Als ich gestern mal wieder beim LBM vorbeisurfte, um zu kucken, ob und welche neuen Planfeststellungsverfahren eröffnet wurden, fiel mir ein erst am Vortag veröffentlichtes Bauvorhaben am Ortseingang von Hauenstein auf, wo ein „kleiner“ Kreisverkehrsplatz angelegt werden soll. Da dort bekanntermaßen auch der Radverkehr zum berüchtigten (immer noch nicht wintersicheren!) Ausweichweg der für Radfahrer gesperrten B 10 vorbeiführt, hatte ich schon befürchtet, beim Blick auf den Lageplan (pdf, 2 MB) irgendeine ähnlich absurde Radverkehrsführung zu finden, wie man sie auch am geplanten Kreisverkehr in Ixheim zu realisieren gedenkt.
Doch ich kann Entwarnung geben: die Fahrbahn des neuen Kreisverkehrs darf auf dem üblichen Wege von allen Fahrzeugen benutzt werden; man muss also auch nicht wie beispielsweise an der Anschlussstelle Hinterweidenthal auf einem mit vielen bestückten Wegelchen um den Kreisel drumherumschleichen. Da die Gemeinden Hauenstein und Wilgartswiesen derzeit auch an der Herstellung eines neuen Gewerbegebiets zwischen der Auf- und Abfahrt zur B 10 und dem Bahnhaltepunkt „Hauenstein Mitte“ arbeiten, könnte sich auch für Radfahrer bald eine Alternative zur Durchquerung der Ortslage ergeben. Ich würde auf dieser Route ja gerne in absehbarer Zukunft einen der B 10 folgenden, eigenständigen Radweg nach Wilgartswiesen sehen. Damit man nicht mehr Knöpfchendrücken muss! 😉
Im Erläuterungsbericht (pdf, 960 KB) taucht das Wort „Radverkehr“ oder „Radweg“ nur an zwei Stellen auf, zuerst in Kapitel 4.1.1 zu den Entwurfs- und Betriebsmerkmalen:
Eine separate Führung des Radverkehrs durch den Kreisverkehr ist angesichts des Verkehrsaufkommens von < 1500 kfz/h (Spitzenstunde = ca. 10% des DTV; also ca. 720 bis 760 kfz/h) nicht vorgesehen.
Interessant, dass die Werte für die Spitzenstunde offenbar nicht gesondert ermittelt, sondern geschätzt werden. Immerhin hätten wir hier einen weiteren sachlichen Ansatzpunkt, wenn an anderer Stelle (mit weniger Verkehr) dann doch mal wieder unbedingt ein Radweg gebaut werden soll (wie bspw. bei Ruppertsweiler). Oder warum man eben hier und dort unbedingt an einer Benutzungspflicht festhalten müsse…
Man rechnet an der Stelle des geplanten Kreisels (Kapitel 2.4.2) für 2030 mit folgenden Verkehrszahlen:
Diese multipliziert mit dem Indexwert der Eckzifferprognose (für Landesstraßen im Berechnungsjahr 2030 eine Steigerung von 5,8% im Vergleich zu 2011) ergibt für 2030 auf der L 495 ein zu erwartendes Verkehrsaufkommen von 7558 kfz/d in Fahrtrichtung Ortsmitte sowie von 3604 kfz/d in Fahrtrichtung B 10.
In Kapitel 4.5.3 findet sich noch Folgendes:
Der Radwegverkehr zwischen Hauenstein und dem überörtlichen Radweg in Richtung Hinterweidenthal wird ohne spezielle Führung durch den Kreisverkehr zur Straße „An der Alten B 10“ geführt, an deren Ende sich der Radweg auf einem Wirtschaftsweg fortsetzt.
Immerhin: der LBM stellt hier fest, dass das ein überörtlicher Radweg ist! Aber trotzdem meint man, weiterhin den Winterdienst schwänzen zu dürfen…?
Der Radverkehr spielt hier jedenfalls bei der Planung im Großen und Ganzen keinerlei Rolle. Und das ist auch gut so! Einwände gegen die Planung können von jedermann bis 18. Januar 2019 erhoben werden. Auch hier gilt wie bei allen Planfeststellungsverfahren: Die Dokumente sind nicht ewig im Netz zu finden, wer ein Interesse daran hat, sollte sie zeitig herunterladen und archivieren.
Der Kreisel dort ist überfällig. Die Verkehrsführung dort mit der Kreuzung und dem Verkehr, der aus Richtung Pirmasens um die Ecke kommt, ist nicht ganz ungefährlich.
Vielleicht kann man ja den sinnlosen von der Nordseite der B10 nehmen ?.
Jep, in der Tat ein sinnvoller Ort für einen Kreisel. Im Sommer gab es dort sogar einen Unfall, als ein von Landau kommender Linksabbieger einem der beiden Rennradler, die mich bei der Landrätin unterstützt hatten, die Vorfahrt genommen hat.
Du meinst den Forstweg Richtung K 56? Könnte schwierig werden; dort hat man ja ebenfalls eine gewaltige Rastanlage geplant.
Erschreckend.
Aber den Kreisel hatte ich nicht gemeint, sondern den an der Einmündung L495 in die Zufahrt zur B10 Richtung Pirmasens. Also am neuen Kreisel über die Brücke.
Hmmm… Ich steh weiter auf’m Schlauch. 😉 Du meintest, man solle gleich den ganzen Kreisel verlegen…!? 😉 Ja, der ist in der Tat ziemlich überflüssig. Ich hab da mal während einer MTB-Tour kurz pausiert: 90 % der Leute fuhren einfach über die gepflasterte Fläche in der Mitte.
Den meine ich, und das Verlegen war auch nicht ganz ernst gemeint. Und warum der sinnlos ist, hast Du dann ja selbst gesehen.