Am 20. Januar erschien in der Regionalausgabe der Rheinpfalz ein Artikel zum Thema Grüne Welle in Pirmasens. Im Netz ist er leider (wie so oft) nur angeteasert. Das reicht aber schon, denn jener Teaser enthält auch die Aussage von Bürgermeister Maas, dass man sich „um einen Interessensausgleich zwischen Bus, Fußgänger und Auto“ bemühe. Diese Aussage zeigt wiederum, dass an den Radverkehr auch in diesem Zusammenhang nicht gedacht wird. Nun ist es so, dass es in ganz Pirmasens dank fehlender „Radwege“ nur eine einzige „Fahrrad-Ampel“ (im Zuge eines freigegebenen Gehwegs) gibt, aber leider fiel mir schon öfter auf, dass einige Ampel-Kreuzungen in der Stadt – was die Räumzeiten betrifft – ziemlich knapp geschaltet sind.
Im Augenwinkel bemerkte ich hin und wieder, dass am Ende des Kreuzungsbereichs die Fußgängerampeln schon auf grün umschalteten, während ich gerade die Furt überquerte. Und ich war definitiv nicht auf den allerletzten Drücker noch bei „Kirschgelb“ an der Ampel vorbeigefahren, sondern bei Knallgrün. Und soooo langsam war ich (trotz MTB und ansteigender Strecke) auch nicht gerade unterwegs. Zufälligerweise hatte ich die Straßenverkehrsbehörde und das Tiefbauamt erst vor Kurzem auf das Thema per e-mail hingewiesen und gefragt, ob hier etwas an den Räumzeiten verändert worden sei?
Ebenfalls zeitlich sehr knapp ist die Sache an der Kreuzung Bitscher Straße – Adlerstraße (von Ost nach West). Früher war – wenn ich mich nicht irre – dort noch kein speziell für Linksabbieger geltendes Signal eingerichtet, das gibt es dort meine ich erst seit ca. 2 Jahren. Jenes schaltet aber nur für eine ziemlich kurze Zeit auf Grün. Selbst wenn man den mit ca. 5 % ansteigenden Kreuzungsbereich aus der „Pole Position“ quert, muss man sich sputen, damit einem von links nicht der in der Zwischenzeit Grün erhaltende Verkehr in die Quere kommt.
Im Artikel äußert sich auch der Leiter des Tiebauamts zum Thema Induktionsschleifen. Mein Dooring-Unfall in der Kreuzgasse geschah ja im Grunde nur deshalb, weil ich es irgendwann aufgegeben hatte, an der Kreuzung Schäferstraße – Pirminiusstraße auf dem Linksabbiegestreifen endlos auf grünes Licht (oder ein die Ampel auslösendes Auto) zu warten. Und deshalb einen alternativen Umweg fuhr. Dieses Problem wurde dann auch erst nach relativ langer Zeit behoben. Es stimmt aber auch nicht, dass man hier nur mit Carbon-Rädern ein Problem hätte – auch mein Alu-MTB wurde von der Ampel nie erkannt. Vermutlich gibt es noch weitere Induktionsampeln in Pirmasens, die nicht ausreichend für Fahrräder sensibilisiert sind. Wegen der Tatsache, dass man aber immer relativ rasch ein Auto hinter sich stehen hat, fällt das meist nicht auf. Ich vermute mal, dass z. B. auch die Ampel in der Turnstraße vor dem Beginn der B 270 auch nicht auf Radfahrer reagiert, denn ich stand dort mal an einem Sonntagmorgen relativ lange allein doof herum.
Auch dies wäre ein Thema, welches ich beim morgigen Gespräch mit der Stadtverwaltung noch einmal ansprechen könnte. Wenn denn die Zeit dafür bliebe; die eine Stunde und der anschließende 4. „Runde Tisch“ zum Verkehrsentwicklungsplan wird mit Sicherheit nicht mal annähernd reichen, um alles anzusprechen, was im Argen liegt. Auch deshalb hatte ich den Gesprächsteilnehmern vor ca. 1,5 Wochen vorab ein wenig Lesestoff zukommen lassen. 😉 Wen es interessiert, der kann sich das Dokument (pdf, 856 KB) gerne herunterladen.
Meiner Ansicht nach braucht die Stadt dringend einen „Leitfaden“ für den Radverkehr. Einen regelmäßig tagenden (die Bürger beteiligenden) Arbeitskreis. Und einen Radverkehrsbeauftragten.