Hier kurz und unregelmäßig notiert die (laufend durchnummerierten) mehr oder weniger netten Erlebnisse mit anderen Verkehrsteilnehmern. Ich bemühe mich auch, die Positiven zu dokumentieren.
Hindernisse (7)
Es hätte mich schon ein wenig interessiert, wie die Geschichte ausgegangen ist. Am 16. Dezember wollte ich den Offroad-Radweg zwischen Gersbach und Winzeln befahren. Ich bemerkte jedoch bei der Anfahrt, dass dort gerade ca. 15 bis 20 Männlein in transparenten Ganzkörperkondomen neben einem links im Matsch scheinbar feststeckenden Hebebühnenanhänger herumwuseln, der von einem Minibagger gezogen werden sollte. Dem babylonischen Sprachengewirr nach zu urteilen, waren hier auch wohl aus aller Herren Länder eingeflogene, internationale Experten zugange. 😉 Als der Mann im Bagger ein Stück weit fuhr, wären ein paar seiner Kollegen beinah vom Anhänger in den Zaun gedrückt worden. Von der Berufsgenossenschaft war offenkundig niemand anwesend. Gut so, der hätte vermutlich einen Herzkasper gekriegt… Irgendwann wurde es mir dann doch zu doof und ich fuhr an dem Trupp vorbei. Ich vermute mal, dass die im Rahmen irgendeiner „ABM“ den dortigen Sendemast mit Rostschutzfarbe bepinseln sollten.
Anfeuerung (5)
„Ziiiiiiieh!“ rief mir ein auf einer Bank auf dem Fehrbacher Dorfplatz neben seinem Kumpel sitzender Jugendlicher zu, als ich gerade mit dem MTB den 1. Buckel in Richtung Zweibrücker Straße in Angriff nahm. Es war (meine ich) sogar nicht einmal verhöhnend gemeint. 😉
Stopschilder (80) + Kfz auf Radw. (49)
Radwege schaffen nur Probleme, wo vorher keine waren. Bezeichnend, dass mir schon bei meiner erst zweiten Befahrung des neuen Streifens in der Teichstraße in der nachmittäglichen „Rush-Hour“ gleich ein Paradebeispiel dafür geliefert wurde, warum ich Radwege für überflüssigen Quatsch halte. Da es sich auf dem einen, verbliebenen Fahrstreifen staute, hätte ein sehr junger, rechts aus der Poststraße (Beitragsbild) kommender Fahrer eines weißen BMW-Panzers (vermutlich von Papa gesponsert) ja nun eigentlich an der Haltelinie des anhalten – und warten müssen. Hielt er aber nicht für nötig, er rollte einfach langsam über den neuen Radstreifen hinweg und blockierte jenen nun wartend. Er schaute vermutlich auch aus Scham in die andere Richtung – und reagierte erst, als ich laut „Ääääääeeeeey!“ blökte. Dann wollte mir der arme Mann mittels seiner verzweifelten Gesten wohl zu verstehen geben, dass er ja wegen der Autos da vorne nicht weiterkäme. Dann fährt man vielleicht einfach nicht so weit raus, du Pappnase…!? Ich fuhr – mich weiterhin künstlich empörend; ich will dann ja auch ein wenig Spaß haben 🙂 – kopfschüttelnd vor seiner Motorhaube vorbei. 👿
Gentlemen (52)
Immerhin hatte mir dann später auf der K 6 am berüchtigten freilaufenden Rechtsabbieger an der L 600 mal wieder jemand – sich an § 9 (3) StVO erinnernd – nicht die Vorfahrt nehmen wollen, sondern ließ mich vorbei.
Geschwindigkeit (58)
Kaum eine Minute später bretterte ein Fahrer eines schwarzen Golfs am Winzler Ortseingang an mir vorbei. Die Geschwindigkeits-Anzeigetafel zeigte ihm noch 60 km/h an. Einen Blitzer hielte ich dort für wesentlich effektiver; die wenigsten geben sich bei solchen Tafeln die Mühe, die Anzeige grün blinken zu lassen.
Überholmanöver (397)
Am 17. Dezember hatte ich persönlich keine Gründe zum Meckern. Allerdings beobachtete ich im Anstieg von Zweibrücken über die L 465 in Richtung Sickingerhöhe, wie in der Gegenrichtung ein Autofahrer einen anderen trotz über die durchgezogene Linie und Sperrfläche am Ende der „Kriechspur“ überholte.
Vorfahrt (56)
Kurze Zeit später hupte ein in Richtung Zweibrücken unterwegs seiender und bremsen müssender Autofahrer eine Autofahrerin an, weil diese ihm aus der K 4 nach links ausfahrend die Vorfahrt genommen hatte.
Überholmanöver (398)
Mal wieder förmlich rasiert hatte mich eine ältere Frau in ihrem roten Kleinwagen, als sie sich am 18. Dezember auf der L 482 von Rodalben hinauf zum Orleberg trotz Gegenverkehr unbedingt an mir vorbeiquetschen musste. Sie war zwar nicht (mehr) schnell unterwegs – aber diese 2 Sekunden hätte sie auch noch warten können.
Parken (57)
Ich hatte kurz überlegt, ob ich nicht anhalten und den verwöhnten Burschen, der (s)einen(?) schwarzen Porsche-SUV gerade auf dem komischen Rad-Streifen in der Lemberger Straße abgestellt hatte und an der Haustür herumschlüsselte auf sein Fehlverhalten hinweisen soll. Die Gesamtumstände betrachtend bewertete ich dieses Unterfangen allerdings für ziemlich aussichtslos und fuhr weiter.
Ansonsten wünsche ich meinen treuen Lesern an dieser Stelle noch schöne Feiertage! 🙂