Liegedreirad vs. Pferd

Die Pressemeldungen der PD Neustadt / Weinstraße hätte ich eigentlich auch in meine tägliche Lektüre miteinbeziehen können, da ich ja selber hin und wieder auf meinen Touren in den Kreisen Bad Dürkheim und Neustadt unterwegs bin. Über einen Beitrag im Radverkehrsforum erfuhr ich dann von diesem ungewöhnlichen Unfall:

Neustadt/Weinstraße (ots). Am Montag, den 02.07.2018 gegen 14:30 Uhr, ritten zwei Frauen mit ihren Pferden, auf einem kombinierten Weg für Fußgänger und Fahrradfahrer, entlang der L 530, aus Richtung Geinsheim in Richtung Haßloch. Ihnen entgegen kam ein dreirädriges Liegerad mit Stange und Wimpel, der Radler hatte darüber hinaus noch Musik laufen. Da die zwei Frauen erkannten, dass der Weg für alle zu eng wird, wendeten sie mit ihren Pferden um und wollten ins Feld reiten, bis der Radler vorbei fährt. Der Dreiradfahrer konnte aber schneller aufschließen und fuhr mit unveränderter Geschwindigkeit von hinten an das zweite Pferd heran. Als er in Höhe des Hinterlaufs war, scheute das Pferd plötzlich und brach aus, wobei der Radfahrer unglücklich getroffen wurde und neben dem Weg, eine leichte Böschung hinunter, stürzte. Der Radfahrer zog sich leichte Verletzungen am Knöchel und an den Armen zu. Das Pferd verletzte sich leicht am Hinterlauf. Ein Rad vom Dreirad war so verbogen, dass es nicht mehr fahrbereit war.

Vor Pferden hab ich stets einen sehr großen Respekt und gehe / fahre jenen grundsätzlich aus dem Weg. Warum der Dreiradler da mit unvermindertem Tempo weitergeradelt ist, wird wohl nur er wissen; vernünftig und rücksichtsvoll geht meiner Meinung nach jedenfalls anders. Selbst wenn die Reiter da nicht hätten unterwegs sein dürfen, wenn der Weg mit Gemeinsamer Geh- und Radweg statt Verbot für Fahrzeuge aller Art Radverkehr frei beschildert wäre.

3 Gedanken zu „Liegedreirad vs. Pferd“

  1. Ganz so simpel ist die Sache anscheinend doch nicht.
    Der Geschädigte meldet sich per Kommentar dazu.

    https://www.pfalz-express.de/zu-dicht-auf-pferd-aufgeschlossen-pferd-scheut-dreiradfahrer-stuerzt/#comments

    Für mich ist das wieder einer der üblichen Polizeiberichte, die nur die Hälfte enthalten und verschweigen, dass es nur die Hälfte ist.
    Es wäre auch möglich zu schreiben, wessen Aussage ein Bericht wiedergibt und wessen Darstellung nicht enthalten ist. Oder erst berichten, wenn beide Positionen vorliegen und bis dahin eine Meldung auf das unstrittige reduziert lassen. Sonst wird bei Radverkehrsmeldungen mit verletzt abtransportierten Radfahrern systematisch immer eine Seite in der Berichterstattung unterschlagen und ein grundsätzlich verzerrtes Bild in die Öffentlichkeit gestellt, das nur zur Vorurteilsbildung führt.

    1. Danke für die Ergänzung! Dass die Polizei in Ihren Berichten die Aussage nur einer der betroffenen Seiten wiedergibt und diese als Tatsachen hinstellt, sagt halt schon einiges über die Qualität polizeilicher Pressearbeit aus. Lieber mal eine Pressemeldung einen Tag später rausschicken – und die andere Seite vorher wenigstens anhören.

      In Sachen Radverkehr pfeift die Polizei aber meist eh auf jede Sachlichkeit; siehe auch das Thema „Fahrradhelm“!

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