Alltagserlebnisse (Teil 9)

Hier kurz und unregelmäßig notiert die (laufend durchnummerierten) mehr oder weniger netten Erlebnisse mit anderen Verkehrsteilnehmern. Ich bemühe mich auch, die Positiven zu dokumentieren! ?

Überholmanöver (12)

Am 2. Januar befuhr ich von der Exerzierplatzstraße kommend die Schlossstraße in Pirmasens Richtung Süden. Auf Höhe des Exerzierplatzes überholte mich ein zuvor an der Ampel noch hinter mir wartender, laut röhrender Mini – und nutzte dafür mal eben die komplette Linksabbiegespur der Gegenfahrbahn – trotz Gegenverkehrs auf der Gradeausspur…! 😯 Immerhin hat er so den Sicherheitsabstand vorbildlich eingehalten! 🙄 Viel gebracht hat ihm sein fragwürdiges Manöver nicht – zeigte doch die folgende Ampel an der Einmündung Christiansgasse Rot. Und jene zeigte immer noch Rot, als ich gem. § 5 (8) StVO wieder an ihm (und seinen Vordermännern) rechts vorbei zur Haltelinie fuhr. 😛

Gehweg- und Geisterradler (5)

Ein paar Meter weiter beobachtete ich kurz darauf in der Friedhofstraße an der Ampel-Einmündung Darmstädter Straße (nach Norden eine Zeichen 267 StVO) einen älteren Radfahrer auf dem linken Gehweg (immerhin recht vorsichtig…) die steile Straße herunterfahren – um sich anschließend ums durch eine hohe Mauer uneinsehbare Eck zu winden. Anschließend radelte er konsequent auf dem linken Gehweg der Friedhofstraße weiter. Evtl. hat er dabei auch einen Rotlichtverstoß begangen, da die Ampel in meine Fahrtrichtung schon einen kurzen Moment später auf Grün umsprang.

Hupen (10)

Mit Busfahrern habe ich bislang eigentlich noch nie größere Probleme gehabt. Die, die hier in der Region im ÖPNV eingesetzt werden, nehmen in aller Regel Rücksicht und fallen auch sonst nicht durch fragwürdige Fahrmanöver auf. Auch kann ich mich generell nicht daran erinnern, dass mich überhaupt jemals ein Busfahrer angehupt hätte.

Am Nachmittag des 9. Januar (kurz nach 16 Uhr) war es dann aber tatsächlich mal soweit! Ich war auf der L 486 (eine fürs Hupen offenbar prädestinierte Straße…) zwischen Salzwoog und Lemberg mit dem Rennrad unterwegs. Etwa 300 Meter hinter der Abzweigung der L 487, Ausgangs der langgezogenen Rechtskurve höre ich von hinten einen Bus (Regio-Linie 250 von Dahn nach Pirmasens) recht schnell herankommen. Dieser beginnt kurz zu hupen – und macht dies gleich noch einmal bei der Vorbeifahrt. Der Fahrer zeigt mit dem ausgestreckten Arm nach rechts. Was da sein oder was die Geste bedeuten soll…!? 😯 Keine Ahnung…! Einen (benutzungspflichtigen) Radweg gibt es hier übrigens weit und breit keinen.

Zu der Zeit, als man den berüchtigten Schotter-Waldweg (Nr. 1) weiter westlich fertiggestellt hatte, wurde auch mit dem Gedanken gespielt, die „Lücke“ mit einem eigenständigen Weg über vorhandene Forstwege zwischen Einmündung Storrbachtal und Salzwoog (L 487) zu schließen. Dort existieren auch bereits zwei kürzere „Stummelchen“. Aber den (alles andere als direkt – und hinterm Salzwooger Teufelstisch verlaufenden) Forstweg hat man bis heute weder asphaltiert noch freigegeben. Von neueren Planungen hab ich auch lange nix mehr gehört.

