Auf der Internetseite der rheinland-pfälzischen Polizei findet sich seit Kurzem auch die statistische Auswertung des Verkehrsunfallgeschehens im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Westpfalz des Jahres 2017.
Jenes Gebiet umfasst
neben den kreisfreien Städten Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken die Landkreise Kaiserslautern, Kusel, Südwestpfalz sowie die Verbandsgemeinden Winnweiler, Rockenhausen, Alsenz-Obermoschel und Meisenheim.
Die Statistik kann hier als pdf (ca. 600 KB) heruntergeladen werden.
Das Titelbild der Studie zeigt einen zerstörten PKW bei Dellfeld-Falkenbusch – ich bin damals an der Unfallstelle mit dem Rad vorbeigefahren; es sah so aus, als hätte dort ein aus der L 477 kommender und in die L 471 links einbiegender Kipplaster dem PKW die Vorfahrt genommen.
Insgesamt (siehe Seite 5) gab es 19.050 Verkehrsunfälle, bei denen 30 Menschen starben und 404 schwer verletzt wurden. Extrem zugenommen haben im Jahr 2017 Unfälle durch mangelnden Sicherheitsabstand (+ 1503 Fälle ggüb. 2016). Da kann ich als Radfahrer ja ein Lied von singen…!
Unfälle mit Radfahrerbeteiligung gab es 236. Auf den Seiten 11 und 12 wird auch diese „Risikogruppe“ genauer betrachtet. Von den 236 Unfällen wurden 130 durch Radfahrer verursacht. Zwei wurden dabei getötet, 31 wurden schwer verletzt und 139 kamen mit leichten Verletzungen davon. Darunter auch ich persönlich – ich wurde im April 2017 in der Pirmasenser Kreuzgasse nämlich „gedoort“ und hatte mir dabei eine Schulterprellung und eine Schürfwunde an der Hand zugezogen! 😉
Die Zahlen liegen alle etwa im 5-jährigen Durchschnitt. Etwa ein Toter pro Jahr und rund 40 Schwerverletzte. Interessant ist die Umrechung („HZ“) von Fällen je 100.000 Einwohner. Das Risiko, in der Westpfalz im Laufe des Jahres mit dem Rad tödlich zu verunglücken, trifft nur 4 von umgerechnet 1 Mio Einwohnern. Schwer verletzt werden etwa 6 von 100.000 Einwohnern.
Ein wenig amüsant ist die Feststellung, dass das Rad in der Westpfalz ingesamt ein Schattendasein als Verkehrsmittel fristet:
Das Fahrrad erfreut sich immer größerer Beliebtheit, was sicherlich auch auf die Verbreitung von Pedelec und E-Bike zurückzuführen ist. Im Bereich der Westpfalz ist das Fahrrad noch nicht so angekommen wie in anderen Landesteilen, so dass die Unfallzahlen durchaus als moderat zu betrachten sind.
Interessant ist noch der Unterpunkt „Risikogruppe Kinder“ auf den Seiten 6 und 7. 127 Kinder waren an Unfällen beteiligt. In 31,3 % der Fälle waren die Kinder als Fußgänger unterwegs, in 46,1% Mitfahrer in einem PKW und 17,4 % fuhren Rad. Überspitzt kann man also sagen, dass Auto(mit)fahren für Kinder 3 mal so gefährlich ist wie Radfahren! 😉
Bedauerlich ist, dass die Statistik nicht eindeutig auch Auskunft über die betroffenen Verkehrsarten gibt; also die Aufschlüsselung der Unfall- und Verletztenzahlen auf PKW, LKW, Fahr- und Motorräder sowie Fußgänger. Der Anteil der Gruppe Radfahrer am Gesamtunfallgeschehen beträgt lediglich 1,2 %! In 0,7 % aller Fälle wurde der Unfall von einem Radfahrer verursacht.
Der Anteil von Radfahrern an den insgesamt im Straßenverkehr Getöteten beträgt 6,7 % (2 von 30). Bei Schwerverletzten 7,7 % (31 von 404) und bei Leichtverletzten 8 % (139 von 1744).