Der Weilerbacher Kreisverkehr

Das Örtchen Weilerbach ist in Pfälzer Radverkehrsaktivistenkreisen 😉 nicht nur wegen des Beginns einer skandalösen Sperrung einer Landes- und Bundesstraße für den Rad- und Mopedverkehr bekannt, sondern auch für seinen aufwändig (und meines Erachtens gemeingefährlich) begehradwegten Kreisverkehr (das google-Luftbild bietet einen guten Überblick) am südwestlichen Ortseingang. Übrigens verläuft in Weilerbach auch noch der Bahntrassen-Radweg auf der ehemaligen „Bachbahn„; über jenen kann ich aber nix Genaueres schreiben, weil ich ihn noch nie benutzt habe. Wegen der Sperrung der B 270 und L 367 zwischen Kaiserslautern und Weilerbach bleibt mir als Rennradfahrer in Richtung Nordpfalz jedenfalls nur die Alternative über die mitten durch militärische Sperrgebiete der US-Amerikaner führende K 25 (an der seit 2016 leider auch ein Ghostbike steht), die in Einsiedlerhof beginnt – und auch nur spärlich ausgeschildert ist. „Der Weilerbacher Kreisverkehr“ weiterlesen

Aus dem Polizeibericht (Teil 2)

Heute alles unter dem Motto: Blinde am Steuer – und Lenker!

Ein 66-jähriger fuhr in Neustadt eine 70-jährige Gehwegradlerin bei der Ausfahrt aus einem Parkplatz an. Im Kreisverkehr bei Maikammer „übersah“ ein 21-jähriger einen Radfahrer. Ebenfalls „übersehen“ hat ein linksabbiegender Kleintransporter-Fahrer einen Radfahrer auf der B 420 bei Kusel. In Ramstein-Miesenbach nahm ein Radfahrer eine rote Ampel nicht wahr, stieß in der Folge mit einem Pkw zusammen und wurde dabei schwer verletzt. „Aus dem Polizeibericht (Teil 2)“ weiterlesen

Der Radweg entlang der L 700

Vor einigen Monaten hatte ich hier ja mal das Wegelchen am Zweibrücker Turbokreisel vorgestellt und kurz angemerkt, dass weiter südlich noch weitere Wegelchen um zwei Kreisverkehre herum dem die L 700 befahrenden Radfahrer das Leben schwer machen. Die sind zwar an und für sich nix besonderes, unspektakuläre Beispiele für die ganz normale Fahrbahnverbannung durch angeordnete Benutzungspflichten per Gemeinsamer Geh- und Radweg. Solche einfachen Grundlagen aus der VwV wie z. B. Stetigkeit interessieren da nicht; auch die Vorgaben der ERA 2010 als auch die Erkenntnisse aus der Unfallforschung werden von der Zweibrücker Straßenverkehrsbehörde munter ignoriert. Mehr zur Gefährlichkeit von Radverkehrsführungen um Kreisverkehre im Beitrag zum geplanten Ixheimer Kreisel. „Der Radweg entlang der L 700“ weiterlesen

Gefahrenlage in Waldmohr

Eins der Waldmohrer Wegelchen hatte ich ja hier mal kurz vorgestellt. Ein wesentlich schmerzhafter Dorn im Auge war mir aber die Beschilderung im Südwestteil des Ortes entlang der Saarpfalzstraße (B 423). Weshalb ich die zuständige VG „Oberes Glantal“ bereits im vergangenen Oktober darauf hinwies, dass diese Schilder dort mangels „Gefahrenlage“ auf der Fahrbahn (und weiterer Mängel) wegmüssen. Tja, am 24. Juli kam ich nach langer Zeit dann mal wieder aus Richtung Jägersburg angefahren – und fühlte mich einmal mehr völlig von der Behörde ignoriert! „Gefahrenlage in Waldmohr“ weiterlesen

Bei Ausfahrt aus Kreisverkehr „übersehen“

Pressemeldung der PD Kaiserslautern vom 14. Juli 2018:

Schönenberg-Kübelberg (ots) – Am 13.07.2018, gegen 14.45 Uhr, befuhren ein Radfahrer und ein PKW-Fahrer nacheinander den Kreisel auf der B 423, Höhe dortigem Industriegebiet, aus Waldmohr kommend. Beim Verlassen des Kreisels in Richtung Schönenberg-Kübelberg übersah der PKW-Fahrer den Radfahrer, welcher im Kreisel weiter fahren wollte. Der Radfahrer kam zu Fall und verletzte sich leicht.

