Coronoia: Bloggen – für’n Arsch?

Neulich hatte der maschinist in seiner Linkschleuderei, einer Reihe, in der er regelmäßig vor allem Lesenswertes aus dem einer verlassenen ostdeutschen Provinzstadt gleichenden Kleinbloggersdorf empfiehlt, auch meinen Beitrag über die Verlinkung von Multipolar und die Sinnhaftigkeit des Bloggens an sich verlinkt und kurz kommentiert. Natürlich sind wir per Du. Im Kern stimme ich dir zu; dass es sicherlich Sinnvolleres gäbe, als seine geistigen Ausdünstungen nur in einer dunklen Ecke des „Cyberspace“ entweichen zu lassen. Die Frage ist aber auch: Will man gerade derzeit wirklich dahin, wo es hell ist? Wo die Massen sind?

Ich nicht; ich war ja sowieso noch nie eine Rampensau. Ich wollte eigentlich schon immer meine Ruhe haben; ging nicht weiter raus in diese – ja schon vor Corona bescheuerte – „Gesellschaft“, als unbedingt nötig oder unvermeidbar. Es ist gerade in diesen total geisteskranken Zeiten erst recht eine Gratwanderung; zwischen Bekanntheit und Irrelevanz. Daniel Stricker hatte mir bspw. im letzten Sommer angeboten, ein Interview mit mir zu machen; nachdem er in einer seiner Sendungen meinen „Neunormalsprech“ präsentiert hatte. Ich war mir unsicher; am Ende scheiterte es nicht nur an technischen Details (ich habe ja kein Handy), sondern auch, weil zu dieser Zeit immer deutlicher wurde, dass die Sache im Herbst 2020 erst so richtig losgehen würde – und daher auch thematisch kein Platz mehr für mich war.

Ich find den Dani ja grandios; seinem Schwitzerdütsch kann ich als Pfälzer, dessen erste Fremdsprache „Hochdeutsch“ lautet, perfekt folgen. Seine legendären Flüche, sein teils derber Humor, seine trotz allem lebensbejahende Art lässt selbst meine Mundwinkel für ein paar Sekunden nach oben zucken. Aber im Nachhinein bin ich nicht wirklich traurig, dass es nicht geklappt hat. Denn dann hätte ich ja auch meine „audiovisuelle“ Anonymität aufgegeben. Und die ist mir dann doch wichtig. Außerdem: Dani ist Youtube. Ist ein ganz anderes Ding, eine andere Welt, ein anderes Medium. Ich bin eben mehr der zurückgezogene, verarmte Typ Schriftsteller, der in einer heruntergekommenen Butze versucht, seinen Weltschmerz in einer schriftlichen Form zu verarbeiten.

Gleich dem maschinisten, der sich, seitdem ich ihn verfolge, schon mindestens zweimal umbenannt und auch mal für längere Zeit pausiert hatte. Keiner weiß, wie er heißt, wie er aussieht. Also ich kenne zumindest keinen, der ihn kennt. 😉 Ich weiß im Grunde nur, dass er in Berlin wohnt, seit Jahren als Drohne in einem Borgwürfel funktionieren muss, er gerne sportlich läuft, einen kleinen Sohn hat – und diese wahnsinnige Welt in einer ähnlichen Weise zum Kotzen findet, wie ich das tue.

Ich hatte die Menschheit schon vor 10 Jahren im Grunde völlig aufgegeben. Und sie mich. „Trennung in beiderseitigem Einvernehmen“! Ich leistete mir in der Folgezeit den Luxus, auf all den materiellen und sozialen Bullshit, den viele für erstrebenswert (nebenbei ein fürchterlich deutsches Wort) halten, zu verzichten. Bei Brot und Wasser seinen „Spinnereien“ nachgehen; gar dem surrealen Gedanken zu verfallen, mit sowas wie Natur- und Landschaftsfotografie halbwegs Knete machen zu können. Oder die wahnwitzige Idee, vollkommen unfähige und unwillige Behörden auf rechtlicher Ebene in Sachen Radverkehr zu beraten.

