu lassen. Wer etwas Anderes oder „Besseres“ will, muss sich an die Stadtverwaltung Zweibrücken richten. Dafür bin ich nicht zuständig. 😉 Diese hätte beispielsweise nur Piktogramme aufbringen müssen, was man mir bereits im Januar zugesagt hatte. Oder Gehwegfreigaben anordnen. Am rechtsseitigen getrennten Weg in Richtung Ernstweiler hätte sie sogar gar nix machen müssen – den darf man (rechtsseitig) auch ohne Schilder weiterbenutzen.
Ich kann nur einmal mehr anmerken, dass das subjektive Sicherheitsgefühl bei Radwegen trügt. Das ist wissenschaftlich und statistisch nachgewiesen. Wenn trotz mehrjähriger Nutzung grade dieses besonders miserablen „Radwegs“ – während der auch du sicherlich insb. an den Einmündungen oder bei Radfahrer-Gegenverkehr viele gefährliche Situationen erlebt hast – die Fahrbahnnutzung immer noch gefährlicher erscheint, kann ich das persönlich nicht nachvollziehen. Die Homburger Straße ist eine völlig durchschnittliche Straße mit im Vergleich zu anderen Zweibrücker Hauptverkehrsstraßen üblichen Verkehrsstärken und Fahrbahnbreiten, die auch das Fahren im Mischverkehr eindeutig zulassen.
Hallo Dennis,
ich sehe das ganze, wie gesagt, aus einer anderen Perspektive. Zurzeit bin ich auf zwei Rädern unterwegs, weil mein Scorpion in der Werkstatt ist, und es nervt. Heute Morgen habe ich mir überlegt, vielleicht doch mal die Schwimmnudel auf den Gepäckträger zu klemmen. 1,5 m Abstand beim Überholen, ADFC Aktions-Vorschlag.
Zweirad ist nicht mein Thema und mit Dreirad sieht die Sache völlig anders aus. Mich überholt kein Auto ohne die Gegenfahrbahn zu benutzen. D.h., wenn Gegenverkehr kommt, dann überholt mich kein Auto. Ich bin da völlig entspannt, die Autofahrer meistens nicht.
Mindestens 2 der beschriebenen Unfälle haben nichts mit dem Radweg zu tun. Rote Ampel überfahren (der muss auf der Straße gefahren sein!) und betrunken die Straßenseite gewechselt.
Ich habe überhaupt kein Problem damit auf der Straße zu fahren. Wenn z.B. der Radweg im Bließtal mal wieder überschwemmt ist, muss ich die Bundesstraße nehmen. Und da fahre ich natürlich auf der Straße und nicht auf dem Bügersteig/Radweg. Wenn dann aber irgendwann der umstrittene Radweg wieder los geht, dann ist das Fahren dort viel entspannter als auf der Straße, weil da meine Sicherheit nur noch von mir abhängt. Alle beschriebenen Situationen habe ich schon erlebt. Aber, wenn man an diesen Stellen bremsbereit fährt und guckt, dann ist mir zumindest seit 2003 keiner rein gefahren. Es gibt immer wieder gefähliche Situationen. Da die aber immer wieder an den selben Stellen auftreten, ist man vorbereitet. Ich fahre immer so, dass der Autofahrer, der nicht aufpasst einen Schreck bekommt und hoffe, dass er/sie es dann vielleicht mal lernt, dass da der Radfahrer Vorfahrt hat.
Trotzdem ist es löblich, dass Du Dich um die Radwege in ZW kümmerst. In HOM arbeite ich in der AG-PRO-RAD-HOM mit. Da schreiben wir keine Blogs, sondern wir setzten uns mit Stadt und Ordnungsamt an einen Tisch und bereden die Probleme. Und dann haben wir noch die Homburg-App. Bürgerhinweise die darüber gemeldet werden, werden meist sehr schnell angegangen. Den Spiegel bei Ingweiler habe ich dieses Woche schon zum 2. mal neu ausrichten lassen und die Kurve beim Mastauhof (?) basiert auch auf einem Vorschlag von mir. ferner hatte unsere AG nicht unwesentlich Anteil an der Neugestaltung des Radweges von Limach bis Bierbach.