Ich hab jedenfalls mal per e-mail bei der Queichtal-Nahverkehrsgesellschaft nachgefragt, was das sollte. Ich bin gespannt, ob ich eine Antwort erhalte! Nachtrag vom 12. Februar: Das Unternehmen hielt es nicht für nötig, mir auf meine Beschwerde hin zu antworten.

Gepöbel (2)

Ich wurde zwar nicht erneut angehupt, als ich ein paar km weiter den Schlussanstieg von Lemberg hinauf nach Pirmasens („Sengelsberg“) in Angriff nahm. Der Unmut darüber, dass ich im Feierabendverkehr nicht den am rechten Fahrbahnrand verlaufenden Hochbord-Gehweg benutzte, entlud sich jedoch in Form unverständlichen Gemotzes aus dem offenen rechten Seitenfenster eines Autos (an dritter Position der Kolonne) mit Wormser Kennzeichen. Ich schrie dann kurz hinterher „Das ist ein Gehweg!“ 🙄 Ansonsten waren verhältnismäßig viele Autofahrer sehr rücksichtsvoll; ich hatte grade im unteren Bereich mindestens vier einzelne Autos hinter mir, die immer artig warteten, bis ein gefahrfreies Überholen möglich war (was den Drängler wohl zusätzlich genervt hat). Sonst wird man auf diesem Teilstück gerne auch mal förmlich „rasiert“.

Wobei ich was das Überholen angeht ja auch schon recht abgestumpft bin; es kann auch mich irgendwann nerven, wenn mir ein brummendes Etwas zu lange überängstlich hinterherzockelt.

Nun denn. Ich gestehe 😉 – auch ich benutze zumindest hin und wieder mit dem MTB auf dem letzten (geradlinigen) Abschnitt den (in aller Regel) leeren Hochbord-Gehweg, um dem motorisierten Verkehr nicht zu sehr auf die Nerven zu gehen. Aber grade auch nur dann, wenn ich von unten sehe, dass kein Fußgänger unterwegs ist; kommt doch noch nachträglich einer von oben, hüpfe ich halt schnell auf die Fahrbahn.

Da dort eben recht wenig Fußgängerverkehr herrscht und die durchschnittliche Steigung immerhin 5,6 % auf knapp über 2 km beträgt, habe ich den StVB Südwestpfalz und Pirmasens schon vor Monaten vorgeschlagen, diesen Weg in Fahrtrichtung Pirmasens für Radfahrer per Zeichen 239 StVO  freizugeben. Getan hat sich aber noch nix.

Etwas weiter südlich gäbe es auch eine einigermaßen parallele Alternative über die „Alte Landstraße“. Jene ist auch HBR-Beschildert. Allerdings sind auch diese Wege für Radfahrer wegen des üblichen Zeichen 250 StVO nicht freigegeben. 😉 Und der Belag ist dann doch stellenweise etwas arg rumplig; mit dem Rennrad eigentlich nur berghoch einigermaßen sicher befahrbar.

Alltagserlebnisse (Teil 8)

Hier kurz und unregelmäßig notiert die (laufend durchnummerierten) mehr oder weniger netten Erlebnisse mit anderen Verkehrsteilnehmern. Ich bemühe mich auch, die Positiven zu dokumentieren! ?

Gentlemen (4)

Am 20. Dezember stand ich in Waldfischbach-Burgalben ein ganzes Weilchen am Zeichen 206 StVO am Ende der Höheinöder Str., um nach links in die Hauptstraße einzubiegen. Obwohl der von rechts kommende Autofahrer in die gleiche Richtung wie ich wollte (und mich dann ja ein Stück vor sich herfahren hätte), verzichtete er auf seine Vorfahrt und ließ mich rausfahren. 🙂

Gehweg- und Geisterradler (4)

