Der Schöntalweiher im Winter

Gestern bekam ich nach längerer Zeit mal wieder eine e-mail vom LfDI (Landesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit). Es handelte sich um die Eingangsbestätigung zu meiner Beschwerde gegen das Forstamt Wasgau, welches die Ansicht vertritt, der Gestattungsvertrag zwischen diesem und der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland sei eine rein „privatrechtliche“ Angelegenheit, weshalb man mir jene nicht (im Sinne des LTranspG) übermitteln möchte. Die VG ignoriert übrigens auch weiterhin einschließlich der Kommunalaufsicht (Kreisverwaltung Südwestpfalz) meine über die Bürgerbeauftragte des Landes geführte Eingabe aus dem Jahre 2022(!) zu den Zuständen am Schöntalweiher.

Im Dezember konnte ich zumindest die Eigentumsverhältnisse klären. Beide Liegewiesen gehören dem Land Rheinland Pfalz, vertreten durch das Forstamt Wasgau, welches wiederum jenes Gelände an die VG verpachtet hat.

Gemäß Gestattungsvertrag ist die Verbandsgemeinde für die Pflege, Verkehrssicherung , Baumrückschnitte , Müllentsorgung usw. voll umfänglich verantwortlich.

Die Gebäude hingegen sind Eigentum der VG. Warum das Forstamt mir diesen Vertrag nicht einfach übermitteln wollte, damit ich mir selbst ein Bild vom Umfang der auf die VG übertragenen Pflichten machen kann, ist ein weiteres Indiz dafür, dass hier nicht nur die VG ihre Pflichten missachtet, sondern dass auch der Eigentümer kein erkennbares Interesse daran zeigt, dieses Gelände in einem akzeptablen Zustand zu halten. Normalerweise wäre es die Aufgabe des Forstamts, den Pächter entsprechend zu kontrollieren und ggf. auch zu ermahnen. Meine Verschwörungstheorie ist: Man will das Gelände unattraktiv machen, um es irgendwann (dann auch offiziell) zu „renaturieren“.

Stattdessen schweigt man sich weiterhin beharrlich aus; einschließlich der (zumindest ordnungsbehördlich zuständigen) Ortsgemeinde Ludwigswinkel. Ein Angebot meinerseits an das Forstamt Wasgau, mich zukünftig um die Pflege der Liegewiese auf der Nordseite (gegen tarifvertragliche Bezahlung) zu kümmern, wurde im Ergebnis ebenfalls ignoriert.

Am eisigen 12. Januar drehte ich mit dem Rennrad mal wieder eine klassische Runde „über den Braunsberg“ und die Eselsteige. Da ich in den bisherigen Beiträgen fast ausschließlich nur „meine“ Ecke dokumentiert habe, zeige ich hier noch weitere Fotos, überwiegend vom Rest der ungepflegten nördlichen Liegewiese.


Südufer

Das Südufer wird (warum auch immer) generell etwas besser und regelmäßiger gepflegt als das Nordufer. Den eigentlichen Einstieg hat man allerdings durch das bescheuerte Einrichten der neuen Schwimmleinen (die man über den Winter entfernt hat) ja abgeschnitten und somit unbrauchbar gemacht. Würde mich aber auch nicht wundern, wenn irgendwelche Ordnungsämtler auch Kinder behelligen würden, die im flachen Uferbereich planschen und Sandburgen bauen. Oder aktuell: Schlittschuh laufen.

Einen echten Einstieg vom Südufer her gab es die gesamte letzte Saison über nicht; die Badegäste sollten wohl irgendwo hier (im Bereich der Wellenliege) über die alte Uferbefestigung einsteigen, wobei sich u. a. auch eine Frau, die sich mit mir im Spätsommer unterhielt, leicht am Bein verletzte.

Blick über die südliche Liegewiese in Richtung des Nordufers.

Blick vom Damm aufs völlig verwilderte Nordufer.


Nordufer

Werfen wir uns (vom Damm her) einfach rein ins dornige Gebüsch.

Die zugewachsenen Hinweisschilder muss man im Sommer regelrecht suchen.

Der offizielle (aber auch schlecht gepflegte) Einstieg.

Hier der Blick von der Einstiegsstelle nach links.

Auf der anderen Seite sieht es nicht besser aus.

Das alles war vor ein paar Jahren noch unmittelbar bis zum Wasser hin eine nutzbare Liegewiese.

Auch hier sind die offiziellen Hinweisschilder zugewachsen und im Sommer kaum noch erkennbar.

Ein Symbol für unser gesamtes verlottertes Land.

Im Hintergrund erkennt man das von uns mühsam freigekämpfte Gelände.

Es war mir „Negativisten“ allerdings klar, dass meine Eigeninitiative am Ende wieder von niemandem honoriert werden würde. Nicht einmal ein paar Rasensamen hatten die Leute vom Kiosk übrig. Mal schauen, ob ich im Frühjahr irgendwo ein Säckchen organisieren kann.

Die Bänke am Kiosk wurden (wie auch die Pergola) schon ewig nicht mehr mit Holzschutzmittel behandelt; jene in der Mitte ist vor circa zwei Jahren zusammengebrochen und wurde auch von den aktuellen Pächtern nicht repariert oder ausgetauscht.

Auch zur Landesstraße hin zeigen sich die Folgen eines seit Jahren unterlassenen Rückschnitts der Bäume und Sträucher; hier der Blick vom (inoffiziellen) Durchgang am Stromkasten. Früher war das mal eine einzelne Baumreihe, durch die man ohne große Probleme zur Straße hindurchsehen konnte.

Nun breiten sich eben weitere kleinere Bäume, Büsche und Brombeeren aus; erkennbar auch am inzwischen fast zur Hälfte eingewachsenen Klohäuschen.

Blick in die Gegenrichtung. Die Bäume links im Hintergrund dürfte es eigentlich gar nicht geben. Auch nicht den sich links um weitere Bäume kreisrund ausbreitenden Brombeerbusch.

So sieht er im Detail aus. Einfach eine Schande.

Wie auch das sich dahinter entwickelnde Gebüsch.

Fotos von den  zahlreichen Bodenunebenheiten zu machen, habe ich mir gespart. Und zeige zum Abschluss einfach ein Foto des westlichen Teils der (damals noch top gepflegten) Liegewiese aus dem Jahre 2012.

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