Vollsperrung der L 506 in Dernbach

Zeichen 457-1 StVO

Als ich am 31. Juli meine bisher längste Tour des Jahres fuhr, diente der Anstieg über das Dernbachtal zum Pass „Drei Buchen“ als Aufwärmprogramm für die Befahrung der Kalmit. Auch wenn das „Aufwärmen“ an diesem Tag nicht wirklich notwendig war. ;o) Als ich den Abzweig der L 505 zur „Eußerthaler Straße“ (nebenbei: es gibt scheinbar zwischen Annweiler und Albersweiler neben der B 10 keine parallele Verbindung auf einer Kreis- oder Landesstraße mehr…!) erreichte, wies ein Hinweisschild auf eine Vollsperrung zwischen Dernbach und Ramberg hin. Na toll!

Ich hoffte, dass es grade keine Vollsperrung wegen Baumfällarbeiten ist – und fuhr wie geplant weiter. An innerörtlichen Baustellen kann man als Radfahrer zur Not ja noch vorbeischieben. So erreichte ich dann bald auch den Ortseingang von Dernbach und traf auf eine Baustellenampel mit Timer (die Durchfahrtzeit ist grade so für zügige Radler ausreichend). Der Verkehr wird an der Baustelle vorbei über den auf der anderen Talseite gelegenen Weg „Im Bruch“ bzw. „Am Berg“ geleitet. Das heißt, dass die Strecke zu den Drei Buchen für Radfahrer und Anlieger durchgehend befahrbar ist. „Natürlich“ wird aber im Rahmen der Sperrung und den Hinweisen so etwas rein gar nicht berücksichtigt; als Radfahrer muss man dann halt mal Lotto spielen und schauen, ob man da durchkommt. Auch bei Vollsperrungen (die in aller Regel mittels Verbot für Fahrzeuge aller Art beschildert werden) ist aber auch stets das mildeste Mittel für die jeweiligen Verkehrsarten zu wählen – und eine Vollsperrung auch für den Radverkehr ist unverhältnismäßig, wenn man jenen innerorts auch auf anderen Wegen an der Baustelle vorbeiführen kann. Denn der Radverkehr macht keinen Lärm und keinen Dreck! Immerhin brachte es ja kürzlich etwas, den LBM Kaiserslautern darauf hinzuweisen.

In Zukunft werde ich mir dann wohl auch die Pressemeldungen des LBM Speyer regelmäßig anschauen. Abschließend noch der Link zur PM bzgl. der Vollsperrung in Dernbach (inkl. interessanter Umleitungs-Skizze).

10 Gedanken zu „Vollsperrung der L 506 in Dernbach“

  1. Interessant, statt einer kleinen örtlichen Umleitung, die ja zumindest für PKW möglich wäre, beschildert man 20 km Pfalzrundfahrt. Ich sehe solche großzügigen Umleitungen in den letzten Jahren aber öfter.
    Zwischen Annweiler und Albersweiler kann man über Queichhambach fahren, Streckenführung auf der früheren B10. Auf der Brücke rechts ab am ehemaligen Bahnhof vorbei, oder geradeaus auf die Eutßertaler Straße und am Steinbruch vorbei. Teilweise wurden sogar vor kurzem einige Blauschilder entfernt (leider nicht alle).

    1. Interessant, statt einer kleinen örtlichen Umleitung, die ja zumindest für PKW möglich wäre, beschildert man 20 km Pfalzrundfahrt.

      Ja, total bescheuert, aber eine zunehmend beobachtbare Idiotie. Um die Anwohner auf 800 Metern schmaler Nebenstraße vor Lärm und Abgasen zu schützen, schildert man eine Umleitung mit knapp 20 km Länge aus, verlängert damit die Fahrtstrecken um ein Vielfaches und führt den zusätzlichen Verkehr durch zahlreiche Ortsdurchfahrten. Dazu passt auch die Meldung über die Sperrung der Ortsumgehung bei Münchweiler am Klingbach – auch hier eine halbe Pfalzrundfahrt, nur damit die Leute in der OD Münchweiler nicht vom Durchgangsverkehr belästigt werden…! Bei Rodalben ist / war es ja ähnlich. Liegt wohl an der Übermacht der Nimbys.

