Erstaunt nahm ich am Donnerstag zur Kenntnis, dass die Stadt Pirmasens im Zuge der illegalen Umleitung, welche in den letzten Monaten auch rege von Kraftfahrzeugnutzern in Anspruch genommen wurde, zwei Poller aufgestellt hat. Als ich dort vorbeifuhr, standen auch gerade mehrere Spaziergänger um jene herum und begutachteten diese Maßnahme. Einer davon war übrigens mein ehemaliger Grundschul-Klassenkamerad, der als Anwohner der Straße „Am Breitenweg“ ebenfalls unmittelbar von dieser rechtswidrigen Umleitungsmaßnahme der Stadt betroffen war, sich aber auch nicht in irgendeiner nennenswerten Weise wehren wollte. Da er auf meine e-mails nicht mehr reagierte und mich am Donnerstag auch nicht ansprach, ignorierte ich ihn ebenfalls.
Derartige Poller nennt man übrigens „modale Filter„. Es überrascht mich, dass die Stadtverwaltung hier tatsächlich welche aufgestellt hat, um den illegalen Kfz-Verkehr zu verunmöglichen, auf den ich den „Radverkehrsbeauftragten“ auch immer wieder mal hingewiesen hatte. Dass jener motorisierte Verkehr sich allerdings von solchen Maßnahmen nicht so einfach aufhalten lässt, ist schon beim Blick auf den linken Bildrand des Beitragsbildes zu erkennen. Hier sieht man es etwas detaillierter.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Mal gespannt, ob dort in der nächsten Zeit noch ein Sandstein-Findling oder eine andere Barrikade platziert wird, um die abkürzenden Autofahrer dazu zu bringen, diesen Weg zukünftig gar nicht mehr zu benutzen. Wobei ich mir vorstellen könnte, dass nicht wenige es dann auch über den Acker versuchen werden. Ob alle Landwirte davon so begeistert sind, wage ich ebenfalls zu bezweifeln.
In der letzten Zeit hatte übrigens auch irgendjemand regelmäßig die Absperrungen, welche das dort Kabel verlegende Unternehmen für die (miserable) Baustellenabsicherung verwendete, einfach mitten auf die Fahrbahn gestellt. Als ich direkt nach meinem Unfall an einem milderen Tag auf der Bank saß und die Sonne genoss, konnte ich einen Spaziergänger mit Hund hören, wie er einen Autofahrer mit ortsfremden Kennzeichen anpflaumte, dass dieser Weg für Autos gesperrt sei.
Schildlein dreh dich
Am Rande erwähnen möchte ich auch noch die seltsame Begebenheit, dass das hinter der Stockwaldhütte (in Richtung Gersbach) in den letzten Monaten mehrfach verdreht wurde. Am Abend des 24. September (also wenige Tage nach Aufhebung der illegalen Umleitung) war es noch quer zur Fahrbahn hin ausgerichtet und galt folglich für den Weg geradeaus.
Schon am folgenden Morgen wurde es allerdings (wohl von einem dort gerade in seinem Fahrzeug pausierenden Mitarbeiter des städtischen Bauhofs) in Richtung des rechts abzweigenden Feldwegs verdreht. Warum auch immer. Das blieb dann auch so für mehrere Monate; was viele Autofahrer natürlich als Einladung betrachteten.
Erst am 29. Januar fiel mir auf, dass es wieder korrekt und unmissverständlich ausgerichtet wurde.
Wie damals angemerkt, hätte sich jener Feldweg ideal als erste Fahrradstraße in Pirmasens geeignet. Aber dann hätte man diesen ja als öffentliche Straße widmen müssen und hätte folglich das Haftungsrisiko an der Backe; nicht nur in Gestalt von Gefahren, die durch eine miserable bzw. nicht vorhandene Entwässerung entstehen.
Leider habe ich auf dieser Strecke gelegentlich auch leichtere Konflikte mit einigen wenigen der zahlreichen Spaziergänger. Auch auf derartigen Wegen gilt grundsätzlich der § 25 (1) StVO. Dann jedoch ständig nebeneinander in der Mitte rumzuschlappen und auch auf mehrfaches warnendes Klingeln gar nicht zu reagieren, stattdessen demonstrativ stehenzubleiben und sich künstlich über die „rasenden Radfahrer“ aufregen, zeugt auch nicht gerade von Regelkenntnis und gegenseitiger Rücksichtnahme.