Jahreskilometer-Bilanz 2019

„Der Mann hat zu viel Zeit!“ So stöhnen wohl die von mir gequälten Behördenmitarbeiter von der kleinen saarländischen Ortsgemeinde bis hinauf ins BMVI am häufigsten, wenn sie von mir mal wieder eine e-mail erhalten haben. Nun ist es so, dass ich mir diese Zeit – für meine täglichen Touren und das Bloggen über mein radverkehrspolitisches Engagement – leider auch ziemlich teuer erkaufe. Was ich an dieser Stelle im Blog aber (noch) nicht näher thematisieren werde. Es macht mir allerdings trotz aller Widrigkeiten Spaß und Freude, nahezu täglich auf dem Rennrad oder Mountainbike zu sitzen und durch meine landschaftlich äußerst reizvolle Heimat zu fahren.

Ich werde allerdings wohl wirklich so langsam alt. 😉 Denn auch im vierten Jahr in Folge sank die Gesamt-Fahrleistung. So bin ich im Jahr 2019 insgesamt 25.993 km gefahren (im Vorjahr: 26.553 km). 9.634 km davon mit dem Rennrad, die restlichen 16.359 km mit den beiden Mountainbikes. Im Februar brach ja leider der Rahmen meines alten, geliebten „Weselbikes“, weshalb ich mir so ein modernes 29-Zoll-„Hochrad“ kaufen musste. Mit diesem bin ich aber bislang recht zufrieden; größere Defekte gab es keine. Die Vorteile der Riesenräder habe ich bislang aber auch nicht wirklich wahrgenommen. Allerdings nervt auch die Tatsache, dass 11-fach-Ketten wohl noch einmal deutlich eher verschleißen als die breiteren Modelle. Ich musste nämlich dieses Jahr schon einige wechseln – und diese sind leider auch teils deutlich teurer als die an meinem alten MTB noch verwendeten 9-fach-Ketten.

Das inzwischen auch schon rund 10 Jahre alte Basso-Rennrad konnte ich leider den ganzen April über nicht benutzen, weil mir der Schalthebel gebrochen war. Die Reparatur war auch eine Geschichte für sich. 😉 Jenes Rad kam darüber hinaus in diesem Jahr auch aufgrund der häufigen Nässe seltener zum Einsatz als in den vergangenen Jahren. Der Sommer mag ja relativ trocken gewesen sein – das galt aber nicht für das (auch recht unterkühlte) Frühjahr (Anfang Mai rieselte noch der Schnee) – und auch nicht für den Herbst. Vor allem im November und Dezember hat es hier in der Pfalz gefühlt einfach nur noch geschüttet ohne Ende.

Die vielen Regentage spiegeln sich auch in der Anzahl der Tage wider, an denen ich gar nicht Rad gefahren bin. Es waren immerhin 37 an der Zahl; so viele wie schon seit dem Jahr 2014 nicht mehr. Immerhin ergab sich dadurch ein leicht höherer Tages-Schnitt als im Vorjahr: 79,2 km betrug die durchschnittliche Tages-Tourenlänge. Gesundheitlich hatte ich übrigens das ganze Jahr über absolut gar keine Beschwerden.

Der beste Monat war der August mit 2.741 km, der schwächste der März mit 1.814 km. Gerade im Frühjahr bin ich unheimlich schwer in die Gänge gekommen. Der Sommer war von den Kilometern dann auch wieder deutlich stärker als im Vorjahr.

An 54 Tagen fuhr ich insgesamt mehr als 100 Tages-km. Die längste Tour war immerhin 157 km lang. Eigentlich hatte ich mir wenigstens eine Tour > 200 km vorgenommen – aber irgendwie konnte ich mich dann doch nicht dazu aufraffen. Vielleicht im Jahr 2020!

Der absolute Gesamt-Kilometerstand (seit September 1998) steht derzeit bei 347.662 km. 😎

Eventuell kommen heute Abend und morgen Früh auch noch ein paar km dazu. 😉 Falls der im Norden herumwabernde Nebel sich nicht bis in die Südwestpfalz ausbreitet, würde ich gerne mal wieder das Neujahrs-Feuerwerk über meinem Heimatdorf fotografieren.

