Alltagserlebnisse (Teil 16)

Hier kurz und unregelmäßig notiert die (laufend durchnummerierten) mehr oder weniger netten Erlebnisse mit anderen Verkehrsteilnehmern. Ich bemühe mich auch, die Positiven zu dokumentieren! ?

Überholmanöver (26)

Kommt davon, wenn man die einheimischen Autofahrer pauschal lobt, da werden sie gleich übermütig. 😉 Am 23. Februar befuhr ich den von mir schon mehrfach kritisierten „Schutzstreifen“ in der Blocksbergstraße; da dieses Mal keine oder nur wenige Autos parkten, eher mittig als am inneren linken Rand. Etwa 25 Meter vor mir bemerke ich einen älteren Anwohner seelenruhig in sein Auto einsteigen, die Tür ragt weit in den Schutzstreifen hinein. Ich weiche daher noch ein Stück an den inneren linken Rand des Streifens aus – und werde trotz Gegenverkehrs von einem dicken BMW mit vielleicht 30 oder 40 cm Abstand überholt. 😡 Das hat dem Fahrer dahinter wohl Mut gemacht- denn auch dieser überholte kurz hinter der Einmündung der Poissystraße in fast der gleichen Art und Weise. 🙄

Rotlicht (1)

Kurze Zeit später sehe ich auf meiner Fahrt in der Adlerstraße an der Ampelkreuzung Berliner Ring vor mir einen Autofahrer bei Dunkelrot noch über die Ampel huschen…

Geschwindigkeit (1)

Und gleich noch eine Premiere! Zumindest seit dem Start meiner Aufzeichungen. 😉 Ein paar Minuten später ergab sich auf der L 484 zwischen Pirmasens und dem Stadteil Niedersimten dann mal eine seltene Gelegenheit, Verstöße gegen die angeordnete Höchstgeschwindigkeit mittels Blick auf den eigenen Tacho eindeutig festzustellen. Dort gilt vor allem wegen des abschüssigen und kurvigen Abschnitts ein Tempolimit von Zeichen 274-50 StVO. Mit meinem Rennrad fuhr ich zw. der ersten und zweiten Rechtskurve grade so um die 48 bis max. 53 km/h. Trotzdem wurde ich (natürlich) von einem Lieferwagen als auch einem BMW mit deutlichem Geschwindigkeitsüberschuss überholt.

Überholmanöver (27)

Taugt eigentlich auch als Nr. 2 in Sachen Geschwindigkeit. Gegen Ende meiner samstäglichen Tour am 24. Februar überholte in der Blocksbergstraße ein laut röhrender, getunter Kleinwagen einen Lieferwagen, während jener mich grade selber (angemessen) überholte. Die Strecke liegt innerhalb der geschlossenen Ortschaft Pirmasens – und da sind 70 km/h (die er locker gefahren sein dürfte) doch „etwas“ zu schnell. 🙄

Überholmanöver (28)

Irgendwie hatte ich es am frühen Nachmittag des 27. Februar schon kommen hören – der Fahrer des von hinten nahenden Auflieger-Kipplasters wird in der langgezogenen Linkskurve auf der L 497 unweit der Imsbacher Mühle nicht langsamer machen – und mich einfach überholen. Ich sah, dass Gegenverkehr kam, streckte noch warnend meine linke Hand nach unten aus – aber er donnerte gnadenlos an mir vorbei. Der Gegenverkehr durfte dann wohl auf den Grünstreifen ausweichen… 🙄 Ich wich ebenfalls vor dem Vorbeipreschen sicherheitshalber mit dem MTB auf das Grün aus. Dass da eine durchgezogene Mittellinie ist, erklärt sich von selbst.

