Coronoia: Krankheitsunwesen

Also; nur, ob ich das jetzt richtig verstanden habe? Man spart über mindestens 30 Jahre lang im Rahmen des wütenden Neoliberalismus das Gesundheitswesen teils radikal zusammen. Man schließt und privatisiert unzählige Krankenhäuser. Sodass deine Chancen, vor allem als Landbewohner bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall rechtzeitig versorgt zu werden, gegen Null schwinden. Man entlässt über die Jahre eine große Zahl an Beschäftigten. Man schwächt die Gewerkschaften, sodass die Arbeitsbedingungen vor allem für die verbliebenen Pfleger immer unerträglicher werden. Die einzigen, die sich in diesem System noch Demonstranten leisten konnten, waren Kassenärzte.

Um die Gewinne zu optimieren, stellen die Konzernbosse in ihren auf Profit getrimmten Krankheitsmaschinen hierzulande (gemessen an der Einwohnerzahl) über die Jahre so viel an schweineteurer, dafür eben auch die höchsten Gewinne einbringender Intensiv-Apparatemedizin auf, wie sonst nirgends in Europa. Das gilt natürlich auch für die niedergelassenen „Fachärzte“ in den Großstädten.

Alles unter Chefarzt ist doch Ausbeutung in Krankenhaus. Nein, eine schöne, eigene Praxis in der Großstadt. Am besten, mit ’nem Computertomographen. Die bestbezahlten Ärzte in Deutschland sind die Radiologen. Die Leute in die Röhre schieben, wieder rausholen. „Sie haben nichts, aber nett, dass Sie mal da waren.“ Das ist Medizin, die sich rechnet. Diejenigen, die die Menschen am seltensten zu sehen kriegen, verdienen das meiste Geld. Denn entweder Sie haben nichts, dann sehen Sie den Mann nie wieder – oder Sie haben was, dann sehen Sie den auch nie wieder. Der sieht Sie auch nicht, der sieht ja nur Fotos von Ihnen.

Volker Pispers, aus seinem Programm „Bis neulich“, 2007. Die Patienten sind diesem System schutzlos ausgeliefert.

Der hinter dem vorigen Link aus seinem Buch „Lassen Sie es mich so sagen …“ zitierte Georg Schramm schreibt darin u. a. auch:

In einem Wartezimmer hab ich folgenden Satz im Ärzteblatt gefunden: »Das im deutschen Gesundheitswesen erbrachte Leistungsspektrum orientiert sich primär – völlig zu Recht – an den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Leistungserbringer und nicht an den Bedürfnissen der Leistungsnehmer.«

Noch Fragen? Das ist doch wohl eindeutig. Der Meineid des Hippokrates! (…)

Da in den Krankenhäusern inzwischen mehr Menschen arbeiten, die BWL, anstatt Medizin studiert haben, wurde die „Auslastung“ dieser Stationen so „gesteuert“, dass eine ausreichende Zahl von Menschen in diesen Betten liegt, damit die mit Zwangsbeiträgen gemästet werdenden Krankenkassen den Konzernen oder Ärzten einen ordentlichen Batzen Geld überweisen. Ob diese nicht selten auch tödlich endenden „Behandlungen“ wirklich immer unbedingt nötig waren? Ärztepfusch? Nein, niemals; doch nicht hier in Deutschland! Wo man, um totes Kapital (bspw. auch durch Fehlinvestitionen in „Impfstoffe“ und Medikamente) zu vermeiden, lieber tote Patienten durch Überbehandlung oder -medikamentierung in Kauf nimmt. „Operation gelungen, Patient tot!“

Und dann erst diese tollen „Gesundheitsreformen“, die uns vor allem die rot-grüne, aber auch schwarz-rote Regierung damals alle beschert hat? Streichung der paritätischen Finanzierung des GKV-Beitrags? Nichtabschaffung der PKV? Zuzahlungen zu Zahnersatz und Medikamenten? Ausgliederungen von Leistungen aus den Katalogen? „IGEL“? Nichtzulassung von Generika? Praxisgebühr? Elektronische Gesundheitskarte? Eine zahlreiche Menschen in die Pleite und Obdachlosigkeit treibende Krankenversicherungspflicht auf Basis fiktiver Einkünfte? Elektronische Patientenakte? Verschacherung der Gesundheitsdaten an Arvato (Bertelsmann)? Die Umwandlung der Gesunden in chronisch Kranke, um „neue Märkte“ zu erschließen? Massenhaft Tote durch multiresistente Keime wegen mangelhafter, an ein Drittweltland erinnernde, dem Gewinnstreben hinderlichen Krankenhaus-Hygienestandards?

