(…) Darum geht es nicht. Es geht darum, ob du dich in deinem Leben dafür entscheiden willst, jemand zu sein, der aus lauter Angst, er selbst zu sein, lieber jemand anders ist? Einer, der bei allem mitmacht, weil alle es so machen.
Oder ob du der sein willst, der du wirklich bist?
Was stimmt denn nicht mit dir? | Gunnar Kaiser.
Danke für diesen Verweis auf Gunnar Kaiser, Dennis! Dieses Video kannte ich noch nicht.
Er spricht darin zumindest implizit an, was ich auch schon thematisierte: Dass nämlich der Riss zwischen den Menschen viel tiefer geht als die »Coronoia«. Denn dieser Riss, dieser Graben zwischen uns wird seit Langem gezielt vorangetrieben, anstatt ihn zu heilen. Es geht also in die entgegengesetzte Richtung von dem, was uns wirklich heilen und zueinander finden lassen würde.
So was hat im transhumanistisch-totalitären Zeitgeist nicht nur keinen Platz, sondern verhält sich dazu wie Wasser zu Feuer. Und seit Frühjahr letzten Jahres hat diese Entwicklung quasi in den »Turbo-Modus« geschaltet. Machen wir uns nichts vor: »Du selbst sein« ist mega-out, es ist bäh – zumindest in dem Sinne, wie Gunnar Kaiser das anspricht.
»Gut aussehen« – im ganz wörtlichen wie im übertragenen Sinne, ein »besonders Sein«, ein »Sei der, der du sein willst«, ist an seine Stelle getreten. Und den weitaus meisten geht es saugut damit – zumindest so lange, wie sie es schaffen, sich effizient von ihrem wahren Wesen abzuschotten: Sie sind zu Konsumenten ihres eigenen Lebens geworden.
Und sie haben doppelt zu verlieren. Zum Einen haben sie in der Regel praktisch ihr ganzes Leben um dieses Konstrukt herum aufgebaut, inklusive ihres Selbstbildes: Sie haben sich und ihr Leben sprichwörtlich da hinein »investiert«. Zum Anderen ist Verdrängtes und Abgelehntes im Inneren eben nicht einfach weg, wie offenbar fast alle glauben. Je länger und heftiger es verdrängt wird, desto mehr steigt der »Druck im Kessel« – und auch der muss ja wieder verdrängt werden, erinnert er doch daran, dass da etwas ganz Zentrales »falsch«, eine Lebenslüge ist.
Und je heftiger dies alles gefordert, erwartet und gemacht wird, desto brisanter die »Mischung«, die sich da unterschwellig in den weitaus meisten zusammenbraut. Unsere Psyop-Psychologen wissen das. Es ist Teil ihres perfiden Plans. Und sie wissen auch, dass man diese Energien, diese unterschwellige Wut lenken kann – praktischerweise und altbewährt doch auf die Leute, die »stören«… Genau das können wir seit einiger Zeit beobachten. Doch ich wiederhole mich.
Mir ist inzwischen klar geworden, dass ein Weggehen (oder überhaupt was Neues zusammen beginnen) viel einfacher ist, wenn es zumindest ein paar Menschen gibt, die mit einem gehen…
Moin,
der Riss war schon lange vorher da, nur ist es den meisten nicht aufgefallen. Das, was ich wegen anderen Formen der Ausgrenzung und Verächtlichmachung (vor allem über Statussymbole, hohle Riten und Materialismus) schon vor 10, 15, 20 Jahren spürte, wird vielen erst jetzt wirklich bewusst; aber häufig auch nur, weil sie jetzt selbst auf der Verliererseite stehen. Das Grundübel, welches erst die Möglichkeiten für das, was die letzten 1,5 Jahre geschah, legte, ist der die Gesellschaft zu totalitären Egomanen umerzogen habende Neoliberalismus. Das ist es auch, was mich so wahnsinnig macht; rund 30 Jahre lang hat man den Menschen gepredigt, dass es „so etwas wie eine Gesellschaft“ gar nicht „gebe“ (M. Thatcher). „Eigenverantwortung“, „private Vorsorge“, „Kein Recht auf Faulheit“ (G. Schröder), „Verkauft doch eure Inseln, ihr Pleite-Griechen“ (Bild). Die Liste mit Beispielen wäre endlos. Und dann, Frühjahr 2020 plötzlich der 180-Grad-Spin? Wie dumm müssen die meisten sein, um nicht zu merken, dass der ganze Bullshit mit dieser Pseudo-Solidarität an Verlogenheit nicht mehr zu überbieten ist? Dass der gesellschaftszersetzende Neoliberalismus schlimmer wütet, mehr als jemals zuvor?
Hinzu kommen dann eben die altbewährten Techniken und Methoden; wie sie bereits lange Zeit vor den Nazis immer wieder verwendet wurden. Nur, dass es damals noch nicht so leicht war, seine Propaganda bis in die hintersten Ecken der Gesellschaft wirken zu lassen. Ohne „Social Media“ wäre dieser Wahnsinn niemals möglich gewesen.
Zum Abhauen: Ja, eine gemeinsame Flucht wäre sinnvoller. Aber selbst dafür sind wir, die Kritischen, zu doof oder zu unsolidarisch. Zumal auch in diesem Bereich immer noch ein überwältigender Teil meint, man könne „hinterher“ so weitermachen, als wäre nichts geschehen. Nein. Ich WILL mit solchen Menschen nichts mehr zu tun haben. Ich betrachtete mich schon vor 10 Jahren nicht mehr als Teil der deutschen Ellenbogengesellschaft. Und jetzt will ich einfach nur noch weg, aus diesem Land voller Nazis, die seit 1,5 Jahren wieder völlig ungeniert ihr wahres Gesicht zeigen.