In Kaiserslautern wird im Rahmen allgemeiner Kontrollen ein Handyradler erwischt. In Haßloch missachtet eine vom Parkplatz Ausfahrende den Vorrang einer Radfahrerin. Bei Deidesheim rast eine Autofahrerin nach dem Überholen von zwei Radfahrern frontal in den Gegenverkehr. In Kaiserslautern missachtet ein 15-jähriger Radfahrer die Vorfahrt einer 26-jährigen Radfahrerin. Ein 81-jähriger kollidiert bei Wachenheim während der Querung einer Landesstraße mit einem Pkw. In Edenkoben fährt ein 7-jähriger zwischen geparkten Autos auf die Fahrbahn und kollidiert ebenfalls mit einem Pkw.
Kontrolle in Kaiserslautern
Pressemeldung des PP Westpfalz vom 13. Juni 2019:
Kaiserslautern (ots). Am Mittwochabend haben Einsatzkräfte von Polizei und Ordnungsamt in Kaiserslautern Personenkontrollen durchgeführt. (…)
Bei der Überwachung des Straßenverkehrs fielen zwei Autofahrer auf. Sie beachteten das Durchfahrtverbot an der Mall nicht. Ein Radfahrer wurde verwarnt, weil er während der Fahrt mit seinem Handy telefonierte.
Die Kontrolle war um 21.30 Uhr beendet.
Tja, da ist der radelnde Handynutzer wohl 55 Euro losgeworden. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Selbstverletzerin in Haßloch?
Pressemeldung der PD Neustadt (Weinstraße) vom 12. Juni 2019:
Haßloch (ots). Am Dienstag, den 11.06.2019, bog gegen 10.00 Uhr eine Personenkraftwagenfahrerin vom Parkplatz Rathausplatz links in die Langgasse ab und kollidierte dort mit einer Fahrradfahrerin, welche stürzte und sich leicht verletzte.
Nein. Die Radfahrerin verletzte sich nicht selbst. Menschen, die sowas machen, schickt man nämlich in aller Regel zum Kopfdoktor. Leider fehlt in der Meldung auch die Angabe, in welcher Richtung die Radfahrerin unterwegs war. Die Langgasse ist mit
beschildert. Vielleicht rechnete die Autofahrerin daher nicht damit, dass von links überhaupt jemand angefahren kommen könnte.
Frontal in den Gegenverkehr
Pressemeldung der PD Neustadt (Weinstraße) vom 12. Juni 2019:
Deidesheim (ots). Am Mittwoch, den 12.06.2019 gegen 18:20 Uhr, kam es in Gemarkung Deidesheim zu einem schweren Verkehrsunfall. Eine 54-jährige Frau befuhr mit ihrem PKW die Deutsche Weinstraße in Richtung Ruppertsberg. Nachdem sie zwei Radfahrer überholt und den Überholvorgang bereits abgeschlossen hatte, kam sie aus noch ungeklärter Ursache mit ihrem PKW plötzlich auf die Gegenfahrbahn. Hierdurch kam es zum Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden PKW, welcher mit zwei Personen besetzt war. Alle drei Fahrzeuginsassen wurden leicht bis mittelschwer verletzt und durch den Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser verbracht. Beide Fahrzeugen waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Der entstandene Gesamtschaden wird auf ca. 40000,- Euro geschätzt. Die L 516 war im Bereich der Unfallstelle für fast zwei Stunden gesperrt. Im Einsatz befanden sich Kräfte der Polizei Haßloch und Neustadt/Weinstraße, Feuerwehr VG Deidesheim, Rettungsdienst, Straßenmeisterei.
Der Unfall müsste auf diesem Abschnitt der L 516 passiert sein. Da hatten die beiden Radfahrer Glück, dass sie nicht noch mit in den Zusammenstoß verwickelt wurden. Ich erlebe das unterwegs ja auch immer wieder mal, dass die Leute nach dem Überholen gerne mal sehr weit nach links oder rechts abdriften. Ich hab dann oft die Vermutung, dass da am Steuer jemand sitzt, der entweder uralt, geschwächt, besoffen oder zugedröhnt ist.
Radfahrer unter sich
Pressemeldung des PP Westpfalz vom 12. Juni 2019:
Kaiserslautern (ots). So stellten sich die Radfahrer ihre Tour am Dienstagnachmittag bestimmt nicht vor: Ein 15-jähriger Mountainbiker befuhr zusammen mit einem Freund die Rummelstraße und wollte dort in die Eisenbahnstraße einfahren. Hierbei übersah er allerdings eine 26-Jährige, die ebenfalls mit dem Rad unterwegs war, und prallte mit ihr zusammen. Die junge Frau wurde hierbei leicht an der Schläfe verletzt, außerdem ging ihre Brille zu Bruch. Auch ihr Fahrrad wurde beim Zusammenstoß in Mitleidenschaft gezogen. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf circa 150 Euro.
