Hin und wieder schaue ich mir die Pressemeldungen des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau an, ob vielleicht die ein oder andere Meldung einen Bezug zum Thema Radverkehr hat. Dabei stieß ich heute auf eine unheimlich lustige Meldung vom 16. Oktober 2019. Darin verkündet Verkehrsstaatssekretär Andy Becht, dass ein Radverkehr-Entwicklungsplan Rheinland-Pfalz 2030 „Land, Städte und Kommunen für eine Förderung der Fahrradnutzung fit machen solle“. Verzeihung, aber mir schießen angesichts des Stinkefingers der ungeheuerlichen Stellungnahme aus Dr. Volker Wissings Ministerium in Sachen Winterdienste an der B 10 grade vor Lachen die Tränen in die Augen!
Herr Becht lässt sich folgendermaßen zitieren:
Wir wollen den Radverkehr weiter stärken. Rad Fahrende sollen gut und sicher vorankommen. Es geht um Radwege, um Parkmöglichkeiten für Fahrräder, um den Umstieg auf den Nahverkehr. Wir durchleuchten die Radverkehrsinfrastruktur von Rheinland-Pfalz vom Radwegenetz bis hin zu intermodalen Möglichkeiten. Gemeinsam mit Städten und Kommunen arbeiten wir an einem besseren Radverkehrskonzept für unser Land.
Es sei denn, man will im Winter als Radfahrender sicher von Hinterweidenthal nach Hauenstein bzw. von Pirmasens in Richtung Landau. Dann hat man halt Pech, denn das Ministerium und der LBM wollen nachweislich nicht, dass man dort gut und sicher vorankommt. Im Winter fährt doch bekanntlich eh keiner Rad!
Die Landesregierung möchte den Radverkehr im Rahmen einer nachhaltigen Verkehrspolitik aufwerten, nicht nur in der Freizeit und beim Tourismus, sondern auch als Verkehrsmittel im Alltag.
Auch hier: grade Letzteres will sie offensichtlich grade nicht. Zumindest nicht in der fernen Südwestpfalz. Man beachte hier auch die Reihenfolge: das Rad ist zuerst ein Spielzeug für die Freizeit – und dann erst ein Verkehrsmittel für den Alltag.
Ich würde der Pressestelle ja jetzt angesichts dieser Meldung sehr gerne die ein oder andere ketzerische Frage im Hinblick auf die „Argumente“, mit denen das Ministerium weiterhin die Leistung von Winterdiensten auf den Rad„Wirtschaftswegen“ an der B 10 ablehnt, stellen – aber ich werde eh keine Antwort erhalten.