Update 3. Januar 2020

Mit der rund 6 km langen Neujahrs-Tour hatte es ja noch geklappt. Nun hab ich aber das Problem, wie ich die km aufteile. Ich handhabe das einfach mal so, dass die km in das Jahr gepackt werden, in dem die Tour begann. Also zu den 25.993 km kommen noch 6 km hinzu. Mist – da hab ich die runde Zahl nur um einen km verpasst… 😉

7 Gedanken zu „Jahreskilometer-Bilanz 2019“

  1. Hast du eine Statistik zu den Höhenmetern? Das würde mich sehr interessieren bei den vielen Kilometern im letzten Jahr. Wie auch in meinem Kommentar zu 2018, das ist so unglaublich viel, das kann ich mir absolut nicht vorstellen, wie man das schaffen kann.

    Ich habs 2018 einmal im Juni geschafft, 1300km zu fahren, da war ich aber auch sehr viel unterwegs. Du fährst ja 1800 als Minimum in einem Monat.

    Bitte sag mir, dass es bei dir keine Berge gibt, du immer nur bergab fährst und dann mit dem Auto/Zug nach Hause oder dass du mit nem Pedelec unterwegs bist.

    1. Nee, mit den Höhenmetern kann ich nicht dienen, seit im Jahr 2015 mein Polar-Pulsmesser mit Höhenmesser hops ging, zeichne ich die nicht mehr auf. Außerdem ging bei einem größeren Datenverlust im September 2018 noch ein Großteil der Dateien verloren, weshalb ich da auch keine Summen mehr habe. Bei geschätzten 750 hm am Tag wären das halt auch so schlappe 250 hkm! 😉 Die Pfalz ist durchaus auch bergig – und ich nehme die Anstiege auch sehr gerne mit. Im Flachen fahren ist mir zu langweilig; kann ja jeder. Früher bin ich daher auch immer wieder mal mit dem Auto in den Hunsrück, Schwarzwald, Vogesen und die Alpen gefahren, um dort noch ein paar Höhenmeter mehr zu machen. Ich profitiere natürlich auch davon, keine 60 kg zu wiegen.

      Ansonsten braucht man halt „nur“ die Zeit (die man sich – wie im Beitrag angedeutet – erkaufen muss…) und ein nicht zu schweres Rad. Mein Carbon-Renner wiegt keine 8 kg; die 5 kg, die das MTB mehr wiegt, spüre ich deutlich. Ich fahre auch nicht mehr mit so hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten wie in meinen 20ern durch die Gegend (z. B. 203 km mit 30,2 km/h), aber wenn man zügig fährt (und nicht ständig anhält, um z. B. Fotos für den Blog zu machen), ist eine 100-km-Tour auch in deutlich unter 4 Stunden abgefahren. Die Kondition und Ausdauer kommt mit der Zeit von allein. Von den 80 km, die ich im Schnitt am Tag fahre, bin ich Abends (in aller Regel) auch nicht erschöpft. Im Prinzip dürfte ich in etwa das Trainingspensum eines faulen Radprofis erfüllen. 😎

      Außerdem bin ich noch harmlos; ein hier ab und zu kommentierender Kollege fährt bei seinen Brevets Touren mit > 400 km – am Tag. 😉 Bei mir ist ja in den letzten Jahren bei 150 km Schluss. Die längste, die ich je gefahren bin, hatte 226 km.

  2. Ich wünsche Dir und allen Kommentatoren ein gutes neues Jahr.

    Wie viele Kilometer Du fährst, weiß ich ja mittlerweile. Was mich aber erstaunt hat, war die Verteilung zwischen Rennrad und MTB. Da hätte ich >90% Renner und <10% MTB erwartet.

    Für die 200 km: Eine Randonneurskollegin aus Südtirol sagt immer: "80% sind mental, der Rest ist Kopfsache". Es sollte Dir bei Deinem Training körperlich nicht allzu schwer fallen, die 200 zu knacken. Vielleicht schaffen wir es ja mal zusammen.

