Während Corona hat sich ja noch einmal bestätigt, was für ein kinderhassendes Volk die Deutschen sind. Das galt nicht nur für Maulkorbzwang und tägliche nasale Penetration, sondern gilt vor allem auch im Straßenverkehr bis heute. Wäre der notorische Falschparker in der berüchtigten Bottenbacher Straße in Winzeln nicht ausgerechnet für ein im Badischen ansässiges Unternehmen in der Kinderbetreuung tätig, hätte ich es vermutlich gar erst nicht versucht, jenes einfach mal freundlich per e-mail darum zu bitten, doch gerade aus Rücksicht gegenüber Kindern im Straßenverkehr zukünftig die Straßenverkehrsordnung einzuhalten und den eh schon sehr schmalen Gehweg nicht mindestens hälftig zuzuparken.
Das hat genau zwei Tage lang funktioniert; als in dieser Straße nach Jahrzehnten tatsächlich mal ein einzelnes Auto korrekt auf der Fahrbahn geparkt war. Inzwischen ist der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin wieder zur alten Gewohnheit zurückgekehrt und zwingt Kinderwagen- und Rollstuhlfahrer sowie radfahrende Kinder (bis 10 Jahren) dazu, teilweise auf die Wiese auszuweichen. Hauptsache, der weiter durch den Ort rasende Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn wird nicht „behindert“.
Vom Unternehmen bekam ich genau eine (erst einmal verständnisvolle) Antwort; die weiteren Hinweise darauf, dass der Mitarbeiter (wie alle Einheimischen auch) nun wieder beinahe täglich eine mind. 55 Euro teure Ordnungswidrigkeit begeht und Fußgänger behindert, wurden einfach ignoriert.
Dies anzuzeigen war mir bislang aber auch zu blöd; das sollen bitteschön diejenigen tun, die unmittelbar davon betroffen sind. Leider friert eher die Hölle zu, als dass das städtische Ordnungsamt von sich aus gegen die unzähligen Falschparker (nicht nur) in dieser Straße vorgehen wird. Es wäre auch sehr bedauerlich, wenn ein dort vorbeiradelndes Kind mit seinem Lenkerende mal ein schönes Andenken im dunklen Lack des Audis hinterlässt.
Leider hat sich das Innenministerium bzgl. meiner Eingabe, die Stadt Pirmasens förmlich anzuweisen, die generelle Duldung des Gehwegparkens zu beenden, schon seit geraumer Zeit nicht mehr gemeldet.