Dashcam-Highlights (2)

Seit meinem Sturz vorige Woche war ich nur relativ vorsichtig und gemächlich auf dem MTB unterwegs; meist abseits stärker befahrener Straßen. Die Heilung scheint momentan leider auch etwas zu stagnieren bzw. nur sehr langsam voranzuschreiten. Ein weiterer Tiefschlag war der Unfalltod von Natenom; weil er im Kern die gleiche Philosophie wie ich vorlebte: Sich nicht vertreiben zu lassen und die Stellung zu halten. Das Recht gegen das Unrecht verteidigen, auch wenn man früher oder später von einem präsenilen, blind durch die Gegend rasenden Idioten ins Jenseits befördert wird. Der zaghafte Versuch einer Rennradtour an meinem Geburtstag hätte auch locker dafür ausgereicht, zahlreiche Szenen mit zu eng oder bei Gegenverkehr überholenden Arschlöchern aufzunehmen; wenn ich denn eine Dashcam hätte.

Bis mir vielleicht irgendwann mal einer eine sponsert, schauen wir einfach wieder, was in den bekannteren Dashcam-Kanälen so alles an gefährlichen Situationen im Zusammenhang mit dem Radverkehr dokumentiert wird. Als erstes kann ich sogar auch mal ein Video (1) aus der Region verlinken. Der Ausschnitt zeigt einen Teil der hundsmiserablen Pinsel-„Infrastruktur“ in der Hohenecker Straße in Kaiserslautern. Den aberwitzigen „Schutzstreifen“ hatte ich sogar schon vor Jahren in meiner Alltagserlebnis-Reihe erwähnt.

Warum (2) nochmal missachten Radfahrer gerne Gemeinsamer Geh- und Radweg? Keine weiteren Fragen, euer Ehren. Interessant sind auch die Kommentare, in welchen der betroffene Radfahrer darüber berichtet, dass die zuständige Straßenverkehrsbehörde nicht im Traum daran denkt, diese (nicht nur) aufgrund von Wurzeldurchbrüchen unzumutbare Piste zu entschildern. Und das Schlimme daran: Wenn sich dann wirklich mal ein Radfahrer auf die Fresse legt, sie dafür auch nicht zivil- oder strafrechtlich haften werden.

Der folgende Video-Ausschnitt (3) zeigt eine suizidal veranlagte Radfahrerin, die jedoch auch von sogenannter „Radinfrastruktur“ zu einem derartigen Verhalten angespornt wird. Eigentlich könnte man alleine über diese Szene einen mindestens fünfseitigen Aufsatz schreiben; was wiederum belegt, dass die komplexe Situation definitiv nicht auf den ersten, sondern bestenfalls auf den zehnten Blick abschließend beurteilt werden kann. Die Radfahrerin fährt zuerst in Vertrauen auf den dortigen „Schutzstreifen“ ohne Beachtung des Querverkehrs in eine Vorfahrtstraße ein. Dann jedoch wird es verkehrsplanerisch kriminell, denn der „Schutzstreifen“ führt jene Radfahrerin direkt auf einen (meines Erachtens) nicht für Radfahrer freigegebenen Hochbord-Gehweg. Die folgende rote Ampel (einschl. Haltelinie) missachtet sie, biegt ohne Beachtung des Verkehrs rechts um ein kaum einsehbares Eck ab (wo anschließend ein Getrennter Geh- und Radweg ausgewiesen wird) und wechselt gleich wieder schlagartig nach links über die Fußgängerfurt – und wird dabei von einer linksabbiegenden Autofahrerin umgenietet. Wie gesagt, ich verstehe nicht, warum Menschen trotz solcher Beispiele weiterhin „Radwege“ fordern?

Tja, an Bahnübergängen sieht man leider auch immer wieder mal solche (4) radelnden Vollidioten.

Machen wir doch mal einen kleinen Ausflug nach Italien? Wobei man sagen muss, dass es auf den dortigen Straßen noch einmal eine ganze Ecke chaotischer zugeht als hierzulande. Kreisel in Verbindung mit „Radwegen“ sind jedenfalls auch dort (5) keine große Freude für Radfahrer. Auch von der Beschilderung her ein einziges Chaos; welches ich mir niemals antun würde.