Hallo Andreas,
es ist nicht so, dass ich mich nicht in ängstlichere oder unsicherere Radfahrende hineinversetzen könnte. Ich war selber mal einer… 😉 Aber ich hab mich halt irgendwann emanzipiert – weil ich gemerkt habe, wie sehr einen Radwege ausbremsen, benachteiligen und gefährden. Ich weiß, dass viele Radfahrer sich anstellen, also nicht erwachsen werden und auf immer und ewig vom Kfz-Verkehr getrennt werden wollen. Sie sind aber nicht getrennt, weil der Sicherheitsgewinn im Längsverkehr an jeder Einmündung im Querverkehr ins Gegenteil verkehrt wird. Der Saldo ist negativ. Ständig liest man in den letzten Jahren von schweren Unfällen, bei denen Radfahrer auf genau diesen sich sicher „anfühlenden“ Radwegen an Querungen zu Tode gefahren werden. Ich habe den Eindruck, dass viele das auch bewusst verdrängen.
Und mal ehrlich – bist du in Zweibrücken NUR in der Homburger Straße unterwegs…? Das ist doch so ziemlich die einzige Hauptverkehrsstraße, die eben noch eins dieser prähistorischen 70er-Jahre-Wegelchen hat. Ansonsten sind in den anderen Zweibrücker Hauptverkehrsstraßen keine Radwege mehr vorhanden, da gibt es bestenfalls Gehwegfreigaben. Warum soll das in der Homburger Straße (die das gleiche Verkehrsaufkommen wie die Saarlandstraße aufweist) so ein Problem sein? Ich fahr seit über 20 Jahren Rad, auf Straßen, die deutlich stärker befahren sind als die Homburger Str. in ZW. Das ist alles nix anderes als Gewöhnung. Und da braucht man auch keine „Poolnudeln“ oder sonstigen Firlefanz. Man muss sich einfach nur selbstbewusst den Raum nehmen, der einem zusteht…! Und sich nicht eingeschüchtert von der Fahrbahn verziehen, damit die, vor denen man Angst hat, auch noch eine freie Bahn bekommen.
Leider sind viele Radfahrer nicht so erfahren wie du; die vertrauen auf den vermeintlichen sicheren Radweg – und werden dann eben bei einem Abbiegeunfall schwerverletzt oder totgefahren.
Ich weiß nicht, wie viel du von meinem Blog bislang verfolgt hast? Wie wurdest du eigentlich auf den Artikel hier aufmerksam? Es ist auch nicht so, dass ich nur blogge. Ich blogge sogar über mehr oder weniger regelmäßige Gespräche mit den Behörden. 😉 Mir geht es dabei aber ums Rechtliche. Also darum, nicht zunehmend überall mittels blauer Schilder von der nachweislich sichereren Fahrbahn verbannt zu werden. Und auch nicht darum, miserable Wegelchen aufzuhübschen oder gar noch mehr „Radwege“ zu fordern. Solange diese Wege benutzungspflichtig beschildert werden sollen, werde ich mich dagegen wehren. Und das fängt halt auch schon bei der Planung an.
Würde mich freuen, wenn du z. B. deine Meinung zu den Planungen des neuen Kreisels in Ixheim äußern würdest. Findest du sowas ernsthaft „sicherer“?
„Wenn dann aber irgendwann der umstrittene Radweg wieder los geht, dann ist das Fahren dort viel entspannter als auf der Straße, weil da meine Sicherheit nur noch von mir abhängt“
Das meinen die Radwegverteidiger immer. Das stimmt aber halt überhaupt nicht. Du müsstest schon an jeder Ein- und Ausfahrt, an jeder Kreuzung, an jeder Einmündung auf Null bremsen und diese erst überqueren, wenn da nirgends mehr ein anderer Fahrzeugführer entlangfährt. Da wartest du aber, je nach Straße, dann den ganzen Tag. Viel Spaß dabei.
