Coronoia: Fingerzeige

Am 7. November erscheint im Rubikon-Verlag ein neues Buch von Marcus Klöckner (u. a. Autor von „Zombie-Journalismus„) und Jens Wernicke (Herausgeber des Rubikon). Als Titel dient ein Zitat des Spiegel-Chefredakteurs Nikolaus Blome: »Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen.« Der Untertitel lautet: „Das Corona-Unrecht und seine *Täter“. Marcus hat mir netterweise die Presse-Version des Buches schon einmal vorab zukommen lassen. Die beiden Autoren orientierten sich bei ihrer Arbeit vor allem am Twitter-„Hashtag“ #IchHabeMitgemacht (Siehe auch ich-habe-mitgemacht.de), unter dem zahlreiche Nutzer die die Grenze zur Volksverhetzung teils weit überschreitenden Zitate prominenter (und weniger prominenter) Zeitgenossen zusammengetragen haben. „Coronoia: Fingerzeige“ weiterlesen

Coronoia: Eichmänner und -frauen

Am Montag konnte ich mir auf einer Bank am Sägmühlweiher in Ludwigswinkel die letzten beiden Kapitel von Hannah Arendts „Eichmann in Jerusalem“ zu Gemüte führen. Ein Klassiker, für den ich mich schon immer interessierte, für dessen Lektüre ich jedoch nie die Zeit (als auch nicht das Geld) hatte. Danke nochmal an den Buch-Spender. Arendt machte sich mit diesem „Bericht von der Banalität des Bösen“ einstmals bei so ziemlich allen unbeliebt. Vor allem, weil sie in Adolf Eichmann, den Israel völkerrechtswidrig aus Argentinien entführen ließ, nicht DEN Architekten der Endlösung, sondern im Endeffekt nur einen austauschbaren Bürokraten innerhalb eines totalitären Systems sehen konnte. „Coronoia: Eichmänner und -frauen“ weiterlesen

Coronoia: Wie einfach es war

Was mich allerdings bekümmert (…) ist, wie einfach es war – und wie schnell es ging; einen Großteil der Bevölkerung zur kleinlichen Verfolgung ihrer Mitmenschen anzuhalten, anzustacheln. Und das auch wirklich duchzuziehen. Auch gegen jede (…) wissenschaftliche Evidenz. (…) Wie vielen Menschen ist das Leben verleidet worden, wie vielen Kindern ist die Depression gebracht worden? Und häusliche Gewalt? Wie vielen Musikern ist die Lebensgrundlage entzogen worden? Wie vielen Menschen mit zu vielen negativen Emotionen ist es ermöglicht worden, sie an ihren Mitmenschen auszuleben? Wie viel Hass und kleinliche Rachsucht haben wir in die Welt gesetzt? Vollkommen, vollkommen sinnlos!

Dr. Michael Andrick | „Es fehlt der demokratische Geist“ – Punkt.PRERADOVIC.

Coronoia: Der Besuch der alten Dame

16 Jahre ist es schon her, als ich im Deutschunterricht an der Berufsoberschule I Wirtschaft in Zweibrücken eine Interpretation über Friedrich Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“ schrieb. Den am 31.01.2006 getippten Aufsatz habe ich sogar noch auf dem Rechner. Ich interpretierte das Stück damals (kurz nach Inkrafttreten der Hartz-Gesetze) in der Weise, dass man sich mit ausreichend finanzieller Macht letzten Endes alles kaufen könne; mit Geld auch zwecks niederer, persönlicher Rachegelüste gar eine gesamte Kleinstadt zerstören – und deren Bewohner (aus vorgeblich moralisch gerechtfertigten Gründen) zu einem gemeinschaftlich begangenen Mord anstiften kann. Abgesehen von einem aufrechten Lehrer sehen alle weg und machen alle mit; auch Bürgermeister, Pfarrer und Polizist. „Coronoia: Der Besuch der alten Dame“ weiterlesen

