Neue Rüttelpiste am Hugo-Ball

Meine verstauchten Finger sind immer noch ziemlich steif und schmerzempfindlich. Besonders gespürt habe ich sie gestern Nachmittag, als ich zum zweiten Mal seit dem Sturz testete, wie ich mit der rechten Hand den Rennradlenker bedienen kann und dabei die Lemberger Straße runter in Richtung Stadtmitte fuhr. Schon 2018 versprach man mir, man würde den überflüssigen, nicht genauer definierbaren Streifen am rechten Fahrbahnrand bei Gelegenheit entfernen. Er diente meist eh nur den falschparkenden Eltern unserer zukünftigen „Eliten“, die das dortige Hugo-Ball-Gymnasium besuchen. Dort fanden im Januar Bauarbeiten statt, die eine neue Asphaltierung des rechten Fahrbahnrandes erforderten. Das Bauunternehmen hat hierbei miserable Arbeit geleistet.

Denn man hielt es offenkundig nicht einmal für nötig, eine Dampfwalze einzusetzen, um einen ebenen Fahrbahnbelag herzustellen. Seitdem ist ausgerechnet jener Teil, auf welchem man als Radfahrer (mit oder ohne Streifen) aufgrund des Rechtsfahrgebotes fahren soll, eine fürchterliche Rüttelpiste mit unzähligen und ungleichmäßigen Wellen, die das ganze Rad (einschließlich kaputter Hände) in einer fürchterlich vibrierenden Weise durchschütteln. Man erkennt die Bodenunebenheiten mit bloßem Auge. Kleinere Steine und Dreck inklusive.

Die beiden Deppenleerzeichen hinten rechts in der offiziellen Bezeichnung eines Gymnasiums(!) stehen übrigens sinnbildlich für den Zustand des deutschen Bildungssystems.

Nach meiner MTB-Tour am Sonntag fotografierte ich vor der Dokumentation der Situation in der nordöstlichen Schillerstraße noch schnell das straßenbautechnische Meisterwerk einer regional ansässigen Baufirma, deren Minderleistungen mir auch nicht zum ersten Mal aufgefallen sind. Am 9. Februar fragte ich beim „Radverkehrsbeauftragten“ mal nach, ob die Stadt das so abgenommen hat und das jetzt erst einmal so bleiben soll – oder ob man das Bauunternehmen doch auffordern wird, nachzubessern? Eine Antwort habe ich bislang nicht erhalten.

Eventuell hatte ich mir dort auch eine Scherbe in den Hinterreifen gefahren, denn nachdem mich auf dem folgenden „Schutzstreifen“ mal wieder ein Autofahrer mit 30 cm überholt hatte, bemerkte ich hinten einen Druckverlust und kam damit noch bis zur Schillerstraße, wo ich dann (mit meiner kaputten Hand) den Schlauch wechseln durfte.

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