Schlaglochpiste zum Beckenhof

Beckenhof Schlaglöcher

Es gäbe zwischen Münchweiler und dem Pirmasenser Stadtteil Ruhbank eine an und für sich ganz brauchbare Alternativroute über die eingeschränkt für den öffentlichen Verkehr freigegebenen Forststraßen zum Beckenhof, einem sehr beliebten, im Pfälzerwald gelegenen Ausflugsziel. Wenn man denn Radfahrern im Zuge der damaligen Umwandlung der B 10 in eine Kraftfahrstraße hier weiterhin eine durchgehend asphaltierte Fahrbahn anbieten würde. Das hielt man aber (einmal mehr) für nicht nötig; stattdessen muss man auf rund 400 m über eine üble, nur grob geschotterte Schlaglochpiste rumpeln.

Diese Verbindung ist auch Teil des HBR-Systems. Aber bis heute hielt es weder der LBM, der Kreis Südwestpfalz oder auch die Verbandsgemeinde Rodalben für nötig, diese verhältnismäßig kurze Strecke ordentlich asphaltieren zu lassen – was zeigt, dass selbst der Radtourismus hier in der Region noch in den Kinderschuhen steckt. Zugegeben – die Asphaltstraße des Forsts selbst befindet sich auch nicht grade in einem besonders guten Zustand – aber aufgrund der Breite kann man mit einem Fahrrad Schlaglöchern recht gut ausweichen. Jedenfalls müsste (wie bei Hauenstein) für den Schotterabschnitt meines Erachtens auch der § 7 (2a) des FStrG gelten – da Radfahrer (und anderer „Langsamfahrverkehr“) wegen der Sperrung der B 10 nur über diesen Weg zum Beckenhof gelangen.

Dass diese Forststraße im Rahmen des Ausbaus überhaupt eine ziemlich aufwändige Anschlussstelle erhielt, war damals ein ziemliches Politikum; es wurden natürlich die üblichen Einwände von wegen Steuergeldverschwendung erhoben. Und in der Tat kann man fragen, warum es alternativ nicht möglich gewesen wäre, den Verkehr dort über das Industriegebiet von Münchweiler zu führen. Dann gäb es dort nämlich eine ordentliche Straße – und keinen mit Kratern durchlöcherten Feldweg! Ich bin eh der Ansicht, dass der derzeit dem Forstamt Westrich gehörende B-10-Radweg eigentlich eine Kreisstraße sein müsste…

Beginnen wir die Dokumentation am Ende der Forststraße vom Beckenhof kommend in Richtung Münchweiler. Ein Wegweiser stellt klar, dass Traktoren und Fahrräder erst einmal nur geradeaus fahren dürfen:

Beckenhof Wegweiser

Dann wird es mal wieder besonders lustig:

Beckenhof Links

Tja, das Vorgeschriebene Fahrtrichtung Links befiehlt auch uns Radfahrern, auf die Kraftfahrstraße zu fahren. Gegen welche Regel verstoßen wir „uns eh nie an die Regeln haltenden“ Radfahrer also dieses Mal? 😉 Immerhin ist der sogar gelb per StVO-Wegweiser beschilderte Alternativweg straßenverkehrsrechtlich für Räder und Mofas freigegeben. Wenn auch mit einem so nicht mehr im Verkehrszeichenkatalog enthaltenen „auch“-Zusatzzeichen:

Beckenhof Freigabe

Wie man sieht, ist der Weg anfangs noch asphaltiert. Aber nicht mehr lange:

Beckenhof Asphalt

Die Pfützen der zahlreichen Schlaglöcher erkennt man ja schon von weiter oben. Das wird dann im Verlauf des Weges noch deutlich schlimmer:

Beckenhof Schlaglöcher

Einmal geht es links um die Kurve, dann erreicht man nach einigen weiteren Schlaglöchern wieder den B-10-Radweg am Hombrunnerhof.

Beckenhof Hombrunnerhof

Ein Witz am Rande ist, dass die Forststraße genaugenommen auch von Radfahrern nicht durchgehend bis zur Ruhbank befahren werden darf – denn die Benutzung ist nur Besuchern des Beckenhofs bis zum Parkplatz gestattet:

Eine ähnliche Verkehrszeichenkombination steht auch am Beginn der Forststraße von der Ruhbank kommend. Jedenfalls werde ich wohl auch hier (wie bei Hauenstein) die Kreis- und Verbandsgemeindeverwaltung kostenlos in Sachen Straßen- und Straßenrecht „beraten“. Man müsste als Bürger ein Anrecht haben, sich für derartige (berechtigte) Hinweise entsprechend im Nachhinein vergüten zu lassen. Ich wäre inzwischen ein reicher Mann…!

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