    1. Danke, gleichfalls! 🙂

      Das Rennrad nehme ich eigentlich nur bei idealen Bedingungen, also möglichst trocken – und auch nicht zu windig. Außerdem fahre ich halt auch immer wieder gerne mal hier und da eine Alternative über Wald- und Feldwege; das geht halt nur mit dem MTB, mit dem ist man deutlich flexibler. Wenn ich z. B. im Sommer gelegentlich an die Badeseen in der Region fahre, nehme ich halt auch meist das MTB, weil ich da noch den Gepäckträger dranschrauben kann und nicht alles im Rucksack mitschleppen muss. Ein Gravelbike als ideale Alternative konnte ich mir bislang leider keins leisten – und mein Radfritze wollte mich auch nicht sponsern… 😛 Bei einer 90-10-Verteilung wäre ich vermutlich locker über die 30.000-km-Marke gekommen. 😉 Ich hab mir aber vorgenommen, in diesem Jahr das Rennrad wieder öfters zu benutzen. Aber dazu müssten die Straßen halt auch endlich mal wieder abtrocknen – was in einem typisch-deutschen Siffwinter quasi nie der Fall ist… 🙁

      Ich bin ja schon 200er gefahren und bei meinen immerhin vier > 150ern in diesem Sommer wären zur Not auch noch 50 mehr gegangen. Wie du schreibst – das ist in der Tat überwiegend eine Kopfsache. Wenn du Zeit und Lust hast, meine e-mail haste ja. 😉

  3. Wahnsinn. Echt beeindruckend deine Statistik. Die Summe an sich schon und v.a. auch die geringen Schwankungen zwischen Sommer und Winter.
    Man sieht: Schlechtes Wetter gibt es wohl nicht. 😉

    Die Höhenmeter hätten mich auch interessiert. Da kommen bei dir sicher relativ viele zusammen. (Wenn ich schätzen müsste, grob interpoliert, sicher >200.000 hm.)

    Hast du schon mal geschrieben, wie du angefangen hast oder es schaffst, so viel und so regelmäßig zu fahren? Ich muss mal die alten Beiträge suchen. Man müsste sich wohl einfach die Zeit nehmen.
    (Mein Gesamtstand seit 2000 steht auf 65.000 km, aber die ersten Jahre ohne RR und mit wenigen km.)

    Dann mach weiter so. Ebenfalls noch ein frohes neues Jahr!

    1. Ebenfalls! 🙂 Doch, schlechtes Wetter gibt es: Dauerregen. Aber sonst bin ich immer unterwegs, auch bei fieser Kälte oder großer Hitze.

      Mit dem Kilometerzählen habe ich 1998 (im Alter von zarten 16 Jahren) angefangen. 1999 waren es laut meiner Excel-Tabelle 2.153 km. 2002 dann das erste Mal Fünfstellig (10.187 km) und 2005 erstmals knapp über 20.000 km. Dann ging es wieder (auch aus Zeitgründen) runter und schwankte bis 2014 bei um die 16.000 Jahres-km. Im Jahr 2015 verkaufte ich meinen alten Ford Focus und konnte seitdem halt auch nur noch mit dem Rad meine (durchaus weiter entfernt gelegenen) Ziele erreichen. Auto-Transfers waren dann halt auch keine mehr möglich – und es hatte ja immer auch ein wenig zur „Faulheit“ verleitet. Ähnlich wie die Brevetfahrer bei langen Tagesdistanzen fand ich einen Gefallen an möglichst hohen Monats- und Jahressummen. Es gehört für mich quasi zur täglichen Routine.

      Man müsste sich wohl einfach die Zeit nehmen.

      Im Grunde: Ja. 😉 Das ist aber ja leider nicht so einfach, denn sie wird einem ja in aller Regel auf vielfache Weise genommen…

      Noch ein Nachtrag zum Thema unglaubliche Kilometer: Im Mega-Stoffel-Blog hab ich einen ganz interessanten Wettbewerb entdeckt. 2.352 km – in den 8 Tagen zwischen Heiligabend und Silvester! Es gibt also noch um Welten Beklopptere da draußen…

  4. Es lässt sich schon Zeit finden, und wenn man sich das im Zweifel auch nur etwas schönrechnet. Bei mir ist es der Weg zur Arbeit, dann freue ich mich über einen möglichst langen Stau an der Rheinbrücke und denke mir, ok, mit dem Auto hätte es fast genau so lange gedauert. Und die Zeitsumme aus täglich Auto zur Arbeit und zweimal die Woche abends eine Fahrradrunde ist größer als möglichst täglich mit dem Rad zur Arbeit. Schöngerechnet ist die Zeit zum Duschen und Umziehen.
    Übrigens auch, nachdem es die ersten Male etwas besonderes war, ist es mittlerweile normal, und ich muss aufpassen, das Auto mitzunehmen, wenn ich´s mal brauche. Ich hatte es auch schon mal vergessen.

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