Die Provinzialität meiner Heimatstadt Pirmasens zeichnet sich nicht nur durch ihre anachronistische „Verkehrspolitik“, sondern auch durch die Tatsache aus, dass die unweit der französischen Grenze liegende Horebstadt erst seit kurzer Zeit bei Google Streetview zu finden ist. Zumindest ein Teil davon; für eine lückenlose Dokumentation des Zustands wird Google seine Kameraautos noch ein paar Mal vorbeischicken müssen. Mir begegneten diese in den letzten Jahren auch immer wieder mal, Aufnahmen konnte ich jedoch im Rahmen meiner zwecks Recherchen regelmäßigen Nutzung von Google Maps bislang keine finden. In diesem Beitrag möchte ich einfach mal ein kleines „Best of“ zusammenstellen. Die Aufnahmen stammen aus August und September 2022. Ich spare mir unzählige Links und binde diese hier jeweils unmittelbar in den Beitrag ein.
Korrektur: Aufgrund von Anzeigefehlern habe ich es bei sechs Einbindungen belassen und die sonstigen Fotos verlinkt.
Beginnen wir in Winzeln mit der damals noch nicht ganz so illegalen Umleitung durch die Winzler Nebenstraßen. Ein Fahrer der Stadtwerke verstößt hier gegen das absolute Halte- und allgemeine Gehwegparkverbot.
Ortsausgang Winzeln, eine ganze Reihe von Gehwegparkern vor dem Friedhof. Dieser „Parkplatz“ wurde nie straßenverkehrsrechtlich als ein solcher ausgewiesen.
Und noch ein paar, jeweils auf beiden Straßenseiten der Gersbacher Straße.
Glückwunsch, in der Bottenbacher Straße mal keinen Gehwegparker vor der Sparkasse erwischt zu haben (da gab es sogar damals noch Bargeld), dafür einen hinten links beim Zahnarzt.
Das Google-Auto muss wohl just an jenem Tage die K 6 in Richtung Pirmasens dokumentiert haben, als die Stadtverwaltung ihren Hass auf Radfahrer auf ein neues Level hievte und das Absteigen-und-Schieben-Gehege einrichtete. Das interessante an der folgenden Aufnahme ist, dass unter dem noch ein
hing, welches sehr schnell wieder verschwand. Dies war mir bislang nicht bekannt.
Die Furt an der Zufahrt zur L 600 wird wie üblich (teilweise) von wartenden Linksabbiegern blockiert.
Der Kollege hier befährt das Moordstrookje in der Blocksbergstraße zu mittig; reißt da einer die Autotür auf, fliegt er auf die Schnauze.
Das gilt auch für diesen Radfahrer. Es sind zwar auch keine (vorgeschriebenen) 1,5 Meter Abstand – aber immerhin hat der Fahrer im dunklen Auto nicht einfach im Rahmen des Spurdenkens durchgezogen. Ich werde dort regelmäßig auch bei Gegenverkehr von Sattelzügen (oder Pkw) mit 25 bis 30 cm Abstand rasiert.
In der östlicheren Blocksbergstraße ist der Gehweg nicht zum Parken freigegeben. Interessiert genau wen?
Oh, wie schön. Auch Google hat die Gehwegparker trotz Seitenstreifen in der westlicheren Blocksbergstraße dokumentiert. Kann man leider als Behörde nix gegen machen, weil ein Vorgehen wäre „Willkür“.
Sorry, Corona lässt sich auch hier nicht vermeiden. 😉 Die Dame ist trotz Ihrer Filtertüte zu sorglos-leichtsinnig und sollte auf jeden Fall noch einen Helm (und Sicherheitsschuhe) tragen!
Meine Schicksalsstraße wurde ebenfalls dokumentiert.
Der Gehweg vor dem Hornbach-Baumarkt in der Zweibrücker Straße ist für Radfahrer freigegeben. Man hat sogar Furten aufgemalt. Was sie wert sind, sieht man hier.
Ein paar hundert Meter weiter stadteinwärts ein weiterer „Klassiker“: Die Pkw-Belieferung des dortigen Autohauses erfolgt nicht auf dessen Gelände, sondern im öffentlichen Verkehrsraum (mit nicht zugelassenen Fahrzeugen). Oft stehen die Transporter auch auf der anderen Seite auf Gehweg und „Schutzstreifen“.
Hat eine Weile gedauert, aber in der Zweibrücker Straße fand ich dann auch die ersten Gehwegradler. Die Fahrbahn wäre zu gefährlich! Überhaupt fiel mir beim Durchklicken auf, dass man fast nirgends Radfahrer findet. Aber wen wundert es?
Die HBR-Wegweiser, die Radfahrer über Jahre dazu anstifteten, durch die (bis heute) nicht freigegebene Fußgängerzone zu radeln, hingen dort schon länger als im September 2022.
Auch schon legendär: Die Jahre überdauert habenden Zeichen 259, die (vor der saniert werdenden Realschule) ein Fußgängerverbot in der gesamten Alleestraße bewirkten.
Auf dem ehemaligen Messegelände in der Zeppelinstraße war wohl im September irgendeine größere Veranstaltung. Mit dem üblichen Chaos; auch das dortige Moordstrookje („Schutzstreifen“) wird teilweise zugeparkt.
Der Grund für den mit dokumentierten Stau: Ein Busfahrer aus dem Saarland, der Fahrbahn und „Schutzstreifen“ zuparkt. Auf den Parkplatz zu fahren war wohl zu kompliziert?
In der anderen Richtung ist die Inbeschlagnahme des Gehwegs zwar nicht erlaubt – aber was kümmert einen als Autofahrer in Pirmasens schon die StVO?
Die dreistesten Gehwegparker findet man im Stadtteil Erlenbrunn in der Erlenbrunner Straße. Hier wurde der Grünstreifen von den Bürgern einfach selbst umfunktioniert. Überhaupt ist die gesamte Ortsdurchfahrt voller illegaler Gehwegparker. Bei einer Tour letztens habe ich aus Spaß mal gezählt – und kam auf über 60.
Lemberger Straße (Stadtteil Ruhbank). Wo ein Wille (und ein Gehweg) ist, ist auch ein Parkplatz.
Mit Kinderwagen, -fahrrad oder Rollstuhl doch schon ein wenig eng? Die allgemeine, für normal erachtet werdende Rücksichtslosigkeit von Dosen-Besitzern halt.
Und passend zum vorläufigen Abschluss: Der notdürftig ausgebesserte Schlussstrich vor der Streckbrücke.
Sobald weitere Straßen verfügbar sind, werde ich zu gegebener Zeit noch einen weiteren Beitrag nachschieben.