Im Dezember hatte ich – um mich wenigstens etwas vom Corona-Wahnsinn abzulenken – wieder begonnen, neben der 2. Staffel von „The Handmaid’s Tale“ die ein oder andere Prime-Serie zu schauen. Dabei erregte auch die 10 Folgen (jeweils ca. 30 Minuten Länge) umfassende, am 1. Mai veröffentlichte 1. Staffel von „Upload“ meine Aufmerksamkeit. Jene handelt von Nathan, dessen Bewusstsein nach einem Unfall mit einem selbstfahrenden Auto in eine Art „Digitales Jenseits“ hochgeladen wird – und Nora, die ihn als „Engel“ dabei begleitet, sich an sein „Leben nach dem Tod“ zu gewöhnen. Diese humorige SciFi-Serie zeichnet eine Vision einer Gesellschaft, in welcher ein bedeutender Meilenstein der transhumanistischen Ideologie bereits Realität geworden ist. „Coronoia: Upload“ weiterlesen
Schlagwort: Corona
Coronoia: Misanthropie
Ich bin ein bekennender, sich in den letzten Jahren – zum Selbstschutz – weitestgehend aus dieser „Gesellschaft“ zurückgezogen habender Misanthrop. Ich habe die Menschheit schon vor längerer Zeit aufgegeben. Hätte ich die Wahl, auf einen anderen Planeten auszuwandern, auf dem eine Spezies lebt, die dem kognitiv und emotional vollkommen unterentwickelten Nacktraubaffen auch nur ein wenig überlegen wäre – ich würde morgen meine Sachen packen und für immer abhauen. Ich sah schon vor Corona keine Hoffnung mehr, in einer Gesellschaft alt zu werden, die nicht aus Millionen egoistischer, in einem endlosen Konkurrenzkampf vor sich hin vegetierender Idioten besteht, die sich von einer kleinen, sehr mächtigen Kaste willfährig manipulieren und konditionieren lässt. Während ich in meinen 20ern durchaus noch gerne hitzige theoretische Diskussionen darüber geführt habe, wie ein besseres Gesellschaftssystem mal aussehen könnte, sehe ich auch darin keinen Sinn mehr. „Coronoia: Misanthropie“ weiterlesen
Coronoia: Ist er schon wieder da? (1)
Er erwacht, neben einem Müllcontainer auf dem Boden liegend, aus seiner Bewusstlosigkeit. Sein verschwommener, nur langsam an Schärfe gewinnender Blick sucht nach Vertrautem. Er kann sich nicht erinnern, schon einmal an diesem Ort gewesen zu sein. Mühsam richtet er sich auf, tastet sich in Richtung der Hauptstraße vor. Die Szenerie kann er sich nicht erklären; es wirkt, als sei er in einer anderen Zeit gelandet. Die Automobile, die Beleuchtung, die Bildschirme – alles wirkt wie aus einem futuristischen Traum. Und nichts ist zerstört, es ist nur alles sehr still; die Straßen sind menschenleer. In großen Lettern prangt die in einer Sprechblase angeordnete Buchstabenfolge »AHA!« auf einer beleuchteten Anzeige an einer Bushaltestelle. In jenem Moment, in welchem er durch einen Blick nach links in Richtung des Brandenburger Tores realisiert, dass er sich immer noch in Berlin; in der Straße „Unter den Linden“ befindet, spricht ihn jemand an.