Die Eisenbahnstraße ist in diesem Bereich eine
in einer T-30-Zone – und es würde daher grundsätzlich Rechts vor Links gelten. Leider sieht man wegen des zugeparkten Straßenrandes nicht, wie die Einmündung dort genau aussieht. Ich musste daher nachfragen, wer hier eigentlich in welche Richtung fuhr, man antwortete mir folgendermaßen:
die Radfahrerin befuhr die Eisenbahnstraße in Fahrtrichtung Rathaus/Schneiderstraße. Der 15-Jährige bog nach links ab, weshalb er nicht vorfahrtsberechtigt war. Die Personen waren laut Polizeibericht auf der Fahrbahn unterwegs.
Das war leider immer noch nicht ganz eindeutig. Diese mapillary-Aufnahmen zeigen, dass es sich bei der Rummelstraße um einen verkehrsberuhigten Bereich mit abgesenktem Bordstein handelt, was man mir dann auch bestätigte. Somit hatte der 15-jährige in der Tat die Vorfahrt der 26-jährigen missachtet.
Man könnte solche Feinheiten m. E. durchaus auch in der Pressemeldung angeben. Dann könnte ja der ein oder andere noch was draus lernen; also dass man gem. § 10 StVO bei der Ausfahrt aus einem vbB und / oder über einen abgesenkten Bordstein immer Nachrang hat.
81-jähriger kollidiert mit Pkw
Pressemeldung der PD Neustadt (Weinstraße) vom 11. Juni 2019:
Wachenheim (ots). Am 10.06.19, gegen 09:30 Uhr, befuhr ein 81-jähriger Mann den Radweg vom Friedelsheim kommend i.R. Wachenheim. Vor der Brücke über die B 271 verließ er den Radweg, um auf der L 525 über die Brücke nach Wachenheim zu gelangen. Hierbei übersah er eine auf der L 525 fahrende 74- Pkw-Fahrerin und prallte an die Beifahrerseite des Pkw. Hierbei zog er sich schwere Verletzungen zu. Er wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus in Ludwigshafen eingeliefert. Dort stellte sich heraus, dass die Verletzungen glücklicherweise nicht lebensgefährlich waren. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf ca. 1.700 Euro.
Die Schilderung des Unfalls ist ein wenig seltsam. Am Ortsausgang von Friedelsheim werden Radfahrer erst per nach rechts und über eine Querungshilfe wieder nach links geführt – auf einem offenkundigen Feldweg. Warum der Mann dann gerade vor der ebenfalls weiterhin mit
beschilderten Überführung auf die Fahrbahn wechseln wollte, ergibt nicht wirklich einen Sinn. Ich gehe eher davon aus, dass er hier einfach nur die L 525 queren wollte, um der ausgeschilderten HBR-Route in Richtung Nordosten zu folgen.
Nebenbei interessant ist, dass der vermeintliche in Richtung Friedelsheim direkt in einen nicht freigegebenen
Wirtschaftsweg verwandelt. Und der HBR-Weg ebenfalls nicht für Radverkehr freigegeben wurde.
Die PI Bad Dürkheim versprach mir, nachzuforschen, wo der Mann wirklich hinwollte. Die Antwort werde ich noch nachreichen.
7-jähriger kollidiert mit Pkw
Pressemeldung der PD Landau vom 10. Juni 2019:
Edenkoben (ots). Bei einer Kollision mit einem Pkw erlitt ein 7-jähriges Kind am Sonntag gegen 19:30 Uhr Schürfwunden im Gesicht und eine Beule am Hinterkopf. Der Junge war mit seinem Fahrrad in der Schanzstraße zwischen zwei geparkten Autos unvermittelt auf die Straße gefahren. Der in Richtung Staatsstraße fahrende Autofahrer leitete sofort eine Vollbremsung ein, konnte jedoch einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Ein Rettungswagen brachte das Kind vorsorglich ins Krankenhaus. Der Junge trug keinen Helm. Ein Helm hätte dem Jungen sicherlich einen Teil seiner Verletzungen erspart.
Wie ein „Helm“ dem Jungen hier Verletzungen im Gesicht hätte ersparen sollen, bleibt wohl das Geheimnis der ständig in ihren Pressemeldungen ungehemmt Werbung machenden PI Edenkoben? Eine Beule bringt einen im Übrigen auch nicht um. Aber wenn spekulieren erlaubt ist: Ich behaupte dann einfach mal, der Junge wäre hier wegen der Hebelwirkungen aufgrund eines durch den Helm fast verdoppelten Kopfumfanges unter Umständen im Bereich der Halswirbel noch stärker verletzt worden. Bei der (für Weinstraßendörfer typisch schmalen) Schanzstraße handelt es sich übrigens um eine Tempo-30-Zone (auf dieser mapillary-Aufnahme beim Heranzoomen erkennbar).