Sobald andere Verkehrsteilnehmer im Spiel sind, hängt die eigene Sicherheit auch immer von den anderen ab. Egal wie vorsichtig du dich im Straßenverkehr bewegst. Es ist dir auch gar nicht möglich, z. B. alle Rechtsabbieger (das gefährlichste Element bei Radwegen Rechtsabbieger links neben Geradeausfahrern zu führen) zu erkennen, um vielleicht noch rechtzeitig zu bremsen. Außer du kannst hellsehen.
Ebenso bist auch du ein Mensch und begehst Fehler im Straßenverkehr. Anderes zu behaupten wäre leichtsinnig und töricht.
Da liegt meine ich ein Missverständnis vor: Andreas meint hier keinen straßenbegleitenden, sondern einen eigenständigen Radweg (den „Bliestal-Freizeitweg“), dessen allerdings ebenfalls vorhandenen Mängel ich hier schon einmal angerissen hatte.
Der ist doch gar nicht „umstritten“…? Und um diese zusätzlichen(!) Wege geht es mir auch gar nicht; wer da fahren will, soll das machen; die haben durchaus auch ihre Vorteile und ich nutze auch solche Wege immer wieder mal. Das ist für mich akzeptabel, solange mir die Nutzung der parallelen Landesstraßen freigestellt bleibt. Wobei man auch hier sagen muss, dass es in diesen Fällen natürlich dann auch Autofahrer gibt, die die Ansicht vertreten, man habe den Bahntrassenweg zu benutzen… Wenn man Pech hat, trifft man auf einen besonders Gestörten, der dann auch mal sein Auto als Waffe einsetzt…
Außerdem: Solange du auf dem besagten Bliestal-Freizeitweg nicht allein unterwegs bist, ist die Gefährdung durch andere ungleich Null. Denn da gibt es andere Radfahrer, Skater, Fußgänger, Jogger und Hundehalter. Ja, die machen nicht so einen Eindruck wie einer in einer lauten Blechkiste. Aber die können dich auch vom Rad holen. Und dann ist auch mal schnell das Schlüsselbein, die Hüfte oder der Arm etc. gebrochen…
Es tut sich offensichtlich etwas, siehe Rheinpfalz von heute. Mal gucken, was die Stadt draus macht. Gefühlsmäßig würde ich sagen: 90% fahren weiter auf dem nicht mehr freigegebenen Radweg auf der Homburger Straße. Der ADFC hat einen Gesetzes-Vorschlag eingereicht: https://www.adfc.de/artikel/das-gute-strassen-fuer-alle-gesetz/
Da wird vorgeschlagen, dass die Radweg-Benutzerpflicht für alle Schilder aufgehoben wird. Dann kann jeder fahren, wo er will. Das Entscheidende ist aber, dass alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtig sein sollen. Auch da muss man mal abwarten, was der Verkehrsminister draus macht. Sein erster Entwurf ist noch nicht weitrechend genug.
Zum Kreisverkehr in Ixheim habe ich noch keine Meinung, weil ich noch nicht weiß wie es werden soll und ich da auch nur ganz selten mal vorbei kommen.
Primär fahre ich den Radweg auf der Homburger Straße, weil ich nur dort ampelfrei von zu Hause zur Arbeit und zurück komme (letzte Woche mit einem Schnitt von 27,2 km/h, das geht nicht, wenn man ständig anhalten muss).
Ich bin Bau-Ing. und habe auch Vorlesungen zum Straßen- und Radwegbau gehört und ich war mal in einem Symposium über Radwegführung. Natürlich sind Unfälle mit Radfahrern, die auf der Straße mit den Autos in die selbe Richtung fahren äußerst selten, die passieren immer an Einfahren und Einmündungen. Da bin ich mit euch völlig einer Meinung. Auf dem Symposium wurde vorgeschlagen Radwege immer vor einem Kreisverkehr auf die Straße zu führen, genau aus dem „in gleiche Richtung fahren“ Grund.