Haben wir alles schon vergessen; wie bspw. auch, vor allem während der ersten „Großen Koalition“, ein gewisser Karl Lauterbach ständig um die legendäre Gesundheitsministerin Ulla Schmidt herumschwarwänzelte; der 2009 (dem legendären Jahr der Schweinegrippe) noch in einem Buch über die Schattenseiten des Lobbyismus im Gesundheitswesen zwei äußerst naive Autoren vor den bösen „Lobbyisten“ warnte, die sich in jenem Gesundheitssystem tummelten. Tja, das waren wohl nur die Lobbyisten, die dem Karl nicht genügend Kohle angeboten hatten. Zehn Jahre später stimmte er vor allem seinen guten, alten Kumpels von der neoliberalen Bertelsmann-Stiftung zu, die Zahl der Krankenhäuser in Deutschland weiter zu reduzieren.

Die Deutschen lieben bekanntlich Arztserien, nicht nur deutsche, sondern auch us-amerikanische. Sie sahen und sehen quasi keine Folge von Scrubs, Grey’s Anatomy oder Dr. House, in der nicht bereits im Normalbetrieb amerikanischer Krankenhäuser Massen von Patienten auf den Gängen herumliegen. Sie ignorieren auch bis heute die Tatsache, dass das bereits seit längerer Zeit systematisch dysfunktionale deutsche „Gesundheitswesen“ bei jeder größeren Grippewelle überlastet wurde. Aber damals (noch) niemand auf die Idee kam, deshalb einen totalitären und faschistischen Hygiene-Terror-Polizeistaat zu errichten.

Nachdem alle Regierungen also mindestens 30 Jahre lang zweifelsfrei bewiesen hatten, dass ihnen das Gesundheitswesen und vor allem auch die Gesundheit des ausgebeuteten Personals, als auch der Patienten meilenweit am Arsch vorbeigeht – dann kommt Corona!

Man sagt uns, wir müssten „die Kurve flachhalten“, um jenes „Gesundheitssystem“ nicht zu überlasten – und spült hierbei mal eben zahlreiche elementare Grundrechte im Klo runter. Nach einem Monat kann sich schon keiner mehr an #flattenthecurve erinnern. Ende April, als „die Zahlen“, insb. der „R-Wert“ bereits wieder im absoluten Keller waren, führte man die Gessler-Maulkorbpflicht ein. Fast den gesamten Sommer 2020 stehen die Krankenhäuser faktisch leer; die gelangweilten Ärzte, Schwestern und Pfleger nutzen, wenn sie nicht in Kurzarbeit sind, alternativ die freie Zeit, ihre Fähigkeiten im Gruppentanzen und der möglichst aufwändigen filmischen Präsentation („Jerusalema“) zu verbessern. Schon damals deutete sich an, dass die Anzahl der verfügbaren „Intensivbetten“ stetig abnimmt.

Erst im Frühjahr 2021 erfahren wir, dass dies vor allem mit den mehr als großzügigen, auch vom Bundesrechnungshof kritisierten staatlichen Zuschuss-Regelungen steht, damit sich das „Bettenabbauen“ auch finanziell lohnt. Stichwort „DIVI-Gate„. Doch auch dies interessiert bis heute niemanden; stattdessen wurden bei der letzten IfSG-Verschärfung die nicht minder willkürlichen „Inzidenz„-Regelungen auch noch erweitert; u. a. kamen noch exakt jene nachweislich völlig willkürlich manipulier- und instrumentalisierbaren „Intensivbettenzahlen“ hinzu. Damit gar keiner mehr durchblickt – und die Willkür noch willkürlicher wird. Ja, wie jetzt? Verhältnismäßigkeit? Erforderlichkeit? Mildere Mittel? Was ist das denn für ein verfassungsfeindlicher Rechts-Rechts-Nazi-Nazi-Schwurbelkram?

