Am 5. Oktober erschien bei Multipolar ein Gastbeitrag mit dem Titel „Ich kann nicht mehr“ von Ole Skambraks, einem freien Mitarbeiter des SWR, der darin die gegenwärtigen Zustände innerhalb des deutschen Medienbetriebs beschreibt. Dieser Beitrag wurde inzwischen, nach Angaben Paul Schreyers, bereits über eine Million mal aufgerufen. Leider führte auch dieses mutige Vorweggehen einmal mehr nicht zu einer Solidarisierung derer, die sich, ebenfalls die Zustände nicht mehr ertragend, weiterhin hinter ihrer Maske des braven Konformismus verschanzen; die weiter funktionieren und damit an ihrer eigenen, unser aller Versklavung aktiv mitarbeiten. Genau das ist es, was mich mehr frustriert, als der ganze Wahnsinn um Corona an sich. Diese Feigheit. Diese Inkonsequenz.
Diese Verweigerung der bitteren Erkenntnis, dass der Verlust von „Freiheit“ nicht darin besteht, bald nur noch ein totalüberwachter Bürger zweiter Klasse, ein neuer, der Gesundheit des Volkskörpers schadender Krankheitsverbreiter zu sein, der komplett aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen – und sehr bald auch vom Lebensmittelerwerb abgeschnitten wird.
Man lügt sich selber vor, dass die eigentlichen, noch viel engeren Ketten, in die man sich schon sehr früh, teils in der Schule, an der Uni und im Beruf hat legen lassen, nicht darin bestehen, nicht einfach Nein sagen zu können, wenn man Nein sagen möchte. Weil man befürchtet, oder auch weiß, dass ein Nein nicht geduldet und Konsequenzen haben wird; wie eben eine Kündigung des Lohnarbeitsverhältnisses.
Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell.
Ein Gesellschaftssystem, in welchem eine sehr kleine, mächtige Minderheit von den Kapitalerträgen, die letztlich – und das ist besonders pervers – erst eurer körperlicher und geistiger Arbeit entspringen, mondän leben – und sich auch einen globalen Putsch wie den derzeit laufenden „leisten“ kann, während man die anderen durch die ständige Androhung des Verlusts ihrer Lohnarbeit bis zum gewissenlosen Gehorsam und zum selbstschädigenden Verhalten disziplinieren kann, war schon immer eine, die eigentliche Zwei-Klassen-Gesellschaft. Eine Form des verschleierten Feudalismus, einer weiterentwickelten Form der Sklaverei.
Jeder, der von einer Lohnarbeit existenziell abhängig ist, war niemals frei. „Frei“ sind höchstens nur diejenigen, die keine Konsequenzen mehr fürchten müssen; wie eben Rentner und Pensionäre. Oder eben die, die von Zinsen, Mieten, Pachten, Gesellschaftsanteilen, Aktien etc. sehr gut leben können, ohne auch nur einen Finger krumm zu machen; ich habe damals im Finanzamt ja viele Steuerakten gesehen. Auch von Menschen, die ihr ganzes Leben lang keine Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit erzielt haben; weil sie nie darauf angewiesen waren, selbst einer Lohnarbeit nachzugehen.
Doch warum bedenken all diejenigen, die sich derzeit an ihrem Job festklammern, alles brav, ohne jede Widerrede mitmachen, nicht die langfristigen Konsequenzen? Merkt man nicht, dass hier mehr auf dem Spiel steht, als die popelige Anstellung in irgendeiner Klitsche? Woran klammert man sich fest? Ich hatte die Analogie zum Pokern schon einmal, vor mehr als einem Jahr gebracht: Wer zu lange damit wartet, seinen Mund aufzumachen, sich aktiv zu verweigern, hat am Ende (wegen der Blinds) nichts mehr, was er noch in den Pott schmeißen könnte.
Ein Ole Skambraks reicht nicht; wir bräuchten Hunderttausende, wenn nicht Millionen. Verweigert euch endlich! Macht euren Mund auf! Hört damit auf, euch selbst zu zensieren! Sagt entschieden NEIN! Rausgeschmissen werdet ihr eh, spätestens dann, wenn ihr euch der Gentherapierung oder der permanenten (kostspieligen) „Testung“ verweigert.
Jetzt hätte euer Nein, wie jenes von Skambraks, noch eine Bedeutung, ein Gewicht.
Siehe auch
- Fall Skambraks: SWR beurlaubt Kritiker, Faktenchecker kämpfen um Deutungshoheit | Multipolar.
- Skambraks-Kündigung: Farbe bekennen! | Multipolar.
- In der FAZ schreibt @kimmaur einen fairen und umfassenden Artikel zu meiner Entlassung. Ein wahres Filetstückchen des Journalismus in heutigen Zeiten. | @crzy_zeitpunk.
