Der Bürgermeister der VG Hauenstein – Werner Kölsch – ist es offensichtlich leid, sich noch weiter mit dem Thema abzugeben. In einem Schreiben vom 19. Dezember 2018 teilte man mir kurz und knapp Folgendes mit:
wir verweisen auf den bisherigen Schriftverkehr und teilen Ihnen mit, dass für uns dieser Vorgang somit abgeschlossen ist.
Man ignoriert also meinen Wunsch, die Sache dem Verbandsgemeinderat vorzutragen. Tja, dann werde ich mich wohl auf die Suche nach einem Mitglied jenes Rates begeben. Ich erinnere nur noch einmal an das, was mir der Bürgermeister über die Bürgerbeauftragte mitteilen ließ:
Abschließend weist die VG-Verwaltung darauf hin, dass sie ein großes Interesse an einem ganzjährig gut funktionierenden Radwegenetz als Teil der gesamten Verkehrsinfrastruktur hat, nicht zuletzt auch mit Blick auf die weiter wachsende Bedeutung des Tourismus in der Region.
Bleibt nebenbei noch die Hoffnung, dass die ADD ggf. noch Druck macht; ein erster Versuch verlief aber ebenfalls erfolglos. Ich bin es so langsam ebenfalls leid; vor allem deshalb, weil ich aus den Kreisen der Radfahrerschaft in dieser Angelegenheit quasi Null Unterstützung kriege. Auch nicht vom ADFC. Unter den Beiträgen zu diesem Thema finden sich hier im Blog auch kaum Kommentare; es scheint wirklich niemanden so wirklich zu empören?
Na dann! Vielleicht geb ich die Sache auch bald einfach komplett auf und mach den Blog dicht. Bringt eh nix…!
Natürlich empört diese Entscheidung. Vor allem durch Ignoranz und Unwillen behördlicherseits. Leider fällt mir dazu nicht viel Neues ein.
Vor reichlich 10 Jahren hatte ein gewisser Peter Syrowatka dasselbe Problem. Frag ihn mal nach seinen Erfahrungen:
http://www.b17demo.at/
Hallo Christoph, Danke fürs Empören! 😉 Und den Link!
Ich denke halt, die beteiligten Behörden führen sich auch nur deshalb so ignorant auf, weil sie eben auch merken, dass ich offenbar wirklich der Einzige bin, den das Thema interessiert. Ich nehme es grade dem ADFC Rheinland-Pfalz inzwischen auch unheimlich übel, dass dieser außer einer leichtfertigen und sachlich fragwürdigen Äußerung damals in der Presse bislang rein gar nix zu dieser Sache beigetragen hat… Ein toller „Fahrradclub“ ist das!
Auf BV-Ebene scheint der Klub mittlerweile die Interessen derjenigen, die nicht Rad fahren („serious but concerned“) zu vertreten. Wer bereits im Alltag überwiegend Rad fährt, wird als „strong and fearless“ diskreditiert und gehört augenscheinlich nicht länger zu dessen Zielgruppe.
Dennoch lohnt es sich, sich in den Ortsgruppen zu engagieren, denn „den ADFC“ gibt es nicht. Er ist die Summe einer Mixtur verschiedenster Aktivitäten von Ehrenamtlichen vor Ort.