In den letzten Monaten bin ich eine Weile mit einem Ersatz-Zweirad zur Arbeit gefahren. Und da waren sie wieder, alle Probleme von denen die Zweiradfahrer*innen immer berichten, die ich aber auf dem Dreirad gar nicht kenne. Ich fühle mich mit dem Dreirad auf der Straße völlig sicher und vor allen Dingen viel sicherer als auf dem Zweirad. Aber, wenn Verkehr, insbesondere Gegenverkehr herrscht geht dann nichts mehr. An mir quetscht sich nie ein Auto vorbei, sondern es braucht immer die Gegenspur, so wie es bei allen Radlern auch sein sollte. Aber als ich die selbe Strecke auf dem Zweirad geradelt bin sah alles wieder anderes aus. Ich habe inzwischen über 40.000 km Fahrpraxis auf dem Dreirad, da steigt man nur noch aufs Zweirad wenn es unbedingt sein muss. Und man bricht sich nix! Mir ist am Schwarzbach ein Hund ins Rad gelaufen oder besser gerutscht. Der hat das große Zahnrad verbogen. Als der mich getroffen hat bin ich nicht mehr gerollt. So ein Dreirad hat einen sehr kurzen Bremsweg und man fliegt trotzdem nicht über den Lenker. Wenn die Stadt am Radweg rumbastelt: Er sollte so aussehen, dass 2 Dreiräder gut aneinander vorbei kommen. Über die Spiegel gemessen bin ich gut 1 m Breit 🙂
Wie vorbildlich. Aber wehe, Autos verirren sich mal auf Radwege…
Das geht nicht, weil diese runden, blauen Verkehrszeichen im „Wiener Übereinkommen“ völkerrechtlich einheitlich geregelt sind.
Würdest du dir den Artikel durchlesen, wüsstest du’s…
Du fährst allen Ernstes (auch noch mit einem Trike) weiterhin mit einem Schnitt von über 27 km/h in beiden Richtungen(!) über diesen ehemaligen „Radweg“, also: Gehweg…!? Auch über die Einmündungen? Hältst du das Fußgängern (also auch Kindern) gegenüber für fair? Und warum glaubst du eigentlich, dass du z. B. die rote Ampel an der Freudenbergerhofstraße nicht beachten musst? Da liegt das Wegelchen meiner Ansicht nach im von der Ampel geschützten Bereich, da dort Fußgänger queren. Generell: Wenn du (auch geradeaus) auf dem Gehweg eine rote Fahrbahnampel umfährst, ist das nix anderes, als ein qualifizierter Rotlichtverstoß.
Das ist schon relativ viel. Wo fährst du da denn so überall rum? Nur die Fahrten zur Lohnarbeit können es ja allein nicht sein.
Dann fährst du mit dem Fahrrad wohl einfach zu weit rechts?
Mit Fußgängern habe ich ein gutes Verhältnis. Ich fahre schnell, aber vorausschauend (360° rundum). Der Selbsterkennungseffekt ist groß und die meisten freuen sich, wenn sie mich sehen. Es kam sogar die Frage auf, wo mein Dreirad ist, als ich eine Weile Zweirad fahren musste. Also erzähl mir nichts von unfair und roten Ampeln. Wenn da mal ein Fußgänger kommt siehe ich den und fahre ihn/sie/es natürlich nicht um!
Na dann, ich wünsche weiter viel Spaß beim Radeln auf dem Gehweg mit Tempo > 30 inkl. des Überfahrens roter Ampeln…
Aber wie soll man das den Zweibrücker Gehwegradelfans auch schon groß vorwerfen, wenn selbst der Bürgermeister und ein städtischer Ausschuss ungehemmt auf dem Gehweg rumradelt. Immerhin mit Helm, wegen der „Sicherheit“…
Ich überfahre keine roten Ampeln! Wenn es einen Fußgänger geben sollte, der grün hat, dann passe ich natürlich auf. Aber: Wenn die Ampel für den Radweg gelten würde, dann wäre auf dem Radweg eine Haltelinie, oder?