Naja, jetzt blogge ich halt seit 1,5 Jahren über den Corona-Scheiß; nutze ihn, um diverse, vor allem damals während meines Beamten-„Studiums“ erlittene Traumata zu verarbeiten. Ich bin ja sogar, wenn man es genau nimmt, ein „Krisengewinnler“! Meine unbedeutenden Sinnestaten werden gelesen, deutlich häufiger als der irrelevante Kram zum Thema Radverkehr. Sicher, nicht von vielen; die sind auch weiterhin nur bei Twitter, Facebook, Youtube oder wie die ganzen anderen Scheißplattformen heißen, unterwegs. Aber von einigen; u. a. eben einem maschinisten aus Berlin, was mir wirklich was bedeutet. Es interessiert tatsächlich ein paar Menschen, was ich denke und fühle. Das kenne ich so aus der „realen Welt“ nicht; kannte ich eigentlich noch nie. Und das ist schön. Irgendeine Resonanz zu verspüren.

Lass‘ es mich sogar noch ein wenig ausführen: Bloggen ist vom Wirkungsgrad her nicht nur sinnloser anachronistischer Blödsinn, sondern einfach nur komplett für’n Arsch. Zeitverschwendung. Energievergeudung. Keine Perlen vor die Säue, sondern Korinthen für die Kanalisation. Buchstaben auf Mülldeponie. Aber das macht es halt so angenehm.

Das mag im Grunde alles stimmen, was der maschinist hier schreibt. Ist es anachronistisch? Ja. Doch ist dies in dieser irren Zeit eben kein Makel, sondern ein Prädikat? Ich fühle mich schon seit meiner Kindheit, als hätte mich irgendein Riss im Raum-Zeit-Kontinuum aus dem 24. Jahrhundert eines Gene Roddenberry in diese kranke Zeit gesogen; als müsste ich hier, als Einäugiger unter Blinden, der totalen Degeneration der menschlichen Spezies beiwohnen, als Chronist wider Willen.

Immer wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen.

Mark Twain.

Und sonst? Zeitverschwendung? Also diese Zeilen, an denen ich schon bestimmt zwei oder drei Stündchen herumfeile, sind verschwendete Zeit? Nö, das wären sie nur, wenn sie wirklich gar niemand lesen würde. Absolut niemand. Selbst wenn es nur 10 oder 100 sind, statt 10.000 oder 100.000 bei Twitter oder Facebook – who cares? Ist Massengeschmack ein Qualitätsmerkmal? Gerade heutzutage? Nein.

Ich lese den Blog des maschinisten und der maschinist liest meinen. Quasi wie eine Form der persönlichen, stillen Konversation. Und Konversation wird, vor allem in ihrer direkten Form, maßlos überbewertet. Als ich damals am Kantinentisch im Finanzamt saß, umringt von anderen jungen Leuten, war ich meist still. Ich war fassungslos, über was für einen bedeutungslosen Scheißdreck diese (zumindest äußerlich) jungen Leute sich „unterhielten“. Sie hatten sich zwar eigentlich nichts zu sagen – und trotzdem stand ihre Bullshit-Luke kaum einen Moment lang still. Und das Lustige daran war, dass ich, der Stille, in diesem Umfeld stets als „seltsam“ galt.

Was wir hier tun ist so sinnlos, dass es nicht mal jemand canceln mag. Bei Twitter, Facebook oder YouTube wären viele schon längst rausradiert, die ich gern lese. Darunter du. Nicht nur deshalb: Grüße. Weitermachen. Einfach weitermachen. Ich bleibe gewogen und beabsichtige so lange Scheiße ins Internet zu schreiben bis ich irgendwann sogar mein eigenes Absterben hier dokumentieren kann wie Herrndorf zuletzt (wenn auch bei weitem nicht so gut).

Wenn man sich vergegenwärtigt, dass sich auch ein nicht unerheblicher Anteil der ehemaligen Blogger-Größen angesichts Corona die Maske von ihrem totalitären Antlitz reißt, kann man nicht sagen, dass man in der Blogosphäre nicht „gecancelt“ werde. Sicher, es ist angesichts der begrenzten Reichweite vergleichbar mit einem „Ungeimpften“, der in Castrop-Rauxel vom Stammtisch ausgeschlossen wird.