„Jetzt hätte euer Nein, wie jenes von Skambraks, noch eine Bedeutung, ein Gewicht.“
Aha, und welches „Gewicht“? Der Corona-Glauben ist bereits derart tief verankert, dass das die Kollegen überhaupt nicht mehr kümmert, wenn da jahrelange Weggefährten knallhart rausgeworfen werden. Ich kann jeden verstehen, der Frau, Kind und Familie ernähren muss und versucht, das alles irgendwie zu überstehen. Hinzu kommt, es gibt Menschen, die ihre Lohnarbeit gerne machen, die ihnen Kraft und Freude schenkt. Die ihre Familie lieben und von ihr geliebt werden. Wer nichts zu verlieren hat, hat leicht reden. Wozu das alles hinwerfen, um für Menschen zu kämpfen, die unbedingt die Diktatur wollen?
Es gibt viele Wege „Nein“ zu sagen und den Alltag weiterhin positiv zu gestalten. Ich agiere seit 1,5 Jahren sehr subversiv auf vielen Ebenen. Mehr sage ich hier aus Sicherheitsgründen nicht. Von jedem zu erwarten, er solle komplett rebellieren, Familie, Arbeit und Existenz in den Pott werfen -All IN- zu gehen, halte ich für genauso unverhältnismäßig, wie die Maßnahmen selbst. Man kann nicht von jedem Menschen fordern und erwarten, ein Martyrer zu sein.
Und dennoch ist es wichtig, dass immer mehr Menschen aufstehen und aufwachen. Laut ihre Meinung sagen. Es würde schon was bringen , wenn jeden Tag Millionen Menschen vor dem Bundeskanzleramt stehen würden. Ich wäre dabei!
Ich weiß, Du siehst das alles anders. Und das ist gut so. 😉
Naja, du gehörtest auch zum Kreis derer, für die die Linke nicht links genug war, weil sie nicht von heute auf morgen „den Kapitalismus überwinden“ wolle. Und jeder, der sich für ein realistischeres Mittelding aussprach, galt als „Sozialdemokrat“. Es hätte mich wirklich interessiert, ob die „Überwindung des Kapitalismus“ letztlich auch daran gescheitert wäre, dass die, die diese einst forderten, dafür ihren Job nicht aufgeben wollten. Also quasi die „Vereinbarkeit von anti-kapitalistischer Weltrevolution und Beruf“. 😛 😉
So sehr ich ein Freund subversiver Unterwanderung bin: Was hat sie bitteschön gebracht in den letzten 1,5 Jahren? Nichts. Die Schlinge zieht sich immer enger zu; und auch ihr werdet (wie in Italien, Frankreich, Griechenland etc.) schon sehr bald vor die unmittelbare Wahl gestellt: Spritze oder Job. Und spätestens dann interessiert es keinen mehr, wenn ihr die Spritze ablehnt.
Jetzt könntet ihr euch bspw. noch in Form einer neuen Gewerkschaft organisieren und generalstreiken. Wenn ihr euren Job los seid, habt ihr auch kein „Druckmittel“ mehr.
„Und spätestens dann interessiert es keinen mehr, wenn ihr die Spritze ablehnt. Jetzt könntet ihr euch bspw. noch in Form einer neuen Gewerkschaft organisieren und generalstreiken. Wenn ihr euren Job los seid, habt ihr auch kein „Druckmittel“ mehr.“
Klingt schön, ist aber realitätsfremd. Bei mir auf Lohnarbeit sind mit mir knapp drei Leute „kritisch“. Und ich bin wohl noch der „Radikalste“, da ich die Impfung -egal was kommen mag- auf jeden Fall ablehne. Sollen sie mich rauswerfen. Ich gehe zum Anwalt. Überlege mir auch gerade schon alternative Berufsmöglichkeiten, auch wenn ich meinen Job wirklich sehr gerne mache. Meine Kollegen machen selbst nicht mal das. Mit denen „streiken“ oder eine „Gewerkschaft“ gründen, ist nicht. Das sieht in vielen Kindergärten und Schulen vermutlich sehr ähnlich aus. Wir sind einfach viel zu wenige, um irgendetwas auf die Beine zu stellen!
Dennoch möchte ich sehen, wie sie bei dem Fachkräftemangel in Deutschland die Leute aus den Schulen, Krankenhäusern und Kindergärten rauswerfen. Das nenne ich mal ordentliche Personalpolitik.
Mag sein; genauso realitätsfremd wie die Forderung nach einer allumfassenden „Überwindung des Kapitalismus“. 😉 Die bittere Ironie: Der Kapitalismus ist gerade dabei, uns zu überwinden.
Es gibt da ja den alten Spruch von Volker Pispers; mit den Berufsgruppen. Und welche man vermissen würde, wenn sie morgen nicht mehr da wären. 😉 Das Problem: Im Ausland werden bereits rigoros unzählige Ärzte und Pflegepersonal rausgeschmissen, die sich nicht unterwerfen. Denen ist ALLES egal, die wollen die bisherige Gesellschaftsform atomisieren. Und das gelingt ihnen auch. Und deshalb nützt das Festhalten am Job auch nix mehr; der ist eh bald weg, auf die eine oder andere Weise. Das heißt, so, wie es derzeit läuft, verliert man eh. Dann sollte man zumindest den Schaden begrenzen; nicht nur für sich, sondern für die Gesellschaft insgesamt.
