Aus dem Polizeibericht (Teil 17)

In Landau wird eine 10-jährige, die einen sehr schmalen Getrennter Geh- und Radweg entgegen der Fahrtrichtung befuhr, an einer Einmündung von einem Pkw erfasst und schwer verletzt. In Dirmstein fiel ein besoffener Radler mit 2,5 Promille sprichwörtlich auf die Schnauze. In Kandel wird ein 70-jähriger auf einem aberwitzigen Gemeinsamer Geh- und Radweg beim Rückwärtsausparken angefahren. Bei St. Martin stürzt ein 75-jähriger in der Abfahrt vom Totenkopf.

10-jährige an Einmündung angefahren

Pressemeldung der PD Landau vom 4. Dezember 2018:

Landau (ots) – Am 3.12.2018, gegen 07.25 Uhr, befuhr ein 10-jähriges Mädchen mit dem Fahrrad den Radweg in östlicher Richtung. Beim Queren der Einmündung zur Madenburgstraße wurde sie von einem aus der untergeordneten Straße kommenden Pkw-Fahrer erfasst. Das Kind stürzte und zog sich hierbei schwere Beinfrakturen zu. Sie wurde durch den Rettungsdienst in ein Landauer Krankenhaus verbracht. Am Pkw entstand kein sichtbarer Schaden. Am Fahrrad entstand leichter Sachschaden.

Das Mädchen befuhr das nur handtuchbreite, zumindest rechtsseitig mit einem „alten“ Getrennter Geh- und Radweg beschilderte Wegelchen entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung. Der schmale, rote Streifen (der wohl zumindest am Eck vorne sowas wie eine Furt suggerieren soll) ist dort inzwischen wegen Asphaltflickereien verschwunden. Rechts (in Richtung Stadtmitte) scheint es keinen Radweg zu geben. Die Sicht nach rechts aus der Madenburgstraße heraus ist wohl auch ziemlich miserabel. Auch dieses Mädchen wurde wieder Opfer der miserablen Landauer Radwege; auf der Fahrbahn wäre sie jedenfalls nicht „übersehen“ worden.

Die besten Genesungswünsche!

Mit 2,5 Promille vom Rad gefallen

Pressemeldung der PD Neustadt (Weinstraße) vom 3. Dezember 2018:

Dirmstein, Hauptstraße – 02.12.2018, 23:00 Uhr (ots) – Ein 43-Jähriger fuhr mit seinem Fahrrad auf der Dirmsteiner Hauptstraße in Richtung Laumersheim. An der Einmündung Bahnhofstraße verlor er beim Bremsen die Kontrolle über sein Fahrrad und stürzte. Der Radfahrer zog sich leichte Verletzungen im Gesicht zu. Ein Alkotest ergab über 2,5 Promille Atemalkohol. Auf eine ärztliche Behandlung wurde verzichtet. Wer betrunken Fahrrad fährt und dabei mit 1,6 Promille Alkohol oder mehr erwischt wird, kann den PKW-Führerschein verlieren.

Ich warte ja immer noch auf die erste Polizeipressemeldung, in der einem Besoffenen der Vorwurf gemacht wird, er habe keinen Helm getragen. Den müssen sich immer nur nüchterne Radfahrer anhören.

Ausparkunfall auf gem. Geh- und Radweg

Pressemeldung der PD Landau vom 30. November 2018:

Kandel, Landauer Straße (ots) – Am Donnerstagmittag verletzte ein 26 Jähriger Landauer beim Rückwärtsausparken mit seinem Pkw einen 70Jährigen Fahrradfahrer, welcher ordnungsgemäß den Fahrradweg befuhr. Der Fahrradfahrer wurde glücklicherweise beim Sturz lediglich leicht verletzt. Am Fahrrad und am Pkw entstand ein Gesamtschaden in Höhe von ca. 3150 EUR.