Schöne Grüße übrigens auch an den kettenrauchenden flatter, der lustigerweise das Rauchverbot damals (sinngemäß) als (rauchende) Menschen willkürlich ausgrenzende Diskriminierung bezeichnete, aber inzwischen zum Mainstream der radikalen, regierungshörigen, gesundheitsbewussten Vakzionalsozialisten gehört.

(…) Raucher derart zu bevormunden ist selbst dann in Ordnung, wenn es gegen Freiheitsrechte, Sinn und Verstand verstößt. Raucher sind Geächtete.

An ihnen kann man frei experimentieren, sie lassen sich herrlich einfach vom Rest der Bevölkerung diskriminieren. Das hat natürlich seine Gründe:
Raucher sind selber schuld, und dafür darf man sie büßen lassen. Was immer man irgendwann dem Rest des Volkes zumuten will, ann man zuerst an den Rauchern ausprobieren. Verbot, Zwang, Plünderung, das geht in Ordnung, weil doch niemand Raucher sein muß. Sie können ja konvertieren und tun sich noch etwas Gutes damit.

Ich kann jedem wirklich nur empfehlen, diese beiden, aus den Jahren 2006 und 2010 stammenden Texte über die „Ausgrenzung“ von Rauchern zu lesen; sie sind angesichts seines schier unbegrenzten Vertrauens in die profitorientierte Pharmaindustrie wahrhaftige Realsatire. Es scheint mir in gewisser Weise eine Art „Rache“ eines einstmals sich für „diskriminiert“ Haltenden zu sein; jetzt endlich mal ungehemmt andere („Ungeimpfte“) diskriminieren zu dürfen!

Naja, egal; er ist ja, wie sein aus Jubelpersern bestehendes Kommentariat, inzwischen auch in der Bedeutungslosigkeit versunken. Wir Blogger sind vielleicht nur (noch) ein kleines Grüppchen. Aber wir äußern uns, wir teilen uns mit; sind also in gewisser Weise für andere da; die ähnlich denken, die ebenfalls den großen Plattformen und „Messengern“ gegenüber kritisch eingestellt sind – und daher auch all diese kleinen, unabhängigen Zufluchtsstätten zu schätzen wissen. Wir sind zwar kein Leuchtturm von Rhodos, aber immerhin ein kleines, wärmendes Lagerfeuerchen mitten in der Düsternis einer zutiefst menschenfeindlichen Epoche.

Auch deshalb: Weitermachen. Ich wüsste gerade derzeit auch nicht, wie ich meine Zeit wirklich großartig sinnvoller gestalten könnte? An diesem kleinen Blog hängen im Grunde meine allerletzten Reste an Hoffnung, diesen totalitären Wahnsinn überhaupt halbwegs unbeschadet überstehen zu können.


Ergänzung


Siehe auch

Coronoia: Happyish

Coronoia: Like mich am Arsch?

10 Gedanken zu „Coronoia: Bloggen – für’n Arsch?“

  1. Gelungener Beitrag!

    „Wenn man sich vergegenwärtigt, dass sich auch ein nicht unerheblicher Anteil der ehemaligen Blogger-Größen angesichts Corona die Maske von ihrem totalitären Antlitz reißt, kann man nicht sagen, dass man in der Blogosphäre nicht „gecancelt“ werde. „

    Mir hat das „lose Blogger-Netzwerk“ schon viel bedeutet. Man hat sich gegenseitig geachtet, gelesen, verlinkt. Und dann wurde man auf einmal aus der Blogroll geschmissen. Es wurde spöttisch gelacht. Kübelweise Häme, Verachtung und Rufmord betrieben („epikur ges AfD“). Und das alles nur, weil man nicht auf Corona-Linie war. Ich hatte all die Blog-Cancler noch wochenlang in meiner Blogroll. Ich habe sie nie groß beleidigt. Auch wenn es kindisch klingen mag, aber ja, die haben angefangen. Das ist mir in der Nachbetrachtung schon wichtig zu erwähnen, denn meine Tür für ein offenes und kritisches Gespräch, war noch lange offen.