Am 23. Dezember ging es nach längerer Zeit mal wieder Richtung Bliesgau. Der überwiegende Radverkehr verläuft auf dieser Relation auf dem Glan-Blies-Weg, hier auf der ehemaligen Trasse der Bliestalbahn. Wer aber z. B. den relativ neuen REWE-Markt am südwestlichen Ortsausgang von Gersheim erreichen will, muss dann halt auf dem Abschnitt die Landstraße benutzen. An der L 105 zwischen Gersheim und Reinheim befindet sich auf der Nordseite ein saarlandtypischer „Seitenstreifenradweg“, die Leitpfosten stehen direkt rechts des Breitstrichs. Zwischen Gersheim und Reinheim ist der schmale Streifen (dürften definitiv keine 2 Meter sein…) 🙄 per Zeichen 240 StVO benutzungspflichtig. In der Gegenrichtung verdeutlicht am Ortsausgang von Reinheim gar ein Zeichen 239 StVO ausdrücklich, dass dieser Weg nicht mit dem Rad befahren werden darf. Tja, etwa 200 Meter vor dem Ortseingang von Reinheim kam mir dann aber trotzdem ein älterer Herr radelnd entgegen. 😐 Ich wich dann auf die Fahrbahn aus und merkte mit kritisch-freundlicher Miene 🙂 und einer mehrfach mit dem Daumen nach links zeigenden linken Hand, dass der gute Mann da eigentlich nicht hingehört. Das war ihm wohl auch völlig bewusst, hob er doch immerhin entschuldigend und demütig blickend eine Hand in die Höhe…

Hunde auf Radwegen (1)

Ein weiterer Grund, warum ich auch an und für sich brauchbare eigenständige Radwege relativ ungerne befahre, sind dort immer wieder herumspazierende Herrchen und Frauchen mit ihren oftmals nicht angeleinten Hunden. So auch am Nachmittag des 24. Dezember auf dem der B 270 folgenden Radweg zwischen Schopp und Geiselberger Mühle in Höhe des Neuhofs. Ich holte dabei ein Ehepaar ein, welches dort mit zwei unangeleinten Hunden unterwegs war und musste erstmal auf mich aufmerksam machen. Beide Wauwaus wurden dann von den immerhin freundlich grüßenden Haltern am Halsband gehalten. Beim Vorbeifahren knurrte einer der beiden – und sprang mir dann, als ich schon etwa 25 Meter weiter war, für einen Moment bellend hinterher… 🙄 Zwischen Steinalben und Waldfischbach begegneten mir dann nochmal je zwei Paare mit ihren (allerdings braven) Hunden.

Überholmanöver (11)

Am 25. Dezember befuhr ich wieder mal die B 270 von Pirmasens Richtung Biebermühle. Zwei ansonsten völlig leere Fahrbahnen reichten dem Witzbold, der mich Ausgangs der zweiten Einkerbung mit kaum mehr einem halben Meter Abstand überholte und dabei auch noch regelrecht schnitt, offenbar auch nicht aus…! 🙄 😡

Hupen (9) und Parken (3)

Interessante Kombination. 😉 Und die geht so: Am Vormittag des 29. Dezember befuhr ich mit dem Rennrad die L 486 zwischen Lemberg und Abzweig Langmühle (K 37). Es gibt dort bekanntermaßen einen ziemlich vermurksten Sonderweg (werde ihn bei Gelegenheit noch dokumentieren). Angehupt wird man als Radfahrer auf dieser Landstraße immer wieder mal. Dort steht jedenfalls nur ein einzelnes Zeichen 240 StVO auf der linken Seite – und dies auch nur längs zur Fahrbahn; allerdings noch mit einem darauf zeigenden Vorwegweiser. Der Radfahrer soll dort (theoretisch) u. a. auf weniger als 300 Metern zwei Mal die Fahrbahn queren – und bei etwa 6 % Gefälle dem radelnden und zu Fuß gehenden Gegenverkehr auf einem nicht grade überdurchschnittlich breiten Weg förmlich entgegenfliegen… 🙄 Allerdings wird das Blauschild nach dem Seitenwechsel hinter der Querungshilfe auf der anderen Seite nicht wiederholt – und damit hat sich eine Benutzungspflicht meiner Ansicht nach erledigt. Zumal die Benutzung des Wegs wegen der regelm. starken Verschmutzungen durch Laub, Äste und sonstigen von der Fahrbahn gespülten Dreck sowieso die meiste Zeit unzumutbar ist.

