Vor einer kleinen Ewigkeit hatte ich mal eine exklusive Verkehrsmeldung über die Bauarbeiten am Parallelweg entlang der L 473 zwischen Hermersberg und Weselberg verfasst. Diese sind inzwischen fast vollständig abgeschlossen und jener Weg hat eine ganz neue Fahrbahndecke samt Bankette erhalten. Beschildert ist er weiterhin mit + „Landwirtschaftlicher Verkehr frei“ und
. Es ist einfach nur eine Legende, dass man in Deutschland straßenbegleitende „Radwege“ ohne Benutzungspflicht nicht beschildern könne. Das gilt grade außerhalb von geschlossenen Ortschaften. Für den Radfahrer hat diese Beschilderung sogar den Vorteil, dass Fußgänger hier auch mal auf ihn Rücksicht nehmen und möglichst nicht in der Mitte der Fahrbahn herumzuschlappen haben, da es sich hier eben um eine eigene Fahrbahn handelt! 😉
Da ich auch im vorherigen Beitrag zum kurzen Stummel bei Weselberg erwähnt hatte, dass auf dem östlichen Hauptkamm der Sickinger Höhe ansonsten keine benutzungspflichtigen Radwege existieren, möchte ich jene hier auch kurz dokumentieren.
Hermersberg – Weselberg
Bedeutendster Nachteil dieser Art von Wegen ist natürlich die Mitbenutzung durch landwirtschaftliche Fahrzeuge. Das kann grade in der Erntezeit zu ziemlich herben Verschmutzungen führen. Allerdings gibt es ja auch mit beschilderte Wege, auf denen land- und forstwirtschaftlicher Verkehr ebenfalls gestattet ist. Es ist natürlich logisch, dass so ein Weg im Winter nicht geräumt und gestreut wird. Das ist jedoch nicht selten halt auch bei Wegen der Fall, die mit
beschildert sind.
Kleinere Schönheitsfehler hat aber auch jene Sorte von Radwegen. Derzeit sind zum Beispiel die Reste der Baustellenabsicherung (an einer Leitung ist wohl noch etwas zu arbeiten) grade im Dunkeln eine ziemliche, gar nicht abgesicherte Gefahrenquelle:
Außerdem ist der Weg aus der anderen Richtung (von Weselberg kommend, an der Autobahnunterführung) gar nicht beschildert. Man könnte daher die Ansicht vertreten, dass es sich in diese Richtung um einen „natürlichen“, reinen Gehweg handelt. Für einen solchen ist er meiner Ansicht nach aber zu breit – und was aus der einen Richtung ein eigenständiger L+F-Weg ist, kann m. E. aus der anderen kein „automatischer“ Gehweg sein. In der Mitte fehlt auch an einer Kreuzung mit einem weiteren Feldweg komplett jede Art von Beschilderung – die aber hier zur Klarstellung z. B. per m. E. dann schon nötig wäre.
