„Flussvertiefung“ im Nesseltal

Am 27. September nahm ich ausnahmsweise mal bei richtigem Sch…wetter die große Kamera mit, um für den Artikel zum Ortsrecht die Beschilderung im Eisweiherpark zu fotografieren. Dabei befuhr ich nach einer Weile mal wieder den B-10-RadWirtschaftsweg zwischen Münchweiler und dem Pirmasenser Waldfriedhof. Ganz erstaunt war ich, als ich das Nesseltal-Delta erreicht hatte: da hatte doch wohl das Forstamt Westrich tatsächlich neulich mal den tiefen Sandkasten beseitigen lassen, auf dessen Gefährlichkeit ich mehrmals hingewiesen hatte.

Leider wurde mir schnell klar, dass diese Maßnahme jedoch nicht als Dauerlösung taugt. Denn der ganze, sich über mind. 2 Jahre lang angesammelt habende Dreck und Sand wurde einfach nur weggeschoben, aber vor allem hinter der Fahrbahn keine echte „Flussvertiefung“ vorgenommen. Wie das Folgende, „talwärts“ aufgenommene Foto zeigt, hat man am Ende der Mulde wieder keinen tiefen Graben gezogen, der das Wasser und die grade bei Starkregen mittransportieren Sedimente in einem steileren Winkel effektiv in Richtung des Dankelsbaches ableiten würde. Stattdessen erkennt man auf dem Foto recht gut, dass die Brachfläche dahinter im Vergleich zum Gefälle der Mulde wieder leicht „ansteigt“:

Dort bildet sich dementsprechend auch schon wieder ein neues „Delta“:

Mit der Zeit wird sich dort auch wieder ein neuer, tiefer „Sandkasten“ bilden; spätestens dann, wenn die nächste Vegetationsperiode ansteht.

Eigentlich wäre die Lösung doch relativ simpel: Das aus dem Nesseltal kommende, derzeit am Rand des Weges fließende Wasser würde schon früh mittels Mulde in einen neben dem Weg verlaufenden Graben abgeleitet. Unter der Fahrbahn müsste man nur noch ein breites Rohr verlegen, welches in Richtung des Dankelsbaches führt. Und das Problem wäre dauerhaft gelöst. Aber warum sollte ein kleines Forstamt denn sowas schon groß interessieren…!? Würde ja schließlich Geld kosten. Sind ja nur Radfahrer, die diesen fünftklassigen (übrigens im Laufe des letzten halben Jahres auch schon wieder ziemlich zugewachsenen) Waldweg – anstelle einer (erstklassigen) Bundesstraße – benutzen müssen.

Ergänzend noch der Blick in Richtung Pirmasens:

Und in Richtung Münchweiler; der Weg wirkt nebenbei gleich doppelt so breit wie vorher:

Ich bin jedenfalls darauf gespannt, wie diese Stelle nach dem ersten ordentlichen Starkregen wieder aussehen wird. Ich warte aber erst einmal ein Weilchen ab, ehe ich mich wegen dieser halbherzigen, alles andere als nachhaltigen Notlösung wieder mal beim Forstamt und der Stadtverwaltung beschweren werde; vielleicht passiert dort ja doch noch was.

Das Gröbste ist ja jetzt immerhin erst einmal überstanden.

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