Seit Ende September brettert der echte und wichtige Verkehr zwischen Gersbach und Winzeln ja wieder durch die sanierte Ortsdurchfahrt (K 6). Die Beschilderung am Vollpfosten-Kreisel wurde gegen Ende Oktober zumindest in der Weise angepasst, dass die (so ja auch nicht angeordneten) durch
ersetzt wurden. Eine Anfrage zu den Hintergründen blieb jedenfalls bis heute unbeantwortet. Auf der Route der ehemaligen illegalen Umleitung (welche es sogar, einschließlich meiner Ketzereien, zu Google Maps geschafft hat) ist (weitestgehend) Ruhe eingekehrt; dort sind wieder überwiegend Fußgänger und Radfahrer unterwegs.
Der Prophet gilt jedoch bekanntlich nichts im eigenen Land. Schon vor Einrichtung der illegalen Umleitung hatte ich mich darüber aufgeregt, dass das hier bestenfalls ein weiterer Fake-„Radweg“ werden, auf dem gerade im Winter keinerlei Verkehrssicherung erfolgen würde. Eine Fahrradstraße wollte man daraus ja auch nicht machen; denn dann hätte man das Ding ja eben auch formell als öffentliche Straße widmen müssen, für welche u. a. die im LStrG verankerten Verkehrssicherungspflichten gelten.
Schon im Herbst wies ich die Stadtverwaltung darauf hin, dass sich im Winter im Bereich der Firma am Ende der Elsässer Straße ein Glätteproblem entwickeln wird, weil von jenem Firmengelände schon seit Jahren ungehindert Wasser (vermutlich Kondenswasser einer Maschine) ausströmt und die Fahrbahn (bzw. den letztes Jahr nur geschotterten Weg) quert. Meinen Kommunikationsversuch mit dem Gersbacher Ortsvorsteher (m. W. Vater eines der Beigeordneten) kann ich übrigens als gescheitert betrachten; auch dieser „Volksvertreter“ hielt es nicht für nötig, mir auf meine Anfrage bzgl. einer Widmung dieses Weges und Anlage eines Entwässerungsgrabens zu antworten.
Als ich am 8. Januar meine Runde zur Dokumentation der Bauernproteste drehte, nahm ich noch die folgenden beiden Fotos mit; das erste wurde vormittags an der Stockwaldhütte aufgenommen, das zweite nachmittags an der besagten Firma.
Der „Radverkehrsbeauftragte“, dem ich die Fotos noch am selben Nachmittag übermittelte, versprach mir, den Sachverhalt umgehend(!) weiterzuleiten. Hierbei wiederholte ich meine schon vor längerer Zeit gestellte Frage, warum man dort keinen Entwässerungsgraben ziehen lässt, obwohl in diesem Bereich gerade erst eine Telekommunikationsfirma neue Kabel verlegt hat? Natürlich geschah in den folgenden Tagen absolut gar nichts. Auch nicht auf die Übermittlung der folgenden Fotos vom 10. Januar hin.
Es folgen Fotos vom 11. Januar. Dank des Sonnenscheins stieg die Temperatur tagsüber knapp über den Gefrierpunkt. Die Reifenspuren belegen nebenbei die (rege) illegale Benutzung mittels Pkw.
Die Sonne war einen Tag später allerdings weg. Es folgen Fotos vom Mittag und Abend des 12. Januar, als der Scheiß nach Sonnenuntergang gerade wieder dabei war, anzufrieren; nebenbei wieder mit zahlreichen Reifenspuren.
Wie dieser Weg nach den Schneefällen vom 15. Januar (und jenen von heute) aussah, konnte ich leider aufgrund meines defekten MTB bislang nicht dokumentieren. Man wird es sich aber vorstellen können. Wäre das hier eine öffentliche Straße, müssten halt wenigstens zwei Gefahrenzeichen 101-51 wie an der Eselsteige (Beitragsbild) aufgestellt werden, um auf die Eisglätte hinzuweisen. Aber wozu? Ist ja nur ein „Wirtschaftsweg“.
Auf welchem sich auch sonst keiner für die Verkehrssicherung interessiert. Der bereits erwähnte Kabelbautrupp stellte im Dezember für mehrere Tage einfach einen völlig ungesicherten Aggregat-Anhänger am Fahrbahnrand ab.
Ich war sehr erstaunt, dass das Hindernis nur einen Tag nach meinem Hinweis an die Verwaltung dann doch noch ordnungsgemäß abgesichert wurde. War aber vermutlich auch einfach nur Zufall.
Und sonst? Mitte November monierte gegenüber der örtlichen Polizeiinspektion eine ungesicherte Baustelle im Bereich der Stockwaldhütte. Dort wurde ein Hydrant angehoben, weshalb um diesen herum ein Stück aus dem Asphalt gefräst wurde. Da aber vermutlich ein Autofahrer nicht mehr um die aufgestellte Warnbake herum kam, schob er jene einfach auf die Seite und ließ somit das (gerade im Dunkeln schlecht zu sehende) rechteckige Loch völlig ungesichert; ein Foto konnte ich damals leider keines machen.
Ende Mai rief man mir ja zu, dass ich Depp gefälligst woanders zu fahren hätte. Umgekehrt sehe ich aber seit der Aufhebung der illegalen Umleitung immer wieder Autofahrer (inzwischen dürften es um die 10 gewesen sein), die diesen mit bzw.
gesperrten Feldweg rechtswidrig mit dem Pkw befahren haben. So wie auch dieser ältere Herr hier; der mich auch noch böse anstarrte, weil ich nicht sofort aus dem Weg sprang, als er angefahren kam, sondern erst einmal weiter das Glatteis fotografierte.
Wie die nassen und abgetrockneten Reifenspuren (Siehe auch die anderen Fotos) belegen, war er auch nicht der einzige an diesem Tag; in Richtung Gersbach lädt die Beschilderung („Anlieger frei“, eigentlich nur bis zur Stockwaldhütte) allerdings auch regelrecht zur individuellen Interpretation ein.
Natürlich hätte die Stadtverwaltung, wäre die Vollsperrung der K 6 über dieses Winterhalbjahr erfolgt, diesen Feldweg regelmäßig geräumt und gestreut (einschließlich der dauerhaften Beseitigung des Entwässerungsproblems) – im Gegensatz zur Schotter- und Matschpiste für das unmotorisierte Gesocks.
Zur Aufarbeitung der illegalen Umleitung läuft übrigens gegenwärtig noch eine Eingabe bei der Bürgerbeauftragten des Landes gegen das untätige, meine Anfragen bzw. Anträge auf fachaufsichtsbehördliches Einschreiten ignorierende Ministerium sowie den LBM.