„Angemesseneres Verhalten“

Ich hätte es mal wieder besser wissen müssen. Nachdem ich mitbekommen hatte, dass die „Pirmasenser Fototage“ zukünftig von einem anderen Fotografen geleitet werden sollen, nahm ich einfach mal Kontakt zu diesem auf. Bislang war das die Aufgabe von Harald Kröher, der mich im Jahre 2014 gemeinsam mit der Stadtverwaltung ziemlich übel behandelt hatte. Ich hatte hier im Blog bislang noch nicht über diese Geschichte geschrieben. Meine eh kaum vorhandenen Hoffnungen, dass es mit dem neuen Leiter anders laufen würde, waren natürlich vollkommen unbegründet, denn er teilte mir vor einigen Tagen mit, dass meine Fotos auch unter ihm keine Chance erhalten werden, jemals im Rahmen der „Pirmasenser Fototage“ ausgestellt zu werden.

Ich sehe daher auch nicht ein, für ihn hier Werbung zu machen, indem ich seinen Namen nenne. Er ist kein Pirmasenser und kennt sich hier in der Gegend auch überhaupt nicht aus. Weder, was Natur und Landschaft, noch die hier ansässigen Fotografen betrifft. Anfang Februar schilderte ich ihm die mir die Lust am Fotografieren fast vollständig verdorben habende Geschichte mit Harald Kröher und den Pirmasenser Fototagen 2014.

Ich hatte Kröher zufällig im Februar 2013 am Ruppertstein bei Lemberg getroffen, wo ich auch Fotos gemacht hatte. Wir hatten dann für eine Weile e-mail-Kontakt, in deren Rahmen er mir auch anbot, bei den nächsten Fototagen fünf meiner Fotos auszustellen. Tja, die Fototage 2014 kamen allmählich näher, aber ich hörte nichts mehr von ihm. Er versetzte mich zuvor sogar auch einmal, als er mich in seinem Studio treffen wollte, aber nicht da war. Ich fragte mehrfach nach. Und erhielt von ihm keine Antworten mehr. Als ich mich bei der Stadtverwaltung darüber beschwerte, behauptete jene, es hätte nie eine Zusage von Kröher gegeben, Fotos von mir auszustellen. Die e-mail, mit der er genau das tat, habe ich heute noch.

Der neue Leiter bedankte sich für die Schilderung meiner Erlebnisse. Er würde sich mal bei mir melden, wenn er in Pirmasens ist; dann könne man sich ja mal treffen. Ich hörte in den nächsten Wochen aber nichts mehr von ihm. Ende Februar schickte ich ihm noch einen Link zu einem Rheinpfalz-Artikel, in welchem darüber berichtet wird, dass die Diva Kröher sich hinsichtlich der Neubesetzung übergangen fühlte.

Die Reaktion von Kröher machte mir den Neuen umso sympathischer. Als ich am 18. März meinen Blog wieder unter einer neuen Domain ins Netz stellte, schickte ich ihm eine e-mail. Allerdings ohne darauf eine Antwort zu erhalten. Erst am 3. April hatte ich wieder eine mail von ihm im Postfach. In der er mir relativ trocken mitteilte, dass das mit meinen Fotos auch unter ihm nichts werden wird.

Ich war vor allem über die Art und Weise dieser Abfuhr bitter enttäuscht und teilte ihm mit, dass das also im Endeffekt wie unter Kröher gelaufen ist – und dass die Stadt hier garantiert auch wieder ihre dreckigen Finger mit im Spiel gehabt hätte.

Statt Verständnis wurde mir dann mal wieder offenbart, dass das ja alles nur ausschließlich an mir liegen würde. Meine „Ausdrucksweise“, als auch mein nicht „angemessenes Verhalten“ würden mich nicht nur hinsichtlich solcher Veranstaltungen, sondern im Leben ganz allgemein „disqualifizieren“.

Genau. Du erlebst dein ganzes beschissenes Leben lang wirklich ausnahmslos nur Zurückweisungen deiner Person und deiner Arbeit; wirst über Jahrzehnte ignoriert, verarscht und belogen. Darüber darfst du dich aber natürlich nicht aufregen. Nein, du sollst im orwellschen Sinne einfach freundlich lächeln, wenn sie dich verhöhnen. Und regelrecht dankbar dafür sein, dass man dich dein ganzes Leben lang wie wertlosen Abschaum behandelt. Sollst dich vor jenen, die dir nie auch nur die geringste Chance gegeben haben und dir stattdessen fortwährend das Leben zur Hölle machen, weiterhin höflich und artig verneigen sowie gute Miene zum bösen Spiel machen.

Es ist mir allerdings trotz allem eine Ehre, mich für so eine verlogene und kaputte Gesellschaft zu „disqualifizieren“. Meine „Ausdrucksweise“ ist höchstens in der Weise „unangemessen“, dass ich immer noch viel zu nette Worte hierfür verwende.

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