Bei Germersheim besprüht ein Radfahrer eine Hunderhalterin und ihren Hund mit Pfefferspray. In Steinfeld verunglückt ein auf dem freigegeben Gehweg Fahrender 64-jähriger an einer Hofzufahrt schwer tödlich. In Bad Bergzabern stürzt eine 60-jährige mit 2,9 Promille. Bei Rothselberg wird eine Radfahrerin „vermutlich“ zu eng überholt. Die PD Landau dreht angesichts eines alltäglichen Unfalls in Maikammer mal wieder frei und macht ungehemmt Werbung für Fahrradhelme.
Radfahrer attackiert Hundehalterin
Pressemeldung der PD Landau vom 15. Mai 2019:
Germersheim (ots). Eine 42 – jährige Spaziergängerin, welche mit ihrem Hund am Rhein unterwegs war, erlitt eine Augenreizung nach einer Konfrontation mit einem passierenden Radfahrer. Die Frau war im Bereich des Werftgebäudes unterwegs, als der Radfahrer sich von hinten näherte und mehrfach seine Klingel betätigte. Die Frau ging daraufhin zur Seite. Als der Radfahrer in Höhe der Hundebesitzerin war, zog der Mann ein Spray aus der Tasche und sprühte in Richtung der Frau sowie des Hundes. Beide erlitten hierdurch Verletzungen. Der Radfahrer fuhr im Anschluss unerkannt davon. Er wird wie folgt beschrieben: – männlich, ca. 60 Jahre alt, Baseballmütze, dunkle Jacke sowie dunkles Fahrrad.
Die Version des Radfahrers mag von der der Hundehalterin abweichen – eine halbwegs nachvollziehbare Rechtfertigung für einen derartigen Ausraster sehe ich hier aber keinen.
Schwerer Gehwegunfall bei Steinfeld
Pressemeldung der PD Landau vom 14. Mai 2019:
Steinfeld (ots). Kurz vor 19 Uhr kam es zu einem schweren Unfall bei Steinfeld. Ein Radfahrer befuhr den neben der Landstraße 546 angelegten Radweg von Wörth-Schaidt in Richtung Schweigen; zum gleichen Zeitpunkt bog der Fahrer eines Kleinbusses aus einem landwirtschaftlichen Betrieb kommend nach rechts, den Radweg überquerend, auf die Landstraße ein. Trotz guter Sicht für beide Verkehrsteilnehmer kam es in Höhe der Betriebsgeländeausfahrt zum Zusammenstoß. Der Radfahrer zog sich dabei schwerste Kopfverletzungen zu und wurde mit Hubschrauber in das Städtische Klinikum Karlsruhe gebracht.
In Steinfeld kam im vergangenen Jahr erst ein Radfahrer ums Leben, als ihn ein Bus überrollte. Die Unfallstelle liegt nach Auskunft der StVB des Kreises Südliche Weinstraße quasi direkt daneben. Diese Wege wurden daraufhin mit
beschildert – und sind daher auch keine „Radwege“, liebe PI Bad Bergzabern. Als besonders übersichtlich würde ich diese Ausfahrt jedenfalls auch nicht bezeichnen. Festzuhalten bleibt einmal mehr: Das Befahren von Rad- und Gehwegen ist insb. innerorts mit besonderen Gefahren verbunden. Dieser Unfall wäre nicht passiert, wenn der Radfahrer die Fahrbahn genutzt hätte.
Update vom 17. Mai 2019
Pressemeldung der PD Landau vom 17. Mai 2019:
Steinfeld (ots). Der 64-jährige Radfahrer, welcher an der Landstraße 546, im Ortsbereich Steinfeld, am 14.05.2019, bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wurde, ist gestern verstorben. Die Unfallursache ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft Landau wurde ein Gutachter hinzugezogen.
Tragisch. In jeder Hinsicht. Zwei tote Radfahrer innerhalb eines dreiviertel Jahres an fast der gleichen Stelle.
Betrunkene 60-jährige stürzt
Pressemeldung der PD Landau vom 13. Mai 2019:
Bad Bergzabern (ots). Am Montag, 13.05.2019, gegen 16:40 Uhr, kam in der Königstraße eine 60-jährige Fahrerin eines Pedelec zu Fall. Bei der Überprüfung wurde Alkoholeinwirkung festgestellt. Der Alkoholtest ergab fast 2,9 Promille. Die Frau wurde bei dem Sturz nicht verletzt. Sie muss sich jetzt in einem Strafverfahren wegen Trunkenheit im Straßenverkehr verantworten.
Ein stolzer Promillewert; dazu noch am frühen Nachmittag…
Zu eng überholt
Pressemeldung der PD Kaiserslautern vom 13. Mai 2019:
Rothselberg (ots). Zum Unfall zwischen einer Radfahrerin und einem PKW ist es am Montagmittag auf der L370 gekommen. Vermutlich weil der Autofahrer beim Überholen den Seitenabstand zur Fahrradfahrerin falsch einschätzte, kam es zur Berührung zwischen beiden Verkehrsteilnehmern. Die Radfahrerin stürzte in der Folge und verletzte sich leicht. Sie wurde vorsorglich mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus verbracht. Während der Unfallaufnahme war die L370 für circa eine halbe Stunde voll gesperrt.