Also: Wir haben einen Radfahrer, der vor einem Pkw herfährt. Der Pkw-Fahrer sieht den Radfahrer und weiß, dass da einer ist. Beide fahren in den Kreisel ein. Der Pkw-Fahrer überholt offensichtlich den Radfahrer im Kreisverkehr zwischen der ersten (L 355) und zweiten Ausfahrt (B 423) und schneidet jenen, woraufhin dieser stürzt.

Und dann veröffentlicht die PD Kaiserslautern allen Ernstes eine PM, in der von einem „Übersehen“ die Rede ist…!? Das war vorsätzliches und rücksichtsloses Verhalten eines Autofahrers – und grade kein „Übersehen“!

Nebenbei: Es heißt weiterfahren – und nicht „weiter fahren“. Sicher, der Radfahrer wäre gerne ein paar Meter weiter gefahren als er letzten Endes konnte. Die Weiterfahrt nach dem Unfall war ja offenbar noch aus eigener Kraft möglich.

Nun denn. Ich kenne den Kreisel. Die beiden Schönenberg-Kübelberger Kreisverkehre und ihre Wegelchen wären vielleicht mal einen Beitrag wert; ich muss demnächst also mal wieder die Kamera mitnehmen. ;o)

Der Unfall müsste sich am (südwestlicheren) „MiniTec-Kreisel“ abgespielt haben. Ich hatte auch kurz überlegt, ob der Radfahrer hier evtl. gegen die Benutzungspflicht eines nordwestlich der B 423 verlaufenden Weges verstoßen haben könnte. Am Ortsausgang von Waldmohr ist der Weg sogar mit Verbot für Fahrzeuge aller Art Radverkehr frei ausgeschildert – hab ich so an einem Hochbord-Weg bislang noch nicht gesehen! Jedenfalls ändert sich das urplötzlich auf freier Strecke an der Einmündung eines Feldwegs 300 Meter vor dem Kreisel – und der Weg wird mittels Gemeinsamer Geh- und Radweg dann doch benutzungspflichtig!

In der Gegenrichtung ist er Anfangs ebenfalls mit Gemeinsamer Geh- und Radweg bebläut – bis eben zur Einmündung des Feldwegs. Allerdings ist der Weg grade dort (am Kreisel) meines Erachtens zu weit von der Fahrbahn weg – und daher in beide Richtungen nicht benutzungspflichtig. Warum man hier derart inkonsequent zwischen Freigabe und Benutzungspflicht herumeiert, bleibt eines der unzähligen Rätsel, die die Straßenverkehrsbehörden den Radfahrern immer wieder aufgeben. Ich vermute mal, dass da der Neubau des Kreisels die Hauptrolle spielte – und der umgebaute Abschnitt dann halt einfach wie üblich bebläut wurde.

Kreiselunfall in Offenbach (a. d. Queich)

Pressemeldung der PD Landau vom 1. Juli 2018:

Offenbach/Queich (ots). 30.06.2018, 16.54 Uhr. Eine Autofahrerin fuhr in Offenbach von der Ortsmitte kommend in den Kreisel in der Landauer Straße ein. Hierbei übersah sie offensichtlich einen bereits im Kreisverkehr fahrenden 22-jährigen Radfahrer und fuhr diesem in die Seite, wodurch er stürzte und sich leicht an der Hand verletzte.

Die Meldung ist etwas ungenau. Was meint man eigentlich mit „übersah offensichtlich„…? Befuhr der Radler die Kreisfahrbahn oder die Furt? An diesem Kreisel scheint es ein linksseitiges Wegelchen zu geben, welches wieder mal mit einem uralten Zeichen 244 beschildert ist. Zumindest verrät das der Blick aus Richtung Landau kommend. In der Gegenrichtung ist der handelsübliche Bürgersteig natürlich auch wieder zu einem Gemeinsamer Geh- und Radweg umetikettiert worden. So von wegen innerorts, Gefahrenlage und Kreisverkehre. Auch hier herrscht also selbst im Jahr 2018 immer noch blaue Anarchie, die einer Bananenrepublik, aber sicher keines Rechtsstaats würdig ist! An der Einmündung Pommernring gibt es nicht einmal eine Furt.

