Rutschgefahr auf Holzbrücken

Ein uraltes Thema. Holzbrücken. Auf Radrouten. Eigentlich sollte es so etwas schon lange nicht mehr geben, weil diejenigen, die so etwas planen und einrichten, mindestens in einer geschlossenen Einrichtung oder für eine Weile im Knast gesessen haben sollten. Gestern befuhr ich nach längerer Zeit mit dem MTB mal wieder ein paar Radrouten bei Waldfischbach-Burgalben und habe dabei wieder Material für mehrere Beiträge und Eingaben gesammelt. Eine davon wird die erneuerte Holzbrücke im Zuge der HBR-Route im Moosalbtal zwischen Steinalben und Waldfischbach-Burgalben betreffen. Diese dient vielen Radfahrern als Alternative zur oberhalb verlaufenden B 270.

Auch dieser vermeintliche, immerhin asphaltierte „Radweg“ ist garantiert nicht als solcher gewidmet, aber mit HBR-Wegweisern bestückt. Er befindet sich derzeit auch in einem ziemlich schlechten Zustand, weil insbesondere im Bereich der Biebermühlbahn nach vielen Jahrzehnten mal wieder in größerem Umfange die ständig ins Gleis stürzenden Bäume gefällt wurden und werden. Das führt natürlich zu stärkeren Verschmutzungen auf dem eh schon durch Laub, Tannennadeln und -zapfen sowie größeren und kleineren Ästen stets sehr „naturnahen“ Asphaltwegelchen.

Das folgende Foto entstand schräg gegenüber der Einmündung der L 501 in die B 270. Wer möchte, kann auch den beiden mapillary-Radlern folgen, die die Strecke im Jahr 2022 dokumentiert haben.

Ein paar hundert Meter weiter wurde die Bahnstrecke bereits vom ziemlich dichten Urwald befreit, wogegen ich als Freund der Eisenbahnfotografie auch grundsätzlich nichts einzuwenden habe. Das gilt auch für die Bereiche um die beiden älteren Bogenbrücken, welche die Moosalb überspannen; hier die südlichere.

Man erkennt hier auch gut die vom Forstunternehmen verursachten Verschmutzungen des Weges mit Matsch und Steinen. Das folgende Foto zeigt den allgemeinen Zustand des Weges direkt hinter der Brücke.

Hinter der zweiten Bahn-Bogenbrücke erreichen wir dann bald eine (im Vergleich) doch etwas weniger aufwändig gestaltete Brücke für radfahrendes Geschmeiß.

Ja, schon irgendwie blöd. Dass das offizielle Gefahrzeichen 114 StVO einen Pkw und kein Fahrrad zeigt. Da sollte der Verordnungsgeber auf jeden Fall mal nachbessern. Also muss man sich eben als die Haftung ausschließen wollender Sachbearbeiter mit solchen nicht-amtlichen Kombinationen behelfen, auf welchen man Radfahrer „bittet“, abzusteigen.

Sorry, aber was ist das denn – bitteschön – für ein Blödsinn? Die wissen also, dass das hier eine (wichtige) Radroute (zwischen Kaiserslautern und Pirmasens) ist und dort überwiegend Radfahrer unterwegs sind. Der Belag der Brücke muss auch erst vor Kurzem erneuert worden sein, denn der alte war inzwischen dermaßen uneben, morsch und baufällig, dass es gar nicht mehr anders ging. Die genannten mapillary-Radler haben auch jene Brücke während ihrer Tour im Jahr 2022 dokumentiert.

Nur warum hat man dann erneut ein Material verwendet, welches gerade bei Nässe für Fahrradreifen absolut ungeeignet ist? Insbesondere in Verbindung mit den schmierigen Rückständen, die ein dichter Wald in diesem zudem sehr schattigen und feuchten Tal zusätzlich auf diesem Holz hinterlässt. Warum hat man die Holzbalken nicht mit einem raueren Material beschichtet oder wenigstens Hasendraht drübergespannt?

Genau, weil es im Zuge solcher „Radrouten“ halt nur um (anspruchslose) Touri-Radfahrer geht. Und denen man, sollten sie sich auch aufgrund der durch die sehr rechtwinklige Zufahrt bedingten Schräglage dann doch mal auf die Schnauze legen, sagen wird, dass das ja eh nur ein „Wirtschaftsweg“ sei. Und sie sowieso selber schuld seien; schließlich habe man sie doch vor der Rutschgefahr gewarnt! In Richtung Waldfischbach sieht es auch nicht besser aus.

Die Zufahrt zu dieser Brücke ist von Steinalben her (mittels eines in die Jahre gekommenen Verbot für Kraftfahrzeuge am Wendeplatz der Talstraße) für Kraftfahrzeuge im Allgemeinen gesperrt; frei nur für Anlieger. Es gibt aber vor dem Abzweig zur Brücke an der Kläranlage keine Massebegrenzung. Die vor allem auf dem folgenden mapillary-Foto am linken Bildrand dokumentierten Reifenspuren zeigen, dass diese Brücke auch ständig mit Pkw benutzt wurde und weiterhin wird. Irgendwann gibt es sicher mal eine Pressemeldung der Polizeiinspektion Waldfischbach; über einen in der Moosalb versunkenen Autofahrer. Oder halt einen schwer bis tödlich gestürzten Radfahrer.

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