Ich habe von Anfang an nicht verstanden, warum auch ein Großteil der kritischen Menschen diese Agitation mit der „drohenden Überlastung des Gesundheitssystems“ bis heute nicht grundsätzlich hinterfragt, sondern sogar noch mehr oder weniger unkritisch stützt? Ich hatte es ja kürzlich auf sarkastische Weise im Hinblick auf die seit Generationen anhaltende Überlastung der Justiz thematisiert.

Wie konnte so eine derart abstruse Prämisse zur sämtliche Grundrechte überlagernden Staatsräson werden? Wie konnte das bis dahin völlig unbedeutende IfSG zum neuen Grundgesetz mutieren? Der Staat schafft über Jahrzehnte politisch die Grundlagen für ein stets „auf Kante genähtes“, sogenanntes „Gesundheitswesen“. Und beraubt uns all unserer Grundrechte, um eine Überlastung dessen zu vermeiden? What the fuck?

Wie hirnamputiert muss man sein, wenn man diese „Argumentation“ selbst im Herbst 2021 noch unhinterfragt akzeptiert? Wie gesagt, dieses System war in der Vergangenheit immer wieder, in zahlreichen Fällen teils massiv überlastet – und wird auch in Zukunft immer wieder überlastet sein; weil es über Generationen der (neoliberale) politische Wille war, dieses System dem grenzenlosen Profitstreben zu unterwerfen. Wenn irgendwo, vor allem während der üblichen Grippezeit eine größere Massenkarambolage geschieht, ein Flugzeugabsturz, ein Schiffsunglück, eine Massenpanik, eine Naturkatastrophe – dann wird das „Gesundheitssystem“ auch (zusätzlich) überlastet. Und? Die Konsequenz kann daher nur lauten, die Menschen 24/7 in ihren Häusern einzusperren.

Es fällt mir weiter schwer, zu verstehen, wie dieses verfassungs- und freiheitsfeindliche Narrativ, neben jenem, den Mensch an sich nun als „Gefährder“ zu brandmarken, überhaupt jemals von einer größeren Zahl der Menschen akzeptiert werden konnte? Früher nannte man das „Restrisiko“. Okay, es war halt eine gigantische Schock-Strategie, zur Erzeugung einer kollektiven Tabula rasa, die den 11. September 2001 noch in den Schatten stellt.

Wenn irgendwo das Gesundheitssystem „überlastet“ ist, dann ist das im gegenwärtigen Korporatismus nichts anderes als eine Mischung aus Staats- und Marktversagen. Und dafür sind dann auch nur diejenigen verantwortlich! Und nicht die für dieses Versagen in Geiselhaft genommene Bevölkerung! Daran ändert auch nichts, dass man nun die „Geimpften“ (willkürlich und vorübergehend) aus dieser Geiselhaft entlässt – und dafür die „Ungeimpften“ noch härter foltert und drangsaliert, damit sie sich dem neuen Social-Credit-System doch bitte endlich „freiwillig“ unterwerfen.

Dieses gesamte System ist krank; durchsetzt mit strukturellem und metastasierendem Faschismus. Es ist eigentlich schon längst dem Tode geweiht. Und in diesem Falle wäre ich auch stark dafür, aktive Sterbehilfe zu leisten. Macht kaputt, was euch kaputt macht!


Ergänzungen

  • „Corona-Patienten werden in D viermal so häufig auf die Intensivstation gebracht wie anderswo. Nirgends werden mehr Corona-Patienten beatmet als bei uns. Diese Praxis wurde bereits heftig kritisiert, weil sie die Sterberate heben statt senken könnte.“ | bz-berlin.de | @rosenbusch_ | Kommentar: Die Menschen werden m. E. dort gezielt umgebracht; ein verdecktes Euthanasie-Programm.
  • Spitäler und Betten in der Schweiz seit 1982 mehr als halbiert | Corona Transition.
  • Also ich weiß nicht wie Ihr das seht, aber das wirkt für mich fast so, als WOLLEN die die Überlastung. Anders ist mir das nicht mehr zu erklären. | Und dann brechen alle Dämme. | @Andre1234.
  • Friendly Reminder: | Es scheint nicht am Erreger zu liegen, wenn es doch bereits in den letzten Jahren zu einem „GAU“ „Aufnahmestopps“ und „Überlastung“ kam. | Es könnte auch an den vorgehaltenen Kapazitäten liegen. Und wenn man diese immer weiter abbaut und Michel dabei klatscht… | @rosenbusch_.