      Zwischen Annweiler und Albersweiler kann man über Queichhambach fahren, Streckenführung auf der früheren B10.

      Klar. Das ändert aber nichts daran, dass hier eine Lücke besteht; das sieht man auch auf der Skizze. Früher war der nördliche Abschnitt (am Steinbruch) nämlich noch die L 505, der am Bahnhof die L 511! Vor ein paar Jahren gab es in diesem Bereich wohl eine gewaltige Umwidmung und Herabstufung von klassifizierten Straßen. Da muss ich bei Gelegenheit auch mal einen Beitrag dazu verfassen. Das wirkt sich nämlich auch auf die hier angekündigten Bauarbeiten bei Sarnstall aus; die K 65 war nämlich vor ein paar Jahren noch die L 490 – die inzwischen schizophren geworden ist, da sie erst zwischen Niederschlettenbach und Lug verläuft – um dann plötzlich bei Rinnthal neu zu beginnen und nach Queichhambach bis zur B 10 zu führen.

      Teilweise wurden sogar vor kurzem einige Blauschilder entfernt (leider nicht alle).

      Dafür ist mir allerdings aufgefallen, dass man eben grade an der L 505 Richtung Eußerthal ein bebläutes Wegelchen angelegt hat. Lediglich der letzte, steile Buckel ist mit Z 250 und „Radverkehr frei“ beschildert.

  2. Für den Radweg wurden hunderte Bäume gefällt. Der steile Buckel war ursprünglich auch blau. Ich vermute, man fürchtete Regressansprüche, wenn etwas passiert. Die steile Abfahrt mündet ja direkt auf den bevorrechtigten Feldweg, der zum Bauernhof hinten im Tal führt.

    1. Das Ding wurde auch wieder nur aus rein touristischen Gründen angelegt. Ich schätze mal, dass auf der L 505 auch weniger als 2500 Kfz am Tag verkehren. Er endet ja am Vogelstockerhof, wo es dann auf einem (asphaltierten?) Weg auf der anderen Talseite weiter Richtung Dernbach und Ramberg geht. Auf jeden Fall natürlich unheimlich überzeugend, wenn überall 240er stehen, an einem einzelnen Abschnitt aber nicht. Leider müssen die sich außerorts ja nun nicht mal mehr eine „Gefahrenlage“ aus den Fingern saugen. 🙁

  3. Der (grüne) Radweg Richtung Dernbach geht am Vogelstockerhof auf Asphalt sehr steil hoch, dann auf Forstweg durch den Wald und mündet nach dem Reiterhof in die Straße „Kipperstal“. Je nach Wetter hat´s da große Schlammlöcher, definitiv nichts für´s Rennrad.

  4. Die Blauschilder an der Bergwertung für Kinder zwischen Langenscheider Hof und Abfahrt nach Dernbach wurden nach meinem verzweifelten Eingreifen als Mitglied im VG-Annweiler entfernt. Leider hab ich dann völlig genervt aufgegeben und ohne die Hilfe eines Ratskollegen mit dem Beruf Staatsanwalt und dem Hinweis, dass dies Rechtsbeugung ist, wäre nicht mal das passiert. Wenn man sich vom Bürgermeister von Albersweiler anhören muss, dass es sicherer ist für die Kinder, dass die am Stoppschild halten und er es besser findet, wenn die Blauschilder auf seiner Gemarkung verbleiben, dann war ich schon froh, dass er nicht den Linksverkehr bei sich einführt, scheiß doch auf die StVO. Ja, da kannte ich Dennis noch nicht und war auf eigene Recherche angewiesen, ist leider nicht mein Fachgebiet. Vielleicht kommt nochmal jemand auf die Idee, Widerspruch einzulegen, CC an mich 🙂

    1. Tach Matthias,

      geht doch! 😉 Den Weg an der L 505 werde ich bei Gelegenheit auch mal dokumentieren. Für mich war das ja überraschend, dass man dort auch einen angelegt hat. Total unnötig…

      Wenn man sich vom Bürgermeister von Albersweiler anhören muss, dass es sicherer ist für die Kinder, dass die am Stoppschild halten und er es besser findet, wenn die Blauschilder auf seiner Gemarkung verbleiben, dann war ich schon froh, dass er nicht den Linksverkehr bei sich einführt, scheiß doch auf die StVO.

