Glätteunfall in Frankreich

Tja, da motze ich pausenlos über glättebedingte Gefahrenstellen – und dann haut es mich gestern bei wunderbarem Wetter auf einer Runde durch das nahe Frankreich auf einer vereisten Abfahrt runter von einer überregional bedeutsamen Departementstraße südlich von Bitche vom Rennrad. Dabei war mir die zu dieser Jahreszeit ganztägig im Schatten liegende Stelle (auf der Höhenstraße hatte es zuvor mindestens 8 °C) bereits auf der Anfahrt nicht sonderlich geheuer, weshalb ich mit relativ gemächlichen ca. 15 km/h über den Linksabbiegestreifen abbog – und direkt am Beginn der Abfahrt Vorder- und Hinterrad wegbrachen. Vermutlich halfen mir daher auch meine guten Sturzreflexe nichts. Wenn ich Glück habe, habe ich mir an der rechten Hand, mit der ich mich wohl abzufangen versuchte, nichts gebrochen.

Schrammen an Ellenbogen, Knien und leichte Schulterprellung (Klassiker) inklusive. Auch „schön“ war, dass mindestens zwei Autofahrer den Unfall mitgekommen haben müssten; an hielt aber keiner. Ich persönlich finde das massive Bepökeln von Landstraßen in Deutschland nur bei nächtlichem Kahlfrost etwas übertrieben – dass die Franzosen jedoch diese Abfahrt 1,5 Tage nach dem abziehenden Regen vom Freitag überhaupt nicht gestreut hatten, ist eigentlich unfassbar. Diese Stelle war gestern vor allem auch für Motorrad- und Rollerfahrer saugefährlich. Würde mich nicht wundern, wenn vor oder nach mir nicht noch andere Verkehrsteilnehmer gestürzt oder weggerutscht sind.

Anschließend musste ich dann halt noch die etwas über 40 km mit überdehnten, verstauchten oder gar gebrochenen Fingern heimfahren. Was zum Glück noch relativ schmerzfrei ging. Nun hoffe ich, hier mit einem leicht bläulich gefärbten kleinen Finger sowie ebenfalls geschwollenem Ring- und Mittelfinger sitzend, dass mir die eine Ärztin, die ich über die örtliche Gruppierung kennenlernte, in irgendeiner Weise helfen kann. Eine Behandlung im Rahmen des hiesigen „Gesundheitssystems“ würde mangels eGk und anderer notwendiger Dokumente zu einer Odyssee, auf die ich noch weniger Lust als auf angeknackste Finger habe. 🙁

Es hört einfach nicht auf mit der Scheiße in meinem Leben.

10 Gedanken zu „Glätteunfall in Frankreich“

  1. Erst mal gute Besserung.
    Ich hebe gestern (30.01.) bei neun Grad und Sonnenschein die erste Tour des Jahres gestartet.
    Die Tour war deutlich kürzer als geplant, weil ich auf eine schier endlose Treckerkolonne gestossen bin.
    Da hieß es natürlich anhalten und jubeln.

    1. Was fährste denn für ein Rad?

      Von den Bauern hab ich hier schon lange nix mehr gesehen und gehört. Ganz witzig (vor meinem Sturz) war aber eine Aktion der französischen Bauern. Die hatten eine (eigentlich auch nötige und noch nicht so alte) Blitzersäule komplett mit Traktorreifen eingehüllt und unten ein Schild hingestellt. Hatte aber leider keine Kamera mit.

      1. Moin!

        Zum Einkaufen fahre ich mit meinem uralten NORDSTERN, technisch o.k. aber optisch diebstahlssicher.
        Touren mache ich mit einem Reiserad von Schubert & Scheyfzig (GUYLAINE).
        Im Laufe der Jahre wurden die Touren imer heimatnäher. Die S-Bahn behindert die Mitnahme von Rädern immer mehr. Wenn man sich setzt (und das Rad festhält) gibt es vom S-Bahn-Fahrer per Lautsprecher einen öffentlichen Anpfiff und Ähnliches.
        Gruß

        Thomas

  2. Machst Du denn für Sachen?! Auf jeden Fall gute Besserung, aber wenn da wirklich was nicht in Ordnung sein sollte, dann lieber eine Odyssee als gebrochene und falsch wieder zusammengewachsene Finger. Damit ist weder zu spaßen noch später gut Radfahren! Hoffen wir mal für Dich, daß es nur ‚oberflächliches‘ ist.

    Und ja: ich finde auch, seit einigen Jahren streuen sie wieder wie anno 1970 oder so. Genauso, wie heutzutage auch alle wieder den Motor laufen lassen, bis sie ihr Auto freigekratzt haben, selbst wenn es 15 Minuten dauert. Waren wir da nicht schon mal weiter…?

    1. Ist doch nur ein Kratzer. 😉 Hat sich in den letzten Tagen schon deutlich gebessert. Und ein krummer kleiner Finger wäre im Hinblick auf die seelischen Narben, die mir mein Leben lang zugefügt wurden, auch nur ein Fliegenschiss.

      Mich ärgert übrigens dabei am meisten, dass es in F passiert ist. In D hätte ich schon längst ein Schreiben aufgesetzt, um Schadenersatz und Schmerzensgeld einzufordern. Leider hatte ich nicht einmal eine Kamera mit, um die Eisbahn zu fotografieren.

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