Coronoia: Subsumtionsautomaten

Es ist schon eine Weile her, da hatte Richter Thorsten Schleif im Corona-Ausschuss auf die solche Entwicklungen, wie wir sie derzeit vor allem in den Bereichen der Rechtsprechung und Verwaltung erleben müssen, begünstigende Strukturen in der Ausbildung von Juristen hingewiesen. Ich selbst wurde in der fast ausschließlich nach den Prinzipien der Juristerei funktionierenden Ausbildung der Beamten des gehobenen Dienstes in der Finanzverwaltung des Landes Rheinland-Pfalz förmlich zerrieben. Auch wenn ich am Ende als Wrack und ohne Abschluss dastand, habe ich daraus so ziemlich genau das gelernt, was die Professorin und Rechtsphilosophin Prof. Dr. Katrin Gierhake in ihrem Gespräch mit Gunnar Kaiser beschreibt. „Coronoia: Subsumtionsautomaten“ weiterlesen

Coronoia: Zu keiner Zeit der Welt

Für das Übertreten humanistischer Grundsätze, für die Verletzung der Würde und der körperlichen Unversehrtheit gibt es zu keiner Zeit der Welt eine Rechtfertigung, auch wenn die Mehrheit ein solches Verhalten toleriert oder gar fordert.

RKI | Das Robert Koch-Instituts im Nationalsozialismus: Stellungnahme zu den Forschungsergebnissen | Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jörg Hacker, Präsident des Robert Koch-Instituts (2008). „Coronoia: Zu keiner Zeit der Welt“ weiterlesen

Coronoia: Mentizid

Die allgemeine Methode, mit der die Mitglieder einer herrschenden Elite dieses Ziel erreichen können, wird als Mentizid bezeichnet. Wobei die Etymologie dieses Wortes eine Tötung des Verstandes bedeutet. Und Meerloo erklärt weiter, dass Mentizid ein altes Verbrechen gegen den menschlichen Verstand und Geist ist, das jedoch neu systematisiert wurde. Es ist ein organisiertes System psychologischer Interventionen und juristischer Perversionen, durch das eine herrschende Klasse ihre eigenen opportunistischen Gedanken in die Köpfe derjenigen einprägen kann, die sie zu benutzen und zu zerstören gedenkt.

Joost Meerloo. Aus dem Video von After Skool über Massenpsychosen, deutsche Übersetzung via being human. „Coronoia: Mentizid“ weiterlesen

Coronoia: Erzählungsstabilisatoren

Ich glaub, die brauchen uns ja auch zur Stabilisierung ihrer Erzählung. Das ist ja so, wie man die AfD erfinden musste, um sich selbst als Demokrat zu fühlen. Ja? Das war ja relativ plausibel. Und genauso braucht man ja die „Impfleugner“, die wir sind, um die Wirkung der Impfung zu behaupten, oder? (…)

Matthias Burchardt | B&B #19 Burchardt & Böttcher – #wirsinddannmaldrin.

Coronoia: Krankheitsunwesen

Also; nur, ob ich das jetzt richtig verstanden habe? Man spart über mindestens 30 Jahre lang im Rahmen des wütenden Neoliberalismus das Gesundheitswesen teils radikal zusammen. Man schließt und privatisiert unzählige Krankenhäuser. Sodass deine Chancen, vor allem als Landbewohner bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall rechtzeitig versorgt zu werden, gegen Null schwinden. Man entlässt über die Jahre eine große Zahl an Beschäftigten. Man schwächt die Gewerkschaften, sodass die Arbeitsbedingungen vor allem für die verbliebenen Pfleger immer unerträglicher werden. Die einzigen, die sich in diesem System noch Demonstranten leisten konnten, waren Kassenärzte. „Coronoia: Krankheitsunwesen“ weiterlesen

Coronoia: Sei du selbst

(…) Darum geht es nicht. Es geht darum, ob du dich in deinem Leben dafür entscheiden willst, jemand zu sein, der aus lauter Angst, er selbst zu sein, lieber jemand anders ist? Einer, der bei allem mitmacht, weil alle es so machen.

Oder ob du der sein willst, der du wirklich bist?

Was stimmt denn nicht mit dir? | Gunnar Kaiser.