Als ich gestern über die Zeppelinstraße in Richtung Stadtmitte fuhr, lieferte mir die Stadtverwaltung beim Anblick der vollgesperrten Gärtnerstraße erneut eine Bestätigung dafür, dass sie Radfahrer hasst. Denn eigentlich hätte ich nur ein paar Meter weiter mit der parallelen Schlittgasse eine prima Alternative, um nicht an den zwei Ampeln am Exerzierplatz stehen zu müssen. Doch führte bekanntlich einst im Januar 2020 meine unverschämte und ketzerische Nachfrage, wie man die Aufrechterhaltung dieser Sperrung überhaupt rechtfertige, beinahe zum Gesprächsabbruch. Und natürlich hielt man es in den letzten fast drei Jahren auch nicht für nötig, jene klar rechtswidrig mit gesperrte „Anliegerstraße“ wenigstens für Radfahrer zu öffnen.
Diese Gasse ist immer noch wie im Januar 2020 beschildert:
Reinfahren mit dem Fahrrad darf man, als Anlieger. Nur halt nicht durchfahren; weil Letzteres wäre viel zu gefährlich! Da ich vorhin ob dieser Ignoranz einen spontanen sarkastischen Anfall hatte, musste ich die folgende e-mail an den damaligen Gastgeber (Bürgermeister Maas) tippen:
Sehr geehrter Herr Maas,
Sie werden sich eventuell daran erinnern, dass es die Schlittgasse war, die unser Gespräch im Januar 2020 aufgrund der aggressiven Zurückweisung meiner Forderung von Seiten Herrn I. diese klar illegale Sperrung per Zeichen 250 aufzuheben, früh „eskalieren“ ließ? Ich wies damals u. a. darauf hin, dass solche Straßen wie die Schlittgasse gerade bei Vollsperrungen für den Radverkehr eine gute Alternative darstellen würden.
Nun hat die Stadtverwaltung also die Gärtnerstraße vollgesperrt. Und ich habe als Radfahrer keine legale Möglichkeit, die Route durch die Schlittgasse zu nehmen, weil Ihre Verwaltung es als Majestätsbeleidigung auffasst, nach den Rechtsgrundlagen für dieses Verbot zu fragen. Aus eigenem Antrieb innerhalb von fast drei Jahren ein Zeichen 250 durch 260 auszutauschen oder ein „Radverkehr frei“ darunterzuhängen, ist natürlich zu viel verlangt! Da würde den unheimlich fähigen und hochmotivierten Menschen in Ihrer Verwaltung ja eventuell ein Zacken aus der Krone brechen!
Ich habe es Ihnen angesichts der absoluten Unverschämtheit am Ortseingang vor Winzeln vor ein paar Wochen schon einmal geschrieben: Die Verwaltung der Stadt Pirmasens hasst Radfahrer! Sie nimmt auch Bürger, die sich seit Jahren engagieren, hier in dieser in den Verkehrskonzepten der 70er Jahre steckengebliebenen Stadt in keinster Weise ernst. Sondern verhöhnt sie regelrecht. Man wird sicherlich heilfroh darüber sein, dass es Bürger wie mich in diesem sogenannten „Rechtsstaat“ jedes Mal mindestens 500 Euro Vorkasse kostet, um nur ein einziges der zig klar illegalen Verkehrszeichen verwaltungsgerichtlich zu Fall bringen zu lassen?
Ich werde natürlich während der Vollsperrung der Gärtnerstraße die Schlittgasse (leider illegal) benutzen. Weil Radfahrer sich ja bekanntlich eh einen Scheiß für „Regeln“ interessieren. Das eint sie zumindest mit denjenigen, die vollkommen willkürlich „Regeln“ aufstellen. Und diese einstmals aufgestellten „Regeln“ auch auf Gedeih und Verderb verteidigen. Aus Prinzip.
Während meiner Zeit im Finanzamt lernte ich den Beamtendreisatz auch persönlich kennen:
Das haben wir schon immer so gemacht.
Das können wir nicht anders machen.
Da könnte ja jeder kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Dennis Schneble
Nichts Neues am Lamsbacherhof
Bevor ich mit dieser Vollsperrung konfrontiert wurde, knipste ich (die Sonne schien gerade so schön in den Herbstwald rein) mal wieder die nicht minder bescheuerte Beschilderung am Lamsbacherhof im Zuge des B-10-RadwegsWirtschaftswegs; wo Radfahrer absteigen und schieben sollen. Warum auch immer.
Und dies gilt dort nun auch schon seit dem Jahre 2001.
Dieser Schilderpfosten wird dort auch noch im Jahre 2043 stehen. Wie im verlinkten Beitrag erwähnt, habe ich schon vor mehreren Jahren um eine Entfernung gebeten. Ohne Klage bewegt sich diese Verwaltung leider keinen Millimeter.
Ich habe mich entschieden, das es Radwege gar nicht gibt.
An deiner Stelle würde ich einfach annahmen, daß dieses olle Kaff seine Beschilderung nicht ernst meint und daher nicht beachtet werden muß.
Der Fall hier hat ja gar nix mit „Radwegen“ zu tun; es geht um eine der zahlreichen, willkürlich mit Zeichen 250 beschilderten Gemeindestraßen.