Aus dem Polizeibericht (Teil 25)

Bei Essingen wird einem 67-jährigen auf einem Gemeinsamer Geh- und Radweg die Vorfahrt genommen und dieser dabei schwer verletzt. Bei Lauterecken stürzt ein Radfahrer mitten in der Nacht wegen Glätte auf dem Glantal-Radweg. In Neustadt wird eine Radfahrerin von einer von einem Supermarktparkplatz Ausfahrenden angefahren. In Kaiserslautern muss sich die Polizei mit einem aufmüpfigen Dunkelradler rumärgern. Wieder in Neustadt werden erneut ein 54- und ein 59-jähriger „übersehen“.

Auf Radweg die Vorfahrt genommen

Pressemeldung der PD Landau vom 13. Februar 2019:

Landau (ots). Ein schwerer Verkehrsunfall mit verletztem Radfahrer ereignete sich heute (13.2.19, 10.00 Uhr) an der zur Gemarkung Essingen gehörenden „Dreihofeinmündung“ L542/K42. Eine 47-jährige Pkw-Fahrerin wollte auf der untergeordneten Hornbachstraße, von Westen kommend, nach rechts Richtung Offenbach auf die L542 einbiegen. Hierbei übersah sie den auf einem Rad/-Gehweg von rechts in Richtung Essingen fahrenden 67-jährigen Radfahrer und erfasste ihn. Der Radfahrer benutzte den für Fußgänger und Radfahrer gemeinsam zu nutzenden Weg entgegen der Fahrtrichtung. Durch die Kollision und den Sturz erlitt der Radfahrer schwere Verletzungen. Er wurde mit einem Rettungswagen in eine Ludwigshafener Klinik verbracht. Ein angeforderter Rettungshubschrauber kam nicht zum Einsatz.

Die Einmündung bei mapillary aus Sicht der Autofahrerin und der Richtung des Radfahrers. Linksseitige Radwege sind halt innerorts einfach saugefährlich, daher hätte das Gemeinsamer Geh- und Radweg dort sowieso nie angeordnet werden dürfen bzw. hätte der Gehwegradelzwang spätestens am Orteingang aufgehoben werden müssen. Der Mann musste ja dort fahren – die Polizei stellt es aber ein wenig so hin, als wär er evtl. rechtswidrig als Geisterfahrer unterwegs gewesen. Zynischerweise darf man hinter der Kreuzung (außerorts) dann wieder auf die Fahrbahn…

Update 14. Februar 2019

Die Straßenverkehrsbehörde des Kreises SÜW teilte mir Folgendes mit:

An der Einmündung fand am 16.01.2019 eine Verkehrsschau statt. Ergebnisse:

  • Aufhebung Benutzungspflicht Radweg
  • Änderung Zeichen 205 in Zeichen 206 an der „Hornbachstraße“
  • Dementsprechend Blockmarkierung vor der Furtmarkierung
  • Aufbringen von Piktogrammen Radfahrer in der Furt

Eine Umsetzung konnte in der Kürze der Zeit aber noch nicht erfolgen.

Es ist allgemein erfreulich zu beobachten, dass der Kreis SÜW in der letzten Zeit auch ohne „Anleitung“ die Radwege in seinem Zuständigkeitsgebiet überprüft. Die Schilder hätten hier trotzdem schneller verschwinden können.

Auf glattem Glantal-Radweg gestürzt

Pressemeldung der PD Kaiserslautern vom 13. Februar 2019:

Lauterecken (ots). Einen Armbruch hat ein Fahrradfahrer in der Nacht zum Dienstag bei einem Sturz auf dem Radweg zwischen Wiesweiler und Lauterecken erlitten. Der Mann war um 02:30 Uhr mit seinem Bike auf einer glatten Stelle weggerutscht. Der Rettungsdienst brachte den Verletzten ins Krankenhaus während die Polizeistreife das Fahrrad auf der Dienststelle abstellte, damit es nicht abhandenkommt.

Die Fahrbahn der B 420 war sehr wahrscheinlich nicht glatt. Diese hat auf diesem Abschnitt auch gar keinen straßenbegleitenden Radweg. Der Unfall geschah wohl mit ziemlicher Sicherheit auf dem Glan-Blies-Weg auf der anderen Talseite. Und derartige, über Feldwege führende Routen werden natürlich im Winter nicht gestreut. Immerhin auch nett von der Polizei, dass man das Fahrrad mitgenommen und sicher verwahrt hat.