    Heute belesen die sich bei Faktencheckern, Volksverpetzer, correctiv, RKI, Drostenfunk, PSIRAM, MaiLab, Anetta Kahane, mimikama – und wie die ganzen anderen regierungstreuen Influencer und Wahrheitsministerien sich noch so alle nennen. Für mich sind die damit endgültig gestorben. Auch nach der Corona-Krise haben die jegliche Glaubwürdigkeit für mich verloren. Das hat mit „kritische Gegenöffentlichkeit“ absolut nichts mehr zu tun. Dann kann ich auch gleich das Original, ARD und ZDF konsumieren.

    Aber…nun hat sich gezeigt, wer wirklich Charakter und Standfestigkeit besitzt. Das ist ein positiver Nebeneffekt von „Krisen“.

    1. Ich hatte mich schon vor vielen Jahren bei flatter als Kommentator verabschiedet, als es eben gerade um das Thema Rauchen ging; als ich die Gegenposition vertrat. Es nicht sein könne, dass eine Gruppe einer Minderheit ihren Willen aufzwingt, indem sie sie vor die Wahl stellt, passiv mitzurauchen (also ihre Gesundheit zu schädigen). Oder halt draußen zu bleiben. Ausgrenzung ist ja nicht neu. Ich hatte später nochmal kurz Mitleid mit ihm, als da dieser Irre (weiß schon gar nicht mehr, wie er hieß) einen „Watchblog“ startete. Heute wären die beiden wohl eher die besten Kumpels. Oder der legendäre „Altautonome“ – der sich schon X mal für immer von ihm verabschiedet hatte – nun wieder vereint im Hass auf „Unreine“. Hachja, die guten, alten Zeiten. 😉

      Jedenfalls fand ich (als Leser und Kommentator) das Klima in dieser Szene früher schon ziemlich ungenießbar; wirklich willkommen fühlte ich mich nie bei diesem unnahbaren Menschen. Naja, jetzt könnten wir ihm sicher noch unzählige seiner älteren Beiträge unter die Nase reiben – aber wozu? Ihm eine Bedeutung beimessen, die er nicht hat? Das, was die gerade dir gegenüber betrieben haben, war vollkommen niveaulos. Und soweit sollte man sich dann auch nicht runter in die Gosse ziehen lassen. Mit De Lapuente hab ich mich ja auch hin und wieder gezofft (Unvergessen sein Beitrag über ein Urteil zur religiösen Beschneidung von Jungs) – aber eben mit Niveau.

      Die Blogger, die wirklich was draufhaben, landeten dann ja auch früher oder später an etwas prominenteren Stellen, wie z. B. Berger bei den Nachdenkseiten oder De Lapuente bei den Neulandrebellen und anderen Portalen. Und du hast ja neulich auch deinen Erstling beim Rubikon unterbringen können.

  2. Zu „Faktencheckern“ im Zusammenhang mit Grobsinn zu Beginn des Coronatheaters:
    Ein damals bereits gleich wieder „belehrt“ werdender Neukommentator stellte die Frage, wie man denn schon an wirklich korrekte Informatonen herankommen könne.
    Einer der zur Einrichtung gehörenden Stammkommentatoren antwortete sinngemäß und in unnachahmlicher Arroganz von oben herab: „Dabei ist es doch so einfach:“ Und zählte die ganzen heute üblichen Verdächtigen wie Volksverpetzer, mimikama, correktiv usw. auf.
    Damals sagten mir diese mit heutigem Wissen eher fragwürdigen Vereine nicht viel. Rückblickend werte ich diese Aussage jedoch wahlweise als bodenlose Frechheit oder als ignorante Dummheit.