Dieser angebliche „Radweg“ ist wie in der (Verbandsgemeinde Kandel üblich) ein schlechter Witz. Am nördlichen Ortseingang befiehlt ein uraltes Z 244 die Befahrung eines teils mit Bäumen bepflanzten, schmalen Bürgersteiges, vermutlich sogar auch linksseitig in der Gegenrichtung (wenn ich die blauen, schräg zur Fahrbahn stehenden, verschwommenen Objekte richtig deute). Das kleine Kandel ist überhaupt eine sehr gefährliche Zone für Radfahrer, siehe den Unfallatlas. In der Landauer Straße gab es 2017 schon zwei Alleinunfälle Unfälle mit leichtverletzten Radlern. Ggf. kann es sich dabei auch um Radfahrer-Radfahrer-Unfälle gehandelt haben.

In Abfahrt vom Totenkopf gestürzt

Pressemeldung der PD Landau vom 29. November 2018:

St. Martin (ots) – Vermutlich wegen einem Bremsfehler stürzte ein 75-jähriger Radfahrer gestern (28.11.2018, 12.45 Uhr) auf der Totenkopfstraße Nähe der Grillhütte und zog sich Kopfverletzungen zu. Der Mann war mit einer größeren Radgruppe unterwegs, als sich der Unfall ereignete. Mit einem Rettungswagen kam er in ein Krankenhaus.

Ich vermute, dass es sich evtl. um eine Rennradfahrergruppe handelte. Da die Helmträgerquote unter meinen Artgenossen bei ca. 95 % liegen dürfte, könnte das auch der Grund dafür sein, warum das Thema Fahrradhelm hier von der PD Landau ausnahmsweise mal nicht aufgegriffen wird. Die Totenkopfstraße ist auf der Ostseite nicht besonders steil oder kurvig.

3 Gedanken zu „Aus dem Polizeibericht (Teil 17)“

  1. Zu Landau:
    Bis vor kurzem war der Gehweg Richtung Landau mit Z240 (bzw. der alten Version) beschildert. Zwischenzeitlich – ich vermute im Zusammenhang mit dem Pannenflicken – wurde Blau entfernt und, wenn ich mich nicht ganz irre, mit Z239 plus „Radfahrer frei“ beschildert. Der rote Streifen hat wirklich gerade die Breite eines (Rennrad-)Lenkers.

    Zu Kandel:
    Der Weg ist wirklich in beide Richtungen benutzungspflichtig. Die verschwommenen Objekte sind tatsächlich Z240, parallel zur Fahrbahn bzw. so weit Richtung Süden verdreht und teilweise hinter anderen Schildern versteckt, dass sie aus Richtung Norden (von Minderslachen) nicht erkennbar sind. Der Weg an sich ist sehr gefährlich, viel Radferkehr in beiden Richtungen, viele Fußgänger und immer wieder ein- und ausparkende Fahrzeuge, und als zusätzliches Schmankerl noch die Bäume mitten auf dem Weg.
    Enden tut der Radweg dann an einer Kreuzung an einer Fußgängerampel. Bis man das aber merkt, ist man an der Straßenampel schon vorbei (die steht schon nördlicher, da dort links eine Einmündung kommt.
    Da der auch Blau beschilderte Weg entlang der L542 auch noch einen schlechten, löchrigen Belag hat, habe ich meinen Arbeitsweg ab Minderslachen nach Osten über Feldwege verlegt, besserer Belag, kein Verkehr, keine Ampel.

    1. Wie immer Danke für die Schilderungen, Joachim! Das Landauer Handtuch betreffend: da stehen stadtauswärts aber immer noch die (alten) 241er?

      Der Weg ist wirklich in beide Richtungen benutzungspflichtig. Die verschwommenen Objekte sind tatsächlich Z240,

      Ich hatte es befürchtet. Kandel werde ich ggf. mal im Frühling mit der Kamera einen Besuch abstatten; ist ja fürchterlich, was man aus dem Kreis Germersheim immer wieder an Horror-Radwegen zu sehen kriegt. Kein Wunder, dass da im Unfallatlas auch alles voll mit gelben Pünktchen ist. Wenn du Zeit und Lust hast, kannste ja mal wieder den ein oder anderen beim Pannenflicken einreichen, die suchen derzeit verzweifelt nach Kandidaten. 😉

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