Ein paar Meter hinter dem Ortsausgang endet dann die Benutzungspflicht per Verbot für Fahrzeuge aller Art Radverkehr frei schon wieder. Das ist in der Form in der Vorderpfalz ja nicht ganz untypisch. Könnte ggf. dran liegen, dass diese Parallelwege ursprüngliche Wirtschaftswege sind und immer noch privaten Landwirten gehören. Und die haben natürlich eher keinen Bock, ggf. mal bei Unfällen in Haftung genommen zu werden oder auch Winterdienst zu leisten. Zumindest zeigt sich hier, dass man grade außerorts grundsätzlich auch jeden Radweg mit Verbot für Kraftfahrzeuge beschildern könnte – wenn man nur wöllte.

Es ist wohl anzunehmen, dass der Radfahrer aus der Europaallee kam und in Richtung des Wegelchens oder Pommernring wollte – ehe ihm von der „offensichtlich“ blinden Frau im Kreisverkehr die Vorfahrt genommen wurde.

Update vom 21. Juli 2018

Antwort der PI Landau:

Hier befahren die Radfahrer von Landau kommend einen gemeinsamen Fuß- und Radweg, der nördlich der L 509 (alt) verläuft. Die Radfahrer werden nördlich um den Kreisel nach Offenbach geleitet. Der gemeinsame Fuß- und Radweg (VZ 240) ist gegenläufig ausgeschildert.

Bei dem Unfall befand sich der Radfahrer bereits im Kreisel und dessen Vorfahrt wurde von einem Autofahrer missachtet. Der Radfahrer kam aus der Straße „Europaallee“ und fuhr in den Kreisverkehrsplatz ein.

Alltagserlebnisse (Teil 41)

Hier kurz und unregelmäßig notiert die (laufend durchnummerierten) mehr oder weniger netten Erlebnisse mit anderen Verkehrsteilnehmern. Ich bemühe mich auch, die Positiven zu dokumentieren!

Überholmanöver (79)

Über 130 Kilometer hatte ich auf meiner Tour am 13. Juni bis hinauf nach Kusel kein wirklich fragwürdiges Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer beobachten können. Kurz vor der Haustür musste mich dann aber doch noch ein Fahrer eines schwarzen Golfs vor der Serpentine in Windsberg überholen. Da dann halt doch Gegenverkehr um die vollkommen unübersichtliche Ecke kam, musste jener bremsen, ausweichen – und quittierte dies mit einem Huper. Ich hatte mir auch das Kennzeichen gemerkt, falls der gefährdete Autofahrer eine Anzeige erstattet hätte. Aber in den Pressemeldungen fand ich bislang nix dazu.

Überholmanöver (80)

130 km und nur ein Ereignis; am folgenden Tag gleich 3 auf 15 km: Am Vormittag des 14. Juni ging es für einen Einkauf nach Pirmasens. Der Kreisel Winzler Straße – Arnulfstraße ist ja eins meiner Sorgenkinder. Die Entfernung einiger Strichlein vor den Kreiseleinfahrten brachte jedenfalls nix. Dieses Mal presste sich von Winzeln kommend ein rücksichtsloser Autofahrer an mir vorbei. Das Hauptproblem liegt hier wohl darin, dass Autofahrer sich an der Mittellinie orientieren, die Fahrbahn sich allerdings baulich von der rechten Seite (also dem „Schutzstreifen“ her) verjüngt.

Zebrastreifen (1)

Erstaunlich, dass diese Kategorie so spät erstmals auftaucht. In der Winzler Straße (genau an dieser Kreuzung wurde mir übrigens 2011 die Vorfahrt von einem Linksabbieger genommen) stand eine ältere Frau, um den dortigen Zebrastreifen zu benutzen. Ich fuhr langsam heran und hielt an – der Fahrer eines Lkw auf der Gegenfahrbahn bretterte aber unbeeindruckt drüber. Die Frau bedankte sich sogar fürs Anhalten.

Abbiegen (7)

Nach dem Erwerb frischer Fleischerzeugnisse ging es wieder zurück nach Windsberg. Auf dem Gemeinsamer Geh- und Radweg-Weg entlang der K 6 zwischen Pirmasens und Winzeln sah ich dann oben auf der Fahrbahn einen Autofahrer, der das Vorgeschriebene Fahrtrichtung Gradeaus ignorierte und über die durchgezogene Linie nach Links in die Zufahrt zur L 600 einbog.

