Kreiselsanierung bei Ramstein (Teil 1)

Zeichen 457-1 StVO

Der LBM Kaiserslautern gab am 6. Februar eine Pressemeldung heraus, wonach ab 15. Februar (mit einer Bauzeit von 3 bis 4 Wochen) der östliche Kreisverkehr an der L 356 (Ramsteiner Ortsumgehung) saniert werden soll. Nach Abschluss dieser Bauarbeiten soll dann ab 4. April der Kreisel am bedeutenden Knotenpunkt mit der L 363 (Richtung Landstuhl) folgen. An der dann vollgesperrten L 363 will zudem die Bahn Arbeiten am Bahnübergang der Bahnstrecke Landstuhl – Kusel ausführen.

Die mit herunterladbaren Skizzen veranschaulichten Umleitungen verlaufen hauptsächlich über die von mir schon u. a. hier erwähnte „Privatstraße des Bundes“, die ehemalige Reichsautobahn.

Leider krankt auch diese Pressemeldung des LBM sowie die Umleitung selbst daran, dass man an den Radverkehr offenbar (einmal mehr) keinen Gedanken verschwendet hat. 😐 Denn erwähnt wird er dort gar nicht! Die Sperrung grade während der zweiten Bauphase hat aber auch große Auswirkungen auf den Radverkehr entlang der L 363 zwischen Ramstein-Miesenbach und Landstuhl, da auch der kombinierte Geh- und Radweg an der L 363 im nördlichsten Abschnitt nicht mehr durchgehend nutzbar ist! Wegen der zahlreichen militärischen Sperrgebiete gibt es auch in der näheren Umgebung keine parallelen Ausweichstrecken.

Richtung Landstuhl

Während der zweiten Bauphase muss dann auch der Radverkehr der Umleitung über den dann fertiggestellten östlichen Kreisel (Einmündung Kindsbacher Straße) an der Airbase-Zufahrt folgen, um über die ehemalige Reichsautobahn zurück zur L 363 zu gelangen. Wie das grundsätzlich geht, habe ich bereits im oben verlinkten Beitrag (zu den „Irrwegen nach Landstuhl“) genauer beschrieben. 😉 Nun ist es aber so, dass hier allen (also auch den ängstlicheren oder unsicheren) Radfahrern keine wirkliche Wahl bleibt, ob sie auf die stark befahrene L 363 auffahren möchten – oder nicht. Denn der mit Zeichen 240 StVO beschilderte Geh- und Radweg liegt auf der anderen (östlichen) Seite der L 363. Und dorthin kann man erst wieder an der folgenden Ampel an der Einmündung zur Autobahnmeisterei bzw. Ziegelhütte gelangen. Dabei wäre dann wohl tendenziell am ehesten das „indirekte Linksabbiegen“ zu empfehlen, d. h. die Einfahrt nach Rechts zur Ziegelhütte, umdrehen und Überquerung der L 363 während der nächsten Ampelschaltung.

Ein wenig Abhilfe könnte jedoch eine Asphaltierung eines Übergangs zur Sackgasse an der Ziegelhütte bringen, die ich dem LBM vorgeschlagen habe! So könnten die L 363 meiden wollende Radfahrer direkt nach der Auffahrt auf die L 363 gleich wieder nach rechts in diese kaum befahrene Nebenstraße wechseln.

Richtung Ramstein

Auch in nördlicher Richtung (von Landstuhl nach Ramstein) ergeben sich durch die Vollsperrung der L 363 Probleme für den Radverkehr. Jener wird an der bereits erwähnten Kreuzung (Autobahnmeisterei und Ziegelhütte) per Zeichen 240 StVO weiterhin verpflichtend auf einem östlich der Fahrbahn gelegenen (und die Reichsautobahn unterquerenden) Sonderweg geführt. Nun allerdings eben in eine Sackgasse! Da jedoch vor der Zufahrt zur ehemaligen Reichsautobahn keine Möglichkeit besteht, wieder auf die Fahrbahn zurückzuwechseln, entfällt die Benutzungspflicht grundsätzlich (also auch unabhängig von der Baustelle) somit für jene Radfahrer, die z. B. Richtung Airbase fahren möchten. Trotzdem ist dann meines Erachtens im Zuge der Vollsperrung durch Verhüllung oder „Durchstreichen“ (per orangem Klebeband) des Zeichen 240 StVO klarzustellen, dass jener Weg nicht mehr benutzungspflichtig ist und durch ergänzende Schilder darauf hinzuweisen, dass dieser Weg in eine Sackgasse führt – und man auch per Rad nur über die Fahrbahn der L 363 und die offizielle Umleitung Richtung Ramstein gelangt. Eine Auffahrmöglichkeit vom Geh- und Radweg vor der Zufahrt wird der LBM wohl hier eher nicht einrichten.

Eine kreative (allerdings nicht zumutbare) Alternative gäbe es zumindest dennoch: Man kann vor der Unterführung sein Rad schultern und am großen Parkplatz zur Gedenkstätte rechts einen die Böschung hochführenden Trampelpfad „hochklettern“. Dann gelangt man auch wieder zur Reichsautobahn. Besonders praktikabel ist das aber grade bei Nässe und durchgeweichtem Boden z. B. auch nicht.

Abwarten

Ich habe den LBM per e-mail dafür kritisiert, dass auf den Radverkehr in der Pressemeldung (mal wieder) überhaupt nicht eingegangen wird. Zugleich habe ich die hier genannten Vorschläge unterbreitet. Ich bin gespannt, was man antworten wird! Bis April ist ja noch ein Weilchen hin!

Nachträglich eingefügt: die Links zu Teil 2 und Teil 3.