Vor wenigen Tagen hatte ich mich ja mit dem nervigen und etwas „unentschlossenen“ Wegelchen entlang der K 6 am Hochstellerhof befasst. Von diesem zweigt auf der Gerstfeldhöhe ein geschotterter Feldweg ab, welcher als touristische Radroute nach Obersimten führt. Wie üblich wurde dieser nie straßenverkehrsrechtlich für den Radverkehr freigegeben, denn am Wegesrand steht ein . Sogar das früher mal vorhandene Zusatzzeichen, welches landwirtschaftlichen Verkehr erlaubte, ist verschwunden. Stattdessen wurde vor dem Verkehrszeichenpfosten aus Metall vor einiger Zeit ein Holzpfahl in den Boden gerammt und ein Plastikschildchen daran befestigt, welches in einem recht schroffen Ton den Zutritt komplett untersagt.
Vermeintlicher Grund dafür ist der „Windpark“ auf der Gerstfeldhöhe. Hier wurden vor vielen Jahren vom Unternehmen Juwi die ersten zwei Windkraftanlagen im Kreis Südwestpfalz errichtet; in der Zwischenzeit kamen dann noch zwei weitere hinzu. Ich persönlich bin kein Freund der grenzenlosen „Verspargelung“ schöner Landschaften, damit ein paar Leute ordentlich Steuergelder abgreifen und sich eine goldene Nase verdienen können – aus vermeintlich „guten Gründen“. So droht auch der einmaligen und teils unberührten Landschaft des Pfälzerwaldes immer noch der Bau dieser zweifelhaften, bis zu 200 m hohen „Gerätschaften“.
Bezeichnenderweise brannte eines der Windräder Ende November. Seitdem war das Gebiet weiträumig abgeriegelt, es wurde sogar extra ein Wachposten organisiert. Das Schild aus dem Beitragsbild hing dort aber schon mindestens seit letzten Sommer. Als einem weder Eis, noch abgebrannte Teile auf den Kopf fallen konnten… Von „Gefahrenzonen“ ist in den rosaroten Prospekten, in denen man „Windparks“ durchweg positiv bewirbt, ja nie die Rede.

Besonders feige finde ich es auch, dass sich der „Betreiber“ hier gar nicht zu erkennen gibt. So hatte ich bei der Firma Juwi nachgefragt, ob diese das Schild zu verantworten habe und aufgrund welcher Rechtsgrundlage das Unternehmen versucht, Menschen hier das Betreten der freien Landschaft einzuschränken? So ist es ja genau genommen nicht mal mehr den Landwirten erlaubt, ihre Felder anzufahren. Die Pressestelle antwortete mir:
vielen Dank für Ihre Mail. juwi ist weder Betreiber noch technischer Betriebsführer der Anlagen in Vinningen. Die Schilder sind auch nicht von der Firma juwi aufgestellt worden.
Juwi plant, baut und errichtet Windparks, so auch in Vinningen, und übergibt sie im Anschluss an den künftigen Betreiber. Generell ist der Hinweis auf möglichen Eisabfall, wie er bei allen höheren Bauwerken vorkommen kann, aber richtig und das Aufstellen entsprechender Hinweisschilder wird von den Genehmigungsbehörden auch gefordert. Der Betreiber hat diese dann aufzustellen.
Über die Wortwahl auf dem von Ihnen mitgeschickten Foto lässt sich in der Tat diskutieren.
Betreiber soll wohl (lt. wikipedia) eventuell die „Energiequelle GmbH“ mit Sitz in Berlin sein. Meine Anfrage an das Unternehmen blieb jedoch bis heute gänzlich unbeantwortet. Radfahrer sind hier auf jeden Fall mal wieder die Doofen – denn gleich zwei Schilder (StVO und Privat) verbieten diesen die Nutzung einer ausgeschilderten HBR-Route:
Das Schildchen aus dem Beitragsbild war übrigens vom „Holzpflock“ abgefallen und umgekippt, ich hatte es für das Foto im Beitragsbild wieder aufgerichtet. Hier der Wegweiser, der mitten durch die vermeintliche „Gefahrenzone“ in Richtung Obersimten weist:
Sowas ist ja aber so ziemlich allen Beteiligten egal. Das geht immer genau so lange gut, „bis einer heult!“ Und dann heißt es lapidar: „Selber Schuld, hätteste dich mal an die Schilder / Regeln gehalten!“