Hupen (30)

Am Nachmittag des 14. Juni drehte ich noch eine Runde über die Sickinger Höhe. In Rosenkopf ertönte vor dem Minikreisel am Ortsausgang die Hupe aus dem hinter mir fahrenden Auto. Warum auch immer. Als mich der SUV (mit Pferdeanhänger) dann anschließend überholte, schaute ich den Lenker fragend an, erhielt aber leider keine Erklärung zur missbräuchlichen Verwendung der Hupe.

Überholmanöver (81)

Am Mittag des 15. Juni wurde auf der B 270 zw. Abzweig Petersberg und der Biebermühle ein Stück vor mir trotz herannahenden Gegenverkehrs ein etwas langsamer fahrender Pkw überholt.

Auffahrunfall vor Minikreisel in Landau

Man merkt, dass nun wirklich „Fahrradsaison“ ist, kaum ein Tag, an dem man keine Meldung mit Radfahrerbezug in den Polizei-Pressemeldungen der umliegenden Polizeidirektionen findet.

Pressemeldung vom 15. Mai 2018 der PD Landau:

Landau (ots). Am Dienstagmorgen kam es in der Reiterstraße vor dem Minikreisel zwischen einer Autofahrerin und einem Radfahrer zu einem Unfall. Beide Unfallbeteiligten beschuldigen sich gegenseitig den Unfall verursacht zu haben und machten widersprüchliche Angaben. Beide befuhren die Reiterstraße aus Richtung Obertorplatz kommend. Die 58-jährige VW-Polo-Fahrerin gab an, vor dem Minikreisel verkehrsbedingt abgebremst zu haben. Dadurch sei der Radfahrer ihr auf das Heck aufgefahren und sei zu Sturz gekommen. Der 23-jährige Radfahrer gab eine andere Version des Unfalles ab. Aus seiner Sicht habe ihn die Autofahrerin überholt und habe ihn dann geschnitten, so dass er vom Rad fiel. Dabei verletzte sich der Mann leicht an den Händen und am Knie. Am Auto entstand kein Schaden. Zur Aufklärung des Unfallherganges sucht die Polizei Zeugen. Sie können sich unter der Telefonnummer 06341- 2870 an die Polizei wenden.

Der Kreisel scheint ganz neu zu sein, in den Luftbildern von google ist er noch nicht erkennbar. Aus den regelmäßigen Erfahrungen, die ich grade vor dem Pirmasenser Kreisel in der Arnulfstraße mache, schätze ich, dass die vom Radfahrer geschilderte Version am ehesten der Wahrheit entspricht. Warum Autofahrer so oft vor Kreisverkehren oder auch ganz normalen Einmündungen Radfahrer zwanghaft überholen müssen, werde ich wohl nie verstehen. 🙄

Kreiselsanierung bei Ramstein (Teil 3)

Hier und hier hatte ich ja über die Bauarbeiten entlang der Umgehungsstraße von Ramstein-Miesenbach berichtet.

Gestern war ich während meiner Tour in die Nordpfalz auf jener mal wieder unterwegs. Die erste Bauphase ist abgeschlossen, nun ist der zweite (verkehrlich wichtigere) Kreisverkehr an der Kreuzung von L 356 und L 363 an der Reihe (Pressemeldung des LBM).

Dabei stellte ich fest, dass von meinen Vorschlägen (natürlich) kein einziger umgesetzt wurde. Auch das Zeichen 240 StVO (in Richtung Ramstein) vor der Einmündung auf die „Reichsautobahn“ steht dort weiterhin unverhüllt; ob der dahinter liegende BÜ bereits gesperrt ist, weiß ich nicht. Auf jeden Fall landen unwissende Radfahrer am Kreisel dann in einer (nur geschotterten) Sackgasse. 🙄 Es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass man, um die offizielle Umleitung über die „Reichsautobahn“ benutzen zu können, vorher auf die Fahrbahn wechseln muss.

Hier übrigens mal ein Foto von besagter, auch von Radfahrern benutzbaren „Reichsautobahn“. Im Hintergrund erkennt man das Haupttor zur Ramstein Airbase.

Die „Reichsautobahn“ bei Ramstein-Miesenbach

Kreiselsanierung bei Ramstein (Teil 2)

Bzgl. meiner Kritik an der Nichterwähnung des Radverkehrs in einer Pressemeldung hat mir der zuständige Fachgruppenleiter Betrieb beim LBM Kaiserslautern heute per e-mail geantwortet und ein Umleitungskonzept mittels Verkehrszeichenplan (als Bestandteil der verkehrspolizeilichen Anordnung) nachgereicht. „Kreiselsanierung bei Ramstein (Teil 2)“ weiterlesen