Wie mir heute Morgen aufgefallen ist, wurden nun auch die Daten des Jahres 2018 in den Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes eingepflegt. Da ich ja schon seit geraumer Zeit die Unfallberichte der Polizei sammle, war ich gespannt, ob die Zahl der Unfälle mit Radfahrerbezug, die nicht in einer Pressemeldung erwähnt wurden, besonders groß sei. Beim ersten Überfliegen der Karte konnte ich jedenfalls im Kreis Südwestpfalz nur wenige „Stecknadeln“ finden, bei denen ich mich spontan nicht an einen entsprechenden Unfallbericht erinnern konnte (es sind ja nicht so viele). Allerdings vermisst man auf der Karte auch einige Unfälle.
Die PI Zweibrücken ist beim Verfassen von Pressemeldungen beispielsweise insgesamt sehr zurückhaltend, was sich auch im Unfallatlas widerspiegelt. Es zeigt sicher aber auch wieder, dass vor allem außerorts hier im Kreis Südwestpfalz fast überhaupt keine Unfälle mit Radfahrerbeteiligung geschehen. Und dies, obwohl es nur recht wenige straßenbegleitende und freiwillig nutzbare Wegelchen gibt. Landau hingegen (mit seinen zahlreichen 70er-Jahre-Radwegen) ist und bleibt für Radfahrer weiterhin ein ziemlich gefährliches Pflaster.
Touri-Radweg-Unfälle?
Ein wesentlicher Grund, warum ich auf die Veröffentlichung der Daten des Jahres 2018 gespannt war, war die Beantwortung der Frage, ob in diesen Unfallatlas (als auch in die Unfallstatistik selbst) eigentlich auch die Unfälle auf klassischen Touristik-Radwegen (wie bspw. im Glan-, Blies- oder Wieslautertal) oder ganz allgemein nicht-öffentlichen Straßen (wie Feld- und Waldwegen) einfließen? Scheinbar nicht.
Ich fand es nämlich schon im Vorjahr erstaunlich, dass ich auf diesen Routen, auf denen hin und wieder eben durchaus schwere Unfälle geschehen, keine „Stecknadeln“ fand. Offenbar werden solche Unfälle als „Freizeitunfälle“ – und nicht als „Straßenverkehrsunfälle“ betrachtet? Dies hielte ich methodisch doch für äußerst fragwürdig. Beispielsweise fehlen im Unfallatlas die beiden Unfälle auf dem (eigenständigen) Glantal-Radweg bei Offenbach-Hundheim als auch der schwere Unfall auf dem Queichtal-Radweg bei Offenbach an der Queich. Und das waren nur jene, an die ich mich spontan erinnern konnte.
Sonstige Lücken
Dies könnte unter Umständen auch mit der Aufbereitung der Daten zu tun haben. Eine wirkliche Erklärung fand ich in den Erläuterungen hierzu allerdings auch nicht. Bereits im Zuge meiner Recherchen zu den Unfällen in der Homburger Talstraße (in der es immer noch einen benutzungspflichtigen, linksseitigen gibt) fiel mir bereits bei den Daten zum Jahr 2017 auf, dass die Summe der Unfälle im Unfallatlas nicht mit den mir von der Polizei übermittelten Datensätzen übereinstimmte. Die Polizei konnte sich dies selber nicht erklären.
Aber sonst ist der Unfallatlas doch wieder recht interessant. An der Einmündung der L 502 in die B 270, die man ja nun sogar komplett zurückbauen möchte, geschah im Jahr 2018 gar kein Unfall.
In den nächsten Tagen werde ich mich dann auch ein wenig durch das Rohdaten-Material wühlen.