Rodalben zur blauen Stunde

Heute hatte ich nach längerer Zeit mal wieder die dicke Kamera und das kleine Stativ mit in den Rucksack gepackt. Ich hoffte, auf meiner täglichen Runde ein paar für die Region typische Wintermotive festhalten zu können, war allerdings schon am Kuhfelsen bei Höhfröschen enttäuscht darüber, dass die Dauerfrostperiode wohl auch aufgrund der vorherigen relativen Trockenheit für kein überdurchschnittliches Eiszapfen-Wachstum sorgte; deshalb ließ ich die Kamera auch im Rucksack. Der lange Zeit für Mittwoch groß angekündigte Schneefall entpuppte sich hier in der Pfalz ja einmal mehr als Laune miserabler Wetter-Modelle; mehr als ein Zentimeterchen kam nicht runter – und jenes wurde an den sonnigen Stellen sofort weggebrutzelt.

Meine Tour führte mich erst einmal weiter in Richtung Thaleischweiler-Fröschen, wo ich die Gelegenheit nutzte, eine HDR-Aufnahme der Schwarzbachtalbrücke (A 62) anzufertigen.

Anschließend ging es runter in die Klamm. Auch der Vereisungsgrad des Wasserfalls an den Saufelsen bei Thaleischweiler-Fröschen war nicht mal annähernd mit jenem des Jahres 2017 vergleichbar.

Anschließend irrte ich ein wenig kreuz und quer mit dem MTB auf leicht angezuckerten Wegen in den Wäldern zwischen Rodalben und Pirmasens herum und kam im Zuge des Rodalber Felsenwanderwegs etwa gegen Sonnenuntergang an der durch Rodung geschaffenen schönen Aussicht vorbei, die mir vor ca. zwei Jahren das erste Mal aufgefallen war. Schon damals hatte ich mir gedacht, dass man hier gerade zur blauen Stunde sicherlich ein schönes Foto von der kleinen Stadt machen könnte.

Das hieße nun allerdings, noch eine ganze Weile zu warten, ehe es ausreichend dunkel ist, damit sich im Zusammenspiel mit der künstlichen Beleuchtung der Stadt ein halbwegs harmonisches Bild ergibt. Mein Tacho-Thermometer zeigte mir ca. 2 bis 3 °C unter Null an.

Als Landschaftsfotograf besteht ja die Hauptschwierigkeit darin, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Wie oft käme ich wohl noch zu dieser Zeit und bei diesem klaren Himmel dort vorbei? Also legte ich doch eine längere Pause ein – und nach etwas mehr als einer dreiviertel Stunde hatte ich dann die 30-Sekunden-Langzeitbelichtung im Kasten. Diese Fotostelle wäre sicher auch zu Silvester sehr interessant.

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