Aber wenn alle immer nur einen Mutigen vorlassen, dann dabei zuschauen, wie er zerrissen wird – und weiter in Deckung bleiben, wird sich definitiv nie mehr etwas zum Besseren wenden. Wie gesagt; das geht auch nicht gegen dich persönlich oder andere, die immer noch „funktionieren“ und sich ihre Ablehnung dieses Faschismus nicht wirklich anmerken lassen.
Ich sehe das ein bißchen wie epikur. Hier ist der Bericht eines Polizisten, der versucht zu erklären, warum es besser sein kann, innerhalb des Berufes kritisch zu sein als außen vor zu stehen und keinen Einfluß mehr zu haben:
Die haben keinen Einfluss, vor allem dann nicht, wenn sie sich höchstens dem Schießbefehl verweigern würden. Die sind alle „stramm auf Linie“. Ansonsten wären wir nicht da, wo wir gerade stehen. Ja, ich mag in dieser Hinsicht „radikal“ sein, aber jeder, der immer noch nicht remonstriert hat, gehört später mit auf die Anklagebank.
Und der Kumpel vom Reitschuster soll dann bitteschön einfach aus der Anonymität raus. Ansonsten ist sein Geschwurbel wertlos.
Zwar USA, aber:
Tja, das wird noch … Nun, ich bin leider pessimistisch, was die Gesamtentwicklung angeht. Die überwältigende Mehrheit sieht kein nennenswertes Problem – außer denen, die ein nennenswertes Problem sehen. Die meisten interessiert es eh nicht die Bohne, die anderen sind ein Bisschen kritisch, begreifen aber trotzdem in der Regel nicht mal ansatzweise, was hier auf dem Spiel steht. Und alle haben natürlich alles im Griff. Stehen über den Dingen. Hat man heute so.
Ich selbst hingegen spüre, wie mir der Boden unter den Füßen weggezogen wird – langsam, doch beharrlich. Eiere zwischen Vorbereitungen für den Moment, wo alles kippt und einem noch halbwegs lebbaren Alltag herum. Interessant übrigens – das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat gerade eine Anzeigenkampagne gestartet: »Man solle sich vorbereiten …« Ja, wirklich interessant. Die nächste Eskalation mit Ankündigung?
Ich bin leider auch pessimistisch. Die meisten haben es sich bequem gemacht in ihrer Unfreiheit, sie wollen da wohl am liebsten nie wieder raus. Aufgeklärt werden wollen sie erst recht nicht, sie bevorzugen es, blind und taub zu sein. Wie damals. Und daher denke ich, sie werden sich noch viel mehr gefallen lassen und bei allem mitmachen, was noch kommt, und uns mit den Abgrund reißen. Ich hatte letztes Jahr noch gedacht, dass vielleicht einige Schafe aufwachen würden, doch das ist nicht der Fall: Im Gegenteil, es hat sich alles nur noch verfestigt, da ist von der breiten Masse überhaupt nichts zu erwarten und das erschüttert mich am meisten – ein faschistisches Lehrbuchbeispiel, was vor allem in Deutschland (wieder) geschieht. Mir macht das alles große Angst. Und die wenigen Kritiker – auch wenn langsam mehr aus den Löchern kriechen – bleiben ungehört und werden wegzensiert und diffamiert.
Die meisten Menschen nehmen das, was passiert anders wahr.
Ein anderes Beispiel: Kapitalismus bedeutet Freiheit, Selbstentfaltung, Wohlstand. Die Widersprüche dieses Systems sind naturalisert und externalisiert, sind nur missliche Einzelfälle oder werden durch zukünftigen Fortschritt überwunden, so der Glaube.
Die Corona-Maßnahmen bedeuten Solidarität, Verantwortung und Vernunft. Das Narrativ ist von Anfang an zu gut gemacht und berührt Menschen als soziale Wesen in einem Bereich, in dem sie sehr viel ertragen. Die Kriegsmetapher kommt nicht von ungefähr.
Meiner Meinung nach haben wir uns durch Erziehung, autoritäre Arbeitsstrukturen (Direktionsrecht), public relation, Propaganda, nudging usw. sehr an Doppeldenk-Strukturen und Paradoxien gewöhnt.
Viele bemerken nicht, dass das derzeitige Narrativ im Widerspruch zu der seit Jahrzehnten propagierten freiheitlichen marktkonformen Rhetorik steht. Bislang wurden alle Stimmen nach Solidarität mit dem Hinweis auf nicht kontrollierbare Marktkräfte und die freie Gesellschaft abgeblockt.
Zur Klarstellung: Ich bin sehr für Solidarität, nur gegen Propaganda und polizeistaatliche Methoden.