  3. Hallo Dennis, auch mit diesem Artikel hast Du mir wieder voll aus der Seele geschrieben.
    Ich freue mich, dass ich Deinen BLOG gefunden habe, da das sehr wertvoll für mich ist, um den ganzen Unsinn noch irgendwie ertragen zu können.
    Deine Erfahrungen teile ich.
    Ich war schon mein ganzes bisheriges Leben der Stille, in der Grundschule und Realschule bereits.
    Meine Pausen habe ich meist Alleine oder mit sehr ausgewählten Freunden verbracht.
    Das waren dann auch die, welche ebenfalls als „Sonderling“ galten.
    Und ja, deshalb galt auch ich stets immer schon als Sonderling, was soweit ging, dass Lehrerinnen meine Mutter angerufen haben.
    Die hat den Lehrerinnen dann glücklicherweise gesagt: „Der ist halt so.“ Und die Sache war erledigt.
    Lachen musste ich bei Deiner Ausführung über deine Erfahrung in der Finanzamts-Kantine.
    Da musste ich sofort an das Büro denken und den sinnlosen Blödsinn, den die Kollegen in der Raucherecke und Kaffeeküche
    stets gequatscht haben.
    Die Münder immer in Bewegung und nicht ein sinnvolles Wort.
    Deshalb war das Home-Office für mich ein Befreiungsschlag.
    Endlich dieses Gelaber nicht mehr ertragen müssen.
    Ja, die Menschheit habe ich auch schon seit einiger Zeit aufgegeben, lange vor Coronia schon.
    Spätestens seit Merkels Selbstermächtigung 2015 und Niemanden hat es interessiert.
    Die ganzen anderen Märchen, Klima, Gender, etc…..
    Kein kritisches Wort von irgendeinem der Kollegen, selbst die Geschäftsleitung hat den ganzen Schwachsinn geschluckt.
    Und da ging ja auch die massive Zensur in den sozialen Netzwerken bereits los.
    Das war für mich schon der Auslöser, den ganzen Unsinn zu kündigen und die Konten zu löschen.
    Coronia ist doch nur noch das Sahnehäubchen auf dem rieseigen Haufen Scheiße, ja ich schreibe es so deutlich.
    Jeder, der sich lediglich die vor Coronia „Normalität“ zurück wünscht, will auf dem alten Haufen Scheiße, nur ohne
    Sahnehäubchen weiterleben.
    Ich hätte gerne endlich den gesamten Haufen weg, um was Neues aufbauen zu können, ich weiß, Träumerei. 😉
    Einige wenige gleichgesinnte Menschen kenne ich glücklicherweise persönlich.
    Zwei habe ich kennengelernt, als ich wegen meiner konsequenten GEZ Verweigerung die Auseinandersetzung mit dem Gerichtsvollzieher
    auf mich genommen habe.
    Andere über einen Videokanal auf dem Donnersender, der allerdings mittlerweile von BRD Behörden platt gemacht wurde, obwohl Er in
    Russland gehostet wurde.
    Über die vielen Gespräche mit diesen Menschen habe ich festgestellt, dass die Gemeinsamkeiten enorm sind.
    Wir sind so ca. 10% der Gesellschaft, ja wahrscheinlich der gesamten Menschheit, die komplett anders ticken, ja wahrscheinlich
    komplett anders funktionieren.
    Warum das so ist, da hatten wir auch schon interessante Gespräche, allerdings ist es bis heute nur bei Vermutungen geblieben.
    Irgendetwas muss bei uns im Gehirn vollständig anders funktionieren.
    Vielleicht funktioniert bei uns die Genmanipulation nicht, falls diese stattgefunden haben sollte.
    Die 90% sind mehr oder weniger manipulierte Zombies, wobei dir größte Seuche das TV und die Smartphones sind.
    Da habe ich unter den Kollegen im Büro auch ein extrem Beispiel, von Einem, der lebt nur für dieses Telefon.
    Der hat auch schon einen Gesichtsausdruck wie ein Zombie aus Walking Dead.
    Mit denen ist keine Zukunft mehr möglich.
    Ich mache mir oft Gedanken, wie es weitergehen soll.
    Das Realistischste wäre vielleicht wirklich, unter Gleichgesinnten weit draußen auf dem Land ein Selbstversorger Dorf zu betreiben.
    Und Gescheiterweise nicht unbedingt in der BRD.
    In Portugal gibt es noch große Flächen dafür, die auch sehr erschwinglich sind.
    Viel mehr fällt mir gar nicht mehr ein.
    Hier in der BRD wird es jedenfalls meiner Meinung nach Nichts mehr geben, außer irgendwie noch die Lebenswichtigen Ressourcen zu beschaffen
    und Fahrrad zu fahren.
    Ich habe da noch eine Leseempfehlung, falls Du Interesse hast.
    https://dudeweblog.wordpress.com/2021/06/21/die-planlose-unlogik-der-sinnbefreiten-otto-normalsoldaten-im-sinne-der-schlachtplan-logistik-der-elitesoldaten-unter-dem-oberbefehl-der-pyramidenspitze-teil-i/