Und da die Leute, die nicht Rad, halt gegenwärtig überwiegend Auto fahren, tut man denen einen weiteren Gefallen – und holt denen mit überholten und unsicheren Verkehrskonzepten wie Hochbord-Radwegen die paar „starken und furchtlosen“ Radfahrer auch noch von den Fahrbahnen runter…! Da läuft was gewaltig schief. Ich stimme dir grundsätzlich zu, dass es „den ADFC“ nicht gibt. Aber da gilt wie bei vielen Vereinen: Mitgefangen, mitgehangen! Wenn gegen eine grundfalsche Politik auf Bundesebene von den unteren Ebenen nichts getan wird, fällt das auch auf die paar wenigen zurück, die sich noch für die Interessen „ernsthafter“ Radfahrer einsetzen! Für mich ist das halt alles ein Grund, dort grade nicht Mitglied zu werden. Das ist dem ADFC ja aber scheinbar auch egal, weil man als Zielgruppe eh nur die Gruppe der „Noch-Nicht-Radfahrer“ im Auge hat. Wobei ja selbst das nicht einmal stimmt – wenn man sich viele ADFC-Gruppen (und deren „Aktivitäten“, die im Wesentlichen aus ein paar Radtouren im Jahr bestehen, zu denen man oft mit dem Auto anreisen müsste…) so ansieht, sind das überwiegend Leute, für die das Fahrrad ja selber nur ein Spielzeug für die Freizeit ist.
Aber nun gut. Zum Thema ADFC grade im Hinblick auf das Thema B 10 kommt demnächst auch noch ein ausführlicher Artikel.
Schon klar, dass die Gemeinde den Vorgang gerne auf die billige Tour abgeschlossen hätte.
Die verliert ja auch, wenn es hart auf hart kommt, und muss dann den Winterdienst leisten um den sich LBM und Bund geschickt rumgemogelt haben.
Das klingt eher nach einem Abwimmelversuch, der letztendlich nicht erfolgreich sein wird. Hartknäckigkeit zahlt sich aus! Bleib‘ dran Dennis!
Der Witz ist ja, dass die Verbandsgemeinde hier ja selber noch Geld sparen könnte. Wenn sie auch nur das geringste Interesse hätte, welches sie gegenüber der Bürgerbeauftragten geheuchelt hatte!
Ein armseliges Stück Politik, ich habe vom Kölsch aber auch nichts brauchbares erwartet.
Die Strecke ist keine Pendlerstrecke für Radler wie z.B. die Rheinbrücke bei Karlsruhe. Von Hinterweidenthal arbeitet praktisch niemand in Hauenstein und umgekehrt, von den wenigen fahren wiederum die wenigsten bis niemand mit dem Rad, im Winter durch den dunklen Wald schon gar nicht. Auch touristisch wird die Strecke im Winter von den Anwohnern eher nicht genutzt, auch schon gar nicht bei schlechtem Wetter. Deshalb wird sich wohl auch vom Gemeinderat niemand ernsthaft für das Problem interessieren. Aber im Mai sind Neuwahlen in der Verbandsgemeinde. Vielleicht werden dann die Karten neu gemischt.
Meiner Meinung lässt sich dies nur wirklich über Druck von oben oder im überregionalen Zusammenhang lösen, mit einer entsprechenden „Macht“ im Rücken (die aber sicher nicht der ADFC ist).
N’amd Joachim,
bitte jetzt nicht auch noch die Vermutungen der Gegenseite bestätigen, dass da ja im Winter eh keiner rumfährt…! :o( Ich sehe dort auch im Winter immer wieder mal andere Radfahrer.
Das mag sein, dass dort wohl niemals vergleichbare Rad-Pendlerströme unterwegs sein werden, wie das auf der Rheinbrücke der Fall ist. 😉 Aber wenn es auch nur ein Einzelner wäre – hat der meines Erachtens das gleiche Recht auf einen geräumten und gestreuten Verkehrsweg wie derjenige, der die 4 – 7 km zw. Hinterweidenthal und Hauenstein mit dem Auto fährt – bzw. halt auch: fahren muss! Und man hat auch dann dieses Recht, wenn man wie ich „nur“ eine Radtour hinaus in die Rheinebene machen will, weil ich mich bspw. mit jemandem in Annweiler treffen will. Es geht hier um etwas Grundsätzliches! Diese ganz selbstverständliche Diskriminierung eines Verkehrsmittels muss endlich ein Ende haben! Auch in der „Provinz“, wo „ja (im Winter) eh keiner Rad fährt“!