Soso, „vermutlich“. Immerhin mal nur ein indirekter Vorwurf an die Radfahrerin.
Ungezügelte Fahrradhelm-Propaganda
Pressemeldung der PD Landau vom 12. Mai 2019:
Maikammer (ots). Die 65-jährige Toyota-Fahrerin aus dem Kreis Südliche Weinstraße befuhr am 11.05.2019 gegen 15:30 Uhr den Frantzplatz in Maikammer von der Marktstraße aus kommend. Die PKW-Fahrerin wollte sodann nach links auf einen Parkplatz fahren. Hierbei übersah sie den entgegenkommenden 49-jährigen Fahrradfahrer, welcher seinerseits den Frantzplatz in Richtung Marktstraße befuhr. Folglich kam es zum Zusammenstoß zwischen der PKW-Fahrerin und dem Fahrradfahrer. Glücklicherweise kam es hier nur zu Sachschaden in Höhe von insgesamt 2000 Euro. Das Fahrrad war nicht mehr fahrbereit und wurde durch den Fahrradfahrer in ein Fachgeschäft zwecks Reparatur verbracht. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass der in den Verkehrsunfall involvierte Fahrradfahrer einen Fahrradhelm trug. Rund 80% der schweren Hirnverletzungen beim Radfahren könnten sich durch das Tragen eines Helms vermeiden lassen. Die Polizei empfiehlt daher immer mit Fahrradhelm zu fahren. Auch bei dem zu Grunde liegenden Verkehrsunfall dürfte der getragene Fahrradhelm maßgeblich dazu beigetragen haben, dass es lediglich bei Blechschäden blieb. Mehr Informationen zum Thema erhalten Sie unter www.ich-trag-helm.de.
Looks like bicycle-helmet-propaganda-shit…!?
Ich frag mich ja manchmal, ob der ein oder andere Polizist vielleicht Aktionär bei einem Fahrradhelm-Hersteller ist? Anders kann ich mir eine derart hemmungslose, einseitige Propaganda nicht wirklich erklären? Warum ignoriert eine zur Objektivität verpflichtete Behörde bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Gebot zur Sachlichkeit und Neutralität? Weil man will, dass Radfahrer sich unnützen Plunder auf den Kopf setzen, damit man nach Feierabend weiter ungehemmt durch die Gegend rasen kann? Um dann bei einem Unfall wiederum victim-blaming zu betreiben…!?
Bei Steinfeld, als es noch Radweg war, bin ich ja auch einem schweren Unfall nur durch eine akrobatische Verrenkung auf dem Rad entgangen. Gerade letzten Samstag ist mir wieder aufgefallen, dass die Beschilderung uneinheitlich ist. Mal steht eins, mal nicht. Was mich aber am meisten stört sind die roten Radwegfurten, die trotz fehlender Benutzungspflicht auch noch mit zwei Fahrradsymbolen geschmückt sind und damit Autofahrern suggerieren, dass Radler auf der Straße nichts verloren hätten.
Zu den Furten: Die sind allerdings auch bei freigegeben Gehwegen zulässig. Da halt wohl irgendeine Art von „Radverkehrsführung„. Siehe auch VwV zu § 9 StVO, Rn. 3. In Pirmasens hat man ja auch eine ganze Menge dieser Furten angelegt. Ob ein paar Autofahrer daraus eine Benutzungspflicht ableiten, ist natürlich nicht auszuschließen. 😉
Unglaublich.
Ich vorliegenden Fall weiß man um die Gefahr, ändert die Beschilderung, um aus der Verantwortung zu kommen und lockt Radfahrer durch Markierungen in die Falle.
Nee, in dem Fall bin ich nicht bei dir. Die Leute WOLLEN ja wegen ihrer Farbahnparanoia auf den Gehwegen fahren – und machen das auch; ob der Weg freigegeben ist, spielt bei 90 % der klassischen Gehwegradler keine Rolle. Dann müssen sie – so leid mir das tut – im Einzelfall halt auch die Konsequenzen tragen…
Mich öden bei solchen Unfällen viel mehr die ganzen „Radverkehrsfreunde“ an, die von früh bis spät betonen, wie unmöglich und gefährlich es doch sei, auf der Fahrbahn zu fahren. Und genau diese Art von gefährlicher (und dann auch benutzungspflichtiger) Hochbord-Scheiße pausenlos propagieren. Denn man wolle ja „mit einem guten und sicheren Gefühl“ (also von den bösen Autos separiert) Radfahren. Ja; es geht dann eben mit einem „sicheren Gefühl“ ins Krankenhaus – oder in die Leichenhalle.