Und nebenbei bemerkt, zu den Zeiten wenn ich unterwegs bin, sind die meisten schon im Büro oder in der Schule. Voll wird es i.d.R. wenn ich früher heim fahre und die Mähdrescher Jungs und Mädels gerade Schichtwechsel haben.
Du brauchst dich nicht vor mir zu rechtfertigen. 😉 Du umfährst de facto derzeit auf einem Gehweg die roten Ampeln, die für dich auf der Fahrbahn gelten würden; wenn du mir nicht glaubst, kannst du gerne bei der örtlichen PI nachfragen. 😉 Das war übrigens auch schon so, als da noch ein „Radweg“ war. Haltelinien braucht es da auch nicht. Ich kann halt einfach nicht nachvollziehen, warum du für die paar Meter in der Homburger Straße nicht auf der Fahrbahn fahren willst – und dich so anstellst…!? Das musst du im Rest der Stadt Zweibrücken schließlich auch.
Aber wie gesagt: Mach, wie du das für richtig hältst…
Gestern Abend sind auf dem „Nicht-Mehr-Radweg“ neue Piktogramme aufgetauscht: Ein Fußgänger und ein Fahrrad und Pfeile in beide Richtungen. Heute Morgen stand ein LKW am Rand. Bin gespannt wie es heute Abend aussieht. Momentan kann ich noch keinen Plan erkennen. Baulich hat sich nichts verändert 🙂
Danke für die Info. Dass es neuerdings in Rheinland-Pfalz diese (allerdings in meinen Augen fragwürdige) Lösung mit den Piktogrammen überhaupt gibt, ist übrigens auch ausschließlich mir zu verdanken. 😉
Interessant, dass man an der linksseitigen Freigabe weiterhin festhält, anstatt den rechtsseitigen Gehweg gegenüber freizugeben. Kombi-Streuscheiben gibt es an allen querenden Ampeln ja auch weiterhin gar nicht.
Schildbürger in Zweibrücken:
der Plan ist jetzt klar. Man hat Piktogramme gemalt, ist zurzeit noch dabei die Straßenübergänge zu markieren und hat am Freitag alle blauen Schilder entsorgt. D.h. mit minimalem Aufwand den Ist-Zustand belassen, aber es jedem Radler frei gestellt den Radweg oder die Straße zu benutzen. Ich muss mal noch mit unseren LKW-FahrerInnen reden, was die so von Radlern auf der Straße halten.
Meine Beobachtungen in den letzten Monaten:
In den ersten zwei Wochen nach der „Sperrung“ des Radweges habe ich 3, in Worte DREI, Radler auf der Straße getroffen. Alle anderen haben weiterhin den Radweg benutzt.
Auch ich bin seit 2003 schon jeden Kilometer irgendwann mal auf der Straße gefahren, wegen Baustellen, Falschparkern, oder, oder. Es macht keinen Spaß. Es geht nicht um „anstellen“ es geht um Erfahrung. Und offensichtlich bin ich damit nicht allein unterwegs. Alle „Zur-Arbeit-Radler“ verhalten sich dort so. Aber die Dreiräder nehmen zu. Ich habe schon zwei mal auf dieser Strecke einen Kollegen im Gegenverkehr getroffen, aber nicht an der Engstelle, an der die Stadt wirklich mal arbeiten sollte.
Nochmal: Der Straßenteil heißt Fahrbahn. Da, wo Fahrzeuge hingehören. Wen interessiert, was Lkw-Kutscher davon halten? Möchtest du hier grade das „Recht des Stärkeren“ schönreden? Oder andeuten, dass Radfahrer generell nix auf der Fahrbahn verloren hätten, weil da nur „echter“ (also motorisierter) Verkehr fahren soll?
Fahrbahn. Gehweg. Sehr vorbildlich. Es war aber halt leider kein „Radweg“ mehr.
