Im Februar hatte ich die Landrätin des Kreises Südwestpfalz unter Verweis auf das Fernstraßengesetz gebeten, den Bund (also dessen Vertreter: den LBM) aufzufordern, die Radweglücke zwischen Hauenstein und Wilgartswiesen endlich zu schließen. Radfahrer müssen einen deutlichen Umweg über die K 38 (auf einem schmalen Wegelchen mit Bettelampel) fahren. Ein zusätzliches Problem hierbei ist: Es existiert (wie üblich) auch hier keine (überregionale) StVO-Umleitung; man kann sich hilfsweise nur an den HBR-Wegweisern orientieren – welche ja ganz allgemein gleich aus mehreren Gründen untauglich und unzuverlässig sind. Und wie im verlinkten Beitrag zum Lückenschluss angerissen, wird man als gutgläubiger Radfahrer vor allem in Richtung Pirmasens ohne jede Ankündigung auch noch in eine Sackgasse geführt!
Das Beitragsbild zeigt den Einmündungsbereich K 38 (von links) in die K 56. Wie man sieht, gibt es links einen (einfachen) Tabellenwegweiser (Zeichen 434), auf dem nur Hauenstein ausgeschildert ist. Rechts hängt noch ein veralteter Radwegweiser, ebenfalls links eine HBR-Variante im Zuge des Queichtalradwegs. Im Hintergrund steht die Ortstafel, die in Richtung Pirmasens weist. Nirgends an dieser Kreuzung ist für ortsfremde Radfahrer ersichtlich, dass die B 10 anschließend per gesperrt ist und es somit nicht weiter in Richtung Pirmasens geht. Ebenfalls nicht ersichtlich ist, dass es dort anschließend auch gar keinen alternativen (zur B 10 gehörenden) Radweg gibt. Man müsste also hier eigentlich links in Richtung Hauenstein abbiegen.
Dabei wurde ein der B 10 folgender „Radweg“ laut der mir vorliegenden Kopien aus der verkehrsbehördlichen Anordnung zur Sperrung der B 10 für den Radverkehr sogar von der Kreisverwaltung (aufgrund der sich über Radfahrer auf der B 10 beschwerenden Polizei) in einer Gesprächsnotiz skizziert. Diese stammte vom 19. November 1996. Man hatte entlang der K 56 vergessen, an der Auffahrt zur B 10 in Richtung Pirmasens ein aufzustellen. Das hat man anschließend auch recht zügig gemacht. Was man hingegen nicht gemacht hat, war, den nördlich der B 10 verlaufenden Forstweg zu einem Radweg auszubauen. Dieser ist bis heute mit einer Schranke und einem Zeichen 250 gesperrt. Auch hier sah niemand eine Veranlassung, dem Radverkehr überhaupt eine Alternative anzubieten oder wenigstens die Sperrung irgendwie anzukündigen.
Und deshalb strandet man als Radfahrer dann eben seit Jahren vor jenem in einer faktischen Sackgasse. Über die K 56 müsste man einen sehr weiten und höhenmeterreichen Umweg über den Hermersbergerhof und Leimen fahren. Die Forststraße wird im Winter allerdings nicht geräumt. Somit bleibt einem nur, dort wieder umzukehren, die 1 km lange Strecke zurück zur Kreuzung zu fahren und dann halt noch die 3,6 km lange Strecke über die K 38 und die Hauensteiner Ortsmitte zu fahren. Das waren dann in der Summe 5,6 statt 2,4 km Wegstrecke! Wenn man vom Hermersbergerhof angefahren kommt, ist dieses umständliche Gekurve natürlich auch extrem nervig.
Man stelle sich mal vor, man würde Autofahrern so etwas dauerhaft zumuten: Man befährt das öffentliche, dem Gemeingebrauch dienende Straßennetz – und landet dann ohne jede Ankündigung urplötzlich immer wieder mal vor einem ,
, oder
und muss demzufolge umkehren, sich seinen alternativen Weg selber suchen und dabei große Umwege fahren.
Mich wundert eh, dass das Bundesverkehrsministerium noch kein Zeichen 357-53 im Verkehrsblatt veröffentlicht hat?
Die deutsche Verkehrspolitik in einem Verkehrszeichen zusammengefasst.