Der HBR-beschilderte Weg findet dann seine Fortsetzung auf der anderen Straßenseite der L 473, hier liegt ebenfalls ein etwas abgesetzter Wirtschaftsweg. Da dort allerdings in einem Baum versteckt noch ein uraltes, verdrehtes rumhängt, dürfte man da als Radfahrer eigentlich ja auch nicht drauf…
Höheinöd – Hermersberg
Ein paar km weiter südlich von Hermersberg gibt es ebenfalls parallele, freiwillig nutzbare Wege. Wenn halt nicht wie üblich mit , sondern
beschildert werden würde…! Von Höheinöd bzw. Waldfischbach-Burgalben kommend, kann man einen alternativen Weg über einen breiten, gut ausgebauten Wirtschaftsweg nutzen. Hier bspw. der nördliche Teil, welcher direkt der A 62 folgt; man macht dort allerdings ein paar Höhenmeter mehr als auf der L 473, die auf der westlichen Seite der (derzeit noch gesperrten) Autobahn liegt:
Da die K 24 zwischen Waldfischbach-Burgalben und Höheinöd immer noch wegen des Baus einer neuen Anschlussstelle gesperrt ist, wird der HBR-Verkehr auf der Route zwischen Hermersberg und der Weihermühle bzw. Waldfischbach sogar aufwändig umgeleitet; hier allerdings dann nur auf einen Schotterweg auf der Westseite der A 62:
Nach der Überquerung der A 62 folgt die HBR-Route in Richtung Kaiserslautern und Weselberg für ein Stück direkt der L 473 – (straßenverkehrsrechtlich) beschildert ist jener Abschnitt allerdings überhaupt nicht:
Ein paar Meter weiter geht es dann auf der anderen Seite der L 473 auf einen weiteren (allerdings wieder nur geschotterten) eigenständigen Wirtschaftsweg. Dabei müsste man nur zwei mal nach links abbiegen, um durchgehend Asphalt unter den Rädern zu haben. Natürlich steht auch dort wieder ein uraltes ohne Radverkehrsfreigabe:
Weselberg – Kreuzung K 16 / K 60
Hat man die 80 Meter bei Weselberg unfallfrei überstanden, trifft man am Ortsausgang auf einen weiteren Parallelweg, den man als Radfahrer nicht benutzen muss, sondern kann. Zumindest auf den meisten Abschnitten. Jener Weg wurde auch erst vor ca. einem Jahr noch ein Stück zum Ortsausgang hin verlängert. Ich befürchtete eine Bebläuung – davon hat man aber bislang abgesehen, es gibt dort derzeit überhaupt kein Verkehrszeichen, welches die Nutzungsberechtigung regeln würde:
Erst an der ursprünglichen Auffahrt steht ein uraltes, total ausgebleichtes herum (mein Lieblings-Verkehrszeichen), welches per Zusatzzeichen nur land- und forstwirtschaftlichen Kfz-Verkehr erlaubt:
An der Kreuzung zweier weiterer Feldwege wird dann quer mit gegenläufigen Pfeilen beschildert:
Leider ist es dann direkt hinter der netten Sitzgelegenheit erst einmal vorbei mit dem Herumgeradel auf diesem Mehrzweckweg, denn man hat dort mal wieder das Standard- aufgestellt; allerdings nur in Richtung Norden:
An der nächsten Feldweg-Kreuzung steht dann schon wieder ein quer mit zwei gegenläufigen Pfeilen – allerdings im Zwischenraum zwischen Fahrbahn und dem Parallelweg! Folglich ist die L 472 dort für Kfz eigentlich seit Jahren tabu?
Am Wegende an der Kreuzung mit der K 16 bzw. K 60 steht hingegen in Richtung Süden (Weselberg) wieder gar kein Verkehrszeichen.
Aber die Autofahrer…
…werden jetzt einige Leute (vor allem aus Norddeutschland) einwenden, werden da doch aggressiv und ständig hupen, wenn man als Radler dort auf der Fahrbahn fährt – wenn nebendran ein „Radweg“ ist…!?
Das kann ich so jedenfalls nicht bestätigen; ich habe beide Wege schon oft genug links und rechts von mir liegen lassen – wirklich bleibend im Gedächtnis geblieben ist mir nur ein einzelner, älterer Knallkopf, der mich vor ca. 2 Jahren mal auf dem Abschnitt zwischen Hermersberg und Weselberg mehrere Sekunden lang intensiv angehupt und wild herumgestikuliert hat. Aber sonst kann ich im Vergleich zu anderen Strecken keine Häufung von Hupern oder Vorgänge mit besonders engem Überholen feststellen. Sogar während der Sperrung der A 62 konnte man es sich erlauben, dort auf der Fahrbahn herumzufahren. Es war ja eh nur erlaubt. 😉
Man muss halt auch dazu sagen, dass eben wegen der parallelen „Autobahn“ (die ja eigentlich nur eine Schnellstraße ist) der Verkehr dort oben recht überschaubar ist.