Nun denn; ich war schon (ca. 40 km/h fahrend) etwa 100 Meter vor der Einmündung der K 37 nach Langmühle, als aus dem Wagen eines älteren Ehepaars hinter mir zwei Mal kurz die Hupe ertönte. Man ließ sich dabei auch nicht von der Tatsache beeindrucken, dass mitten auf dem (auch etwas mehr als 5 Meter von der Fahrbahn entfernten) Sonderweg ein Fahrzeug der örtlichen Wasserwerke parkte, weil zwei Mitarbeiter dort etwas zu erledigen hatten.

Hinter der Einmündung fuhr der alte Herr dann an mir vorbei und zeigte oberlehrerhaft mit dem Finger nach rechts! 🙄 Sorry, aber: viel zu spät…! 😛 Dieser lächerliche, lange Jahre mit Zeichen 240 StVO beschilderte, nur geschotterte Forstweg war ja der Allererste, der aufgrund meiner Einwände zu Zeichen 250 StVO  (+ Forstwirtschaftl. Verkehr) umbeschildert wurde. 😎


FROHES NEUES! 🙂

Alltagserlebnisse (Teil 5)

Hier kurz und unregelmäßig notiert die (laufend durchnummerierten) mehr oder weniger netten Erlebnisse mit anderen Verkehrsteilnehmern. Ich bemühe mich auch, die Positiven zu dokumentieren! ?

Hupen (7)

Wahrscheinlich bin ich wohl nicht der einzige, der wegen des tristen und dauergrauen Wetters unter einer Novemberdepression leidet… Denn eine derartige Aneinanderreihung von mies gelaunten und rücksichtslosen Autofahrern hab ich schon lange nicht mehr erlebt. Am Freitag, den 17. November wurde ich dann mal auf der K 6 zwischen Winzeln und Pirmasens, kurz hinter dem Ortseingangsschild von Pirmasens angehupt; der Fahrer deutete (als er an mir vorbei war) noch Richtung links. Es handelt sich dabei um genau diesen Abschnitt, der nur zwischen März und September kurzzeitig mit Zeichen 240 StVO beschildert (aber wegen Nichtigkeit nicht benutzungspflichtig) war. Inzwischen wurde ja aufgrund meines Widerstandes zu Zeichen 239 StVO  umbeschildert. Wenn ich mich recht entsinne, wurde ich dort überhaupt noch nie von einem StVO-Unbefleckten der Fahrbahn verwiesen.

Überholmanöver (6)

Der nächste Vollpfosten ließ nicht lange auf sich warten. Als ich am Samstag Nachmittag, 18. November auf der L 700 zwischen Hornbach und Flughafen unterwegs war (unweit der Stelle, an der ich Letztens dieses nette Gespräch hatte), schert hinter einem anderen Auto ein BMW aus dem Gegenverkehr zum Überholen aus – und fährt mich dabei beinahe frontal über den Haufen!

Gehweg- und Geisterradler (2 & 3)

Hachja, es ist immer wieder so frustrierend: Da müht man sich ab, dass in Pirmasens überflüssige Benutzungspflichten auf gefährlichen Wegen aufgehoben werden – und dann fährt die Mehrzahl der Radfahrer einfach weiter auf den Gehwegen herum…! Für die Entschilderung des lange Jahre gar gegenläufig mit Zeichen 240 StVO beschilderten Pflasterwegs auf der Nordseite der Blocksbergstraße (L 482) zwischen dem Winzler Industriegbiet und Pirmasens war ich nicht direkt verantwortlich; meine an die Stadtverwaltung gerichtete Kritik dieses Weges kam etwas zu spät, da die Umbeschilderung zu der Zeit schon beschlossen war und dann im März vom städtischen Tiefbauamt vollzogen wurde. Den Regelungen der VwV entsprechend ist dieser Weg auch nur (noch) von Pirmasens Richtung Winzeln per Zeichen 239 StVO  zur freiwilligen Nutzung vorgesehen; vor allem, da dort mehrere gewerbliche Grundstückseinfahrten liegen und der Gehweg grade im Industriegebiet Erlenteich besonders schmal und unübersichtlich wird.