Am 26.11.20 auf dem Luitpoldturm
Da oben in den Bergen ist die Welt noch in Ordnung. Die Sonne scheint. Man hat seine Ruhe. Keine Maulkörbe. Keine irren Coronoiker. Roger Bittel ist mir auch deshalb sehr sympathisch, weil er – um dem Corona-Irrsinn zu entfliehen – immer wieder mal in den Schweizer Bergen herumwandert. Da das Satellitenbild heute früh eine große Nebelinsel im Pfälzerwald zeigte, sattelte ich das MTB und fuhr mal wieder rauf auf den Luitpoldturm; gelegen im Zentrum des Pfälzerwaldes. Die Fotos sind jetzt nicht viel anders als bei meinen beiden Besuchen zu Beginn des Jahres – aber es hat trotzdem mal wieder Spaß gemacht. „Am 26.11.20 auf dem Luitpoldturm“ weiterlesen
Coronoia: Massenverblödung
Ich selbst blogge ja erst seit 2017. Ich war zuvor allerdings über viele Jahre kommentierend in ziemlich vielen, eher linken, kapitalismuskritischen Blogs unterwegs. Hierbei stieß ich, ob meiner mich jetzt wirklich nicht unbedingt für eine Karriere im diplomatischen Corps qualifizierenden, eher direkten und schonungslosen Art, mein Missfallen auszudrücken, hin und wieder auf Widerspruch. Vor allem dann, wenn ich die Blödheit der Massen ansprach; dass alle Versuche der Aufklärung vergebens sind, wenn das Gemüt vieler Leute eben einfach zu schlicht ist, um das zu verstehen, was man ihnen verständlich machen will. „Coronoia: Massenverblödung“ weiterlesen
Coronoia: Suizid
In den Untiefen der vor geraumer Zeit eingestellten Reihe aus dem Alltag eines Viel-Radfahrers, verbirgt sich ein sehr kurzer, dezenter, einer gerade nicht-alltäglichen Situation wohl angemessener, nicht effekthascherischer Bericht über einen Mann, der sich exakt heute vor zwei Jahren von der teils bis zu 80 Meter hohen Blümelsbachtalbrücke gestürzt hatte. Ich möchte hiermit an diesen mir unbekannten Mann erinnern; insbesondere angesichts der Tatsache, dass „die Guten“ seit Monaten derartige Lockdown-„Kollateralschäden“ eiskalt leugnen – oder eben jene Leben für wesentlich weniger wert, als die Leben von Über-Achtzigjährigen halten, die nach einem langen Leben mit schweren Vorerkrankungen und einem positiven (nicht zur Feststellung einer Infektion geeigneten) PCR-Test versterben. „Coronoia: Suizid“ weiterlesen
Erneute Arbeitsverweigerung der ADD
Wie passend, dass zum gestrigen, feucht-fröhlich gefeierten Geburtstag der Hygiene-Diktatur mal wieder ein Brief der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) im Briefkasten lag. Es ging um die klar illegalen Planungen der Pirmasenser Stadtverwaltung, im Zuge der Vollsperrung der Winzler Ortsdurchfahrt einen Wirtschaftsweg als Umleitungsstrecke für den Kfz-Verkehr zweier Vororte zu missbrauchen. Meine vom LBM Kaiserslautern weitergeleitete e-mail wurde nun – einmal mehr ohne jegliche inhaltliche oder rechtliche Begründung – von der zuständigen Fachaufsichtsbehörde zurückgewiesen. Auch diese eigentlich unbedeutende Kleinigkeit festigt mein Bild eines innerlich durchweg verrotteten Unrechts- und Willkürstaates. „Erneute Arbeitsverweigerung der ADD“ weiterlesen
Coronoia: Superhelden
Vor einer Weile wurde die 2. Staffel von „The Boys“ auf amazon Prime Video veröffentlicht. Jene – ziemlich splatterige – Serie basiert auf den gleichnamigen Comics und handelt im Wesentlichen von einer Gruppe, die im Untergrund gegen Superhelden kämpft. Superhelden, die in Wahrheit nur von ihrem guten, von einem Großkonzern geschaffenen und vermarkteten Ruf leben, in Wahrheit jedoch ständig aufgrund ihrer Arroganz, fehlender Empathie und ihren ganz „menschlichen“ Schwächen und perversen Gelüsten unzählige unschuldige Menschen töten – wovon jedoch die Öffentlichkeit nie etwas erfährt. Unsere großartige, nur um unsere Gesundheit besorgte Bundesregierung hat nun auch ein fantastisches filmisches Machwerk – Leni Riefenstahl wäre stolz – über zwei junge Superhelden produziert, denen so etwas nicht passieren kann. Denn deren Superkraft besteht darin, zu Hause zu bleiben, auf dem Bett zu fläzen, fettige Hähnchenschenkel zu fressen und Netflix zu glotzen. „Coronoia: Superhelden“ weiterlesen
Coronoia: Ohne Geschrei und Aufstände
Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.
Jean-Claude Juncker in »Die Brüsseler Republik«, Der Spiegel, 27. Dezember 1999.
Moral in Zeiten der Coronoia
Ich hatte mich zuletzt angesichts meiner Verzweiflung über den immer absurdere Züge annehmenden Irrsinn mehrmals daran erinnert, dass ich doch in irgendeinem Buch vor einiger Zeit interessante Ausführungen über die Wurzeln menschlicher Moral gelesen hatte. Nach längerer Grübelei und einer Recherche im Internet erinnerte ich mich wieder daran, um welches Buch es sich handelte. Insbesondere im Hinblick darauf, dass wir wegen einer völlig falschen und verlogenen Moral gerade stramm zurück in ganz finstere, überwunden geglaubte Zeiten marschieren, ist das, was ich in Richard Dawkins „Der Gotteswahn“ las, leider ziemlich frustrierend. Denn offenkundig hat sich seit Beginn dieser Massenhysterie das evolutionäre Verständnis von Moral vieler Menschen gewandelt – auch deshalb, weil ein Narrativ etabliert wurde, nach welchem jeder Mensch für den anderen ein potentieller „Gefährder“ sei. „Moral in Zeiten der Coronoia“ weiterlesen