Aber Hauptsache, das Gehwegradeln oder die Benutzung dieses in jeder Hinsicht absolut grottigen (auch noch linksseitigen) „Radwegs“ macht „Spaß“? Wo einem grade linksseitig der ach so gefährliche Verkehr im Zentimeterabstand frontal entgegenfährt? Das grenzt ja schon ans Stockholm-Syndrom.
„Erfahrung“ ist es definitiv nicht, du hast ja in einem deiner früheren Kommentare geschrieben, dass du an den Einmündungen bereits mehrfach beinahe über den Haufen gefahren worden wärst. Aber macht ruhig so weiter in Zweibrücken. Ich hab ja schon an anderer Stelle geschrieben, dass ihr von mir aus machen könnt, was ihr wollt. Ihr werdet aber damit leben müssen, dass auch in Zweibrücken noch mehr blaues Blech verschwinden – und auch kein neues hinzukommen wird.
Du solltest anderen Radlern an dieser Stelle nicht die Erfahrung absprechen. Wie oft bis Du auf diesem „grottigen“ Radweg unterwegs gewesen? Nach dem Anfang dieser Diskussion sicher nicht oft, oder? Und wann? Am Wochenende?
Das mit dem Umgefahren hast Du falsch verstanden. Ich kann jederzeit vor jedem Hindernis halten und weil ich das kann, fahre ich entsprechend. Dass der eine oder andere Autofahrer eine Vollbremsung hinlegt, weil er mir die Vorfahrt genommen hat, ist dabei durchaus beabsichtigt. Kürzlich rief mich einer an um sich zu entschuldigen!
Und das mit den LKW-Fahrern ist nicht das Recht des Stärkeren sondern das Ding mit der Rücksichtnahme 🙂
Bist Du eigentlich irgendwie mit Timo verwandt?
Ich meine, mit über 300.000 km über mehr als genug Erfahrung auf teils um Welten stärker befahreneren Straßen zu verfügen, um festzustellen, dass die Fahrbahn der Homburger Straße von Radfahrern ohne Probleme genutzt werden könnte. Schließlich gibt es (und ich weise wiederholt darauf hin) im Zweibrücker Stadtkern nirgends mehr derartige (benutzungspflichtige) „Radwege“, auch nicht in der verkehrlich sehr wichtigen Saarlandstraße, die das gleiche Verkehrsaufkommen hat. Fährst du dort dann auch überall mit deinem Trike auf den Gehwegen herum?
Der „Radweg“ dort ist mit „grottig“ noch sehr wohlwollend umschrieben. Es ist für mich ein Rätsel, wie man weiterhin viel lieber auf so einer gefährlichen Bauruine freiwillig fahren will, anstatt als emanzipierter Verkehrsteilnehmer die Fahrbahn zu nutzen…
John-Deere-Lkw-Fahrer sind also – wenn ich deinen Satz richtig deute – tendenziell eher rücksichtslos? Oder warum sollte das für die ein Problem sein? Die fahren (wenn überhaupt) höchstens jemanden auf einem „sicheren Radweg“ platt. Beim Rechtsabbiegen. Oder meinst du mit „Rücksichtnahme“, dass Radfahrer nicht unnötig „den Verkehr“ aufhalten sollen?
Ich bin übrigens mit keinem Timo verwandt.
Alles klar, dann gibt es doch mehr Schnebles als ich dachte 🙂
Es geht nicht um 300.000 km sondern um diese ca. 4 km Radweg. Meine Beobachtung ist, dass die Mehrheit auf dem Radweg fahren möchte.
John-Deere-LKWs sind kein Problem mehr, die fahren seit einiger Zeit hinten herum auf die Autobahn, (über Globus-Zufahrt direkt auf den Baumarktkreisel).