Gepöbel (4)

„Raaaadwäääg“ war so ziemlich das Einzige, was ich (keine zwei Minuten nach dem rasanten LKW) vom Geblöke aus einem Beifahrer-Seitenfenster verstehen konnte. Ja, nee – is klar! 😈 In der Tat, es gibt da zwischen Rodalben-Neuhof und Münchweiler einen durchaus brauchbaren, gut asphaltierten „Radweg„. Leider haben wir aber grade richtig Winter – und wie da selbst wichtige eigenständige Radwege aussehen, hab ich ja grade erst hier geschildert. Zumal – wer Richtung Merzalben will, dem nützt dieser Weg rein gar nix. Und auch sonst muss man sich als Radfahrer nicht dafür rechtfertigen, eine Landstraße zu benutzen! 😎

Geschwindigkeit (2)

Auch immer wieder „schön“ sind Überholvorgänge in Tempo-30-Zonen. 🙄 Da die Winzler Straße mal wieder gesperrt ist, fahre ich stadtauswärts ab der Ampel Leinenweberstr. meist über die Johannesstraße, „An der Priesterwiese“ und „In der Walsterwiese“ zum Kreisel Arnulfstraße. Am frühen Abend des 27. Februar fuhr ich in der Johannesstraße rund 25 km/h, als mich ein schon an der vorherigen Ampel hinter mir wartender BMW (auffällig oft vertretene Marke übrigens…) mit ordentlich Karacho überholte. Ich sah ihn dann noch ohne jede Temporeduzierung (Rechts vor Links?) über die nächste Kreuzung (Hornbacher Str.) zurück zur Winzler Straße rasen.

7 Gedanken zu „Alltagserlebnisse (Teil 16)“

  1. Zu Tempo-30-Zonen:
    Es scheint da ein ungeschriebenes Gesetz zu geben, dass Autos an Fahrrädern zwingend vorbeifahren müssen. Ich hab das immer wieder in der Egon-Eiermann-Allee in Karlsruhe. Es gibt dort zwei Richtungsfahrbahnen mit einem breiten Grünstreifen dazwischen. Momentan ist die Fahrbahn durch die Baustellen noch zusätzlich eingeengt. Ich fahre da schon mit +30 km/h durch, trotzdem werde ich da regelmäßig überholt und zur Not auch zur Seite gedrängt. Manchmal machen die Autos dann vor mir wieder langsam, weil die wohl wissen, dass sie zu schnell sind (gibt auch regelmäßig Kontrollen), und „stehen“ im Weg. Aber an der nächsten Ampel kriege ich die alle wieder und dürfte mich sogar vor den Autos hinstellen, wenn ich nicht abbiegen würde.

    1. Es muss wohl für einen Autofahrer kaum etwas demütigenderes geben, als per Geschwindigkeitsbegrenzung dazu verdammt zu sein, hinter einem (sportlichen) Radfahrer hinterherfahren zu müssen. Etwa wie für uns das Schild „Radfahrer absteigen!“, wenn wir par ordre du mufti zu gemeinem Fußvolk heruntergestuft werden. 😉 Die zahlreichen Überholvorgänge in 30er-Zonen belegen auch, dass sich im Grunde auch nur wenige wirklich an das Tempolimit halten; in der Regel wird da (auf freier Straße) mindestens mit Tach0-40 gefahren; die 30 ergeben sich dann höchtens im Schnitt; durch Halte wegen zugeparkter Straßenränder und Gegenverkehr. Teils kannste in abschüssigen Bereichen selber 35 fahren – und wirst trotzdem (teils waghalsig) überholt. 🙄

      1. Jein. Ein Idiot bleibt sicher ein Idiot, ob er nun zu Fuß, per Rad oder Auto unterwegs ist. Mit dem Auto macht er aber im Zweifel deutlich mehr „kaputt“.

        Die Grund-Verkehrsregeln halte ich für nicht sonderlich kompliziert; vieles funktioniert nach logischen Prinzipien. Radwege sind in diesem Zusammenhang dagegen pure, baulich in Asphalt und Pflastersteine geronnene Unlogik – mit den entsprechenden Konsequenzen! Wer von den paar Verkehrsregeln überfordert ist, sollte den Lappen erst nie bekommen oder sich vom Straßenverkehr fernhalten. Zumal ich eh der Ansicht bin, dass man den Führerschein in D förmlich geschenkt bekommt. Die Anforderungen dürfen ja auch nicht zu hoch sein, schließlich verlangt „die Wirtschaft“ nach höchst flexiblen „Humanressourcen“!