Jedenfalls befuhr ich am Vormittag des 24. November mal wieder diese Straße mit dem MTB Richtung Pirmasens. Natürlich auf der breiten Fahrbahn; es hat dort ja auch schöne Seitenstreifen, die man (wenn sie nicht zugeparkt sind) zur Not auch befahren könnte. Etwa 100 Meter vorm L-600-Kreisel bemerkte ich dann, dass auf dem linken Gehweg ein E-MTB’er an mir vorbeirauschte; da ich so um die 25 km/h fuhr, musste er locker um die 30 km/h schnell gewesen sein; ich gab mir Mühe, ihm zu folgen. Er fuhr dann sogar am Ende des baulichen Weges in der falschen Fahrtrichtung(!) 😯 an der Einmündung „Im Erlenteich“ über den Schutzstreifen, um dann von diesem links in die Straße „In der Walsterwiese“ abzubiegen! Ein klassischer Kandidat (sofern er das öfter so machen sollte), um grade an der Ecke Walsterwiese demnächst mal auf einer Motorhaube zu landen…! 🙄

Bei der Gelegenheit nehme ich grad noch schnell dokumentarisch den älteren Mann auf einem MTB mit, der auf meiner Rückfahrt nach Hause in der Winzler Straße, gegenüber der Wasgau C+C auf dem linken Gehweg mühsam die Leute an der Bushalte umkurvte. 🙄

Männer – werdet endlich erwachsen! 😛

Alltagserlebnisse (Teil 2)

Hier kurz und unregelmäßig notiert die (laufend durchnummerierten) mehr oder weniger netten Erlebnisse mit anderen Verkehrsteilnehmern. Ich bemühe mich auch, die Positiven zu dokumentieren! 😉

Gehweg- und Geisterradler (1)

Nur, damit nicht der Eindruck ensteht, ich würde dazu neigen, Radfahrer pauschal als die „besseren“ Verkehrsteilnehmer zu verkaufen. Nein, natürlich ist auch unter Radfahrern die Idiotendichte ziemlich hoch. Um jedoch hier Erwähnung zu finden, muss man schon etwas wirklich außergewöhnliches „leisten“. Wenn ich jeden Gehwegradler erwähnen würde, der mir allein in Pirmasens begegnet, käme ich wohl zu nix anderem mehr. 😉

Ohne Zweifel für eine Erwähnung qualifiziert haben sich jedoch die beiden Klappspaten im gehobeneren Teenager-Alter auf ihren Mountain-Bikes, die mir am vergangenen Dienstag (24. Oktober, gegen 16:40 Uhr) in der Waldfischbacher Hauptstraße auf dem rechts von mir gelegenen (also aus deren Sicht linken) Gehweg entgegenkamen. Auf diesem parkte zudem ein Auto, der Gehweg war somit zusätzlich eingeengt. Trotzdem hob einer der beiden (fettsupermegacoolkrassendgeil) sein Vorderrad an – und machte einen „Wheelie“ – obwohl beiden nur ein paar Meter weiter eine Fußgängerin entgegenkam!

Überholmanöver (1)

Ich bin ja wirklich nicht besonders pingelig bzw. inzwischen schon extrem abgestumpft. Die 1,50 Meter Abstand, die der Autofahrer beim Überholen einhalten sollte, sind im Alltag schon die Luxusvariante. Mir ist es manchmal sogar lieber, sie überholen mich zügig mit rund einem Meter, als ewig lange hinter mir herzuzockeln. Wenn ich dann doch mal ein bestimmtes Überholmanöver als erwähnenswert einstufe, muss der motorisierte Kollege mir schon ziemlich nah oder „kreativ“ auf die Pelle gerückt sein. So auch am Nachmittag des 26. Oktobers in der Bottenbacher Straße in Winzeln; etwa in Höhe Einmündung Wasserturmstraße, Fahrtrichtung Windsberg. Mitten im Feierabendverkehr werde ich von einem älteren Herren (dessen süßer Wauwau hinten auf der Ablage saß…) mit vielleicht 30 Zentimetern Abstand überholt. Klar, wegen des Gegenverkehrs konnte der gute Mann ja auch nicht mehr viel weiter links fahren. Leider fehlt mir (noch) die Spontanität, bei solchen Annäherungsversuchen einfach kurz auf das Autodach zu kloppen, um den Piloten aus seinem offenkundigen Tiefschlaf zu wecken…!