Ich rede von den LKW die zum Teil mit Polizeibegleitung ab der Landesgrenze zwischen den Tadano-Standorten hin und her pendeln, insbesondere zwischen der Dinglerstrasse und Bierbach. Und diesen Verkehr gibt es auf der Saarlandstrasse nicht. Mich stört auch überhaut nicht, dass es sonst keine Radwege gibt. Ich habe kein Problem damit auf der Straße zu fahren und tue das auch, wie gesagt, auf dieser Fahrbahn, wenn auf dem Radweg kein Weiterkommen ist. Aber, wie schon mehrmals bemerkt, geht es über den Radweg einfach schneller. Und mit dieser Erfahrung stehe ich offensichtlich nicht allein da.
Jetzt ist ja alles wieder im Lot. Der Radweg ist genauso schlacht wie vorher, aber wieder Radweg und wer nicht will, muss ihn nicht mehr benutzen. Also alle machen so weiter wie bisher auch, nur ist es jetzt erlaubt.
Aber natürlich sollte man die Stadt weiterhin drängen den Radweg in Ordnung zu bringen. Wer ist da eigentlich zuständig? Im HOM kenne ich die Ansprechpartner in ZW nicht. Und meine Kollegen, die hier seit 60 Jahren wohnen, können mir auch keine Kontakte nennen.
Simone Schneble (im SWR 3) ist wohl die bekannteste mit dem Namen Schneble. 😉
Und…!? „Wenn die andern alle von der Klippe springen, springst du dann auch?“ Die Mehrheit fährt nach meinen Beobachtungen in Zweibrücken und Pirmasens generell nicht auf der Fahrbahn, sondern (zu Lasten der Fußgänger) auf Gehwegen. Das hast du ja anhand deiner Studie bestätigt. Wird das dadurch besser oder weniger fragwürdig? Ich behaupte: Die, die den „Radweg“ in der Homburger Straße befahren, fahren auch in 90 % der Fälle andernorts auf dem Gehweg rum. Auch, wenn er nicht freigegeben ist. Und wenn, sicherlich schneller als nur mit „Schrittgeschwindigkeit“.
Ja, aber in den meisten Fällen auch nur, wenn man rote Ampeln missachtet… :op Und linksseitig zu John Deere will. Will man woanders hin, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Nutzung im Ergebnis nennenswert schneller wäre. Wenn du Zeit und Lust hast, probieren wir das gerne mal aus. 😉
Vielleicht, aus Sicht der Radfahrer. Fußgänger müssen sich weiterhin mit Radfahrern auf ihrem (eigentlichen) Gehweg rumärgern. Und selbst- und sicherheitsbewusste Radfahrer werden weiterhin von ahnungslosen Autofahrern dazu genötigt, doch den „Radweg“ zu benutzen…
Mit der Zuständigkeit hat die Stadtverwaltung Zweibrücken generell so ihre Probleme. Normalerweise das Tiefbauamt. Bauliche Straßengestaltung ist aber in aller Regel ein Gegenstand der politischen Willensbildung im Stadtrat. Ich würde den „Radweg“ dort ersatzlos abreißen lassen.
„Politischen Willensbildung im Stadtrat“, das ist ja klar. Namen? eMail?
Bei uns im Homburg ist immer der/die Beisitzer/in zuständig (für Verkehr). Und die jetztige Beisitzerin hat einen Fahrradbeauftragten angestellt. Den kann man treffen, anmailen, etc. Ferner gibt es eine App in der man Bürgerhinweise direkt eingeben kann. Das funktioniert alles recht gut. Mittel- und Langfristige Verbesserungsvorschläge besprechen wir regelmäßig nicht nur mit den Leuten von der Stadtverwaltung sondern auch mit dem Ordnungsamt.
In Zweibrücken scheint es nichts derartiges zu geben. Geradelt ist seinerzeit der Bauausschuß. Aber ein Ausschuß ist kein guter Ansprechpartner.
Na die im Stadtrat sitzenden Parteivertreter. Zur Not (Ober)Bürgermeister oder Beigeordnete. Du fragst hier ja auch den Falschen. 😉 Ich lehne (straßenbegleitende) „Radwege“ bekanntlich aus tiefstem Herzen ab. In Zweibrücken gäbe es aber zum Beispiel in Sachen FuZo, Einbahn-, Fahrrad- und Anliegerstraßen sowie Feld- und Waldwegen oder Legalisierung von Wegen durch Parks noch sehr viel zu tun. Radverkehr ist mehr als „Radwege“, wird aber immer nur darauf reduziert.