Ich persönlich gehöre ja nicht der Weltuntergangssekte an, die die baldige „Klimakatastrophe“ heraufbeschwört – aber es ist schon ein starkes Stück, dass auch in diesem Zusammenhang die Nutzer eines umweltfreundlichen Verkehrsmittels weiter derart benachteiligt werden…! Demnächst wird man irgendwann die Pläne vorstellen, die B 10 auch auf diesem Abschnitt zur Kraftfahrstraße auszubauen. Und ich prognostiziere, dass jene Kraftfahrstraße weder einen straßenbegleitenden Geh- und Radweg, noch eine parallele Kreisstraße erhalten wird.
Bitte nicht falsch verstehen, ich fände es schon wichtig, die Strecke mit Winterdienst zu versorgen, ich war ja auch schon mehrfach leidtragender und bin schon über das gefrorene Tropfwasser dort geeiert. Und ich habe da auch nicht als einziger Spuren gezogen.
Ich habe lange überlegt, ob ich hier schreibe oder per Mail.
Ich wollte nur meine Vermutung darüber äußern, warum es niemanden interessiert. Für normale Fahrradpendler ist die Strecke zu weit (nach meiner Erfahrung mit den Kollegen sind max. 4-6 km akzeptabel, bei schlechtem Wetter weniger), und im Winter im dunklen Wald unheimlich. Deshalb ist die Strecke eher von überregionaler Bedeutung und deshalb für Dorfpolitiker uninteressant, gibt keine Wählerstimmen.
Gerade heute in Hauenstein mit (touristischen) Radfahrern darüber gesprochen. Da bleiben eben die Räder über Winter im Keller.
Es können sich Nichtradfahrer eben auch nicht vorstellen, dass jemand auch bei schlechtem Wetter 50 oder mehr km mit dem Rad z.B. zum Verwandschaftsbesuch fährt, und ebenso wenig wird man von denen als ernsthafter Verkehrsteilnehmer wahrgenommen.
Ja, klar – für die meisten, die an ein Auto gewöhnt sind, hört sich eine Entfernung von 10 km wie eine Weltreise an… Allerdings verzeichnen die E-Bikes ja grade auch enorme Zuwachsraten. Ich hatte vor einer Weile in den Alltagserlebnissen von einem Mann berichtet, der notgedrungen über seinen Chef ein E-Bike geleast hat, mit dem er dann jeden Morgen zur Arbeit fuhr („nur“ 10 km – aber mit ca. 250 Höhenmetern) – weil man ihm für ein Jahr den Führerschein abgenommen hatte.
Das ist mir ja auch bewusst. 😉 Es frustriert aber ja grade auch deshalb, weil von den wenigen Radfahrern und deren Vertretungen nix kommt. Weil man sich ob seiner eigenen Minderwertigkeitskomplexe sowas gar nicht vorstellen kann bzw. weil die wenigen, die Rad fahren, dass halt nur in der Freizeit machen. Wie überwiegend die Leute im ADFC – oder die Mountainbiker und Rennradfahrer, die täglich mit dem Auto zu Lohnarbeit fahren. Obwohl sie es ja wenigstens mal versuchen könnten…
Das Zynische ist, dass sie sich für derartige Schönwetter-„Auch-Radfahrer“ ja dann doch interessieren (siehe bspw. den überflüssigen HBR-Murks)… Aber die, die „für schlechtes Wetter“ oder „längere Wege“ kein Auto in der Garage stehen haben und trotzdem jeden Tag unterwegs sind, können kucken, wo sie bleiben!
Heute Nachmittag war übrigens genug Geld im Gemeindesäckel, um bei +5° geräumte Nebenstraßen in Hauenstein nochmals mit dem Winterdienst-Fahrzeug abzufahren (kam aus Osten über die B10 und isz in die Industriestraße abgebogen, ca. 16:30 Uhr).
Interessantes Detail. Kein Foto gemacht? 😉