Ähnlich wie bei Leimen gibt es auch bei Waldfischbach-Burgalben einen kurzen Schummel-Stummel-Radweg. Die 12,5 km lange (und überwiegend breit ausgebaute) K 32 verbindet in West-Ost-Richtung die L 499 mit der L 496 und dient hauptsächlich als Zufahrtstraße zum Clausensee. Diese sehr ruhige Kreisstraße (679 Kfz durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke 2015) ist gänzlich frei von straßenbegleitenden Geh- und Radwegen – außer am Ortsausgang von Waldfischbach. Hier muss man unbedingt einen nur 500 m langen, kaum 2 Meter schmalen benutzen, in Fahrtrichtung Leimen somit auch linksseitig, ohne angelegte Querungshilfen.
Dieser Stummel existiert (verkehrlich betrachtet) allein aus dem Grund, dem aus der Waldfischbacher Ortsmitte kommenden touristischen Radverkehr einen ansonsten nötig werdenden Umweg (über die Allee- und Mühlstraße) zum nur geschotterten, auf der Südseite des Tales gelegenen „Schwarzbachtalradweg“ in Richtung Clausensee (Campingplatz mit Badesee) zu ersparen. Eigentlich gäbe es direkt am Beginn des Wegelchens auch einen direkten Verbindungsweg zwischen Schwarzbach- und Mühlstraße – der führt aber durch den Hof eines Privatgrundstücks und ist deshalb mit einem Tor versperrt.
Nebenbei kann man auf den Fotos auch gut erkennen, warum mich derartige Wegelchen grade im Spätherbst noch einmal besonders anwidern:
Der Weg führt dann noch über die breite Einmündung eines Verbindungswegs zur Schlossstraße (ohne Furt) hinaus auf einen weiteren, ca. 20 m langen (allerdings unbeschilderten) Stummel in Richtung des Abzweigs zum eben nur geschotterten Schwarzbachtal-„Radweg“.
Immerhin stehen die Schilder jeweils so weit hinter dem eigentlichen baulichen Beginn des Weges, sodass man erst gar nicht legal auf das Wegelchen auffahren kann. 😉
Natürlich war der Grund für die Anlage dieses Geh- und Radweges und die Anordnung einer verpflichtenden Benutzung auch hier die „besondere Gefahrenlage“ – die zufälligerweise nur genau dort „besonders“ hoch ist, während die restlichen 12 km dieser Kreisstraße hingegen völlig unproblematisch sind. Auch Deutschland braucht endlich Verkehrszeichen zur Beschilderung nicht benutzungspflichtiger Geh- und Radwege.
Noch besser wäre es natürlich, auch Touri-Radlern hin und wieder das Befahren einer Fahrbahn „zuzumuten“, auf der man selbst in der „werktäglichen Spitzenstunde“ nur alle 2 Minuten mal von einem Auto überholt wird…! Vor einer Weile hatte ich den Landesrechnungshof auf diese Steuergeldverschwendung hingewiesen.