… braucht kein Mensch!
Warf mir ein Leserbriefschreiber in der Rheinpfalz vom 17. Januar 2018 vor, der den Artikel zur Winterdienstproblematik an der B 10 in der Rheinpfalz gelesen hatte. Von diesem irrsinnig witzigen Leserbrief erfuhr ich erst während meines Aktenstudiums bei der Kreisverwaltung. Da ich Adressat dieses Pamphlets bin und Ideengeber für den zugrundeliegenden Artikel war, steht es mir auch zu, diesen veröffentlichten Leserbrief hier in meinem Blog entsprechend zu dokumentieren.
Der Leserbrief passte übrigens auch ganz gut zu den niveaulosen Kommentaren auf der facebook-Seite der Rheinpfalz.
Selbst Verantwortung übernehmen
Zum Bericht „Radfahrer benachteiligt“ vom 11. Januar
Genau diese Art von Radfahrern braucht kein Mensch! Solche Personen haben absolut kein Interesse, Eigenverantwortung zu übernehmen, und versuchen ihr eigenes Egodenken anderen Leuten aufzudiktieren.
Ebenso hat dieser Herr tatsächlich noch nicht bemerkt, dass er über Land auf Wirtschaftswegen unterwegs ist, welche durch landwirtschaftlich tätige Personen, ob mit Pkw oder Traktor, einen sehr wichtigen Beitrag (entgegen einem Freizeitradfahrer) für die Erhaltung der Natur leisten. Ich musste in meiner Jugend auch mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren (auf Landstraßen) und da gab es noch erheblich mehr Schnee und Eis und fast kein Räumen, da war man für sich selbst verantwortlich. Ich werde jedes Mal fuchsteufelswild, wenn solche Radfahrer bescheuerte Kommentare geben oder den Vogel zeigen, wenn ich mit dem Pkw zur Fütterung meiner Tiere fahren muss und dabei den „Wirtschaftsweg mit Fahrradbenutzung“ langsam entlangfahre.
Dieser Herr Schneble sollte seine Denkweise mal mit wichtigeren Menschen auf dem Radweg abgleichen, vielleicht könnte dann mal ein Konsens erreicht werden.
Den Namen des Autors hab ich mal (zu seinem Schutz) weggelassen.
Tja…! Wo soll ich da anfangen; da ist so viel grundfalsch, dass es bei einem Deutsch-Aufsatz eine glatte 6 wegen „Thema verfehlt“ gegeben hätte. Ich mach das ja ausdrücklich nicht nur für mich, sondern ich engagiere mich allgemein dafür, dass das Rad auch in der Pfalz endlich (wieder) als vollwertiges und gleichberechtigtes Verkehrsmittel genutzt werden kann. Auch im Winter. Ich denke ausdrücklich nicht egoistisch – und will mein Denken auch nicht anderen „aufdiktieren“? Ich würde ja gerne wieder – wie der gute Mann vor vielen, vielen Jahren – auch lieber auf der geräumten und gestreuten B 10 fahren – darf es aber nicht. Was die Begriffsverwirrungen mit vermeintlichen „Radwegen“ und „Wirtschaftswegen“ betrifft, bin ich aber nachsichtig. Da definiert ja auch das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium es sich so zurecht, wie man es grade benötigt.
Der Mann lebt übrigens in einem Ort entlang des Wieslauter-Radwegs. Ich kann mir aufgrund seiner Schilderungen schon vorstellen, dass er hin und wieder Ärger mit Radfahrern hat. Solange er keine Sondergenehmigung hat, darf er diesen Weg nun einmal nicht mit seinem Auto befahren; auch nicht zum Tierefüttern. Aber das soll im Zweifel die Polizei klären, wenn er dort mal einen Unfall verursachen sollte.
Mich wunderte auch, dass die Kreisverwaltung diesen Brief in die Akte einsortiert hatte. Immerhin hatte man einiges davon unterstrichen und am Rand mit einem dicken „?“ kommentiert. 😉