        Die meisten deiner Vorschläge wirste natürlich nie durchkriegen. 😉 Tempo 25 Innerorts ist Mist – da würde ich ja selber mit dem Rennrad regelm. geblitzt – und abkassiert! 😛 Sagen wir Tempo 40. Auch gut gefallen hat mir z. B. die Entscheidung der Franzosen, außerorts das Tempo vom 90 auf 80 zu senken. Die Sache mit dem Tempolimit auf der Autobahn: Ich hab da kein Problem mit. Statistisch sind deutsche Autobahnen trotz fehlenden absoluten Limits auch nicht gefährlicher als in anderen Ländern.

        1. Nö, „Temperament“ mündet nicht zwangsläufig in illegales Verhalten. Ich bin auch eher ein temperamentvollerer Typ. Wenn ich jemandem den Vogel zeige, hat der das auch verdient.

          Und die „weiteren“ Regeln halte ich ebenfalls nicht für zu kompliziert; das ist doch eigentlich die Standard-Schutzbehauptung von Autofahrern. 😉 Kompliziert und widersprüchlich macht es doch in aller Regel Schwachsinn fern jeder Logik wie z. B. Radwege um Kreisverkehre oder Verschwenkungen an Einmündungen.

          Zum Rest: OT! 😛 Und Nein, 25 km/h innerorts auf Hauptstraßen halte selbst ich als Radfahrer für überflüssig langsam. Wenn die Leute heute schon in 30er-Zonen keine 30 fahren, kannste dir das schenken. Wichtiger wäre, die geltenden Regeln auch durchzusetzen, d. h. dann auch, dass eine Anzeige eines Radfahrers wegen engen Überholens auch konsequent zu einem Bußgeld führt.

          Zumal es mir andererseits ja auch nicht Unrecht ist, wenn ich nicht jedes Mal, wenn ich einen Blauweg missachte, gleich ein Ticket kriege. Die Sache hat immer zwei Seiten und man soll vorsichtig mit dem sein, was man sich wünscht.

  2. Tja, die sind aber (im Gegensatz zu mir) nicht im Recht – und können daher in aller Regel nicht den § in der StVO nennen, der ihr Tun oder ihre Meinung rechtfertigt. 😎

    1. Doch, den § 2 (1) StVO! 😉 Außerdem geht es hier nur eher am Rande um Nichtbeachtung vermeintlicher Benutzungspflichten. Zumal das den einheimischen Autofahrern inkl. Polizei auch ziemlich egal ist; wenn du die Schlagworte „Hupen“ oder „Gepöbel“ anklickst, wirst du merken, dass es dafür in den meisten Fällen nicht einmal ein Blauschild benötigt. Die sind hier in der Gegend wie schon einmal erwähnt ja auch insgesamt recht selten (6 %). Zudem: Wo kein Kläger, auch kein Richter.

  3. Seit ich Fahrrad fahre, kenne ich die STVO auch viel besser als früher als nur-Autofahrer. Auch weiß ich mittlerweile, dass ich da auch einiges nicht ganz richtig gemacht habe als Autofahrer und handle mir heute auch immer wieder mal ein Hupen ein, wenn ich einem Radfahrer nicht die Vorfahrt nehme oder (gerade in der von mir oben angesprochenen Straße) dann auch mal einen halben Kilometer hinter einem Fahrrad mit <30 herfahre. Allerdings macht das manchmal auch die Radler nervös, obwohl ich versuche, durch großen Abstand nicht drängelnd zu wirken.

    Die 25-km/h Begrenzung ist mir (trotz 50 000 km/Jahr mit dem Auto) auch schon durch den Kopf gegangen. Momentan gelten die 50km/h per Ortsschild ja nur für Kraftfahrzeuge. Ähnlich könnte ich mir die 25 als allgemeine Regel vorstellen, mit 40, 50, 60 – Ausnahmen für ausgewählte Durchgangsstraßen (die B36 in Karlsruhe z.B. ist auch mit 60 trotz "innerorts" beschildert).

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