    Sind insgesamt 4 Teile und ein Nachschlag in Kommentar Form.
    Ich habe die 4 Teile bereits 2 Mal gelesen.
    Da liegst Du zum Teil echt am Boden. 😉
    Ich vor Allem, beim Denken an meine Arbeitskollegen in Kaffeeküche und Raucherecke.;)

    Viele Grüße, Andi

    1. Auch das mit dem Fahrradfahren wird in der Zukunft schwierig; man kriegt ja jetzt schon kaum noch Ersatzteile. Einer von inzwischen unzähligen Gründen, warum ich nur noch weg von hier will; am liebsten auf eine einsame Ranch in den Bergen Montanas, mit höchstens einem Dutzend Gleichgesinnter. Auf jeden Fall Danke für deinen Kommentar.

  4. Du stellst Fragen, die mir auch bekannt sind (obwohl blogmäßig gar nicht bekannt) und immer wenn ich kurz vorm Einknicken bin, sagen mir mein Verantwortungs- und Gerechtigkeitsgefühl und auch mein Zorn dann doch oft, dass ich nicht aufgeben sollte, auch wenn ich kaum noch Leser habe, Likes bekomme und erst recht Kommentare. Für meinen Teil denke ich, dass ich es mir selbst schuldig bin weiterzumachen und dass ich mich noch im Spiegel angucken mag (der ein immer müderes Gesicht zeigt, ich fühle mich gealtert „seitdem“). Ich denke, dir geht es teilweise ähnlich. Mir hilft es schon deshalb, deinen Blog zu lesen, weil ich mich dann weniger allein fühle. Also, genau, mach weiter.

    1. Ja, ich bin in den letzten 1,5 Jahren auch mindestens um 5 Jahre gealtert. Im Grunde seh ich den Blog auch als das Äquivalent zu Volker Pispers‘ Kiste mit den Kabarett-Eintrittskarten. Vielleicht kann man in 10 Jahren, nachdem sich zumindest ein ausreichend großer Teil der Menschen endlich revolutionär gegen diese Tyrannei erhoben hat, darauf verweisen. Man kann belegen, dass man – im Gegensatz zu den Maulhaltern und Mitläufern – tatsächlich, vom 1. Tag an, im „Widerstand“ war.

      Wir sind auch ein Teil der Öffentlichkeit, des Meinungsspektrums. Wir stützen uns, so gut es geht, gegenseitig. Einfach nur, weil wir da sind – und unser Nichteinverständnis mit der Welt dokumentieren.

  5. Hallo, ich als Radfahrer bin über den Radfahrerhassenden Kiezneurotiker hier gelandet und von ein paar Leseproben beglückt.
    In so einem Blog manifestieren sich deine Haltungen und Einstellungen und mir als Beobachter geben sie Kraft, weil ich feststelle da draußen gibt es welche die ticken ähnlich und die leiden genauso in Zeiten der Hysterie.
    Vor Jahren las ich die Tagebücher der Viktor Klemperer und als er die schrieb war es völlig unklar ob er jemals ein Publikum erreichen würde. Und jetzt ist es so, das dieses Mammutwerk tauglich ist für Vergleiche mit der derzeitigen Entwicklung.
    Ein Blog ist einem Tagebuch sehr nah, und ich kann bei euch auch nicht 1OO Jahre bis nach eurem Tot warten, wie es sich der allseits bekannte Mark Twain leisten konnte.
    Die Erwähnung Herrendorfs stimmt mich froh, ebenfalls ein lesenswertes Tagebuch

    1. Hey, herzlich Willkommen. Bzgl. der Fahrradnazis kann ich den maschinisten auch teilweise sehr gut verstehen. 😉 Und ja, Blogs hatten ursprünglich ja auch hauptsächlich die Funktion eines öffentlichen Tagebuches. Man wird unweigerlich zum Chronisten der Zustände, in denen man vor sich hinvegetieren muss.

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