Land bezuschusst Wallhalb-Radweg

Keltendusche im Wallhalbtal

Das rheinland-pfälzische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau unterstützt mittels Förderbescheid über 798.150 Euro an die Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben den Bau eines eigenständigen, 8 km langen Radwegs im Wallhalbtal zwischen der Faustermühle und Wallhalben. Die Gesamtkosten sollen 1,2 Mio Euro betragen und durch diesen Radweg vor allem der Tourismus gefördert werden.

Ein straßenbegleitender Radweg zur L 475 wäre wegen der schwierigen Topographie und der Lage im teils sehr dichten Wald dort sowieso nur sehr schwer zu realisieren – und aufgrund der für eine Landesstraße sehr geringen Verkehrsdichte (714 Kfz am Tag lt. Verkehrsstärkenkarte 2015) auch nicht zu rechtfertigen. In diesem romantischen Tal der Sickingerhöhe findet auch regelmäßig die Veranstaltung „Autofreies Wallhalbtal“ statt. Obwohl das Tal ja auch sonst relativ frei von Autos ist. 😉

Grundsätzlich begrüße ich den Bau derartiger eigenständiger Wege nach dem hier in der Region besonders erfolgreichen „andere-Talseite-Prinzip“! So haben die Touristen „ihren“ Radweg mit interessanten Gelegenheiten zum Anhalten (wie bspw. die „Keltendusche“ im Beitragsbild) – und ich muss mit dem Rennrad nicht überflüssigerweise runter von einer ruhigen und sicheren Fahrbahn auf irgendein schmales Wegelchen, wo mir dann gemütliche Senioren und Familien im Weg rumfahren oder die Spaziergänger den Hund Gassi führen.

Ich befürchte allerdings, dass man im Wallhalbtal ebenfalls den Fehler begehen wird, diesen „Radweg“ nicht zu asphaltieren. Darauf deuten dann vor allem die verhältnismäßig niedrigen Gesamtkosten der Baumaßnahme hin. Denn die derzeitigen Forstwege, auf denen der touristische Verkehr einmal fahren soll, befinden sich (vor allem im Bereich Faustermühle – Abzweig Weihermühle) in einem desaströsen (selbst mit einem MTB kaum fahrbaren) Zustand. Ich habe jedenfalls das Ministerium gebeten, mir weitere Details zur Planung mitzuteilen und werde diese dann ggf. noch per Update nachreichen.

Ich persönlich kann ja nicht verstehen, warum der Kreis Südwestpfalz angesichts derartiger Vernunft an anderer Stelle jedoch unbedingt (trotz wiederholter Einwände) weiterhin einen komplett überflüssigen, 2,5 km langen straßenbegleitenden Geh- und Radweg (mit mehrfachen Fahrbahnquerungen) bauen will – wenn auch dort grade für Radtouristen deutlich attraktivere und wohl auch für den Steuerzahler deutlich günstigere Alternativen relativ einfach zu realisieren wären? So hätte man dort am Ende meines Erachtens beides verfehlt: Touristen finden derartige Wege an Straßen ziemlich unattraktiv, die Mountainbiker nutzen weiterhin den (halt nicht freigegebenen Forstweg) – und die 5 Rennradfahrer am Tag brauchen einen derartigen Blödsinn erst Recht nicht…!

Update 18. Februar 2019

Inzwischen konnte ich mit der Pressestelle des Ministeriums eine kleine Diskussion über den Wallhalb-Radweg und den an der K 36 führen. Allerdings war diese wie vermutet nicht sonderlich fruchtbar. Jedenfalls teilte man mir noch mit, welcher Belag für den neuen Radweg durch das Wallhalbtal vorgesehen ist:

Geplant ist der Ausbau in 3,5 m Breite mit beidseitig angeordneten Banketten von 0,25 bis 0,5 m. Ausgebaut wird der Radweg mit einer hydraulisch gebundenen Tragdeckschicht, die für eine Beanspruchung auch durch forstwirtschaftliche Fahrzeuge geeignet ist und ein naturnahes Erscheinungsbild bietet. Hiermit wird die ganzjährige Nutzung durch Radfahrer gewährleistet.

Naja. Also doch wieder nur gebundener Schotter. Dass der nix taugt, kann man ja wunderbar in den Tälern rund um Pirmasens beobachten. Oder auch auf dem Murks-Wegelchen entlang der L 486 zwischen Lemberg und Salzwoog. Eine ganzjährige Nutzbarkeit wird dort auch mit Sicherheit keine gewährleistet sein, denn dieser Weg wird garantiert nicht geräumt und gestreut! 😉 Grade im Herbst und Winter wird man nach der Befahrung auf jeden Fall einen Grund haben, sein Rad mal wieder ordentlich sauber zu machen.


Folgebeitrag

Der Mühlenweg im Wallhalbtal

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