Hupen (2)

Tja, da ist der 31. Oktober ein einziges Mal gesetzlicher Feiertag – und dann bekommt man an diesem ganz besonderen Halloween auch schon tagsüber auf der Straße das große Gruseln. Heute Nachmittag befuhr ich ziemlich genau gegen 15 Uhr die L 700 Richtung Frankreich. Ich hatte grade den überflüssigen und langen, per Zeichen 240 StVO benutzungspflichtigen Abschnitt auf klassischem Gehweg-Pflaster runde 200 Meter hinter mir, als neben mir plötzlich ein silberner Ford eng an mir vorbeirauschte und währenddessen etwas mehr als 1 Sekunde lang hupte. Ich bemerkte, dass er rechts ranfährt und ein paar Meter weiter auf der Fahrbahn anhält. Aha, da sucht ausnahmsweise mal einer das Gespräch! Am Steuer saß ein junger Mann; wohl Anfang, Mitte 20, neben ihm ein etwas älterer Beifahrer. Gedächtnisprotokoll:

Ich: Sonst geht’s noch…?
Er: Daneben ist ein Radweg. Auf dem müssen Sie fahren.
Ich: Das ist kein Radweg, das ist ein Gehweg. Da vorne (die 200 Meter Richtung Kreuzung zeigend) steht kein Schild.
Er: Ich könnte Sie ja auch umfahren…
Ich: Soll das jetzt eine Drohung sein?
Er: Nein, ich bin ja nur um ihre Sicherheit besorgt, denn da drüben ist ja ein Radweg, da sind Sie sicherer.
Beifahrer: Sie haben den Radweg zu benutzen, das ist Gesetz.
Ich: Nochmal; das daneben ist kein Radweg! Das ist ein Gehweg, ein Radweg muss beschildert sein und an der Kreuzung dahinten steht kein Schild.
Er: Sie müssen auf dem Radweg…
Ich: Das daneben ist ein GEHWEG, da darf ich nicht fahren. Sie haben zudem kein Recht, mich anzuhupen oder zu belehren. Ich merke mir ihr Kennzeichen und zeige sie wegen Nötigung an.

Tu ich nicht, war ja keine. 😉 Vielleicht aber noch wegen § 16 StVO, dann könnte die Polizei dem jungen Mann auch mitteilen, dass der graue Streifen da am Straßenrand eben kein „Radweg“ ist!

Ich fuhr dann weiter, er überholte mit sehr großzügigem Seitenabstand. Die (zuvor durchgehend an allen Einmündungen durch Zeichen 240 StVO wiederholte) Benutzungspflicht endet an der Kreuzung L 700 – Luxemburger – Brüsseler Straße, denn dort steht in südlicher Fahrtrichtung keins mehr. Der Weg wird dort im Vergleich zum bisherigen Verlauf auch deutlich enger und verlässt letztlich auch die L 700; man kann später nicht mehr auf diese Straße auffahren. Also selbst mit Zeichen 240 StVO müsste man den Weg dort nicht benutzen; das hätte den jungen Mann dann aber sicher völlig überfordert.

Lustigerweise war diese Stelle auch einer der Tagesordnungspunkte der Verkehrsschau vom 12. September – als ich unter anderem diese bauliche Irreführung ansprach. Die Benutzungspflicht da oben am Zweibrücker Flughafen will ich auf lange Sicht nämlich auch noch wegbekommen.