Coronoia: Ist er schon wieder da? (1)

Er erwacht, neben einem Müllcontainer auf dem Boden liegend, aus seiner Bewusstlosigkeit. Sein verschwommener, nur langsam an Schärfe gewinnender Blick sucht nach Vertrautem. Er kann sich nicht erinnern, schon einmal an diesem Ort gewesen zu sein. Mühsam richtet er sich auf, tastet sich in Richtung der Hauptstraße vor. Die Szenerie kann er sich nicht erklären; es wirkt, als sei er in einer anderen Zeit gelandet. Die Automobile, die Beleuchtung, die Bildschirme – alles wirkt wie aus einem futuristischen Traum. Und nichts ist zerstört, es ist nur alles sehr still; die Straßen sind menschenleer. In großen Lettern prangt die in einer Sprechblase angeordnete Buchstabenfolge »AHA!« auf einer beleuchteten Anzeige an einer Bushaltestelle. In jenem Moment, in welchem er durch einen Blick nach links in Richtung des Brandenburger Tores realisiert, dass er sich immer noch in Berlin; in der Straße „Unter den Linden“ befindet, spricht ihn jemand an.

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Zickzack-Radweg in Berlin

Ich verweise auf eine Meldung des RBB vom 8. August 2018!

Mein erster Gedanke war:

Endlich übt das Asoziale Netzwerk nun auch Anti-Terroranschläge im Bereich Radverkehr aus!

Ich verehre Marc-Uwe Kling und habe seine Känguru-Trilogie bestimmt schon 5 mal gelesen. ;o)

Es ist durchaus denkbar, dass der Künstler einfach auf den ganz normalen Irrsinn hinweisen wollte, der sich in „Radwegen“ halt nun einmal manifestiert. Der Kritiker möchte die Aufmerksamkeit des Beobachters wohl auch darauf lenken, wohin das strenge Beachten von Vorschriften gerne mal führt. Wenn da halt ein paar Lücken für die Bäume sind, dann müssen die Striche – und somit auch die Radfahrer auf dem Radweg – sich diesen halt eben anpassen!

Wenn ich mir das Foto so ansehe, frage ich mich eh, wieso es da überhaupt einen Radweg braucht? Offensichtlich will man dort einen getrennten Getrennter Geh- und Radweg realisieren – dafür ist das Wegelchen aber viel zu schmal…!? Dabei genießt Berlin ja eigentlich von allen deutschen Großstädten (von dem was ich so mitbekomme) eigentlich noch einen relativ guten / vernünftigen Ruf, vor allem, was die Abschaffung von Radwegbenutzungspflichten betrifft.

Berlin ist übrigens auch die einzige Großstadt, in der ich „Landei“ bislang selber mal mit dem Rad unterwegs war. Im Rahmen der Studien-Abschlussfahrt mietete ich mir im Oktober 2010 einen Tag lang ein Rennrad und fuhr aus Mitte über die Havelchaussee Richtung Potsdam und machte noch einen Schlenker durch den Südwesten Berlins. Schon damals fiel mir auf, dass es verdächtig wenige Radwege gab und man sehr viel ohne Probleme auf der Fahrbahn fahren konnte, auch die Missachtung von Radwegen führte bei mir zu keinen bleibenden negativen Erinnerungen.