„Unterirdische Kommentare“ hatte ich mir u. a. notiert, zu einem Video (6) vom Unsichtbaren Christian aus Norddeutschland. Linksseitiges Handtuchwegelchen, auf welchem ihm von einem linksabbiegenden Treckerfahrer an einer Hofzufahrt die Vorfahrt genommen wird. Bei derartigen Unfällen sterben hin und wieder auch Radfahrer hier in der Region; auf von mir entbläuten „Geh- und Radwegen“.

Im selben Video dokumentiert er etwas später (7) noch einen Stop-Schild-Verstoß im Zuge eines linksseitigen Zwei-Richtungs-Geh-und-Radweges. Die Reaktion des BMW-SUV-Fahrers ist in jeder Hinsicht typisch.

Zwischendurch ein Alltagserlebnis meinerseits. Am 25.01. war ich in den Gersbacher Nebenstraßen unterwegs, nachdem ich nach längerer Zeit mal wieder über das Strecktal nach Hause gefahren bin. Im Westring waren die Fahrbahnränder links zugeparkt. Obwohl ein mir entgegenkommender BMW-Fahrer mich sah, umfuhr er sein Hindernis und zwang mich somit zur Vollbremsung. Immerhin zeigte er anschließend eine entschuldigende Geste.

Wieder (8) der Unsichtbare Christian. Ich hätte in einer Gegend mit derart vielen beschissenen „Radwegen“ schon längst die Lust am Radfahren verloren. Zeichen 240 dürfen übrigens nur angeordnet werden, wenn der Fußgängerverkehr nicht besonders stark ist. Ein chaotisches Gewusel, einschließlich des üblichen Vorfahrtraubes durch Autofahrer.

Innerorts soll es ja (laut Rechtsprechung des BVerwG) eigentlich generell keine „Geh- und Radwege“ geben. Das nächste Video (9) vom Unsichtbaren Christian zeigt auch nur irgendeine popelige Dorfstraße mit Gehwegbenutzungspflicht für Radfahrer in Norddeutschland – und ein weiteres Beispiel für die nicht selten tödliche Rechtsabbiege-Problematik. Es wird einfach immer wieder kackdreist rechts über Furten abgebogen; vermutlich aus völligem Unwissen oder gar mit purem Vorsatz. Kurz: Ich hasse „Radwege“. Haltet mir diese Scheiße vom Leib!

„Katastrophe“ hatte ich mir zum folgenden Ausschnitt (10) über einen „Radweg“ an einem Kreisel notiert. Der pure Horror. Am ersten Kreiselarm blockiert ein Autofahrer den Vorfahrt habenden radelnden Wahnwestenträger. Am folgenden gleich noch einmal, da muss er sich um das die Furt blockierende Auto herumwinden. Um sich am dritten Kreiselarm dann auch noch vorsätzlich Vorfahrt bzw. den den Vorrang vorm Rechtsabbieger nehmen zu lassen. Niemals würde ich so eine lebensgefährliche Scheiße benutzen.

„Radwege“ verleiten viele Radfahrer auch dazu, ohne zu gucken auf die Fahrbahn zurückzukehren bzw. jene zu queren. Ein solcher „Geh- und Radweg“ im folgenden Video (11) ist allerdings auch in passender Weise mit Autos zugeparkt. Die hintere Radfahrerin bleibt dann auch konsequent und fährt einfach (illegal) auf dem Gehweg weiter.

Ja, es wird eigentlich recht schnell langweilig; allerdings auf eine morbide Art und Weise. „Geh- und Radweg“ innerorts an einem Kreisel (12)? Was soll schon groß schiefgehen? Um mal einen großartigen, leider viel zu früh verstorbenen Philosophen zu zitieren. Und dann noch blöd rumhupen. Sofort den Lappen wegnehmen. Auch dem linksabbiegenden Idioten, der ihm ein paar Meter weiter (linksseitig zwangsgeistergehwegradelnd) erneut den Vorrang streitig macht.

Habe ich schon einmal erwähnt, dass jegliche „Radinfrastruktur“, und wenn sie auch nur aus Strichen besteht, Radfahrer zu idiotischem und suizidalem Verhalten motiviert? Der Kollege hier (13) benutzt beispielsweise einen „Schutzstreifen“ in der falschen Richtung; zumal es solche außerorts eigentlich gar nicht geben darf.

Und ich hasse Gehwegradler, die meinen besonders clever zu sein, indem sie versuchen, rote Ampeln zu umfahren und ohne zu gucken wieder zurück auf die Fahrbahn ziehen (14).

Bis zum nächsten Mal.

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