      Nun, somit stellt man dort jedenfalls in mehrfacher Weise klar, dass der Weg nördlich der L 505 insgesamt ein eigener Verkehrsweg ist, für den eigene (von der L 505 unabhängige) Vorfahrtregelungen getroffen wurden. Zudem ist die Nutzung des Weges ja gar so gefährlich (siehe Reinheim), dass der Radverkehr u. a. an einer unbedeutenden Zufahrt zu einem Gehöft mit Stop-Schildern aufgehalten werden muss. Da der Weg überwiegend, aber grade auch an der Einmündung zum Langenscheiderhof in etwa 10 Metern Abstand zur L 505 verläuft, bewirken die in der Landschaft rumstehenden Z 240 hier m. E. keine Benutzungspflicht.

      Warum man dann nicht gleich den ganzen Weg mit Z 260 oder Z 250 und ZZ 1022-10 beschildert, könnte auch hier den Grund haben, dass da Fördermittel geflossen sind – welche eine Bebläuung voraussetzen. In dem Punkt könnteste vielleicht mal nachhaken – was hat es gekostet und wer hat wieviel bezahlt? Und gab es die Bedingung, den Weg (vermeintlich) benutzungspflichtig zu beschildern? Auch wenn er überwiegend in deutlich mehr als 5 Metern von der Fahrbahn entfernt liegt…

      1. Na dann mal sehr spät noch ne Meldung zum Thema. Der Radweg wurde über den Verbandsgemeinderat gebaut und wird dann den Gemeinden „übergeben“ (könnte ich mich als auch). Das war ne Aktion aus einer Koalition der SPD mit den Grünen und hatte den Sinn, dass die Kosten für die Radwege auf „alle“ verteilt werden. Der noch bescheuertere Weg nach Eußerthal verläuft z.B. über Annweilerer Gemarkung und die würden nie auf die Idee kommen für Eußerthal einen Radweg zu bauen und dann wäre gar nix passiert. Blöd ist halt, was daraus gemacht wird/wurde.

        1. Danke. Welchen Radweg meinst du jetzt nochmal?

          Das war ne Aktion aus einer Koalition der SPD mit den Grünen und hatte den Sinn, dass die Kosten für die Radwege auf “alle” verteilt werden.

          In einer Verbandsgmeinde ja durchaus kein falscher Ansatz.

          Der noch bescheuertere Weg nach Eußerthal verläuft z.B. über Annweilerer Gemarkung und die würden nie auf die Idee kommen für Eußerthal einen Radweg zu bauen

          Weil Leute aus Annweiler natürlich niemals nie (mit dem Rad) in Richtung Eußerthal und retour fahren würden…! 😉 Außerdem geht der Weg doch eh nur bis zum Abzweig der L 506 – also ist das verkehrlich betrachtet auch ein Radweg für Dernbach und Ramberg.

          und dann wäre gar nix passiert.

          Ich freue mich inzwischen über jeden nicht gebauten (straßenbegleitenden und mit Z 240 beschilderten!) Radweg. Ich deute deine Auskunft auch so, dass das Ding wohl auch wirklich nicht vom Land bezahlt wurde? Weil der ja an einer Landesstraße verläuft. Das würde auch erklären, warum er dann doch ein Stück abseits geführt wird. Der LBM wollte wohl evtl. aufgrund der relativ geringen Verkehrsstärke von 3.860 Kfz keinen bauen?

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