Coronoia: Schweinekrippe

4 Gedanken zu „Coronoia: Krankheitsunwesen“

  1. „11. Der Wettbewerb zwingt zur Erschließung neuer Märkte. Das Ziel muss die Umwandlung aller Gesunden in Kranke sein, also in Menschen, die sich möglichst lebenslang sowohl chemisch-physikalisch als auch psychisch für von Experten therapeutisch, rehabilitativ und präventiv manipulierungsbedürftig halten, um „gesund leben“ zu können. Das gelingt im Bereich der körperlichen Erkrankungen schon recht gut, im Bereich der psychischen Störungen aber noch besser, zumal es keinen Mangel an Theorien gibt, nach denen fast alle Menschen nicht gesund sind.“

    https://www.aerzteblatt.de/archiv/32976/Gesundheitssystem-In-der-Fortschrittsfalle
    Noch Fragen?

    1. Gut auf den Punkt gebrachter Artikel, Dennis!

      Das (auch von Dennis 😉 ) verlinkte Ärzteblatt ist von 2002! Die Zielrichtung war zumindest einigen wenigen bereits ein viertel Jahrhundert früher aufgefallen:
      Ivan Illich
      – Die Enteignung der Gesundheit (1975)
      – Die Nemesis der Medizin (1981)
      Ivan Illichs detaillierte Analyse des hiesigen Medizin- und Gesundheitssystems zählt bereits heute zu den Klassikern der medizinkritischen Literatur.
      Sie lässt deutlich werden, wie eine maßlose Technokratie, wie die verschiedenen Interessengruppen von Ärzteschaft und Pharmaindustrie und die sie begleitende menschenfeindliche Ideologie den Patienten zum süchtigen Verbraucher und die Medizin zum Verbrauchsgut werden ließen.

      Es liegt alles offen vor uns – interessiert aber so gut wie keinen. Weder Täter, noch Opfer.

  2. Ja, wir haben ein Krankheits- und kein Gesundheitssystem, indem man uns auch Krankheiten einredet (z.B. angeblich zu hohe Cholesterinwerte), an denen die Pharmabranche gut verdient. In Deutschland werden meines Wissens soviele künstliche Hüften eingesetzt wie sonst nirgends. Und das mit der invasiven Beatmung ist besonders perfide, zumal die Krankenhäuser anscheinend immer noch nicht damit aufhören, obwohl sie spätestens seit zwei Jahren wissen müssten, dass das kontraproduktiv ist. Daher ist es besser, in diesem besten Deutschland aller Zeiten kein Krankenhaus zu betreten, denn flugs wird man auf C gestetet und falls positiv, landet man ohne Not auf dern Intensivstation und wird an ein Beatmungsgerät angeschlossen, das ist auch jüngeren Patienten schon passiert, die zum Beispiel mit Knochenbrüchen etc. ins Krankenhaus kamen. Schon 2020 hat mein Arzt gesagt, dass die Menschen damit zu Tausenden umgebracht würden, er bezeichnet es als Mord – der hierzulande anscheinend besonders gern begangen wird, obwohl hier viele Ärzte auch besonders dumm sind bzw. sich selbst in ihrer eigenen Disziplin nicht richtig auskennen. In einer Sitzung des Corona-Ausschusses von 2020 hat ein deutscher Arzt, der in einem Krankenhaus in Bangkok arbeitete, von Reisen nach Hause und seine Beobachtungen in den hiesigen Kliniken erzählt und es waren haarsträubende Eindrücke, die er nach der Zeit in Thailand bekam. Die deutschen Ärzte seien im Unterschied zu den Thailändern arrogant und überhaupt nicht an Weiterbildung interessiert, sie würden einfach immer so weitermachen wie bisher. Zudem ginge es in den Krankenhäusern unmenschlicher zu und auch die Organisation sei im Vergleich grottenschlecht, doch das interessiert hier keinen. Wir haben ja auch große Probleme mit Krankenhauskeimen, die es zum Beispiel in Holland nicht mehr gibt, außerdem viel mehr Fälle von plötzlichem Kindstod, weil Mütter in den Niederlanden nach der Geburt weiter von Hebammen betreut werden etc., man könnte Romane erzählen.

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