„Überseh“-Unfall in Neustadt

Pressemeldung der PD Neustadt (Weinstraße) vom 12. Februar 2019:

Neustadt/Weinstraße (ots). Eine verletzte Radfahrerin ist die Folge einer Kollision zwischen PKW und Drahtesel. Am Morgen des Montags kam es gegen 10:30 Uhr in der Martin-Luther-Straße in Höhe eines Discounters zum Zusammenstoß. Eine Verkehrsteilnehmerin wollte nach Beendigung ihres Einkaufes den Parkplatz verlassen und übersah hierbei die vorfahrtsberechtigte Radfahrerin auf dem Radweg. Durch schnell reagierende Ersthelfer konnten die Schürfwunden der Dame bis zum Eintreffen der Rettungskräfte versorgt werden. Die Verletzte wurde in das Krankenhaus verbracht und dort stationär aufgenommen

Tja. Noch ein Radweg-Opfer. Die Autofahrerin fuhr wohl wie so oft ohne zu kucken bis ganz an den Fahrbahnrand – nur blöd, dass sich da noch ein Wegelchen dazwischen befindet.

Aufmüpfiger Dunkelradler

Pressemeldung des PP Westpfalz vom 11. Februar 2019:

Kaiserslautern (ots). Ziemlich dreist hat sich ein Fahrradfahrer in der Nacht zu Sonntag bei einer Verkehrskontrolle verhalten. Eine Streife hatte den Mann kurz vor 3 Uhr in der Nähe des Fackelbrunnens gestoppt, weil den Beamten das unbeleuchtete Fahrrad aufgefallen war.

Wie sich bei der Überprüfung herausstellte, fehlte an dem Bike jegliche Beleuchtungseinrichtung – und zudem war die vordere Bremse nicht funktionstüchtig. Dem 56-jährigen Radler wurde deshalb die Weiterfahrt untersagt.

Die Kontrolle war kaum beendet, da stieg der Mann wieder auf den Sattel und setzte seine Fahrt fort, als wäre nichts gewesen. Die Polizeibeamten folgten ihm und konnten ihn wenige Meter weiter in der Maxstraße erneut anhalten.

Der 56-Jährige wollte sich nicht weiter zur Sache äußern. Ihm wurde zum zweiten Mal die Weiterfahrt untersagt – und ihm verdeutlicht, dass ihm als nächste Konsequenz die Sicherstellung seines Fahrrads droht, wenn er sich nicht an die polizeiliche Anordnung hält.

Der Mann dürfte in den nächsten Tagen Post von der Bußgeldstelle im Briefkasten haben…

Tja. So ganz ohne Licht geht meiner Meinung nach gar nicht. Dass er nicht gewartet hat, bis er aus dem Sichtfeld der Beamten raus ist, zeigt, dass nicht nur das Rad, sondern auch er selbst nicht besonders hell im Kopf war. Ich hätte das Rad dann jedenfalls sofort „konfisziert“. 😉

Zwei weitere „Überseh“-Unfälle

Pressemeldung der PD Neustadt (Weinstraße) vom 11. Februar 2019:

Neustadt/Weinstraße (ots). Bei einem Verkehrsunfall am Freitagnachmittag gg. 14:00 Uhr wurde in der Amalienstraße ein Radfahrer leicht verletzt, als er versuchte, einem abbiegenden Fahrzeug auszuweichen. Hierbei stürzte der 54-jährige Radler und klagte anschließend über Schmerzen im Knie, benötigte zunächst allerdings keine ärztliche Behandlung. Die 24-jährige Autofahrerin übersah den Radfahrer, der ordnungsgemäß den Radweg benutzte.

Ich frage mich, wo die Amalienstraße eigentlich einen Radweg haben soll…!?

Am Samstag wurde ein 59-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Von-der-Tann-Straße / Wiesenstraße leicht verletzt. Eine 25-jährige Autofahrerin übersah den bevorrechtigen Radler und stieß mit ihm zusammen. Der Radfahrer klagte über Schmerzen und Schwindelgefühle und wurde ärztlich versorgt.

Sieht von oben nach „Rechts vor Links“ aus. Auch hier wohl einfach: nicht gekuckt bzw. nicht damit gerechnet, dass da von rechts jemand kommt.

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