Inspiriert vom Beitrag bei den radirrwegen hab ich mir mal angekuckt, was für Rückschlüsse sich aus den Daten der „Strava Global Heatmap“ zum (spärlichen) Radverkehr in Pirmasens ziehen lassen!
Für mich persönlich käme es (als Mobiltelefonverweigerer und Datenschutzfreund) gar nicht infrage, meine täglichen Radbewegungen „tracken“ zu lassen. Außerdem würde ich als Extremvielradler inmitten einer Gegend des Extremwenigradelns das Datenmaterial wohl extrem einseitig verfälschen! Man kann auf den Karten sogar erkennen, wo einige der Nutzer wohnen – da das Leuchten hier und da, mitten in Wohngebieten schlagartig (und oftmals nur in eine Richtung) aufhört.
Aber wenn sich schon manch einer „opfert“ und bedenkenlos die Schaffung von Bewegungsprofilen akzeptiert, kann man ja mal kucken, wo auch in Pirmasens mit dem Rad so herumgefahren wird. Beim Blick von oben aufs Beitragsbild (Screenshot, © Strava 2017 / Mapbox / OpenStreetMap) erkennt man gleich direkt, dass es relativ mager aussieht und nur wenige Hauptverkehrsstraßen stärker leuchten. Das lässt (neben der auffälligen Helligkeit der östlichen Waldgebiete um den Beckenhof herum) darauf schließen, dass es dann auch überwiegend geübte und sportlichere Nutzer (Rennradler und Mountainbiker) waren, die hier die entsprechenden Datensätze geliefert haben.
Dynamikum-Radweg
Nur mäßig genutzt wird bspw. der „Dynamikum-Radweg“ in den das Stadtgebiet umrandenden Tälern von Blümelsbach und Felsalb. Was meines Erachtens nicht verwunderlich ist, da man dort auf eine Asphaltierung verzichtet hat und der Weg stellenweise inzwischen grade aufgrund regelmäßiger Forstarbeiten fürchterlich ausschaut; von zahlreichen Schlaglöchern übersät ist besonders der Abschnitt nördlich von Windsberg.
Vororte
Es finden sich daneben auch viele interessante, verkehrlich durchaus sinnvolle Alternativwege für Radfahrer. So werden auch die Wirtschaftswege zwischen Gersbach und der Eichelsbacher Mühle bzw. Winzeln durchaus regelmäßiger von Radlern befahren. Beiden Wegen könnte man daher eine durchgehende Asphaltdecke gönnen! Hinunter zur Eichelsbacher Mühle sind es gar nur ca. 400 Meter auf Schotter. Und natürlich wäre zumindest der letzte Weg noch ausdrücklich per statt
freizugeben.
Die „Alte Landstraße“ zwischen der Pirmasenser Ruhbank und Lemberg könnte als bereits durchaus genutzte Alternative für die L 486 neben einer Freigabe per dann ebenfalls eine neue Asphaltdecke gebrauchen – denn das Gerumpel ist bergab ohne Federgabel zu gefährlich!
Stadtparks
Einige wenige verirren sich z. B. auch trotz totalen Fahrradverbotes in den Strecktalpark sowie den Eisweiherpark. Wahrscheinlich sind aber alle immer brav abgestiegen – und haben geschoben. 😉 Grade die letzte Karte zeigt, wie absurd die vom städtischen Gartenamt getroffene Regelung (ebenfalls ein Fahrradverbot per Parkordnung auf einer offiziellen MTB-Park-Route) ist…! 🙄
Hin und wieder wird wohl auch die (eigentlich für den öffentlichen Verkehr gesperrte) Route am Städtischen Krankenhaus vorbei genutzt?
Pirminius-Radweg
Etwas erstaunt bin ich, dass die recht umständliche HBR-Führung des Pirminius-Radweges im Ostteil der Stadt offenbar einigermaßen angenommen wird.
B 10
Ebenfalls ein nettes Detail: Einer der Punkte, die auf dem Programm der kommenden Verkehrsschau des städtischen Straßenverkehrsamts im Frühjahr stehen werden, ist die von mir angedachte Freigabe der Brücke über die B 10 zwischen Husterhöhstraße und Kantstraße. Jene ist gegenwärtig per auch für Radfahrer gesperrt. Genutzt wird sie (natürlich) aber trotzdem. 😉 Grade während des lange Zeit andauernden Neubaus der Brücke der Rodalber Straße über die B 10 war jene Brücke grade auch für den Radverkehr von besonderer Bedeutung.
Ebenfalls aufgrund der intensiven Nutzung nötig wäre ein Winterdienst am parallelen Radweg zur B 10 zwischen Waldfriedhof und Münchweiler. Ich warte aber mal weiter ab, was sich am wichtigsten Abschnitt zwischen Hauenstein und Hinterweidenthal ergeben wird. Dann sieht man weiter, was dort von Seiten der Stadt und des Kreises dementsprechend zukünftig ebenfalls erfolgen muss!
FuZo
Die Fußgängerzone in der Hauptstraße weist zwar auch ein paar Radfahrer-Strichlein auf – ein Massenphänomen sind Radler dort aber auch weiterhin nicht. Nebenbei zeigt sich grade bei den „illegal“ genutzten Strecken (durch ausgebliebene oder seltene Unfälle) so auch, dass eine Nutzung nicht grundsätzlich problematisch sein muss!
B 270
Die vierspurige B 270 (auf der ich immer mal wieder angehupt werde) wird nachweislich auch von anderen Radfahrern genutzt. Bergab in Richtung Biebermühle öfter als berghoch. 😉
Umliegende Wälder
Der Blick auf die Wälder am Beckenhof zeigt, dass den heimischen MTB’ern die besonders schönen Routen ebenfalls alle bekannt sind. Ein besonders hell strahlender Extremfall umrandet übrigens die nördlich von Pirmasens gelegene Kleinstadt Rodalben. Was sich da wohl (auch für MTB’er) so Interessantes befinden mag…!? 😉
Wenn ich denn überhaupt so viele Leute kennen würde…! Ich wurde aber auch schon von (echten) Bekannten hinterher angemotzt, warum ich denn nicht zurückgegrüßt hätte. 😉