In Zweibrücken gab es bislang ja auch keine politisch aktive oder sonst wie organisierte Radfahrerschaft, also hat die Stadt wohl bislang auch keine Notwendigkeit gesehen, so etwas einzurichten. Ich merke es ja immer wieder, dass ich unzählige Verwaltungen aus einem sehr tiefen Tiefschlaf reiße… 😉 Die mussten sich offensichtlich über Jahrzehnte nicht mit Gemecker von Radfahrern befassen. In Homburg ist es aber dasselbe – was dort immer noch an „Radwegen“ existiert, ist für mich rational nicht erklärbar.
Kürzlich wurden in der Homburger Straße die blauen Schilder entfernt und Fahrradpiktogramme (oder kombinierte Fahrrad- und Fußgängerpiktogramme) auf den Weg gemalt, mit Richtungspfeilen in beide Richtungen. Allerdings hat man es bisher versäumt, »das allein stehende Zusatzzeichen „Radverkehr frei“« (§2 Abs. 4 StVO) anzubringen, womit die linksseitige Benutzung des Zweirichtungsradwegs nun verboten ist.
Hallo Thomas,
ja, dass da auf dem Boden rumgemalt wurde, hat ja bereits ein anderer Kommentator erwähnt. Es ist nach dessen Beobachtungen auch eh egal, was da geregelt ist, da in Zweibrücken eh alle wo und wie sie grade lustig sind herumradeln. Auch der Bauausschuss samt Bürgermeister…
Interessantes Wiki übrigens! 😉
Es ist lustig (oder auch nicht):
Erst hat man einen benutzungspflichtigen Zweirichtungsradweg (teilweise gemeinsam mit Fußgängern), dann auf einmal nur noch einen Gehweg und keinen Radweg mehr und nun einen Zweirichtungsradweg (immer noch teilweise gemeinsam mit Fußgängern), den man nur in einer Richtung benutzen darf.
Man muss sich bei diesen unverständlichen Anordnungen wirklich nicht wundern, dass die Leute da überhaupt nicht mehr durchblicken und einfach irgendwo (wo gerade Platz ist) fahren. Das wird sich sicherlich so schnell nicht ändern.
Das Problem ist hier aber auch, dass die Stadtverwaltung die Änderungen überhaupt nicht kommuniziert und begründet hat! Man hat es versäumt, zu erläutern, warum man hier die beidseitige(!) Benutzungspflicht dieses „Dings“ aufheben musste. Und das 22 Jahre nach der Aufhebung der allgemeinen Radwegbenutzungspflicht. Stattdessen radelt dann eben der Bauausschuss samt Bürgermeister weiter da herum. Mich hatte angesichts des Widerstands von Seiten der Stadt auch gewundert, warum die Benutzungspflicht des bei dir dokumentierten „Radwegs“ entlang der L 469 in Richtung Niederauerbach scheinbar sogar ganz ohne Druck aufgehoben wurde.
Andererseits weigerte man sich ja lange Zeit, mir mitzuteilen, wie es mit der Überprüfung der anderen Schrottradwege in dieser Stadt aussieht. Bei Ixheim baut man ja sowas auch grade ganz neu. Immerhin hat man mir hierfür endlich mal einen Termin für eine Akteneinsicht angeboten, auf den ich demnächst zurückkommen werde. Wenn du Interesse hättest, könntest du da gerne mitkommen?
Wobei ich den Quatsch mit den alleinstehenden Zz 1022-10 in mehrfacher Hinsicht für problematisch halte. Es braucht in der StVO verdammt nochmal keine überflüssigen Schilder für „Radschnellwege“, sondern welche für nicht benutzungspfichtige „Radwege“! Interessiert aber leider generell niemanden.